Labra­dor Erzie­hung und beson­de­re Eigen­schaf­ten von Labra­dor Retrie­vern

Der Labra­dor Retrie­ver ist aktu­ell in Deutsch­land die belieb­tes­te Hun­de­ras­se. Kein Wun­der: Die­se tol­len Fami­li­en­hun­de sind nicht nur hübsch anzu­se­hen, son­dern auch freund­lich, sport­lich, intel­li­gent, lern­wil­lig, kin­der­lieb und treu. Als gro­ße Hun­de­ras­se mit hohem Arbeits­wil­len muss der Labra­dor aller­dings auch gut erzo­gen und beschäf­tigt wer­den, denn nur mit einem gut erzo­ge­nen Hund ist ein stress­frei­er All­tag und ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der über­haupt mög­lich.

In die­sem Bei­trag erfährst Du alles rund um die Labra­dor Erzie­hung, die spe­zi­el­len Eigen­schaf­ten die­ser Hun­de­ras­se, ihr Wesen und Tem­pe­ra­ment.

Labra­dor Retrie­ver Steck­brief

Labrador Steckbrief
Labra­dor Retrie­ver: Der Steck­brief
Ras­se:Labra­dor Retrie­ver (Show­li­nie und Arbeits­li­nie)
Ande­re Bezeich­nun­gen:„Lab­bi“
Grö­ße (Wider­rist­hö­he):54 bis 57 cm
Lebens­er­war­tung:Ca. 10 bis 12 Jah­re
Gewicht:Ca. 25 bis 36 kg
Fell/Farbe:Kurz, schwarz, gelb, scho­ko­braun, Son­der­far­ben: Sil­ber, char­co­al, cham­pa­ger und fox­red
Ver­wen­dung:Jagd­hund (Retrie­ver), Spür­hund, Assis­tenz­hund, Fami­li­en­hund, Sport­hund
Tem­pe­ra­ment & Cha­rak­ter:Intel­li­gent, aktiv, lern­wil­lig, treu, freund­lich, sanft­mü­tig, gehor­sam, kin­der­lieb

Der Labra­dor Retrie­ver - Beson­de­re Eigen­schaf­ten, Wesen und Tem­pe­ra­ment

Eines gleich vor­weg: In der Hun­de­er­zie­hung gibt es kein Patent­re­zept. Jeder Vier­bei­ner hat einen eige­nen Cha­rak­ter und sei­ne eige­nen Ver­hal­tens­wei­sen und Ver­hal­tens­mus­ter. Des­halb muss die Erzie­hung eines Hun­des immer indi­vi­du­ell an den jewei­li­gen Vier­bei­ner und auch an sei­ne indi­vi­du­el­le Aus­gangs­si­tua­ti­on ange­passt wer­den. Den­noch sind vie­le Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten und Ver­hal­tens­wei­sen Dei­nes Hun­des abhän­gig davon, wel­cher Hun­de­ras­se er ange­hört.

Labrador Retriever spielen gerne
Labra­do­re gel­ten als sehr ver­spielt

Als Hun­de­hal­ter soll­te man sich daher, bevor es an die Erzie­hung eines Labra­dor Retrie­vers geht, mit den beson­de­ren Eigen­schaf­ten, dem Wesen und dem Cha­rak­ter der Hun­de die­ser Hun­de­ras­se beschäf­ti­gen. Die­se Eigen­schaf­ten soll­ten dann natür­lich auch in der Erzie­hung berück­sich­tigt wer­den, auch um die vor­han­de­nen Poten­zia­le und Mög­lich­kei­ten best­mög­lich aus­zu­nut­zen.

Der Labra­dor Retrie­ver stammt ursprüng­lich aus Neu­fund­land, einer Pro­vinz im Osten Kana­das. Ihren Namen ver­dankt die­se Hun­de­ras­se der kana­di­schen Halb­in­sel Labra­dor. Der Begriff „Retrie­ver“ kommt aus dem Eng­li­schen (to retrie­ve = appor­tie­ren, zurück­ho­len) und bedeu­tet so viel wie „der Appor­tie­rer“.

Ursprüng­lich wur­de der Labra­dor als Beglei­ter zur Jagd gezüch­tet. Dank sei­ner schnel­len Lern­fä­hig­keit, sei­ner Fähig­keit zum Appor­tie­ren und sei­nes sta­ken Kör­pers war (und ist) er hier auch sehr erfolg­reich.

Zuerst wur­de der Labra­dor haupt­säch­lich beim Fischen ein­ge­setzt, um Fische, die aus den Net­zen gesprun­gen waren, wie­der zurück­zu­ho­len. Spä­ter wur­de er auch zur Jagd mit­ge­nom­men. Beson­ders häu­fig wur­de der Labra­dor zur Enten­jagd ein­ge­setzt. Der Jäger über­nahm hier­bei den Abschuss der Enten und der Labra­dor hat­te die Auf­ga­be, die toten Enten mit sei­nem Maul vor­sich­tig aus dem Was­ser zu holen und sie dem Jäger zu brin­gen.

Dank sei­nes freund­li­chen Cha­rak­ters und sei­ner Intel­li­genz bekam der Labra­dor spä­ter noch zahl­rei­che wei­te­re Auf­ga­ben. Heu­te wird er erfolg­reich als The­ra­pie­hund, Ret­tungs­hund, Blin­den­hund, Spür­hund etc. ein­ge­setzt. Labra­do­re zei­gen damit auch bis heu­te einen star­ken Arbeits­ei­fer.

Mitt­ler­wei­le ist der Labra­dor dank sei­ner freund­li­chen und unkom­pli­zier­ten Art sogar der belieb­tes­te Fami­li­en­hund in Deutsch­land. Kein Wun­der — der Labra­dor kann mit vie­len posi­ti­ven Eigen­schaf­ten punk­ten:

Labra­do­re sind in der Regel sehr ver­spielt, kin­der­lieb, auf­merk­sam, auf­ge­schlos­sen, gut­mü­tig men­schen­be­zo­gen und treu. Außer­dem ver­ste­hen sie sich gut mit ande­ren Hun­den und ande­ren (Haus-)Tieren. Der Labra­dor lernt sehr schnell und absol­viert auch kom­pli­zier­te Tricks mit Bra­vour und höchs­ter Moti­va­ti­on. Außer­dem haben Labra­do­re einen Aus­ge­präg­ten „will-to-plea­se“, sie wol­len ihrem Besit­zer also unbe­dingt gefal­len. Das ist der Grund, war­um sie ihren Hal­tern gera­de im Hun­de­trai­ning ger­ne alles recht machen möch­ten.

Das alles macht den Labra­dor rela­tiv leicht zu erzie­hen und zu einem belieb­ten Hund für Anfän­ger in der Hun­de­hal­tung. Trotz­dem ist es sehr wich­tig, sich früh­zei­tig mit dem The­ma Hun­de­er­zie­hung aus­ein­an­der­zu­set­zen. Denn auch ein rela­tiv leicht zu erzie­hen­der Hund, wie der Labra­dor, muss viel üben um die Grund­kom­man­dos oder Lau­fen mit und ohne Lei­ne zu ler­nen und vor allem, um eine gute Mensch-Hun­de­bin­dung auf­zu­bau­en. Und gera­de wäh­rend der Puber­tät und der Fle­gel­pha­se brauchst Du auch beim Labra­dor einen lan­gen Atem und Geduld und vor allem musst Du ler­nen Dei­nem Hund Gren­zen set­zen. Die­se wird auch der Labra­dor mehr als nur ein­mal aus­tes­ten wol­len.

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Frem­den und ande­ren Hun­den begeg­net der Labra­dor in der Regel sehr freund­lich und ohne jeg­li­che Aggres­si­on. Wer einen Wach­hund sucht, soll­te also lie­ber eine ande­re Hun­de­ras­se wäh­len.

Der sport­li­che Labra­dor braucht viel Bewe­gung, Beschäf­ti­gung und Spa­zier­gän­ge bei jedem Wet­ter. Er ist also beson­ders für akti­ve Men­schen und Fami­li­en geeig­net, die in einem gro­ßen Haus oder einer gro­ßen Woh­nung mit Gar­ten woh­nen.

Labra­dor Retrie­ver sind tol­le Beglei­ter und Part­ner bei Sport, sei es beim Jog­gen, beim Fahr­rad­fah­ren, auf lan­gen Wan­de­run­gen oder als Beglei­ter beim Rei­ten. Auch für den Hun­de­sport, wie zum Bei­spiel fürs Agi­li­ty, den Tur­nier­hund­sport, den Zug­hun­de­sport oder fürs Man Trai­ning etc. sind sie die per­fek­te Hun­de­ras­se. Aber Ach­tung: Der Labra­dor ist immer hoch moti­viert und zeigt sel­ten Schwä­che. Er wird des­halb manch­mal von sei­nen Hun­de­hal­tern über­for­dert. Regel­mä­ßi­ge Pau­sen im Hun­de­trai­ning, beim Sport und bei der Labra­dor Erzie­hung sind des­halb sehr wich­tig.

Der Labra­dor ist immer hung­rig und neigt zu Über­ge­wicht. Daher ist die regel­mä­ßi­ge Bewe­gung und eine stren­ge Ratio­nie­rung des Hun­de­fut­ters eben­falls sehr wich­tig. Über­ge­wicht kann sich näm­lich nega­tiv auf die Gesund­heit, die Lebens­freun­de und auch auf die Lebens­er­war­tung Dei­nes Labra­dors aus­wir­ken.

Da der Labra­dor sehr men­schen­be­zo­gen ist, fühlt er sich in einer Fami­lie mit vie­len Bezugs­per­so­nen am wohls­ten. Auch wenn der Labra­dor recht unkom­pli­ziert ist, ist es sehr wich­tig schon im jun­gen Alter auf eine kor­rek­te Hun­de­er­zie­hung zu ach­ten und den Labra­dor kör­per­lich und geis­tig aus­zu­las­ten. So ver­mei­dest Du, dass sich uner­wünsch­te Ver­hal­tens­wei­sen über­haupt erst ent­wi­ckeln kön­nen. Denn ein Labra­dor, der den gan­zen Tag am Bel­len ist, der stän­dig an Schu­hen, Möbeln oder ande­ren Din­gen kaut oder sich regel­mä­ßig das Mit­tag­essen vom Tisch klaut, sorgt mit Sicher­heit für kei­ne posi­ti­ve Atmo­sphä­re zu Hau­se oder bei den Nach­barn.

Labra­do­re haben eine Vor­lie­be für Was­ser, wor­in sie extrem ger­ne her­um­to­ben, plan­schen, schwim­men und spie­len. Sie nei­gen nicht zum stän­di­gem Kläf­fen und stö­ren somit auch in der Regel die Ruhe der Nach­barn nicht.

Was gibt es bei der Labra­dor Erzie­hung zu beach­ten?

Wegen ihrer freund­li­chen und lern­wil­li­gen Art las­sen sich Labra­do­re recht ein­fach auch von ambi­tio­nier­ten Anfän­gern in der Hun­de­hal­tung zu Fami­li­en­hun­den erzie­hen. Den­noch sind gera­de Hun­de­an­fän­ger, die sich einen Labra­dor als Erst­hund zule­gen, oft wegen sei­ner akti­ven Art mit des­sen Erzie­hung über­for­dert. Vie­le geben ihren Hund aus Ver­zweif­lung sogar ab und er lan­det dann im Tier­heim. Das muss nicht sein, denn mit ein wenig Übung, dem rich­ti­gen Wis­sen und der rich­ti­gen Erzie­hungs­me­tho­de lernt der Labra­dor Retrie­ver auf­grund sei­ner hohen Intel­li­genz und sei­nem aus­ge­präg­ten Wunsch zu gefal­len, extrem schnell.

Wie bei allen ande­ren Hun­den, gilt auch beim Labra­dor: Grund­vor­aus­set­zun­gen für die erfolg­rei­che Hun­de­er­zie­hung sind vor allem Geduld, Aus­dau­er und Kon­se­quenz.

Das stän­di­ge Wie­der­ho­len von Übun­gen und viel Lob (beim Lab­bi vor allem in Ver­bin­dung mit Lecker­chen) füh­ren in der Erzie­hung eines Labra­dor Retrie­vers rela­tiv ein­fach zum Erfolg. Als sen­si­bles Wesen weiß ein Labra­dor ein Lob für eine erfolg­reich absol­vier­te Übung immer zu schät­zen und freut sich natür­lich auch immer über ein Hun­de­keks oder eine Spiel­pau­se im Hun­de­trai­ning. Das soll­test Du Dir bei der Erzie­hung Dei­nes Labra­dors unbe­dingt zu nut­ze machen.

Die prä­zi­se Aus­füh­rung der Übun­gen sind bei der Hun­de­er­zie­hung von beson­de­rer Bedeu­tung. Das Lob bzw. das Hun­de­keks muss zur rich­ti­gen Zeit kom­men, damit der Labra­dor es mit dem von ihm gewünsch­ten Ver­hal­ten ver­knüp­fen kann. Kommt das Lob bzw. das Keks zu spät, ver­pufft es und der Labra­dor weiß gar nicht, was er rich­tig gemacht hat.

Gewalt oder Anschrei­en des Hun­des, wenn er ein Kom­man­do oder eine Übung nicht sofort rich­tig gemacht hat, sind abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv in der Labra­dor Retrie­ver Erzie­hung. Der Labra­dor ver­liert so das Ver­trau­en zu sei­nem Hun­de­hal­ter und bekommt im schlimms­ten Fall sogar Angst vor Dir. Das sind mit Sicher­heit kei­ne guten Vor­aus­set­zun­gen für ein har­mo­ni­sches Mensch-Hun­de-Team.

Eine opti­ma­le Bezie­hung zwi­schen Mensch und Labra­dor ent­wi­ckelt sich nur dann, wenn die Erzie­hung sen­si­bel, lie­be­voll, gewalt­frei aber den­noch bestimmt, kon­se­quent und prä­zi­se erfolgt. Es soll­te jedem Hun­de­freund klar sein, dass in der moder­nen Hun­de­er­zie­hung Gewalt kei­nen Platz hat. Den­noch ist es wich­tig, dass der Hund auch sei­ne Gren­zen kennt.

Labrador Erziehung mit Leckerli
Anfän­ger­hund Labra­dor Retrie­ver: Labra­do­re gel­ten als leicht erzieh­bar

Mit einer ruhi­gen aber bestimm­ten Art wird es Dir sicher gelin­gen, dass sich Dein Labra­dor Retrie­ver den Fami­li­en­sit­ten anpasst und ein belieb­tes Fami­li­en­mit­glied bei Groß und Klein wird. Die kon­se­quen­te und gedul­di­ge Wie­der­ho­lung der ver­schie­dens­ten Kom­man­dos und Übun­gen wird Dir und Dei­nem Hund Erfol­ge brin­gen. Der treue Hun­de-Blick des Labra­dors soll­te aller­dings nicht dazu bei­tra­gen, dass Du Dei­ne Bemü­hun­gen ein­stellst oder bereits eta­blier­te Regeln (zeit­wei­se) miss­ach­test.

Was der Labra­dor nicht mag, ist nichts zu tun. Er braucht Beschäf­ti­gung. Weni­ge und kur­ze Spa­zier­gän­ge und ein oder zwei­mal einem Ball hin­ter­her­ja­gen reicht dem Labra­dor nicht. Er braucht mehr Aus­lauf und auch Beschäf­ti­gung für den Kopf. Hier­für eig­nen sich zum Bei­spiel Spie­le mit Dir, Leck­mat­ten, Intel­li­genz­spiel­zeu­ge, Kau­spiel­zeu­ge und vie­les mehr.

Beson­ders beliebt beim Labra­dor ist das Spie­len im Was­ser und das Appor­tie­ren von Bäl­len oder ähn­li­chem. Beson­ders beim Wer­fen und Appor­tie­ren las­sen von Bäl­len, soll­test Du aber auf­pas­sen. Das hek­ti­sche Hin­ter­her­ren­nen und das abrup­te Abstop­pen beim Ball­spie­len belas­tet die Kno­chen und Gelen­ke Dei­nes Labra­dors stark. Daher soll­test Du Dei­nen Hund auch mal brem­sen und mit einem ande­ren Spiel beschäf­ti­gen kön­nen.

Wird der Labra­dor nicht art­ge­recht – kör­per­lich und geis­tig – aus­ge­las­tet, wird sich der intel­li­gen­te Hund im Zwei­fel selbst eine Beschäf­ti­gung suchen. Hier­bei kann es vor­kom­men, dass er sei­ne gute Erzie­hung ver­gisst und die gewähl­te Beschäf­ti­gung dann viel­leicht nicht immer den Vor­stel­lun­gen sei­nes Hun­de­hal­ters ent­spricht. Hat sich der Labra­dor erst ein­mal so eini­ge Unar­ten ange­wöhnt, ist es oft schwer die­se wie­der los zu wer­den. Wir emp­feh­len Dir in sol­chen Fäl­len früh­zei­tig auf pro­fes­sio­nel­le Hil­fe eines Hun­de­trai­ners zurück­zu­grei­fen, damit Dein Labra­dor nicht zum Pro­blem­hund wird.

Was ist bei der Wel­pen-Erzie­hung eines Labra­dor Retrie­vers zu beach­ten?

Es ist sehr wich­tig mit der Erzie­hung des Labra­dors bereits früh im Wel­pen­al­ter zu begin­nen. Je klei­ner bzw. jün­ger der Labra­dor-Wel­pe noch ist, des­to ein­fa­cher gelingt Dir die Erzie­hung. Wenn Du früh­zei­tig mit der Labra­dor Erzie­hung star­test, hast Du spä­ter mit stei­gen­dem Alter Dei­nes Hun­des in der Regel deut­lich weni­ger Pro­ble­me.

Die Erzie­hung eines Wel­pens erfor­dert beson­ders viel Zeit und Geduld. Der jun­ge Wel­pe ent­deckt die Welt und möch­te alles aus­pro­bie­ren, was neu und damit span­nend und auf­re­gend ist. Sich auf Dich und Dei­ne Kom­man­dos zu kon­zen­trie­ren fällt Wel­pen dann meis­tens sehr schwer. Gera­de zu Beginn der Hun­de­er­zie­hung soll­test Du das Trai­ning daher in einer mög­lichst ablen­kungs­frei­en Umge­bung durch­füh­ren.

Es ist sehr wich­tig, die Metho­den und Übun­gen an das Alter Dei­nes Hun­des anzu­pas­sen. Wel­pen haben natur­ge­mäß eine gerin­ge­re Auf­merk­sam­keits­span­ne als aus­ge­wach­se­nen Hun­de. Das soll­test Du bei der Hun­de­er­zie­hung und Dei­nen Trai­nings­ein­hei­ten unbe­dingt berück­sich­ti­gen. Wich­tig ist auch einen noch jun­gen Hund nicht zu über­for­dern und vie­le Pau­sen im Trai­ning ein­zu­le­gen. Zu Beginn der Erzie­hung reicht es aus, wenn Du nur ein paar Minu­ten am Tag mit Dei­nem Vier­bei­ner trai­nierst. Du soll­test auch nicht zu viel auf ein­mal von Dei­nem Labra­dor Wel­pen ver­lan­gen und ihm erst dann neue Din­ge und Kom­man­dos bei­brin­gen, wenn er die alten sicher beherrscht.

Aus­ge­wach­se­ne Labra­do­re sind in der Regel kon­zen­trier­te­re Ler­ner als jun­ge Wel­pen, trotz­dem sind auch hier häu­fi­ge Pau­sen im Hun­de­trai­ning nötig. Auch der aus­ge­wach­se­ne Labra­dor soll­te auf kei­nen Fall über­for­dert wer­den.

Für eine erfolg­rei­che Wel­pen-Erzie­hung Dei­nes Labra­dors kann es von Vor­teil sein einen wei­te­ren, älte­ren und bereits gut erzo­ge­nen und sozia­li­sier­ten Hund im Haus­halt zu haben. Der auf­merk­sa­me Labra­dor Wel­pe kann sich dann am Alt­hund ori­en­tie­ren und des­sen Ver­hal­ten immi­tie­ren.

Gera­de als Neu­ling in der Hal­tung von Labra­dor Retrie­vern emp­feh­len wir Dir Dich erst­mal mit der all­ge­mei­nen The­ma­tik der Hun­de­er­zie­hung und den Eigen­schaf­ten die­ser Hun­de­ras­se genau­er aus­ein­an­der­zu­set­zen. Hier­für eig­nen sich zum Bei­spiel Hun­de­fach­bü­cher oder auch der Besuch einer Online Hun­de­schu­le. In sol­chen Online Kur­sen kannst rela­tiv leicht und sehr anschau­lich die Grund­la­gen der Hun­de­er­zie­hung anhand von zahl­rei­chen Vide­os erler­nen.

Solch eine Online Hun­de­schu­le ist eine her­vor­ra­gen­de Ergän­zung zur alt­be­währ­ten Hun­de­er­zie­hung in einer klas­si­schen Hun­de­schu­le. Die prak­ti­schen und her­vor­ra­gend erklär­ten Vide­os kön­nen Dir dabei hel­fen Dei­nen Labra­dor zu einem guten Beglei­ter zu erzie­hen, der weder an der Lei­ne zieht noch ande­re Unar­ten an den Tag legt.

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Neben den Grund­kom­man­dos für Hun­de wie „Sitz“ oder „Platz“, ist eines der ers­ten Din­ge, die Dein Wel­pe schon sehr früh ler­nen muss, die Stu­ben­rein­heit. Wir emp­feh­len Dir Dei­nen Labra­dor direkt nach jeder Füt­te­rung, jedem Nicker­chen und jeder Spiel­ein­heit nach drau­ßen zu brin­gen. Das sind näm­lich die Zeit­punk­te an denen er wahr­schein­lich sein Geschäft ver­rich­ten muss. Die­se Zeit­punk­te kannst Du dann direkt für eine Trai­nings­ein­heit zur Stu­ben­rein­heit nut­zen.

Lobe Dei­nen Labra­dor sofort über­schwäng­lich, wenn er drau­ßen sein Geschäft ver­rich­tet hat. Am bes­ten gehst Du am Anfang min­des­tens alle zwei Stun­den mit ihm raus, nachts dann auch in etwas grö­ße­ren Abstän­den. Er wird schnell ver­ste­hen, dass es eine gute Sache ist drau­ßen zu machen, wenn Du ihn dafür Lobst.

Hat Dein Hund die ers­te Hür­de „Stu­ben­rein­heit“ erfolg­reich gemeis­tert, geht es an die nächs­ten Auf­ga­ben der Hun­de­er­zie­hung. Als nächs­tes geht es dann an die Grund­kom­man­dos „Sitz“, „Platz“, „Aus“, oder Du bringst Dei­nem Hund zuerst bei auf sei­nen Namen zu hören. Du soll­test auch schon in der Wel­pen­er­zie­hung Dei­nem Vier­bei­ner bei­brin­gen eini­ge Zeit allei­ne in der Woh­nung oder im Haus zu blei­ben. Da Dein Hund ein Rudel­tier ist und nicht all­zu lan­ge von sei­nem Rudel getrennt sein möch­te, soll­test Du es lang­sam ange­hen las­sen und Dei­nen Hund nicht gleich einen gan­zen Tag allei­ne las­sen. Aber es gibt Situa­tio­nen in denen Dein Hund damit leben muss ein bis zwei Stun­den für sich zu sein und das soll­te er schon früh schritt­wei­se ler­nen, indem Du ihn ab und an ein paar Minu­ten in einem Zim­mer allei­ne lässt und das dann lang­sam immer wei­ter stei­gerst.

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Labra­dor-Wel­pe erzie­hen: So geht’s

Was kos­tet ein Labra­dor Retrie­ver Wel­pe?

Ein süßer, rein­ras­si­ger Labra­dor Wel­pe mit dazu­ge­hö­ri­gen Papie­ren kos­tet meist zwi­schen 1500 Euro und 2500 Euro, egal ob Rüde oder Hün­din. Der Preis hängt von der Abstam­mung der Hun­de­el­tern, der Far­be des Hun­des und der Kos­ten, die für die Wel­pen­auf­zucht anfal­len, ab. Labra­do­re in Son­der­far­ben wie sil­ber­ne Labra­do­re, Char­co­al-Labra­do­re und cham­pa­ger­far­be­ne Labra­do­re kön­nen sogar noch teu­rer sein.

Tipp: Bei der Anschaf­fung eines Hun­des soll­test Du nicht nur die Anschaf­fungs­kos­ten des Hun­des im Blick haben, son­dern auch die lau­fen­den Kos­ten der Hun­de­hal­tung!

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Alter­na­tiv kannst Du auch einen Labra­dor Retrie­ver aus dem Tier­heim adop­tie­ren. Die­se Hun­de sind in der Regel bereits aus­ge­wach­sen und meist auch schon (etwas) erzo­gen und es wird nur eine Schutz­ge­bühr fäl­lig. Sol­che Labra­do­re sind meist sehr dank­bar, wenn ihnen ein neu­es Zuhau­se geschenkt wird. Da oft Hun­de ins Tier­heim abge­ge­ben wer­den, weil ihre Hal­ter nicht mit ihnen klar kom­men, kann es hier sinn­voll sein bei Pro­ble­men von Anfang an auf pro­fes­sio­nel­le Hil­fe bei der Erzie­hung durch einen erfah­re­nen Hun­de­trai­ner zurück­zu­grei­fen.

Auf gar kei­nen Fall soll­test Du einen Labra­dor Wel­pen bei einem „flie­gen­den Händ­ler“ aus dem Inter­net oder aus dem Kof­fer­raum kau­fen. Sol­che Wel­pen sind in der Regel krank und wer­den unter schlim­men Umstän­den gezüch­tet, nur um ihren Ver­meh­rern schnel­les Geld ein­zu­brin­gen. Sol­che Prak­ti­ken soll­test Du auch nicht durch einen „Mit­leids­kauf“ unter­stüt­zen.

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Was gibt es bei der Ernäh­rung eines Labra­dor Retrie­vers zu beach­ten?

Ein Labra­dor soll­te — wie alle ande­ren Hun­de auch — abwechs­lungs­reich, aus­ge­wo­gen und bedarfs­ge­recht ernährt wer­den. Nur so bleibt Dein Hund gesund. Wird der Labra­dor sport­lich geführt kann es sein, dass er eine grö­ße­re Rati­on Hun­de­fut­ter benö­tigt als ande­re Hun­de sei­ner Gewichts­klas­se. Schließ­lich ver­brennt der Labra­dor beim Sport eini­ges an Kalo­rien.

Ein aus­ge­wach­se­ner Labra­dor Retrie­ver wird idea­ler­wei­se immer zu fes­ten Zei­ten zwei­mal täg­lich gefüt­tert. Für Wel­pen kann auch eine häu­fi­ge­re Füt­te­rung sinn­voll sein.

Eine art­ge­rech­te Ernäh­rung von Hun­den kann gene­rell sowohl mit Tro­cken­fut­ter, Nass­fut­ter, selbst gekoch­tem Fut­ter oder BARF-Ratio­nen erfol­gen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur rich­ti­gen Ernäh­rung fin­dest Du auf unse­rer Hun­de­fut­ter-Sei­te.

Wir kön­nen Dir aus eige­ner Erfah­rung das Nass­fut­ter von Ani­fit für eine art­ge­rech­te Ernäh­rung Dei­nes Labra­dors emp­feh­len:

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Gene­rell soll­te man Hun­de wäh­rend dem Fres­sen in Ruhe las­sen und sie nicht dabei stö­ren. Nach dem Essen ist außer­dem für etwa 2 Stun­den Ruhe ange­sagt, damit Dein Hund unge­stört sei­ne Mahl­zeit ver­dau­en kann.

Das Hun­de­fut­ter soll­te in Zim­mer­tem­pe­ra­tur ser­viert wer­den. Zu kal­tes Fut­ter kann bei Dei­nem Hund Durch­fall oder Erbre­chen aus­lö­sen. An zu hei­ßem Fut­ter könn­te sich Dein Labra­dor ver­bren­nen. Fri­sches Was­ser soll­te dem Hund unbe­dingt immer zu sei­ner frei­en Ver­fü­gung ste­hen.

Wie bereits erwähnt neigt der Labra­dor zu Über­ge­wicht. Fast alle Labra­do­re, die man in Deutsch­land so zu Gesicht bekommt, sind zu dick. Das soll­te unbe­dingt ver­mie­den wer­den, da es sich sehr wahr­schein­lich nega­tiv auf die Gesund­heit Dei­nes Hun­des und auf sei­ne Lebens­er­war­tung aus­wir­ken wird.

Labradore gelten als verfressen und neigen daher zu Übergewicht
Labra­do­re gel­ten als ver­fres­sen und nei­gen daher zu Über­ge­wicht

Fazit zur Erzie­hung eines Labra­dor Retrie­vers

Die art­ge­rech­te Beschäf­ti­gung und Erzie­hung eines Labra­dor Retrie­vers ist eine Her­aus­for­de­rung, die aber auch Anfän­ger in der Hun­de­hal­tung mit dem nöti­gen Vor­wis­sen gut bewäl­ti­gen kön­nen. Du soll­test Dir aller­dings vor der Anschaf­fung eines Labra­dors sicher sein, dass Du genug Zeit und Aus­dau­er hast, die­sem akti­ven und arbeits­wil­li­gen Hund gerecht zu wer­den. Wenn Du selbst eher ein inak­ti­ver Mensch bist, oder wenn Du einen Wach­hund möch­test, soll­test Du eher einen Bogen um die­se Hun­de­ras­se machen und eine ande­re Ras­se wäh­len, die bes­ser zu Dir und Dei­nen Bedürf­nis­sen passt. Für Men­schen die bereits sehr aktiv sind, ist der Labra­dor ein sehr guter Beglei­ter und Part­ner beim Sport. Wird der Labra­dor art­ge­recht aus­ge­las­tet und beschäf­tigt ist er ein tol­ler und kin­der­lie­ber Fami­li­en­hund der allen in sei­ner Umge­bung viel Freun­de berei­ten wird. Du soll­test nur wis­sen, wie man im Rah­men der Labra­dor Erzie­hung mit dem Vier­bei­ner umge­hen soll­te.

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.