Grund­la­gen der Wel­pen­er­zie­hung: So erziehst Du Dei­nen Hun­de­wel­pen rich­tig

Die rich­ti­ge Wel­pen­er­zie­hung ist ein sehr wich­ti­ges und umfang­rei­ches The­ma mit dem sich jeder Hun­de­hal­ter inten­siv beschäf­ti­gen soll­te. Die rich­ti­ge Erzie­hung Dei­nes Hun­de­wel­pens ist näm­lich das A und O für ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben zwi­schen Mensch und Hund.

Gera­de für Anfän­ger in der Hun­de­hal­tung spielt die Fra­ge „Wie erzie­he ich mei­nen Wel­pen rich­tig“ eine bedeu­ten­de Rol­le. In die­sem Bei­trag erhal­ten vor allem Hun­de-Neu­lin­ge einen aus­führ­li­chen Über­blick über die Grund­la­gen der Wel­pen­er­zie­hung für Anfän­ger.

Wel­pen­er­zie­hung: Es gibt kein Patent­re­zept

Natür­lich gibt es Grund­la­gen und Vor­ge­hens­wei­sen die sich für den Ein­satz in der Wel­pen­er­zie­hung für alle Hun­de­ba­bys bewährt haben. Trotz­dem wol­len wir eines gleich vor­weg neh­men: In der Wel­pen­er­zie­hung gibt es kein all­ge­mein­gül­ti­ges Patent­re­zept.

Welpenerziehung

Jeder Wel­pe hat sei­nen eige­nen Cha­rak­ter und sei­ne eige­ne Per­sön­lich­keit. Daher muss die Erzie­hung des Hun­de­wel­pen immer indi­vi­du­ell auf den jewei­li­gen Jung­hund zuge­schnit­ten wer­den. Wie wir Men­schen auch, hat jeder Wel­pe Stär­ken und Schwä­chen. Unse­re Auf­ga­be ist es die­se her­aus­zu­fin­den und mit der rich­ti­gen Erzie­hung und Aus­bil­dung Stär­ken zu för­dern und an den Schwä­chen zu arbei­ten.

Die Bedeu­tung der unter­schied­li­chen Hun­de­ras­sen bei der Wel­pen­er­zie­hung

Vie­le Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten und Ver­hal­tens­wei­sen eines Wel­pen sind ras­se­ty­pisch bedingt: Wie jedes Haus­tier wur­de auch der Hund durch Züch­tung so geformt, dass er den Men­schen opti­mal unter­stüt­zen kann. Ver­schie­de­ne Ras­sen wurden/werden für ver­schie­de­ne Ver­wen­dungs­zwe­cke ein­ge­setzt. Egal ob Wach­hund, Hüte­hund, Jagd­hund oder und Begleit­hund, der jewei­li­ge Ver­wen­dungs­zweck prägt den Cha­rak­ter und das Wesen des jewei­li­gen Hun­des.

Daher ist es bei der Erzie­hung von Hun­de­wel­pen sehr wich­tig, dass sich der Hun­de­hal­ter mit der Ras­se sei­nes Hun­des und deren typi­schen Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten und Wesens­zü­ge inten­siv beschäf­tigt und die­se bei der Erzie­hung berück­sich­tigt. Ein Besit­zer eines Dackels (Jagd­hund, der selbst Ent­schei­dun­gen trifft) muss ande­re Prio­ri­tä­ten in der Wel­pen­er­zie­hung set­zen als bei­spiels­wei­se ein Besit­zer einer Fran­zö­si­schen Bull­dog­ge, die als Schoß­hund gezüch­tet wur­de und kei­ner­lei Jagd­trieb besitzt.

Die Grund­vor­aus­set­zun­gen für eine erfolg­rei­che Wel­pen­er­zie­hung

Egal wel­cher Ras­se Dein Hund ange­hört, es gibt für die Hun­de­wel­pen­er­zie­hung ein paar all­ge­mein­gül­ti­ge Grund­vor­aus­set­zun­gen, die Du als Hun­de­be­sit­zer mit­brin­gen soll­test. Dazu gehö­ren vor allem Geduld, Aus­dau­er und Kon­se­quenz.

Die Wel­pen­er­zie­hung ist ein Pro­zess, Du und Dein Hund müs­sen sich zusam­men ent­wi­ckeln. Du soll­test Dich weder von außen, noch von Dir selbst unter Druck set­zen las­sen. Man­che Hun­de ler­nen schnel­ler als ande­re, man­che brau­chen nur weni­ge Wie­der­ho­lun­gen und die Übung sitzt. Eini­ge Hun­de brau­chen etwas län­ger. Das ist völ­lig nor­mal und in Ord­nung. Zeit­druck und Unge­duld brin­gen Dich und Dei­nen Hund bei der Wel­pen­er­zie­hung nicht wei­ter.

Aus­dau­er in Form von stän­di­gen Wie­der­ho­lun­gen von Übun­gen und viel Lob (in Form von Strei­chel­ein­hei­ten oder Lecker­chen) füh­ren beim Hun­de­wel­pen erzie­hen zu lang­fris­ti­gem Erfolg.

Neben die­sen Grund­vor­aus­set­zun­gen soll­te heut­zu­ta­ge (unab­hän­gig von der kon­kre­ten Erzie­hung- bzw. Trai­nings­me­tho­de) art­ge­rech­te, posi­ti­ve, gewalt­freie Wel­pen­er­zie­hung selbst­ver­ständ­lich sein.

Das bedeu­tet nicht, dass Du Dei­nem Wel­pen anti­au­to­ri­tär gegen­über­tre­ten sollst. Das kon­se­quen­te Auf­stel­len von Regeln und durch­set­zen von Gren­zen ist für Dei­nen Jung­hund sogar extrem wich­tig. Nur so ver­steht er was er darf und was nicht.

Welpen erziehen

Viel­mehr sollst Du Dei­nem Wel­pen zei­gen was er tun soll und ihn dar­in posi­tiv bestär­ken, als ihn – womög­lich mit Gewalt – zu bestra­fen für Din­ge die er nicht tun soll. Denn Gewalt hat in der heu­ti­gen Hun­de­er­zie­hung nichts (mehr) zu suchen! Einen Wel­pen mit Stra­fe und Gewalt zu erzie­hen, ist sinn­los. Der Wel­pe wird sich über kurz oder lang zu einem Angst­hund ent­wi­ckeln und sich im schlimms­ten Fall zum Angst­bei­ßer ent­wi­ckeln.

Hier gilt: Nicht immer müs­sen Lecker­lies die pas­sen­de Beloh­nung für den Wel­pen sein. Es kann auch ein Ball oder ein ande­res Spiel­zeug sein. Haupt­sa­che ist, dass der Jung­hund Spaß hat und damit das posi­ti­ve Ver­hal­ten ver­stärkt wird.

Wie viel Erzie­hung braucht ein Wel­pe?

Grund­sätz­lich ist die Wel­pen­er­zie­hung ist ein The­ma, das jeden Hun­de­be­sit­zer etwas angeht. Es gibt kein Patent­re­zept wie viel Erzie­hung ein Wel­pe oder auch ein erwach­se­ner Hund benö­tigt. Es gibt kei­ne Lis­te an Tricks die ein Hund beherr­schen soll­te.

Aller­dings ist ein gewis­ser Grund­ge­hor­sam für ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben zwi­schen Mensch und Hund extrem wich­tig. Ohne gute Erzie­hung wird Dein Hund ansons­ten in All­tags­si­tua­tio­nen nega­tiv auf­fal­len weil er mög­li­cher­wei­se unkon­trol­liert reagiert. Ein nicht, bzw. schlecht erzo­ge­ner Hund, stellt damit eine unbe­re­chen­ba­re Gefahr für sich und ande­re dar.

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Du soll­test als Hun­de­hal­ter nie­mals Angst haben müs­sen, dass Dein Hund auf frem­de Men­schen ver­ängs­ti­gend wir­ken könn­te und die­se womög­lich anspringt. Wenn so etwas pas­siert wirst Du meist eine hef­ti­ge Gegen­re­ak­ti­on Dei­nes Gegen­übers erhal­ten, die auch Dei­nen Hund noch mehr ver­un­si­chern und ver­ängs­ti­gen könn­te.

Zu den wich­tigs­ten Grund­zie­len jeder Wel­pen- und Hun­de­er­zie­hung soll­te es gehö­ren:

  • dass Dein Wel­pe stu­ben­rein ist
  • dass Dein Hund ruhig und ohne zu zie­hen an der Lei­ne geht
  • dass Du Dei­nen Hund aus jeder Situa­ti­on ver­läss­lich zu Dir rufen kannst
  • dass Du Dei­nen Vier­bei­ner mit dem Kom­man­do „Sitz“ oder „Platz“ in jeder Situa­ti­on zur Ruhe brin­gen kannst und er gedul­dig war­tet, bis es wei­ter­geht
  • dass Dein Wel­pe Gegen­stän­de aus sei­nem Maul auf Kom­man­do wie­der her gibt

Die Bedeu­tung des Mensch-Hun­de­ver­hält­nis in der Wel­pen­er­zie­hung

Der Erfolg in der Wel­pen- und Hun­de­er­zie­hung hängt stark vom Mensch-Hun­de­ver­hält­nis, also der Bezie­hung zwi­schen Dir und Dei­nem Hund ab.

Der Mensch muss für den Wel­pen immer die Füh­rungs­per­sön­lich­keit sein, die ihm Sicher­heit und Ver­trau­en ver­mit­telt. Nur so kann eine har­mo­ni­sche Mensch-Hun­de­be­zie­hung funk­tio­nie­ren. Die­se Auto­ri­tät des Hun­de­be­sit­zer darf aber kei­nes­falls mit Zwang oder Gewalt ver­wech­selt wer­den.

Frü­her war es im Wel­pen­trai­ning üblich den Hund mit kör­per­li­cher Gewalt unter­wür­fig zu machen. Sol­che Metho­den sind in der heu­ti­gen Zeit über­holt: Gewalt hat in der moder­nen Hun­de- und Wel­pen­er­zie­hung nichts ver­lo­ren. Es gibt ande­re, art­ge­rech­te Mög­lich­kei­ten dem Hund sei­ne Gren­zen auf­zu­zei­gen und ihn zu erzie­hen.

Nur eine har­mo­ni­sche Bin­dung, die geprägt ist von Ver­trau­en, Sicher­heit, Ver­läss­lich­keit und Spaß, macht bei­de Sei­ten — Dich und Dei­nen Wel­pen — glück­lich.

Hun­de sind Rudel­tie­re. Sie möch­ten von uns Men­schen aner­kannt und geliebt wer­den. Sie wol­len es uns recht machen. Je nach Ras­se ist die­ser soge­nann­te „Will-to-plea­se“ unter­schied­lich stark aus­ge­prägt. Man­che Hun­de wer­den von ihren Trie­ben aller­dings so stark abge­lenkt, dass der Trieb die­sem Will-to-plea­se über­wiegt. Eine anti­au­to­ri­tä­re Erzie­hung von Hun­de­wel­pen kann daher nicht funk­tio­nie­ren. Der Hun­de­hal­ter muss sei­nem Schütz­ling schon deut­lich zu ver­ste­hen geben, wel­ches Ver­hal­ten gewünscht und wel­ches uner­wünscht ist.

Gera­de Hun­de­wel­pen fällt es nicht schwer die­se Auto­ri­tät auch anzu­er­ken­nen und sich unter­zu­ord­nen. Sie lie­ben kla­re Regeln und füh­len sich als Gewohn­heits­tier bei einem gere­gel­ten Tages­ab­lauf wohl.

Wich­tig bei der Erzie­hung von Wel­pen: Loben

Beloh­nung ist das A und O in der Wel­pen­er­zie­hung. Posi­ti­ve Moti­va­ti­on (sei es durch ver­ba­les Loben, Strei­cheln, Lecker­lies oder ein Spiel mit einem Spiel­zeug) führt Dich und Dei­nen Wel­pen bei der Hun­de­er­zie­hung zum Ziel: Durch häu­fi­ges Loben ver­knüpft Dein Hund posi­ti­ve Erfolgs­er­leb­nis­se mit dem von ihm gewünsch­ten Ver­hal­ten. Beim Lob ist das rich­ti­ge Timing von beson­de­rer Bedeu­tung. Es muss zeit­nah erfol­gen, damit Dein Hund es dem gezeig­ten Ver­hal­ten auch zuord­nen kann.

Wel­che Art von Lob bei Dei­nem Wel­pen am bes­ten funk­tio­niert, soll­test Du ein­fach aus­tes­ten. Bei den meis­ten Hun­den funk­tio­niert Fut­ter als Beloh­nung wun­der­bar. Erzie­hung ohne Lecker­lies ist natür­lich auch mög­lich.

Hundewelpen erziehen

Timing in der Hun­de­wel­pen­er­zie­hung

Das rich­ti­ge Timing ist einer der wich­ti­gen Punk­te beim Wel­pen­trai­ning, auf den Du als Hun­de­hal­ter ach­ten musst.

Sowohl die Beloh­nung für ein kor­rekt aus­ge­führ­tes Kom­man­do, als auch die Kor­rek­tur für ein uner­wünsch­tes Ver­hal­ten, müs­sen unmit­tel­bar (inner­halb von ca. 2 Sekun­den) auf das jewei­li­ge Ver­hal­ten fol­gen. Nur dann kann Dein Wel­pe das Lob bzw. die Kor­rek­tur mit dem jewei­li­gen Ver­hal­ten ver­knüp­fen. Kommt Lob oder Kor­rek­tur zu spät, ver­steht der Wel­pe nicht, was Du eigent­lich von ihm möch­test.

Um das rich­ti­ge Timing beim Erzie­hen von Hun­de­wel­pen zu ler­nen, kann Dir ein soge­nann­ter Cli­cker hel­fen. Dabei han­delt es sich um ein klei­nes Plas­tik­teil, das durch einen Druck ein kli­cken­des Geräusch von sich gibt. Auf die­ses Geräusch wird des Hund posi­tiv kon­di­tio­niert. Das Geräusch sagt dann dem Hund, dass er etwas rich­tig gemacht hat.

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Län­ge der Trai­nings­ein­heit bei der Wel­pen­er­zie­hung

Wel­pen haben natur­ge­mäß nur eine gerin­ge Auf­merk­sam­keits­span­ne. Daher ist es wich­tig mit der Wel­pen­er­zie­hung nicht zu über­trei­ben. Du soll­test mit Dei­nem Wel­pen immer nur kur­ze Trai­nings machen und regel­mä­ßig Pau­sen ein­le­gen. Gera­de am Anfang sind schon eine bis weni­ge Minu­ten aus­rei­chend. Spä­ter kannst Du die Trai­nings­ein­hei­ten lang­sam stei­gern. Es ist grund­sätz­lich bes­ser meh­re­re klei­ne Trai­nings­ein­hei­ten am Tag zu machen, als eine lan­ge.

Du soll­test außer­dem jede Trai­nings­ein­heit mit einem posi­ti­ve Erleb­nis been­den. Also genau dann, wenn eine Übung sehr gut geklappt hat. Du soll­test eine Trai­nings­ses­si­on nie mit einem nega­ti­ven Erleb­nis abschlie­ßen. So wird Dein Wel­pe moti­viert in die nächs­te Trai­nings­ein­heit star­ten.

Ab wann mit der Wel­pen­er­zie­hung begin­nen?

Ein Wel­pe beginnt zu ler­nen sobald er gebo­ren wird. Gera­de in der Zeit zwi­schen der 2. und der 14. Lebens­wo­che ler­nen Hun­de­wel­pen inten­siv ihre Umwelt ken­nen und vie­les, was sie in die­ser Zeit an Erfah­run­gen sam­meln und an Ver­hal­tens­wei­sen ler­nen, behal­ten sie sich auch bis ins hohe Hun­de­al­ter.

In der Zeit zwi­schen der 8. und der 12. Woche — auch als Sozia­li­sie­rungs­pha­se bekannt — lernt der Wel­pe sich in die Gemein­schaft ein­zu­glie­dern und was er tun darf, bezie­hungs­wei­se was er nicht tun darf.

Genau in die­ser die­ser Sozia­li­sie­rungs­pha­se zie­hen Wel­pen in der Regel in ihr neu­es Zuhau­se — weg vom Züch­ter, der Mut­ter und den Geschwis­tern, hin­ein in eine völ­lig neue und frem­de Umge­bung.

Für den Wel­pen bedeu­tet der Umzug eine radi­ka­le Ver­än­de­rung. Er wird sich allei­ne füh­len und neue Sozi­al­part­ner suchen, an denen er sich ori­en­tie­ren kann. Jetzt bist Du als Hun­de­hal­ter gefragt dem Wel­pen die Umge­wöh­nung so leicht wie mög­lich zu machen, ihm Sicher­heit und Gebor­gen­heit zu geben und natür­lich den Grund­stein für eine soli­de Wel­pen­er­zie­hung zu legen.

Für den Ein­zug des Hun­de­wel­pen ist es am bes­ten, wenn Du Dir die ers­ten bei­den Wochen Urlaub nimmst und Dich inten­siv um das neue Fami­li­en­mit­glied küm­merst.

Hundeerziehung Welpen

In den ers­ten Tagen soll­test Du dem Wel­pen Zeit geben sich an die neue Umge­bung zu gewöh­nen. Über­for­de­re ihn nicht durch zu vie­le neue Men­schen und Situa­tio­nen. Gib ihm etwas Zeit und Rück­zugs­mög­lich­kei­ten.

Den­noch ist es wich­tig so früh wie mög­lich mit der Hun­de­wel­pe-Erzie­hung zu begin­nen. Du soll­test dem Wel­pen schon ab Tag 1 im neu­en Zuhau­se (freund­lich aber bestimmt) sei­ne Gren­zen auf­zei­gen und ihn sich an die Spiel­re­geln in der Fami­lie gewöh­nen las­sen. Hat sich ein Wel­pe erst ein­mal eine bestimm­te (uner­wünsch­te) Ver­hal­tens­wei­se ange­wöhnt, wird es schwe­rer die­se wie­der zu ver­än­dern.

Was soll­te ich mei­nem Wel­pen bei der Erzie­hung als ers­tes bei­brin­gen?

Neben dem Auf­zei­gen von Gren­zen und grund­sätz­li­chen Spiel­re­geln ist ein ande­rer Aspekt, der direkt ab Tag 1 ange­gan­gen wer­den soll­te, die Stu­ben­rein­heit. Der Wel­pe muss lang­sam (über meh­re­re Wochen) ler­nen, dass er sein Geschäft nicht in Dei­ner Woh­nung ver­rich­ten soll. Hier hat opti­ma­ler­wei­se der Züch­ter schon Vor­ar­beit geleis­tet und den Wel­pen auf einen „Löse­platz“ geprägt. Du soll­test Dich also beim Züch­ter erkun­di­gen, ob er sei­ne Wel­pen auf einen bestimm­ten Unter­grund (z.B. Gras, Beton, spe­zi­el­le Mat­ten) zum Lösen geprägt hat. Die­se gewohn­te Rou­ti­ne soll­test Du wenn mög­lich über­neh­men.

Jedes mal wenn Dein Wel­pe dann Anstal­ten macht aufs Klo zu müs­sen, soll­test Du ihn auf sei­nen Löse­platz brin­gen und wenn er sich dann erleich­tert über­schwäng­lich loben. So lernt er in der Regel recht schnell wo er sich lösen soll.

Wel­pen müs­sen übri­gens etwa alle 2 bis 3 Stun­den aufs Klo und das meist nach jedem Spie­len, Schla­fen, Fres­sen und Trin­ken.

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Hat sich Dein Hun­de­wel­pe nach eini­ger Zeit im neu­en Zuhau­se ein­ge­wöhnt, bie­tet es sich als nächs­ten Schritt in der Wel­pen­er­zie­hung an, dem Wel­pen bei­zu­brin­gen ruhig und ent­spannt ein paar Minu­ten allei­ne zu blei­ben. Hier rei­chen für den Anfang 5 Minu­ten in einem ande­ren Zim­mer aus. Das kannst Du dann über die kom­men­den Wochen und Mona­te lang­sam stei­gern. Wich­tig ist, dass der Wel­pe ent­spannt bleibt. Am leich­tes­ten fällt es ihm, wenn er auf sei­nem Lieb­lings­platz (zum Bei­spiel sei­nem Hun­de­bett) ver­wei­len darf und sowie­so schon müde ist, oder gera­de mit einem Spiel­zeug beschäf­tigt (und damit abge­lenkt) ist.

Die nächs­ten Schrit­te in der Wel­pen­er­zie­hung sind dann das Lau­fen an locke­rer Lei­ne, das Hören auf den Hun­de­na­men und Grund­kom­man­dos wie „Sitz“ und „Platz“. Par­al­lel dazu gilt es den Hund an All­tags­si­tua­tio­nen wie das Auto­fah­ren, den Tier­arzt­be­such, Fell­pfle­ge, Kral­len­pfle­ge, Zahn­pfle­ge, Plan­schen im Was­ser, Begeg­nun­gen mit ande­ren Men­schen, Hun­den und ande­ren Tie­ren etc. zu gewöh­nen. Auch all­täg­li­che Geräu­sche soll­te Dein Hund in die­ser Pha­se ken­nen ler­nen. Hier­zu gehö­ren bei­spiels­wei­se die Tür­klin­gel, Auto­lärm, spie­len­de Kin­der, das Tele­fon, etc.

Beson­ders wich­tig in der Sozia­li­sie­rungs­pha­se sind auch Begeg­nun­gen mit ande­ren gut sozia­li­sier­ten (!) Hun­den, bei denen Dein Wel­pe lernt, wie er sich ande­ren Art­ge­nos­sen gegen­über zu ver­hal­ten hat. Begeg­nun­gen bei denen Dein Wel­pe schlech­te Erfah­run­gen machen könn­te, zum Bei­spiel mit aggres­si­ven Hun­den, soll­test Du in die­ser Pha­se mei­den.

Welpen richtig erziehen

Im wei­te­ren Zeit­ver­lauf kannst Du dann wei­te­re Kom­man­dos und Tricks mit in die Wel­pen­er­zie­hung ein­bau­en. Gene­rell soll­test Du lang­sam vor­ge­hen und Dei­nen Hund nicht mit zu vie­len ver­schie­de­nen Din­gen gleich­zei­tig über­for­dern. Uner­wünsch­tes Ver­hal­ten wie Kläf­fen oder Bei­ßen, soll­te natür­lich so früh wie mög­lich kon­se­quent (aber ohne Schrei­en oder Gewalt) unter­bun­den wer­den.

Wie brin­ge ich mei­nem Hund die Grund­kom­man­dos bei?

Aller Anfang ist schwer, auch in der Wel­pen­er­zie­hung. Wir emp­feh­len Dir daher schon bevor Du Dir einen Hund anschaffst, Dich mit der Mate­rie aus­ein­an­der zu set­zen. Ein guter Start sind Fach­bü­cher über Wel­pen­er­zie­hung. Hier kannst Du Dir alle wich­ti­gen Grund­la­gen zur rich­ti­gen Erzie­hung anle­sen.

Ist der Wel­pe dann ein­ge­zo­gen, wird das Wis­sen direkt in die Pra­xis umge­setzt und es heißt üben, üben, üben. Hier­für ist es sinn­voll zusätz­lich zum Lesen von Fach­bü­chern einen online Kurs bei einer Online Hun­de­schu­le zu besu­chen. Dort erfährst Du Schritt für Schritt anhand von Anlei­tun­gen und Vide­os wie Du grund­sätz­lich bei der Hun­de­er­zie­hung vor­ge­hen soll­test.

Falls bei der Wel­pen­er­zie­hung Pro­ble­me auf­tau­chen, oder falls Du wei­te­re Hil­fe brauchst, emp­feh­len wir Dir zusätz­lich eine Hun­de­schu­le vor Ort auf­zu­su­chen oder alter­na­tiv einen mobi­len Hun­de­trai­ner zu enga­gie­ren, der Dich und Dei­nen Hund zu Hau­se besucht und euch indi­vi­du­ell pas­send für euren Trai­nings­stand und eure Her­aus­for­de­run­gen trai­niert. Gene­rell ist es auch sinn­voll eine Wel­pen­grup­pe bei einem Hun­de­ver­ein oder einer Hun­de­schu­le zu besu­chen, in der Dein Hund mit ande­ren Wel­pen spie­len kann und so spie­le­risch an sei­ner Sozia­li­sie­rung arbei­tet.

Wel­pen­er­zie­hung bedeu­tet auch den Jung­hund zu beschäf­ti­gen

Hun­de brau­chen eine Auf­ga­be. Sie wol­len geis­tig und kör­per­lich Beschäf­tigt wer­den. Hun­de­er­zie­hung bedeu­tet auch den Hund ras­se­ge­recht zu beschäf­ti­gen und aus­zu­las­ten. Nur Hun­de, die ihre gene­ti­schen Ver­an­la­gun­gen aus­le­ben kön­nen, sind glück­li­che Hun­de. Gera­de jun­ge Wel­pen wol­len spie­le­risch aus­ge­las­tet wer­den. Hier­zu kannst Du Dei­nem Wel­pen zum Bei­spiel das Appor­tie­ren bei­brin­gen, ihn etwas suchen las­sen, oder leich­te Zerr­spie­le mit ihm spie­len.

Tipp: Hier fin­dest Du tol­le Spie­le für Wel­pen.

Für vie­le älte­re Hun­de bie­tet sich hier außer­dem der Hun­de­sport an. Auch der Ein­satz als Rettungs‑, Lawi­nen- oder Sani­täts­hund kann solch eine Auf­ga­be sein.

Grö­ße­re Wan­de­run­gen, lan­ge Spa­zier­gän­ge, Hun­de­sport, Rad­fah­ren, Jog­gen etc. sind aller­dings für nicht aus­ge­wach­se­ne Hun­de unge­sund. Hun­de­wel­pen, die sich im Wachs­tum befin­den, wür­den bei sol­chen Belas­tun­gen ihre Kno­chen und Knor­pel über­las­ten. Dies kann zu Pro­ble­men beim aus­ge­wach­se­nen Hund bis hin zu schwe­ren Gesund­heits­schä­den füh­ren.

Mit sol­chen Din­gen soll­test Du also war­ten, bis Dein Wel­pe aus­ge­wach­sen ist. In der Regel wer­den Hun­de ab dem Alter von etwa 14 Mona­ten lang­sam an den Hun­de­sport her­an­ge­führt.

Wel­pen soll­ten auch nicht höher als etwa 3/4 ihrer Kör­per­hö­he sprin­gen, um ihre Kno­chen nicht zu über­las­ten. Auch Trep­pen kön­nen für jun­ge Wel­pen schon sehr belas­tend sein. Daher ist es sinn­voll Wel­pen die Tep­pen hin­auf zu tra­gen.

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Mein Wel­pe begreift eine Übung nicht, was tun?

Wenn ein Wel­pe eine Übung, die Du ihm bei­brin­gen möch­test nicht ver­steht, liegt das meist an Dir. Du soll­test Dir daher über fol­gen­de Din­ge Gedan­ken machen, bevor Du die Übung mit Dei­nem Wel­pen erneut ver­suchst:

  • Bin ich gestresst oder unru­hig? Stress über­trägt sich sehr schnell auf den Wel­pen.
  • Bin ich zu unge­dul­dig? Eini­ge Wie­der­ho­lun­gen braucht Dein Wel­pe, bis er ver­steht was Du von ihm möch­test.
  • Bin ich nicht kon­se­quent genug? Habe ich ein Ver­hal­ten durch­ge­hen las­sen, das ich jetzt plötz­lich unter­bin­den will?
  • Nut­ze ich immer das glei­che Kom­man­do für die Übung? Ver­schie­de­ne Kom­man­dos kön­nen Dei­nen Wel­pen irri­tie­ren.
  • Habe ich den rich­ti­gen Ort für die Übung gewählt, oder ist mein Wel­pe abge­lenkt?
  • Über­for­de­re ich mei­nen Wel­pen? Ist er müde?
  • Habe ich die Übung logisch auf­ge­baut? Mit einem Lecker­chen über sei­nem Kopf wird sich der Wel­pe nicht hin­le­gen.
  • War mein Ton zu rup­pig? Hat mein Wel­pe Angst?
  • Passt mei­ne Kör­per­spra­che zum Kom­man­do?
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