Beagle wurden ursprünglich für die Jagd gezüchtet, sind aber heutzutage sehr gute Familienhunde und gehören zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Dank ihres ausgeprägten Jagdtriebs und eines stark ausgeprägten Sturkopfes ist die Beagle Erziehung oftmals nicht ganz einfach.
In diesem Artikel erfährst Du alles über die Erziehung des Beagles, seine speziellen Charaktereigenschaften und das besondere Wesen dieser Hunderasse.
Inhaltsverzeichnis
- Beagle Steckbrief
- Der Beagle: Eigenschaften, Temperament und Wesen
- Beagle erziehen: Wie vorgehen bei der Beagle Erziehung?
- Wie alt, wie groß und wie schwer werden Beagle?
- Wie pflege ich meinen Beagle richtig?
- Wie oft sollte man Gassi gehen: Wie viel Auslauf benötigt der Beagle?
- Was kostet ein Beagle Welpe?
- Was mag ein Beagle gar nicht?
- Wie oft füttert man einen Beagle, was frisst er?
Beagle Steckbrief
Rasse: | Beagle |
Andere Bezeichnungen: | English Beagle |
Größe (Widerristhöhe): | 33 bis 40 cm |
Lebenserwartung: | Ca. 12–15 Jahre |
Gewicht: | Ca. 10–18kg |
Fell/Farbe: | Kurzhaar; Dreifarbig, dachsfarbig, hasenfarbig, zitronengelb, gefleckt, getüpfelt |
Verwendung: | Laufhund |
Temperament & Charakter: | Fröhlich, lebhaft, stur, starker Jagdtrieb, unerschrocken |
Der Beagle: Eigenschaften, Temperament und Wesen
Eines möchten wir gleich am Anfang loswerden: In der Hundeerziehung gibt es kein Patentrezept. Jeder Hund besitzt einen eigenen Charakter und eigene typische Verhaltensweisen. Daher muss die Hundeerziehung immer individuell auf den jeweiligen Vierbeiner zugeschnitten werden. Nichtsdestotrotz sind viele Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen eines Hundes abhängig welcher Rasse er angehört.
Bevor es also an die Erziehung eines Beagles geht, sollte man sich als Beaglehalter mit den besonderen Eigenschaften und dem Wesen dieser tollen Hunderasse beschäftigen und diese dann natürlich auch bei der Erziehung berücksichtigen.
Beagle wurden ursprünglich für die Jagd auf Hasen und Kaninchen gezüchtet. Später wurden sie meist in großen Hunde-Meuten für die Fuchsjagd eingesetzt. Daher hat der Beagle bis heute einen ausgeprägten Jagdinstinkt und ausgeprägtes Rudelverhalten. Je mehr Mitglieder ihr Rudel hat, desto wohler fühlen sich Beagle.
Heutzutage wird der charmant dreinblickende kleine Hund bei uns erfolgreich als Familienhund gehalten. Der Beagle ist ein anpassungsfähiger, geselliger und verträglicher Hund. Durch seine abenteuerlustige und spaßige Art ist er ein willkommenes Familienmitglied. Auch bei Familien mit Kindern macht er seiner Rasse alle Ehre und bereitet den Kindern viel Freude. Das Wesen des Beagles ist sanft und freundlich. Aggressives oder scharfes Verhalten sucht man bei ihm vergeblich. Er ist sanftmütig fröhlich, lustig, herzlich, ruhig, intelligent aber stur, ein nimmermüder Spielgefährte für die Kinder, macht allen Unsinn mit und würde niemals böse auf unbeholfene Kinderhände reagieren.
Der immer freundliche Kerl begegnet anderen Hunden sowie Menschen immer mit einem freundlichen Schwanzwedeln. Als Wachhund taugen sie daher eher weniger, obwohl sie meist sehr bell- und jaulfreudig sind.
Wegen ihres freundlichen Wesens und weil Beagle gesundheitlich und auch psychisch robuste Hunde sind, werden sie oft im Labor als Versuchshunde missbraucht. Beagle sind deswegen auch oft im Visier von Hundedieben, die ihr Diebesgut dann an Versuchslabore weiter verkaufen.
Beagle langweilen sich schnell, wenn sie alleine gelassen werden und finden dann Wege sich selbst zu unterhalten. Dies führt oft zu exzessivem Jaulen, das die Nachbarn zur Verzweiflung bringen kann.
Die meisten Beagle schalten, sobald sie einen interessanten Geruch wahrnehmen, sofort auf Durchzug und widmen sich nur doch diesem Geruch in der Luft. Denn der Beagle will wissen wo die Spur endet. Für den Hundehalter der nach ihnen ruft interessieren sie sich dann nicht mehr.
Obwohl Beagle sehr freundliche und aufgeschlossene Hunde sind, haben viele einen ausgeprägten Sturkopf und sind sehr eigenwillig. Dies gilt es bei der Beagle Erziehung unbedingt zu berücksichtigen. Da sie in der Regel extrem verfressen sind, lassen sich Beagle mit Hilfe von Leckerchen aber oft überzeugen.
Beagle erziehen: Wie vorgehen bei der Beagle Erziehung?
Die Erziehung ist auf Grund seines Sturkopfes nicht immer einfach und man sollte sich gerade als Anfänger reiflich überlegen, ob es nicht sinnvoll ist professionelle Hilfe zur Hundeerziehung in Anspruch zu nehmen.
Es gibt nichts Schlimmeres als bei einem Spaziergang einen ewig hechelnden und röchelnden Hund an der Leine zu haben, der wegen falscher Erziehung wie verrückt zieht oder einen Hund der meint jeder Witterung, die er aufgenommen hat, nachgehen zu müssen. Da wird schnell ein angenehmer und entspannter Spaziergang zum Stress.
Die Erziehung des Beagles in der Hundeschule
Mittlerweile gibt es deutschlandweit viele Hundeschulen, die bei der Erziehung eines Hundes professionell helfen können. Leider haben nicht alle glücklichen Hundebesitzer immer die Zeit an der Hundeschule teilzunehmen. Das Problem bei einer Hundeschule vor Ort ist häufig, dass es feste Termine und feste Uhrzeiten für das Hundetraining gibt. Das kann für viel eingespannte Hundebesitzer schon zum Problem werden. Eine sehr gute und empfehlenswerte Alternative zur Erziehung ist das Hundetraining per Video in einer Online Hundeschule.
Bei der Hundeschule per Video hast Du die Möglichkeit, frei zu wählen, wann Du mit Deinem Beagle trainieren möchtest. Ein weiterer sehr nennenswerter Vorteil ist, dass sich die Umsetzung der Übungen, die in Hundetrainingsvideos gezeigt werden, ganz bequem von zu Hause erledigen lässt. Somit passt sich diese Art des Hundetrainings perfekt an Dein Leben an.
Falls Du Dich für eine Online Hundeschule entscheidest, empfehlen wir Dir gerade bei Welpen darauf zu achten, dass Dein treuer Begleiter trotzdem Kontakt zu anderen (gut sozialisierten) Artgenossen bekommt. Das ist sehr wichtig, damit Dein Hund lernt, wie er sich anderen Hunden gegenüber verhalten sollte. Sollest Du mit Deinem Hund Probleme haben und online nicht weiter kommen, empfehlen wir Dir einen Hundetrainer vor Ort zu Rate zu ziehen.
Was gibt es bei der Erziehung eines Beagles zu beachten?
Bei dieser Rasse muss konsequente Erziehung an erster Stelle stehen, denn mit seinem Sturkopf kann der Beagle bei falscher Erziehung zu einem Problemhund in der Familie werden.
Wenn Du an Deinem Hund ein Fehlverhalten feststellst, solltest Du dieses mit einem kurzen „Nein“ oder „Aus“ beenden. Es ist wichtig, dass dieses Kommando direkt auf das Fehlverhalten folgt. Sonst kann es Dein Hund nicht richtig zuordnen. Aber niemals solltest Du Deinen Hund in der Erziehung in irgendeiner bestrafen oder schlagen. Schreien oder Schläge, wenn eine Übung nicht sofort klappt, sind in der Beagle Erziehung absolut kontraproduktiv. Der Hund verliert so das Vertrauen in Dich und bekommt Angst vor Dir. Keine gute Voraussetzung für ein gute Bindung zwischen Hund und Halter.
Da der Beagle sehr gerne frisst, kann man sich dies zu Nutze machen und ihn immer dann direkt belohnen, wenn er sich vorbildlich verhalten hat.
In der Beagle Erziehung kommt es oft zu Schwierigkeiten bei der Stubenreinheit, hier ist Geduld und Durchhaltevermögen gefragt.
Wenn Du Deinem Hund etwas beibringen möchtest, solltest Du Dich klar und deutlich ausdrücken und Deine Stimmkommandos am besten mit passender Körpersprache unterstützen. Dein Hund wird diese Kommandos bei der Erziehung schnell zuordnen können und richtig ausführen, denn der Beagle ist ein sehr intelligenter und lernfreudiger Hund.
Wie erzieht man einen Beagle als Welpen?
Als erstes sei gesagt, dass umso jünger Dein Hund ist, umso einfacher und besser lässt er sich in der Erziehung voranbringen. Nach dem Einzug des Welpen solltest Du direkt mit seiner Erziehung anfangen, auch wenn es einem hin und wieder schwer fallen wird bei dem kleinen süßen Wonneproppen konsequent zu bleiben.
Wenn der Jungspund noch längere Zeit bei seinem Züchter verbleibt, solltest Du Dir für Deinen neuen Schützling unbedingt Zeit nehmen und ihn immer mal wieder beim Züchter besuchen. So lernt er Dich und Deine Stimme schon früh kennen. Du kannst beim Besuch des Züchters immer ein Spielzeug mitnehmen, womit Dein Welpe spielen kann. Wenn Du den Welpen dann zu Dir nach Hause holst, findet er das bekannte Spielzeug vor, das nach ihm riecht. Diese Maßnahme erleichtert ihm das Eingewöhnen in seinem neuen Zuhause.
Hat sich Dein Welpe erstmal bei Dir eingewöhnt kannst Du ihm schon direkt spielerisch einige Grundkommandos wie „Sitz“ und „Platz“ beibringen. Wartest Du mit der Erziehung zu lange und Dein Hund hat sich erstmal einige beagletypische Marotten angewöhnt, wird es schwieriger diese wieder in den Griff zu bekommen.
Wir empfehlen Dir folgende Welpenerziehungs-Ratgeber:
Wie alt, wie groß und wie schwer werden Beagle?
Ein Beagle erreicht eine Schulterhöhe von ca. 33 – 40 cm und weist ausgewachsen ein Gewicht von etwa 10 bis 18 kg auf. Er kann bei guter Pflege und richtiger Ernährung bis zu 15 Jahre alt werden.
Wie pflege ich meinen Beagle richtig?
Beagle sind dank ihres kurzen Fells relativ pflegeleicht. Hierfür reicht gelegentliches Bürsten in der Regel vollkommen aus. Auf ein Hundeshampoo solltest Du nur zurückgreifen, falls Dein Hund sich in etwas Übelriechendem gewälzt hat, oder eine Buddelsession im Garten etwas ausgeartet ist.
Da Beagle dank ihrer großen Schlappohren zu Ohrenproblemen neigen, solltest Du den Schlappohren besondere Aufmerksamkeit schenken und diese regelmäßig mit speziellem Ohrreiniger für Hunde sauber machen.
Auch die Augenwinkel Deines Vierbeiners kannst Du regelmäßig mit einem angefeuchteten Tuch reinigen.
Wenn Dein Hund viel an der frischen Luft unterwegs ist und gräbt, solltest Du außerdem regelmäßig die Pfoten untersuchen ‚um Verletzungen früh zu erkennen. Die Krallen solltest Du ebenfalls regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf schneiden. Hierbei kann Dir der Tierarzt Deines Vertrauens behilflich sein.
Neigt Dein Beagle zu Zahnstein, kann regelmäßiges Zähneputzen mit einer speziellen Hundezahnbürste hilfreich sein.
All diese Pflegemaßnahmen solltest Du schon früh in der Beagle Erziehung üben, damit Dein Hund von klein auf diese Prozedur kennt und weiß, dass ihm hierbei nichts schlimmes passiert. Das erleichtert die Hundepflege ungemein.
Wie oft sollte man Gassi gehen: Wie viel Auslauf benötigt der Beagle?
Der Beagle ist ein unternehmungsfreudiger Hund und freut sich über ausgiebige Spaziergänge mit seinem Rudel in der Natur. Am Tag solltest Du so oft wie möglich mit Deinem Beagle spazieren gehen und die 2 Stunden Mindestgrenze nicht unterschreiten. Diese Zeit kannst Du auch wunderbar dazu nutzen Deinen Beagle zu erziehen und Kommandos zu üben.
Der Beagle möchte nicht nur körperlich ausgelastet werden, sondern auch geistig. Kleinere Spiele mit Deinem Vierbeiner können hier sehr nützlich sein. Beispielsweise freut sich ein Beagle normalerweise sehr darüber, wenn Du Leckerlies für ihn in der Wohnung oder dem Garten versteckst und er sie anschließend erschnüffeln muss.
Auch Apportieren, Intelligenzspielzeuge, Buddeln im Garten und das Lernen von Tricks halten den Beagle während der Erziehung mental fit und fördern eure Mensch-Hund-Bindung.
Ein Beagle eignet sich auch wunderbar für Hundesport wie Agility, Turnierhundesport, Obedience, Dogdance und besonders für die Fährtensuche. Er ist dank seines Wesens auch ein wunderbarer Begleiter bei der Jagd.
Was kostet ein Beagle Welpe?
Der Erfahrung nach variieren die Preise für Beagle-Welpen von Züchter zu Züchter und hängen von weiteren Eigenschaften ab, z. B. ob der Hund schon stubenrein ist. Im Durchschnitt liegt die Schutzgebühr zwischen 700,00 € und 1.200,00 €. Achte beim Kauf eines jeden Hundes darauf, dass Du bei einem anerkannten Hundezüchter kaufst und nicht bei einem fliegenden Händler aus dem Kofferraum. Nur dann kannst Du sicher sein, dass Dein Hund aus einer guten Zucht kommt und gesund ist.
Es suchen auch immer wieder aus Laboren befreite Beagle ein neues zu Hause. Oftmals haben solche Hunde noch nie Gras unter ihren Pfoten gespürt oder Liebe erfahren. Diese Hunde sind meist sehr dankbar bei einer netten Familie ein besseres Leben zu bekommen und die Mühen der späten Hundeerziehung und Sozialisierung allemal wert.
Was mag ein Beagle gar nicht?
Der Beagle wurde früher als Meutehund im Rudel gehalten. Auch heute liebt er die Gesellschaft anderer Hunde (oder des Menschen). Diese bekommt er zum Beispiel durch einen Artgenossen zu Hause, bei der Erziehung in der Hundeschule oder beim Spazierengehen.
Wenn er alleine gelassen werden muss, solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass es ihm langweilig werden und er sich Beschäftigung suchen wird. Es könnte auch durchaus sein, dass er durch lautes Bellen gegen seine Einsamkeit protestiert.
Auch lieblose Hundebesitzer können dem kleinen charmanten Beagle schwer zusetzten, denn er hat trotz seines Sturkopfes ein sehr sensibles Gemüt, und sollte mit Würde und Liebe behandelt werden.
Wie oft füttert man einen Beagle, was frisst er?
Damit Dein Hund gesund bleibt und möglichst lange an Deiner Seite ist, ist es wichtig von Anfang an auf eine artgerechte Fütterung mit geeignetem Hundefutter zu achten. Nicht nur bei uns Menschen gilt: Man ist, was man isst.
Die richtige Hundeernährung kann sowohl aus Trockenfutter, fertigem Nassfutter aus der Dose, selbst gekochten Mahlzeiten oder BARF-Rationen bestehen. Mit all diesen Ernährungsarten ist eine artgerechte Ernährung Deines Beagles grundsätzlich möglich. Weitere Informationen zur artgerechten Fütterung findest Du auf unserer Hundefutter-Seite.
Zum Beagle muss man sagen, dass er gerne zu viel frisst, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt. Als Meutehund ist nämlich sein Motto: Wenn ich es nicht fresse, dann fressen es die anderen. Aufgrund dessen neigt der Beagle schnell – trotz guter Erziehung und Bewegung – zu Übergewicht, wenn man nicht genau darauf achtet, wie viel er frisst. Du solltest deshalb als Erziehungstipp unbedingt darauf achten, wie viel Futter Du Deinem Vierbeiner zukommen lässt.
Werden im Hundetraining viele Leckerchen gefüttert, solltest Du das bei der nächsten Mahlzeit berücksichtigen und Deinem Hund etwas weniger füttern.