Kral­len schnei­den Hund: So schnei­dest Du Hun­de­kral­len rich­tig

Wer sei­nen Hund art­ge­recht hal­ten möch­te, muss ihn auch regel­mä­ßig und inten­siv Pfle­gen. Bei der Hun­de­pfle­ge sind ins­be­son­de­re die Pfo­ten und Kral­len Dei­ner Fell­na­se wich­tig. Sie sind oft sehr emp­find­lich und müs­sen aus die­sem Grund regel­mä­ßig gepflegt und die Kral­len müs­sen bei den meis­ten Hun­den auch regel­mä­ßig gekürzt wer­den.

Doch wie oft soll­test Du Dei­nem Hund die Kral­len schnei­den, wel­ches Zube­hör ist hier­für geeig­net und wor­auf gilt es dabei zu ach­ten, um Dei­nen Hund nicht zu ver­let­zen? Das alles erfährst Du in die­sem Bei­trag.

All­ge­mei­nes zur Hun­de­pfo­te

Die Pfo­ten eines Hun­des erfül­len gleich meh­re­re Auf­ga­ben. Sie sind nicht nur essen­zi­ell für die Fort­be­we­gung Dei­nes Lieb­ling und absor­bie­ren Stö­ße und schüt­zen somit die Gelen­ke Dei­nes Hun­des, sie die­nen auch noch zur Regu­lie­rung der Kör­per­tem­pe­ra­tur.

Um vor Umwelt-Ein­flüs­sen geschützt zu sein, sind die Pfo­ten­bal­len mit einer robus­ten und wider­stands­fä­hi­gen Horn­haut über­zo­gen. Dar­un­ter befin­den sich Fett­pols­ter, die dazu die­nen star­ke Stö­ße abzu­fe­dern und Gelen­ke sowie Kno­chen zu scho­nen. Gene­rell sind Hun­de­pfo­ten dank ihres Auf­baus zwar sehr robust, trotz­dem soll­ten sie regel­mä­ßig kon­trol­liert und bei Bedarf gepflegt wer­den. Mehr dazu erfährst Du in unse­rem Bei­trag über die Pfo­ten­pfle­ge bei Hun­den.

Hundepfote Krallen schneiden
Hun­de­pfo­te

Hun­de­kral­len

Hun­de­kral­len bestehen aus Horn in ver­schie­de­nen Far­ben. Die­ses ist fast bis zur Spit­ze hin mit Ner­ven durch­zo­gen und sehr gut durch­blu­tet — Beim Kral­len schnei­den soll­test Du unbe­dingt dar­auf ach­ten nur das Horn zu kür­zen und nicht ins „Leben“ zu schnei­den. Das ist für Dei­nen Hund sehr schmerz­haft!

Hun­de besit­zen an den Vor­der­pfo­ten jeweils fünf Kral­len pro Pfo­te, von denen jedoch nur vier tat­säch­lich zum nor­ma­len Lau­fen genutzt wer­den. Die fünf­te Kral­le, die soge­nann­te Dau­men­kral­le, an den Vor­der­pfo­ten befin­det sich etwas nach oben ver­setzt an der Innen­sei­te der Vor­der­bei­ne und hat beim nor­ma­len Lau­fen kei­nen Kon­takt zum Boden. Sie ist funk­tio­nal mit dem Dau­men eines Men­schen ver­gleich­bar. Vie­le Hun­de hal­ten damit ihr Essen (zum Bei­spiel Kau­kno­chen) oder ihr Spiel­zeug fest.

Krallen schneiden Hund
Hun­de­kral­len

An den Hin­ter­pfo­ten befin­den sich bei den meis­ten Hun­den nur vier Kral­len, die alle beim Lau­fen Boden­kon­takt haben. Man­che Hun­de haben auch hier jeweils eine zusätz­li­che Kral­le an der Innen­sei­te der Hin­ter­läu­fe — die soge­nann­te Wolfs­kral­le oder After­kral­le. Die­se Kral­le hat einen grö­ße­ren Abstand zu den ande­ren Zehen und hat eben­falls kei­nen Boden­kon­takt.

In der frei­en Natur nut­zen sich Hun­de­kral­len in der Regel durch die nor­ma­len Beschäf­ti­gun­gen eines Hun­des auto­ma­tisch ab. Bei Hun­den, die in mensch­li­cher Obhut leben, ist dies nur sel­ten der Fall. Aus die­sem Grund bedarf es einer regel­mä­ßi­gen Kon­trol­le, Pfle­ge und Schnei­den der Kral­len.

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Die rich­ti­ge Län­ge der Hun­de­kral­len ist wich­tig

Die regel­mä­ßi­ge Pfle­ge der Kral­len sowie der Pfo­ten sind für die Gesund­heit Dei­nes Hun­des von gro­ßer Bedeu­tung. Wer­den die Kral­len zu lang, so behin­dern sie Dei­nen Lieb­ling beim Gehen und kön­nen dar­über hin­aus für Schmer­zen sor­gen. Als Reak­ti­on auf die­se Schmer­zen ent­wi­ckeln Hun­de nicht sel­ten eine unge­sun­de Schon­hal­tung. Um nicht auf den schmer­zen­den Kral­len lau­fen zu müs­sen, ver­su­chen Hun­de näm­lich dann die Pfo­ten schräg auf­zu­set­zen. Dar­aus resul­tie­ren im schlimms­ten Fall dau­er­haf­te Hal­tungs­schä­den.

Sind sie Kral­len beson­ders lang, kann sich Dein Hund außer­dem beim Krat­zen selbst ver­let­zen oder sich sogar eine Kral­le aus­rei­ßen, was eben­falls sehr schmerz­haft für Dei­nen Lieb­ling ist. Ent­spre­chend ist es von enor­mer Bedeu­tung, dass Du die Kral­len regel­mä­ßig kon­trol­lierst und schnei­dest oder sie vom fach­kun­di­gen Tier­arzt schnei­den lässt.

Zu lange Hundekrallen
Die­se Kral­len sind zu lang und müs­sen geschnit­ten wer­den

Um zu erken­nen, wann Du Dei­nem Hund die Kral­len schnei­den soll­test, brauchst Du ihn ledig­lich kurz zu beob­ach­ten. Sobald die Kral­len beim nor­ma­len Ste­hen auf einem ebe­nen Unter­grund (unter  gleich­mä­ßi­ger Belas­tung aller vier Hun­de­pfo­ten) den Boden berüh­ren, soll­test Du han­deln und die Kral­len schei­den (las­sen).

Die idea­le Län­ge für die Kral­len eines Hun­des kön­nen je nach Hund unter­schied­lich sein. Als Faust­re­gel gilt: Steht Dein Hund gleich­mä­ßig auf allen vier Pfo­ten soll­test Du zwi­schen jede Kral­le und den Boden noch pro­blem­los ein Blatt Papier schie­ben kön­nen. Kei­nes Falls soll­test Du aller­dings die Kral­len so kurz schnei­den, dass Du dabei ins „Leben“ schnei­dest und dabei Ner­ven oder Blut­ge­fä­ße ver­letzt.

Kral­len schnei­den beim Hund: Wel­ches Zube­hör benö­tigst Du?

Um Dei­nem Hund die Kral­len schnei­den und pfle­gen zu kön­nen, benö­tigst Du das eine oder ande­re Werk­zeug. Spe­zi­el­le Kral­len­zan­gen oder Kral­len­sche­ren sind hier­für sehr gute Optio­nen. Spe­zi­el­le Kral­len­sche­ren wei­sen eine abge­run­de­te Schnitt­flä­che auf, wes­halb sie sich bes­tens zum Hun­de­kral­len schnei­den eig­nen. Kei­nes­falls soll­test Du auf Haus­halts­ge­gen­stän­de wie Nagel- oder Küchen­sche­ren zurück­grei­fen.

Damit die Kral­len nach dem Schnei­den auch glatt sind, bedarf es neben Zan­ge oder Sche­re auch einer Kral­len­fei­le. Um bes­ser an die Kral­len zu gelan­gen, kann auch eine Sche­re zum Zurück­schnei­den des Fells rund um die Kral­len hilf­reich sein. Zu guter Letzt soll­test Du zum Hun­de­kral­len schnei­den auch immer eine gute Licht­quel­le wie eine Taschen­lam­pe parat haben.

Mitt­ler­wei­le gibt es auch elek­tri­sche Kral­len­schleif­ge­rä­te, die sich sehr gut zum Kral­len kür­zen eig­nen. Die­se funk­tio­nie­ren wie eine elek­tri­sche Fei­le. Sie machen aller­dings teil­wei­se sehr lau­te Geräu­sche, an die Du Dei­nen Hund erst lang­sam gewöh­nen soll­test.

Kral­len schnei­den beim Hund: So wird es gemacht

Bevor Du mit dem Bear­bei­ten der Kral­le beginnst, soll­test Du zunächst sicher­stel­len, dass die Fell­na­se mög­lichst ruhig und ent­spannt ist. Eine lie­gen­de oder sit­zen­de Posi­ti­on ist hier­für ide­al. Danach soll­test Du die Pfo­te so fas­sen, dass Du sie aus­rei­chend fixie­ren kannst, ohne dabei zu gro­ßen Druck auf die Pfo­te aus­zu­üben. Je nach­dem wel­che Horn­far­be die Kral­len Dei­nes Hun­des auf­wei­sen, benö­tigst Du als Nächs­tes eine gute Licht­quel­le. Bei hel­len Kral­len las­sen sich die Ner­ven und Blut­ge­fä­ße (das „Leben“) damit sehr gut erken­nen. Bei dunk­len Kral­len ist dies hin­ge­gen deut­lich schwie­ri­ger bis fast unmög­lich.

Beim Schnei­den selbst gilt es dar­auf zu ach­ten, nie­mals schräg zu schnei­den. Andern­falls besteht die Gefahr, dass die Kral­le split­tert und auf­reißt. Um den Druck auf die Kral­le zu mini­mie­ren, ist es zusätz­lich rat­sam, immer nur klei­ne Stü­cke der Kral­le abzu­schnei­den — am bes­ten mil­li­me­ter­wei­se. Nach und nach kannst Du dich somit vor­ar­bei­ten, ohne die Kral­le zu beschä­di­gen und Dei­nen Hund zu ver­let­zen. Wäh­rend­des­sen kannst Du hin und wie­der mit­hil­fe der Licht­quel­le über­prü­fen, ob Du noch genü­gend Abstand zu den Ner­ven und Blut­ge­fä­ßen (min­des­tens 1mm) hast.

Hundekrallen richtig schneiden

Wer sei­nem Hund die Kral­len schnei­den möch­te, der soll­te dabei auch immer an die Dau­men- und Wolfs­kral­len den­ken. Nicht weni­ge Hun­de­be­sit­zer ver­ges­sen die­se beim Schnei­den der Kral­len. Da die­se Kral­len beim Lau­fen fast nie den Boden berüh­ren, nut­zen sie sich auch nicht auf natür­li­che Wei­se ab. Ent­spre­chend wach­sen sie am stärks­ten nach und müs­sen des­halb regel­mä­ßig gekürzt wer­den. Nach­dem Du alle Kral­len gekürzt hast, feilst Du die Enden noch­mals glatt ab. Dabei soll­test Du dar­auf ach­ten, die Fei­le aus­schließ­lich in eine Rich­tung zu bewe­gen, um der Fell­na­se kei­ne unnö­ti­gen Schmer­zen zuzu­fü­gen.

Zusatz-Tipp bei sehr lan­gen Hun­de­kral­len: Sind die Kral­len Dei­nes Hun­des sehr lang und müs­sen stark gekürzt wer­den ist Vor­sicht gebo­ten: Der durch­blu­te­te Bereich der Kral­le wächst immer wei­ter mit in Rich­tung Kral­len­spit­ze. Bei beson­ders lan­gen Kral­len soll­test Du die­se lie­ber öfter schei­den (im Abstand von etwa 1–2 Wochen) und jeweils nur wenig an Horn weg­neh­men. So bil­det sich das „Leben“ in der Kral­le lang­sam zurück und gelangt wie­der in sei­nen Nor­mal­zu­stand.

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