Man ist was man isst, trifft nicht nur auf Menschen zu. Eine gesunde, bedarfsgerechte und hochwertige Ernährung ist auch für Hunde wichtig für ein langes gesundes Hundeleben. Im Handel gibt es eine unüberschaubare Menge an verschiedenstem Hundefutter und die Auswahl nimmt immer weiter zu.
Aber für welches Hundefutter solltest Du Dich entscheiden? Bei dieser Frage scheiden sich oft die Geister und es wird viel diskutiert. Einige Hundehalter schwören auf Fertigfutter, andere halten Fertigfutter für Hunde für ungesund und kochen selbst oder BARFen ihre Hunde.
Aber egal ob Nassfutter, Trockenfutter, Mischfutter, selbst gekochte Rationen oder Rohfutter (BARF) — generell ist eine artgerechte Hundeernährung mit all diesen Konzepten möglich, wenn man ein paar grundsätzliche Dinge beachtet. Wir zeigen Dir, was Du bei der Auswahl des richtigen Hundefutters für Deinen Hund beachten musst und welche Form der Fütterung welche Vorteile und Nachteile mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Wie sollte eine ausgewogene Hundeernährung aussehen?
- Wie finde ich das richtige Hundefutter für meinen Hund?
- Roh, trocken oder aus der Dose: Welche Arten von Hundefutter gibt es?
- Trockenfutter für Hunde
- Nassfutter für Hunde
- Einzelfuttermittel vs. Alleinfuttermittel
- Hundefutter für Hunde mit speziellen Bedürfnissen
- Bio-Hundefutter
- Hochwertiges Fertighundefutter erkennen: Worauf muss ich achten?
- Rohfütterung (BARF) und selbst gekochtes Hundefutter
- Wie oft sollte ich meinen Hund am Tag füttern?
- Vegetarisches oder veganes Hundefutter
- Hundefutter aus Insekten
Wie sollte eine ausgewogene Hundeernährung aussehen?
Die wilden Vorfahren unserer Hunde ernährten sich hauptsächlich von anderen Tieren, die sie bei der Jagd erbeuteten. Ihre Beute verspeisten sie in der Regel (fast) komplett, inklusive Darminhalt und Knorpel und teilweise auch Knochen. Auf diesem Wege nahmen sie also sowohl tierische Proteine aus dem Fleisch, Vitamine und Spurenelemente aus den inneren Organen, Kalzium aus den Knochen, als auch pflanzliche Nähr- und Ballaststoffe aus dem Darminhalt auf. Ihre Verdauung ist damit nicht nur auf tierische Nahrung ausgelegt, wovon viele Menschen ausgehen.
Außerdem haben sich unsere Hunde im Verlaufe der Domestizierung durch den Menschen auch an unsere Essgewohnheiten, und an durch unsere Landwirtschaft verfügbares Futter, angepasst. Hunde gehören damit mittlerweile eher zu den Allesfressern als zu den Fleischfressern.
Genau wie wir Menschen braucht der Hund also eine ganze Palette von Nährstoffen, um seinen täglichen Bedarf zu decken. Genauer gesagt brauchen Hunde Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Wasser im richtigen Mengenverhältnis zueinander.
Grundsätzlich dürfen auf einem ausgewogenen Speiseplan eines Hundes folgende Kompetenten stehen:
- Fleisch und Innereien
- Gemüse (kein Lauch, Zwiebeln oder Knoblauch)
- Obst (keine Trauben und Avocados)
- Getreide
- Milchprodukte wie Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse oder Quark (vorausgesetzt der Hund verträgt Milchzucker (Laktose))
- Eier (auch inkl. Schale)
- Kaltgepresste Öle
- Kräuter
- Futterzusätze (Mineralien und Vitamine)
Die genaue Menge an den jeweiligen Komponenten, die ein Hund benötigt, hängen von seinem individuellen Nährstoffbedarf ab. Oft findet man in der Literatur als Faustformel, dass bei einem durchschnittlichen Hund etwa 80% des Hundefutters aus tierischen Bestandteilen (Fleisch und Innereien) bestehen sollte. 2–3% der Ration sollten aus sonstigen Zutaten bestehen, wie kaltgepresste Öle, Kräuter, Kalzium und andere Mineralien und Vitamine. Der Rest der Ration besteht dann aus pflanzlichen Bestandteilen wie Obst, Gemüse und Getreide.
Solange der individuelle Nährstoffbedarf des Hundes berücksichtigt wird und das Hundefutter aus hochwertigen Zutaten besteht, ist aber durchaus auch eine andere Zusammensetzung des Hundefutters möglich.
Wie finde ich das richtige Hundefutter für meinen Hund?
Egal ob Nassfutter, Trockenfutter, Mischfutter, selbst gekochtes Hundefutter oder Rohfutter (BARF) — generell ist eine artgerechte Hundeernährung mit all diesen Konzepten möglich. Hauptsache die Ernährung ist auf den jeweiligen Hund abgestimmt, das Futter wird aus hochwertigen Zutaten hergestellt und enthält keine schädlichen Inhaltsstoffe.
Wie wir Menschen auch, hat jeder Hund seinen ganz eigenen individuellen Nährstoffbedarf. Wird dieser nicht berücksichtigt, kann es bei Deinem Hund zu Krankheiten durch Fehlversorgungen kommen. Sowohl ein Mangel als auch eine Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen kann Deinem Hund schaden.
Welches Hundefutter das richtige für Deinen Hund ist, hängt also von Deinem Hund ab, genauer gesagt von seinem individuellen Nährstoffbedarf. Dieser wird von folgenden Faktoren beeinflusst:
- Rasse des Hundes
- Größe und Gewicht des Hundes
- Alter des Hundes (Welpe, Adult oder Senior)
- Aktivitätsniveau des Hundes (Couchpotato oder Sporthund)
- Gesundheit des Hundes (Unverträglichkeiten, Allergien, Krankheiten)
Abgesehen von diesen hundebezogenen Faktoren, spielen bei Wahl des richtigen Hundefutters auch Deine Vorlieben eine Rolle. Die verschiedenen Ernährungskonzepte (Trockenfutter, Nassfutter Mischfutter, selbst gekochtes oder Rohfutter) sind nämlich sowohl unterschiedlich aufwendig, als auch unterschiedlich teuer.
Dieses Video fasst die unterschiedlichen Faktoren noch einmal kurz zusammen und geht auf den Wandel in der Hundeernährung ein:
Roh, trocken oder aus der Dose: Welche Arten von Hundefutter gibt es?
Industriell hergestelltes Hundefutter wird in Deutschland am häufigsten verfüttert. Beim Fertighundefutter unterscheidet man in der Regel zwischen zwei Arten: Nassfutter und Trockenfutter. Wie der Name es bereits vermuten lässt, unterscheiden sich diese beiden Hundefutterarten in ihrem Wassergehalt.
Mittlerweile bevorzugen es viele Hundebesitzer die Nahrung für ihren Hund selbst zuzubereiten. Auch hierbei gibt es verschiedene Varianten. Manche Hundebesitzer mischen industrielles Fertigfutter mit weiteren frischen Zutaten, kochen die gesamte Mahlzeit für ihren Liebling selbst oder stellen rohe Bestandteile frisch (oder aus der Gefriertruhe) zusammen.
Trockenfutter für Hunde
Hundetrockenfutter gibt es in den verschiedensten Varianten. Die Fütterung mit Trockenfutter ist die beliebteste Fütterungsform für Hunde, da sie zeitsparend, platzsparend und praktisch ist. Die einzelnen Futterrationen können ohne Probleme genau abgemessen werden und sogar auf Reisen lässt sich diese Fütterungsform sehr einfach realisieren.
Für die Herstellung von Trockenfutter werden die Futterzutaten, getrocknet, gemahlen, geknetet und zu unterschiedlich großen Trockenfutterstücken oder Flocken gepresst. Diese Stücke werden als Pellets, Biskuits oder Kroketten bezeichnet. Das fertige Hundetrockenfutter besteht entweder aus einheitlichen Kroketten oder aus einem Gemisch. Je nach Größe des Hundes sollte entsprechend auch die Krokettengröße des Hundetrockenfutters ausgewählt werden: Kleine Hunde können kleinere Kroketten besser kauen. Für größere Hunde eignen sich auch größere Kroketten.
Trockenfutter für Hunde hat nur einen geringen Feuchtigkeitsanteil (von etwa 3 bis 14%). Dadurch ist Trockenfutter lange haltbar, teilweise über mehrere Jahre. Durch die harte Konsistenz des Futters, müssen Hunde beim Fressen des Trockenfutters mehr kauen als bei weicherem Nassfutter. Dies sorgt während des Fressen auch für die Zahnpflege durch Abreiben von Zahnbelägen und stärkt die Kaumuskulatur.
Allerdings musst Du bei der Fütterung von Hundetrockenfutter unbedingt darauf achten, dass Deinem Hund immer genügend frisches Trinkwasser zur Verfügung steht und er auch genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Neigt Dein Hund dazu wenig zu trinken, solltest Du zusätzlich Nassfutter füttern.
Durch seine Herstellung ist Trockenfutter deutlich energiereicher als die gleiche Menge an Nassfutter. Das muss unbedingt bei der Berechnung der richtigen Futterration Deines Hundes berücksichtigt werden.
Es gibt bei Trockenfutter zwei Herstellungsverfahren: kaltgepresstes Trockenfutter und extrudiertes Trockenfutter.
Kaltgepresstes Hundetrockenfutter wird, wie der Name schon sagt, ohne zusätzlichen Einsatz von Hitze hergestellt. Die Futterzutaten werden nur getrocknet, gemahlen und durch Druck gepresst. Dadurch bleiben die Zutaten ursprünglicher und behalten so in der Regel ihre natürlichen Vitamine. Allerdings kann diese Art der Herstellung zu einem mangelhaften Aufschluss der einzelnen Futterkomponenten führen. Auch kann es passieren, dass durch diese niedrigeren Verarbeitungstemperaturen Keime im Futter nicht vollständig abgetötet werden.
Extrudiertes Hundetrockenfutter ist die Alternative zu kaltgepresstem Hundefutter. Während bei der Herstellung von kaltgepresstem Hundefutter ohne zusätzliche Hitze gearbeitet wird, entstehen beim Extrudieren durch Zuführen von Wasserdampf höhere Temperaturen (bis zu 120 Grad). Dieses Verfahren sorgt dadurch für einen höheren Aufschlussgrad der Futterzutaten. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Gemüse und Getreide für den Hund gut verdaulich werden. Das erhöht auch die Verträglichkeit des Futters. Außerdem werden durch die hohen Temperaturen Keime in der Regel komplett abgetötet.
Empfehlenswertes Hundetrockenfutter für adulte Hunde:
Anderes beliebtes Trockenfutter für Hunde
Beliebtes Hundetrockenfutter für Welpen:
Beliebtes Hundetrockenfutter für alte Hunde:
Nassfutter für Hunde
Bei der Herstellung von Nassfutter (auch Feuchtfutter genannt) werden die Zutaten zerkleinert, gemischt und in verschlossene Dosen, Schalen oder Tüten abgefüllt und erhitzt (sterilisiert).
Nassfutter hat einen höheren Wasseranteil (mindestens 60% bis 80%) als Trockenfutter und ist meist in Dosen oder Schälchen erhältlich. Der höhere Wasseranteil macht das Futter für den Hund leichter zu schlucken und verstärkt natürlich auch den Geschmack. Daher bevorzugen viele Hunde Nassfutter.
Für Hunde, die dazu neigen zu wenig zu Trinken, ist Nassfutter auf jeden Fall empfehlenswert.
Oft kauen Hunde ihr Nassfutter kaum bis gar nicht und selbst wenn, ist es so weich, dass ihnen dadurch der Abrieb von Zahnstein fehlt und die Kaumuskeln nicht ausreichend trainiert werden. Daher ist es bei reiner Nassfutterfütterung sinnvoll, Deinem Hund zusätzlich Kauartikel zu geben.
Durch die geringere Nährstoffkonzentration im Nassfutter im Gegensatz zum Trockenfutter, muss der Hund größere Mengen Nassfutter bekommen, als Trockenfutter, um seinen individuellen Nährstoffbedarf zu decken.
Nassfutter für Hunde ist im Gegensatz zu Trockenfutter, nicht so lange haltbar. Innerhalb von 2–3 Tagen nach dem Öffnen solltest Du Nassfutter verfüttert haben. Außerdem sollte es nach dem Öffnen kühl gelagert werden.
Wenn Du Deinen Hund gesund und hochwertig ernähren möchtest, empfehlen wir Dir das Premium Nassfutter von Anifit. Warum erfährst Du hier: Unsere Erfahrungen zum Anifit Hundefutter.
Anderes beliebtes Nassfutter für adulte Hunde:
Anderes beliebtes Nassfutter für Welpen:
Anderes beliebtes Nassfutter für alte Hunde:
Einzelfuttermittel vs. Alleinfuttermittel
Bei Fertighundefutter kann man zwischen Alleinfuttermittel (Komplettnahrung) und Einzelfuttermittel unterscheiden.
Einzelfuttermittel (wie beispielsweise Reinfleischdosen) eignen sich nicht zur alleinigen Ernährung Deines Hundes. Würdest Du Deinen Hund nur mit einem Einzelfuttermittel füttern, würde er nicht mit allen Nährstoffen versorgt werden, die er braucht.
Empfehlenswerte Einzelfuttermittel für Hunde:
Alleinfuttermittel sind Mischungen aus mehreren Einzelfuttermitteln, die so zusammen gestellt wurden, dass sie einen durchschnittlichen Hund jeden Tag mit allen nötigen Nährstoffen versorgen. Du kannst Deinen Hund also ausschließlich mit einem Alleinfuttermittel ernähren, ohne dass er mit Nährstoffen über oder unterversorgt wird.
Empfehlenswerte Alleinfuttermittel für Hunde:
Hundefutter für Hunde mit speziellen Bedürfnissen
Natürlich ist nicht jeder Hund der typische Durchschnittshund für den die meisten Futtermittel konzipiert wurden. Daher gibt es auch fertige Futtermittel deren Inhaltsstoffe genau auf spezielle Bedürfnisse bestimmter Hunde abgestimmt sind: beispielsweise auf Hunde mit speziellen Krankheiten Unverträglichkeiten oder Allergien.
Dazu gehören beispielsweise auch spezielles Diätfutter für übergewichtige Hunde, die abnehmen müssen, Welpenfutter, Futter für trächtige Hündinnen, Hundefutter für Allergiker, Hundefutter für Hunde mit Unverträglichkeiten oder Hundefutter für Hunde mit Erkrankungen und Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Nierenerkrankungen oder Durchfall. Bestimmtes Fleisch eignet sich nämlich bei einigen Krankheitsbildern besser als bei anderen. Beispielsweise enthält eine Nierendiät für Hunde weniger Protein als herkömmliches Futter.
Single-Protein / Monoprotein Hundefutter ist Futter für dessen Herstellung nur eine tierische Proteinquelle verwendet wurde. Dieses Futter eignet sich besonders für sensible Hunde und Hunde mit Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten.
Natürlich gibt es auch Hundefutter, das speziell für alters- oder rassebedingte Ansprüche oder für Hunde mit hohem Aktivitätslevel konzipiert ist.
Der Nährstoffbedarf junger Hunde unterscheidet sich deutlich von dem von Senioren. Junge Hunde befinden sich nämlich im Wachstum, sind viel aktiver und brauchen daher einen höheren Protein- und Mineralstoffgehalt als andere Hunde. Spezielles Welpenfutter wird gegeben bis der Hund ausgewachsen ist. Das ist je nach Hunderasse in der Regel zwischen dem 12. bis 18. Lebensmonat der Fall. Danach kann das Futter in der Regel auf Hundefutter für Adulte Hunde umgestellt werden.
Erreicht ein Hund das Seniorenalter mit etwa 8 Jahren (je Größer der Hund, desto schneller ist das der Fall), macht wegen sinkendem Energiebedarf oft die Umstellung auf Futter mit geringerem Nährstoffgehalt Sinn. Damit wird einer Gewichtszunahme durch zu hohe Energiezufuhr entgegengewirkt. Würdest Du einfach nur die Futtermenge Deines Seniors reduzieren, reicht die Menge des Futters sehr wahrscheinlich nicht mehr aus, um Deinen Hund zu sättigen.
Bio-Hundefutter
Dank verschiedenster Lebensmittelskandale und übermäßigem Einsatz von Antibiotika in der konventionellen Tierhaltung ‚greifen immer mehr Menschen nicht nur für ihre eigene Ernährung zu Bio-Produkten. Auch Bio-Hundefutter gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Die Zutaten für diese Art von Fertigfutter werden nach strengeren Vorschriften produziert und kontrolliert als Zutaten aus konventioneller Landwirtschaft.
Hochwertiges Fertighundefutter erkennen: Worauf muss ich achten?
Für eine gesunde Hundeernährung muss das Hundefutter neben bedarfsgerecht für jeden jeweiligen Hund, natürlich auch aus hochwertigen Zutaten hergestellt sein. Um hochwertiges Hundefutter zu erkennen ist der Blick auf das Etikett des Futters besonders wichtig.
Futtermittelhersteller sind in Deutschland dazu verpflichtet, verschiedene Daten anzugeben. Dazu gehören:
- Name und Anschrift des Herstellers
- Herstellungsdatum oder Mindesthaltbarkeitsdatum
- Futtername
- Nettogewicht
- Inhaltsstoffe/Zusammensetzung
- Analytische Bestandteile / Weender Futtermittelanalyse
Diese Angaben sollten also auf keinem Hundefutter fehlen. Sollte das doch der Fall sein, ist vom Kauf des Futters abzuraten, da das nicht für einen seriösen Hersteller spricht.
Inhaltsstoffe des Hundefutters
Die Inhaltsstoffe von Hundefutter sind wie bei Nahrungsmittel für Menschen auch, in absteigender Reihenfolge aufgelistet. Was an erster Stelle bei der Zusammensetzung steht, macht also auch den größten Anteil im Hundefutter aus. Allerdings kann es je nach Art der Deklaration Verschiebungen bei der tatsächlichen Zusammensetzung geben. Das hängt davon ab, ob es sich um eine offene oder geschlossene Deklaration handelt.
Bei einer offenen Deklaration werden einzelne Zutaten aufgeführt, beispielsweise Mais, Gerste, Weizen. Bei einer geschlossenen Deklaration sind diese Zutaten beispielsweise als „Getreide“ oder noch schwammiger als „Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse“ zusammengefasst. Ein zusammengefasster Posten rückt natürlich entsprechend weiter nach vorne in der Inhaltsstoffliste.
Hinter unklar formulierten Inhaltsstoffen können sich leider auch Bestandteile verbergen, die nicht unbedingt in ein gesundes Hundefutter gehören wie beispielsweise schwer oder kaum verdauliche Stoffe, Abfall (Tierkörpermehl, Braugerste, Hufe, Hörner, Fell und Federn, Holzschnipsel und zerkleinerte Erdnussschalen), Zucker und andere Zutaten. Angaben wie „tierische Nebenerzeugnisse“, „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ oder „Fleischmehl“ können auf solche Inhaltsstoffe hinweisen. Daher ist es sinnvoll, Hundefutter mit klar deklarierten Inhaltsstoffen auszuwählen, besonders wenn Dein Hund unter Unverträglichkeiten oder Allergien leidet.
Der Hauptbestandteil von Hundefutter sollte immer Fleisch (oder Fisch) sein. An erster Stelle der Zusammensetzungsliste sollte also unbedingt Fleisch oder Fisch stehen — wobei auch hier auf die Formulierung geachtet werden sollte. Rindfleisch spricht wirklich für frisches Rindfleisch. Hinter Fleischmehl kann sich wieder etwas ganz anderes verstecken. Am besten ist sogar die Verwendung von Fleisch (und anderen Zutaten) in Lebensmittelqualität.
Unter Fleisch versteht man übrigens nur das Muskelgewebe der Schlachttiere. Fleisch enthält wichtige Aminosäuren und Proteine, die für Deinen Hund hochverdaulich sind. Innere Organe haben oft einen ähnlichen Proteingehalt, sind aber oft schlechter verdaulich. Nichtsdestotrotz gehören sie in ein gutes Hundefutter, denn sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe. Die Leber ist zum Beispiel reich an Vitamin A, sollte aber nicht in großen Mengen gefüttert werden. Die hochwertigsten Innereien in der Hundefütterung sind Pansen, Blättermagen und Leber.
Das Herz zählt aufgrund seiner Beschaffenheit eher zum Muskelfleisch. Herz und Lunge sind nicht so nährstoffreich wie andere Innereien. Auf die Fütterung hormonproduzierender Organe (wie Milz oder Schilddrüse) sollte verzichtet werden. Die Nieren als Entgiftungsorgan sollte wenn überhaupt nur in kleinen Mengen gegeben werden, da sich hier ungesunde Stoffe anreichern können.
Auch Käse, Quark, Joghurt und gekochte Eier inklusive Schale sind gute Eiweiß- und Kalziumlieferanten und dürfen im Hundefutter enthalten sein. Die in Milchprodukten enthaltene Laktose wird allerdings nicht von allen Hunden vertragen.
Getreide ist wohl die umstrittenste Komponente im Hundefutter, da es allergieauslösend und ungesund für Hunde gilt. Die meisten Hunde kommen allerdings sehr gut damit zurecht. Gegen einen Anteil an hochwertigem Getreide im Hundefutter ist also nichts einzuwenden, falls bei Deinem Hund keine Allergie oder Unverträglichkeit vorliegt. Allerdings werden „Bäckereierzeugnisse oder Bäckereinebenerzeignisse“ (Erzeugnisse aus der Herstellung von Backwaren) oft billigem Hundefutter hinzugefügt. Diese Getreide(abfall)produkte dienen lediglich als billiger Füllstoff und haben nichts mit einer hochwertigen Hundeernährung zu tun.
Auch Zucker und Hefeextrakt (Glutamat) gehören nicht in ein gesundes Hundefutter. Zucker wird auch gerne hinter den Zutaten Rübenextrakt oder Rübenschnitzel versteckt. Wobei es diese Inhaltsstoffe auch entzuckert gibt.
In gesundem Hundefutter sollten natürlich auch keine Konservierungsstoffe (wie beispielsweise BHT und BTA), Ethoxyquin, Farb- oder Lockstoffe enthalten sein.
Kaltgepresste Öle enthalten wichtige essenzielle Fettsäuren und sind daher wichtig für die gesunde Hundeernährung. Lachsöl, Leinöl, Olivenöl, Hanföl, Sesamöl und Schwarzkümmelöl sind für Hunde besonders gut geeignet. Auf die Fütterung von Distelöl, Kokosöl und Maiskernöl solltest Du bei Hunden lieber verzichten. Letztere haben entweder für Hunde ein ungünstiges Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren, oder sie stehen im Verdacht Krankheiten und Allergien auszulösen
Analytische Bestandteile der Hundenahrung
Die Liste der analytischen Bestandteile gibt die jeweilige Menge an Rohprotein, Rohfett, Rohasche, Rohfaser, Zusatzstoffen und die Feuchte eines Hundefutters an.
Der Anteil an Rohprotein lässt Rückschlüsse auf die im Hundefutter enthaltenen Proteine (Eiweiße) zu. Ein gutes Hundefutter für einen durchschnittlichen Hund sollte einen Anteil an Rohprotein zwischen etwa 20 und 30 % haben.
Als Rohfett werden die im Hundefutter enthaltenen Öle, Fette und fettähnlichen Bestandteile tierischen und pflanzlichen Ursprungs bezeichnet. Es ist wichtig, das das Hundefutter einen Mindestgehalt an Fetten hat, da der Hund nur so fettlösliche Vitamine verwerten kann. Außerdem kann er essenzielle Fettsäuren nicht selbst herstellen und muss diese somit über die Nahrung aufnehmen. Der Anteil an Rohfett im Hundefutter sollte etwa zwischen 5 und 13% liegen.
Der Rohascheanteil ist der Anteil der bei der Verbrennung aller organischen Anteile des Hundefutters übrig bleiben würde und umfasst Mineralstoffe (wie Kalium, Kalzium und Magnesium), Spurenelemente, aber auch Sand. Ein gewisser Anteil an Rohasche (etwa 4 bis 7%) im Hundefutter ist wichtig, da der Hund die darin enthaltenen Mineralstoffe braucht.
Unter Rohfasern versteht man die im Hundefutter enthaltenen Ballaststoffe. Diese unverdaulichen Pflanzenbestandteile sind wichtig für eine gesunde Verdauung Deines Hundes. Der Anteil an Rohfasern sollte bei einem guten Hundefutter etwa zwischen 2 und 4% liegen.
Liegt der Wassergehalt eines Hundefutters über 14% muss die Feuchte ebenfalls angegeben werden. Die Feuchte spielt eine wichtige Rolle, um die anderen angegebenen Werte richtig einschätzen und vergleichen zu können. Der Feuchtigkeitsgehalt muss nämlich herausgerechnet werden. Denn nur auf Basis der verbleibenden Trockenmasse kannst Du verschiedenes Hundefutter miteinander vergleichen. Rechenbeispiel: Liegt der Feuchtigkeitsanteil eines Hundefutters bei 80% (Trockenmasse = 20%) entspricht der angegebene Anteil der Rohasche (1,8%) einem Anteil von 9% der Trockenmasse.
Das Kalzium-Phosphor-Verhältnis eines Hundefutters sollte bei mindestens 1:1 liegen, noch besser wären in etwa 1,5:1.
Rohfütterung (BARF) und selbst gekochtes Hundefutter
Aufgrund vergangener Futtermittelskandale, teilweise mangelnder Transparenz bei der Zusammensetzung und Herstellung von Fertighundefutter und dem Bestreben nach einer möglichst natürlichen und gesunden Ernährung ihres Hundes, kochen viele Hundebesitzer ihr Hundefutter lieber selbst oder BARFen ihren Hund mit selbst zusammengestelltem Rohfutter.
Stellst Du Dein Hundefutter selbst zusammen, hast Du natürlich viel bessere Kontrolle darüber was in welcher Qualität im Napf Deines Hundes landet. Vor allem, wenn Dein Hund gesundheitliche Probleme, Unverträglichkeiten oder Allergien hat, kann das besonders sinnvoll sein.
Allerdings brauchst Du unbedingt tiefer gehende Kenntnisse im Bereich Hundeernährung, damit Du ein bedarfsgerechtes Futter für Deinen Hund selbst zusammenstellen kannst. Ansonsten können Mangelerscheinungen oder Überversorgungen auftreten, die sich negativ auf die Gesundheit Deines Hundes auswirken können.
Außerdem ist diese Art der Fütterung natürlich deutlich aufwendiger, als die Fütterung von Fertigfutter. Die Fütterung mit Fertigfutter ist in der Regel auch deutlich günstiger als diese Variante der Fütterung.
Wie Du feststellen kannst, ob Dein Hund mit allem versorgt wird das er braucht, erfährst Du in diesem Video:
BARF — Rohfütterung
BARF steht für biologisch artgerechtes rohes Futter und ist eine Ernährungsmethode, bei der Hunde ausschließlich mit naturbelassenem Futter gefüttert werden. Auf dem Speiseplan der Hunde stehen also rohes Fleisch, roher Fisch, frische Innereien, Knochen und je nach Variante auch rohes Gemüse, Obst, Kräuter und kaltgepresste Öle. Meist werden noch spezielle Futterzusätze hinzu gegeben, um die Hunde mit allen Nährstoffen zu versorgen, die sie brauchen. Verarbeitetes und erhitztes Fertigfutter wie oben beschrieben kommt bei dieser Art der Hundeernährung nicht in den Futternapf.
Diese Art der Fütterung ist der natürlichen Ernährung von Wölfen und Wildhunden nachempfunden und soll die natürlichste Art der Hundeernährung sein.
Obwohl sich diese Ernährungsmethode gerade in den letzten Jahren zum Trend entwickelt hat und viele Hundebesitzer auf diese Methode schwören, ist sie nicht unumstritten. Ein großes Problem ist die Hygiene. Durch die Fütterung von rohem Fleisch können sogar Krankheiten übertragen werden, die für Hund und Mensch ein Problem darstellen können. Außerdem kann gerade der Verzehr von Knochen beim Hund Verstopfungen auslösen und durch das Kauen auf harten Knochen können Zahnschäden verursacht werden. Außerdem ist es für den Laien ohne Fachwissen schwierig, eine bedarfsgerechte Ration für den jeweiligen Hund zusammenzustellen.
Bedarfsgerechtes BARFen erfordert Kenntnisse in der Hundeernährung und auch in der Futtermittelkunde. Falls Du Dich fürs BARFen entscheidest, solltest Du unbedingt einen Experten zu Rate ziehen. Hierfür kommen beispielsweise spezialisierte Tierarzt in Frage, die Dir einen Futterplan für Deinen Hund erstellen können. Nähre Informationen findest Du auch auf unsere Seite „Hundebüchern übers BARFen“ oder im kostenlosen B.A.R.F. E‑Book der Dogtisch Academy* mit 12 Rezepten zum Nachmachen, die von zertifizierten Hundeernährungsberatern zusammengestellt wurden.
Wenn Du mehr zum Thema BARF erfahren möchtest, empfehlen wir Dir folgenden Online Kurs:
Möchtest Du die Fütterung Deines Hundes auf die Rohfütterung umstellen, muss dies unbedingt langsam erfolgen. Der Verdauungsapparat Deines Hundes ähnelt zwar im wesentlichen dem seiner wilden Vorfahren, ist er aber an andere Kost gewöhnt und angepasst, muss er langsam auf die neue Ernährungsmethode umgestellt werden.
Mittlerweile gibt es viele Zutaten fürs BARFen auch trocken oder tiefgefroren zu kaufen. Bei gefrorenem Fleisch werden die hygienischen Bedenken durchs zügige Einfrieren nach der Schlachtung der Futtertiere etwas gemildert. Allerdings darf die Kühlkette natürlich nicht unterbrochen werden. Sogar fertig zusammengestellte abgepackte BARF-Rationen in Beuteln sind mittlerweile im Handel erhältlich.
Empfehlenswertes BARF-Fleisch:
Empfehlenswerte BARF-Zutaten:
Empfehlenswerte BARF-Zusätze:
Empfehlenswerte BARF Fertigmenüs:
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Selbst gekochtes Hundefutter
Selbst gekochtes Hundefutter kommt bei den meisten Hunden sehr gut an. Es kann sowohl als Ergänzung zu Fertigfutter, als auch als Alleinfutter genutzt werden.
Wie beim BARFen sind hier unbedingt Kenntnisse in der Hundeernährung und auch in der Futtermittelkunde notwendig, um einen bedarfsgerechten Speiseplan für Deinen Hund zu erstellen. Nur so kann ein Mangel oder eine Überversorgung mit bestimmten Stoffen und damit verbundene gesundheitliche Probleme verhindert werden.
Selbst gekochtes für den Hund hat gegenüber dem BARFen den Vorteil, dass durch den Kochvorgang Keime in der Regel komplett abgetötet werden und so keine Krankheiten auf Hund oder Mensch übertragen werden können.
Unsere heutigen Hunde haben im Gegensatz zu ihren wildlebenden Verwandten im Laufe ihrer Domestikation die Fähigkeit erworben, Stärke besser zu verwerten. Durch das Kochen von pflanzlicher Kost, kann diese in der Regel noch besser verwertet werden. Viele Hunde vertragen gekochtes Obst, Gemüse und Getreide sogar deutlich besser als roh.
Gares Fleisch enthält in der Regel weniger Nährwert als rohes, was in der Rationsberechnung berücksichtigt werden sollte. Knochen sollten übrigens nicht erhitzt werden, da sie dadurch ihre Struktur verändern und splittern können.
Natürlich kannst Du Gekochtes Hundefutter auch mit rohem Gemüse und Obst kombinieren. Wird Obst und Gemüse roh verfüttert, sollte es allerdings für eine gute Verdaulichkeit zerkleinert oder am besten sogar püriert werden.
Möchtest Du Hundefutter für Deinen Hund selbst kochen? Dann findest Du weitere spannende Infos und Rezepte hier oder bei unseren Hundebüchern.
Wie oft sollte ich meinen Hund am Tag füttern?
Wie oft Du Deinen Hund füttern solltest, kommt auf die Menge des Hundefutters an, die Dein Hund am Tag zu sich nehmen muss, um seinen individuellen Bedarf an Nährstoffen zu decken. Je Größer die Futtermenge, auf desto mehr Portionen am Tag solltest Du sie verteilen.
Ein durchschnittlicher Hund sollte zwischen ein und dreimal am Tag gefüttert werden. Für Hunde die größere Futtermengen bekommen, wie beispielsweise Welpen, tragende Hündinnen oder Sporthunde kann auch eine häufigere Fütterung sinnvoll sein. Welpen bekommen oft drei bis fünf mal am Tag Futter.
Hunde sind Gewohnheitstiere, daher können feste Fütterungszeiten für Deinen Hund sinnvoll sein.
Vegetarisches oder veganes Hundefutter
Nicht nur bei Menschen liegt die fleischlose Ernährung im Trend. Mittlerweile gibt es auch vegetarisches und sogar veganes Hundefutter. Vegetarisches Futter kommt ganz ohne Fleisch aus und versorgt Deinen Hund trotzdem mit allen Nährstoffen, die er braucht. Veganes Hundefutter enthält neben Fleisch auch keine anderen tierischen Produkte wie beispielsweise Eier und Milch und versorgt Deinen Hund damit rein pflanzlich.
Für Hunde, die wegen einer Allergie oder Unverträglichkeit kein Fleisch vertragen, ist die vegetarische oder vegane Ernährung auf jeden Fall eine ernstzunehmende Alternative.
Ob diese beiden Ernährungsformen artgerecht und gesund für normale Hunde sind, ist umstritten. Falls Du Deinen Hund auf eine vegetarische oder vegane Ernährung umstellen möchtest, solltest Du Dich vorher ausführlich von einem Experten beraten lassen.
Weitere Informationen zur vegetarischen und veganen Hundeernährung findest Du in diesem Video:
Empfehlenswertes vegetarisches und veganes Hundefutter:
Hundefutter aus Insekten
Mittlerweile gibt es sogar Insektenhundefutter. In diesem Futter wird die Proteinquelle Fleisch durch Insekten ersetzt. Hundefutter aus Insekten kann vor allem hypoallergen Hunden mit Futtermittelunverträglichkeiten helfen ein Hundefutter zu finden, die sie ohne Beschwerden zu sich nehmen können.
Außerdem ist dieses Hundefutter umweltschonender als normales Futter aus Fleisch. Die Fleischproduktion belastest unsere Umwelt nämlich erheblich. Die Herstellung von Hundefutter aus Insekten ist deutlich umweltschonender und kann somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ob diese Ernährungsform artgerecht und gesund für Hunde ist, ist ebenfalls umstritten. Falls Du Deinen Hund auf Hundefutter aus Insekten umstellen möchtest, solltest Du Dich vorher am besten von einem Experten beraten lassen.