Hun­de BAR­Fen: Vor­tei­le, Zuta­ten, Men­gen & Tipps

Das Inter­es­se an natür­li­chen und art­ge­rech­ten Füt­te­rungs­me­tho­den für Hun­de hat in den letz­ten Jah­ren stark zuge­nom­men. Vie­le Hun­de­be­sit­ze­rin­nen und Hun­de­be­sit­zer suchen nach Alter­na­ti­ven zu kon­ven­tio­nel­lem Hun­de­fut­ter mit oft­mals zwei­fel­haf­ten Inhalts­stof­fen. Eine die­ser Alter­na­ti­ven ist das BAR­Fen, eine Füt­te­rungs­me­tho­de, die auf rohen Zuta­ten wie Fleisch, Kno­chen, Obst und Gemü­se basiert. Sie hat das Ziel, die Ernäh­rung des Hun­des an die sei­ner wild­le­ben­den Vor­fah­ren anzu­pas­sen. Die Umstel­lung auf BARF erfor­dert jedoch ein grund­le­gen­des Ver­ständ­nis der Ernäh­rungs­be­dürf­nis­se unse­rer Hun­de sowie eine sorg­fäl­ti­ge Aus­wahl und Zube­rei­tung der Zuta­ten, um sicher­zu­stel­len, dass der Hund alle not­wen­di­gen Nähr­stof­fe erhält. In die­sem Bei­trag erfährst Du mehr über die Grund­prin­zi­pi­en von BARF, die mög­li­chen Vor­tei­le und Nach­tei­le die­ser Füt­te­rungs­me­tho­de, die Aus­wahl der rich­ti­gen Zuta­ten und die Berech­nung der rich­ti­gen Füt­te­rungs­men­gen. Außer­dem bekommst Du prak­ti­sche Tipps für die Umset­zung der BARF-Metho­de an die Hand. Viel Spaß beim Lesen!

Hunde BARFen - Vorteile, Zutaten, Mengen und Tipps
Hun­de BAR­Fen — Vor­tei­le, Zuta­ten, Men­gen und Tipps

Was heißt BARF?

BARF steht für „bio­lo­gisch art­ge­rech­tes rohes Fut­ter“, „bio­lo­gisch art­ge­rech­te Roh­füt­te­rung“ oder „Bones and Raw Food“, was auf Deutsch „Kno­chen und rohes Fut­ter“ bedeu­tet. Alle der genann­ten Begrif­fe beschrei­ben eine Füt­te­rungs­me­tho­de für Hun­de (und Kat­zen), bei der rohe Lebens­mit­tel, wie Fleisch, Kno­chen, Obst und Gemü­se, ver­füt­tert wer­den. Der Begriff „bio­lo­gisch art­ge­recht“ unter­streicht dabei den Anspruch, eine dem natür­li­chen Fress­ver­hal­ten und den phy­sio­lo­gi­schen Bedürf­nis­sen des Hun­des ent­spre­chen­de Ernäh­rungs­wei­se zu bie­ten. BAR­Fen basiert auf der Idee, dass der Ver­zehr von rohen, unver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln die Gesund­heit unse­rer Haus­tie­re posi­tiv beein­flus­sen kann und ver­sucht, die Ernäh­rung unse­rer Haus­hun­de an die ihrer wil­den Vor­fah­ren — wie Wöl­fe und Wild­hun­de — anzu­leh­nen.

Was ist BAR­Fen?

Das BAR­Fen ist also mehr als nur eine Ernäh­rungs­me­tho­de für Hun­de (und Kat­zen) — es ist eine Phi­lo­so­phie, die dar­auf abzielt, Hun­de mög­lichst art­ge­recht und natür­lich zu ernäh­ren. Bei die­ser Metho­de geht es dar­um, den Hund mit einer aus­ge­wo­ge­nen und gesun­den Ernäh­rung zu ver­sor­gen, die sei­nem bio­lo­gi­schen Bedarf ent­spricht.

Phi­lo­so­phie des BAR­Fens

Die Phi­lo­so­phie des BAR­Fens basiert auf der Über­zeu­gung, dass eine Ernäh­rung, die der ihrer wil­den Vor­fah­ren ähnelt, für Hun­de am bes­ten geeig­net — also art­ge­recht ist. Das bedeu­tet, dass bevor­zugt rohes Fleisch, Kno­chen, Gemü­se und Obst gefüt­tert wer­den, da die­se Lebens­mit­tel dem natür­li­chen Fut­ter eines Wol­fes oder Wild­hun­des am nächs­ten kom­men. Hier­bei wird davon aus­ge­gan­gen, dass kom­mer­zi­el­les Hun­de­fut­ter oft nicht in der Lage ist, die­sen Bedürf­nis­sen gerecht zu wer­den, da es stark ver­ar­bei­te­te Zuta­ten, wenig Fleisch und unge­sun­de Zusät­ze wie Kon­ser­vie­rungs­mit­tel, Farb­stof­fe, Zucker und Aro­ma­stof­fe ent­hält.

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Unter­schie­de zwi­schen BARF und kom­mer­zi­el­lem Hun­de­fut­ter

Im Gegen­satz zu kom­mer­zi­el­lem Hun­de­fut­ter bestehen BARF-Mahl­zei­ten aus fri­schen, unver­ar­bei­te­ten und rohen Zuta­ten. Dies soll sicher­stel­len, dass der Hund eine Viel­zahl von Nähr­stof­fen, Enzy­men und natür­li­chen Geschmackstof­fen erhält, die beim Koch­pro­zess ver­lo­ren gehen kön­nen. Ein wei­te­rer Unter­schied besteht dar­in, dass BARF es den Hun­de­be­sit­ze­rin­nen und Hun­de­be­sit­zern ermög­licht, die Nah­rung ihres Hun­des indi­vi­du­ell an sei­ne Bedürf­nis­se anzu­pas­sen und die Qua­li­tät der Zuta­ten selbst zu kon­trol­lie­ren.

Vor­tei­le des BAR­Fens bei Hun­den

Die Ent­schei­dung, Dei­nen Hund mit BARF zu füt­tern, kann zahl­rei­che posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf sei­ne Gesund­heit und auch auf sein Ver­hal­ten haben. Hier sind eini­ge der wich­tigs­ten Vor­tei­le des BAR­Fens:

  • Indi­vi­dua­li­sier­te Ernäh­rung: Einer der größ­ten Vor­tei­le des BAR­Fens ist die Mög­lich­keit, das Fut­ter indi­vi­du­ell auf die Bedürf­nis­se und Vor­lie­ben Dei­nes Hun­des abzu­stim­men. Dies ermög­licht eine geziel­te Ernäh­rung, die beson­ders auf die gesund­heit­li­chen Bedürf­nis­se, das Alter, das Gewicht, das Akti­vi­täts­le­vel und even­tu­el­le Unver­träg­lich­kei­ten oder All­er­gien Dei­nes Hun­des ein­geht. Dadurch hast Du die voll­stän­di­ge Kon­trol­le über die Zuta­ten und die Qua­li­tät der Nah­rung, die Dein Hund zu sich nimmt.
  • Ver­bes­ser­te Ver­dau­ung: Durch die Füt­te­rung von rohem Fleisch und Kno­chen kann die Ver­dau­ung des Hun­des opti­miert wer­den, da die­se Lebens­mit­tel natür­li­cher­wei­se reich an Enzy­men und ande­ren Ver­dau­ungs­hel­fern sind. Dies kann zu einem gerin­ge­ren Risi­ko von Ver­dau­ungs­pro­ble­men wie Ver­stop­fung und Durch­fall füh­ren.
  • Höhe­re Ener­gie­le­vels: Eine art­ge­rech­te und aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung kann dazu füh­ren, dass Dein Hund mehr Ener­gie und Lebens­freu­de zeigt. Dies ist beson­ders bei jun­gen und akti­ven Hun­den von Bedeu­tung.
  • Stär­ke­res Immun­sys­tem: Die Zufuhr von fri­schen, unver­ar­bei­te­ten Zuta­ten kann das Immun­sys­tem Dei­nes Hun­des stär­ken und sei­ne Wider­stands­kraft gegen Krank­hei­ten erhö­hen.
  • Gesun­de Haut und glän­zen­des Fell: Die Auf­nah­me von essen­ti­el­len Fett­säu­ren und Vit­ami­nen aus fri­schen Lebens­mit­teln kann zu einer gesün­de­ren Haut und einem glän­zen­de­ren Fell bei­tra­gen.
  • Aus­ge­gli­che­ne­res Ver­hal­ten: Eini­ge Hun­de­be­sit­ze­rin­nen und Hun­de­be­sit­zer berich­ten, dass eine rohe Ernäh­rung zu einem aus­ge­gli­che­ne­ren und ruhi­ge­ren Ver­hal­ten ihrer Hun­de führt.
  • Ver­bes­ser­te Zahn­hy­gie­ne: Das Kau­en von rohen Kno­chen und Fleisch kann dazu bei­tra­gen, Zahn­stein zu redu­zie­ren und das Zahn­fleisch zu stär­ken, wodurch das Risi­ko von Zahn­pro­ble­men und Mund­ge­ruch ver­rin­gert wird.
BARFen hat für Hunde viele Vorteile
BAR­Fen hat für Hun­de vie­le Vor­tei­le

Nach­tei­le bzw. mög­li­che Risi­ken des BAR­Fens bei Hun­den

BAR­Fen bringt neben zahl­rei­chen Vor­tei­len auch poten­zi­el­le Risi­ken und Kri­tik­punk­te mit sich. Es ist essen­zi­ell, sich die­ser Risi­ken bewusst zu sein und ent­spre­chen­de Vor­keh­run­gen zu tref­fen, um die Gesund­heit des eige­nen Hun­des nicht zu gefähr­den.

  • Risi­ko von Nähr­stoff­män­geln: Eines der größ­ten Risi­ken beim BAR­Fen ist die Gefahr von Nähr­stoff­män­geln. Da die Fut­ter­zu­sam­men­set­zung indi­vi­du­ell erfolgt und nicht stan­dar­di­siert ist, kann es leicht pas­sie­ren, dass wich­ti­ge Nähr­stof­fe, Vit­ami­ne oder Mine­ra­li­en in unzu­rei­chen­den Men­gen zuge­führt wer­den. Es ist also wich­tig, sich inten­siv mit der Ernäh­rungs­leh­re aus­ein­an­der­zu­set­zen oder einen Ernäh­rungs­exper­ten bzw. eine Ernäh­rungs­exper­tin zu kon­sul­tie­ren, um sicher­zu­stel­len, dass Dein Hund alle benö­tig­ten Nähr­stof­fe in aus­rei­chen­den Men­gen erhält.
  • Risi­ko durch Kno­chen­füt­te­rung: Die Ver­füt­te­rung von Kno­chen kann, trotz ihrer zahl­rei­chen Vor­tei­le, auch Risi­ken ber­gen. Kno­chen kön­nen split­tern und inne­re Ver­let­zun­gen, Ver­stop­fun­gen oder gar einen Darm­durch­bruch ver­ur­sa­chen. Es ist daher wich­tig, geeig­ne­te Kno­chen­ar­ten aus­zu­wäh­len und den Hund wäh­rend des Kau­ens zu beob­ach­ten und not­falls ein­zu­schrei­ten.
  • Poten­zi­el­le gesund­heit­li­che Risi­ken durch rohes Fleisch: Die Füt­te­rung von rohem Fleisch kann das Risi­ko von bak­te­ri­el­len Infek­tio­nen, Para­si­ten und ande­ren Krank­heits­er­re­gern erhö­hen, sowohl für den Hund als auch für den Mensch. Es ist daher ent­schei­dend, auf eine hohe Qua­li­tät und Fri­sche des Flei­sches zu ach­ten und es ent­spre­chend zu Lagern. Bei der Zube­rei­tung soll­ten Hygie­ne­maß­nah­men ergrif­fen wer­den. Hier­zu gehört zum Bei­spiel das gründ­li­che Waschen der Hän­de und des ver­wen­de­ten Zube­hörs nach Ver­wen­dung. Auch eine regel­mä­ßi­ge Ent­wur­mung des Hun­des bzw. Kot­un­ter­su­chung auf Para­si­ten ist sinn­voll.
  • Emp­find­li­che Hun­de: Für eini­ge Hun­de, beson­ders für sol­che mit einem emp­find­li­chen Ver­dau­ungs­sys­tem, kann gekoch­tes oder gedüns­te­tes Fut­ter bes­ser ver­träg­lich sein. In sol­chen Fäl­len ist es rat­sam, auf selbst­ge­koch­tes Fut­ter statt BARF zurück­zu­grei­fen.

Das BAR­Fen kann, wenn es rich­tig umge­setzt wird, vie­le Vor­tei­le für die Gesund­heit Dei­nes Hun­des bie­ten. Den­noch ist es unab­ding­bar, sich der mög­li­chen Risi­ken und Kri­tik­punk­te bewusst zu sein und ver­ant­wor­tungs­be­wusst und infor­miert an die rohe Füt­te­rung her­an­zu­ge­hen. Das Wis­sen um die rich­ti­ge Zusam­men­set­zung des Fut­ters, die Aus­wahl geeig­ne­ter Zuta­ten und die Beach­tung von Hygie­ne sind ent­schei­dend, um gesund­heit­li­che Risi­ken zu ver­mei­den. Bei emp­find­li­chen Hun­den kann die Ver­wen­dung von gekoch­ten oder gedüns­te­ten Bestand­tei­len eine sinn­vol­le Alter­na­ti­ve sein.

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Geeig­ne­te BARF-Zuta­ten für Hun­de

BAR­Fen basiert auf der Kom­bi­na­ti­on ver­schie­de­ner fri­scher und natür­li­cher Zuta­ten. Die Zusam­men­set­zung des BARF-Menüs ist viel­sei­tig und jede Kom­po­nen­te hat eine spe­zi­fi­sche Rol­le. Hier sind die grund­le­gen­den Zuta­ten für eine aus­ge­wo­ge­ne BARF-Diät auf­ge­lis­tet:

  • Fleisch und Inne­rei­en: Fleisch und Inne­rei­en sind die Haupt­quel­len für Pro­te­ine und lie­fern auch wich­ti­ge Fet­te sowie Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe im BARF-Menü. Sie soll­ten den größ­ten Teil der Ernäh­rung aus­ma­chen etwa (60 bis 90 %). Ach­te dar­auf, abwech­selnd ver­schie­de­ne Fleisch­sor­ten und Inne­rei­en anzu­bie­ten, um eine umfang­rei­che Nähr­stoff­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len. Ach­tung: Schwei­ne­fleisch darf nicht roh ver­füt­tert wer­den!
  • Obst und Gemü­se: Obst und Gemü­se sind essen­ti­ell, da sie wich­ti­ge Vit­ami­ne, Mine­ra­li­en, Koh­len­hy­dra­te und Bal­last­stof­fe lie­fern. Sie soll­ten jedoch in mode­ra­ten Men­gen gefüt­tert wer­den (etwa 10 bis 40 %). Dabei ist es wich­tig, nur hun­de­freund­li­ches Obst und Gemü­se zu ver­wen­den. Hier­zu gehö­ren bei­spiels­wei­se Karot­ten, Blatt­sa­la­te, Spi­nat, Äpfel, Bir­nen, Bee­ren und Melo­nen.
  • Kno­chen und Knor­pel: Kno­chen und Knor­pel sind eine wich­ti­ge Quel­le für Cal­ci­um und ande­re Mine­ra­li­en und för­dern die Zahn­hy­gie­ne. Es ist jedoch wich­tig, nur geeig­ne­te Kno­chen zu ver­füt­tern, um Ver­let­zun­gen und Ver­stop­fun­gen zu ver­mei­den.
  • Fet­te und Öle: Fet­te und Öle sind wich­tig für die Ener­gie­ver­sor­gung und lie­fern essen­zi­el­le Fett­säu­ren. Hier­bei sind hoch­wer­ti­ge Öle wie Fisch­öl, Lein­öl oder Hanf­öl beson­ders wert­voll, da sie Ome­ga-3-Fett­säu­ren und Ome­ga-6-Fett­säu­ren in einem güns­ti­gen Ver­hält­nis ent­hal­ten.
  • Milch­pro­duk­te: Eini­ge Milch­pro­duk­te wie Quark, Hüt­ten­kä­se oder Natur­jo­ghurt kön­nen in gerin­gen Men­gen eben­falls eine gute Quel­le für Pro­te­ine, Cal­ci­um und Pro­bio­ti­ka sein. Aller­dings ver­tra­gen nicht alle Hun­de Milch­pro­duk­te.
  • Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel: Um mög­li­che Nähr­stoff­män­gel aus­zu­glei­chen, wer­den in der Regel spe­zi­el­le Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel zuge­füt­tert. Hier­bei kann auf soge­nann­te „Kom­plet­ter­gän­zun­gen“ oder auf Ein­zel­er­gän­zun­gen zurück­ge­grif­fen wer­den.

Die sorg­fäl­ti­ge Aus­wahl und Kom­bi­na­ti­on der Zuta­ten sind essen­zi­ell für eine aus­ge­wo­ge­ne und gesun­de BARF-Ernäh­rung. Dabei sind Qua­li­tät und Fri­sche der Lebens­mit­tel eben­so wich­tig wie die rich­ti­ge Mischung aus ver­schie­de­nen Lebens­mit­tel­grup­pen und die Zuga­be von not­wen­di­gen Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln.

BARF-Zutaten für Hunde
BARF-Zuta­ten für Hun­de

Men­gen und Füt­te­rungs­plan fürs BAR­Fen

Die rich­ti­ge Fut­ter­men­ge pro Tag und ein abwechs­lungs­rei­cher Füt­te­rungs­plan sind beim BAR­Fen essen­ti­ell. Die Men­ge an Fut­ter, die Dein Hund pro Tag benö­tigt, hängt von vie­len Fak­to­ren ab. Dazu gehö­ren z. B. Grö­ße, Gewicht, Akti­vi­täts­le­vel, Alter und Gesund­heit Dei­nes Hun­des.

Bei der Bestim­mung der täg­li­chen Fut­ter­men­ge wird als Aus­gangs­punkt in der Regel ein bestimm­ter Pro­zent­satz des Kör­per­ge­wichts Dei­nes Hun­des benutzt. Für einen durch­schnitt­lich akti­ven Hund könn­ten das etwa 2–4 % sei­nes idea­len Kör­per­ge­wichts sein. Klei­ne Hun­de­ras­sen haben einen höhe­ren Stoff­wech­sel und ver­lie­ren mehr Kör­per­wär­me als gro­ße Hun­de. Daher kön­nen sehr klei­ne Ras­sen bis zu 6 % ihres Kör­per­ge­wichts an Fut­ter pro Tag benö­ti­gen. Bei Wel­pen wird als Aus­gangs­ba­sis der Berech­nung das zu erwar­ten­de End­ge­wicht ver­wen­det.

Aber es kommt nicht nur auf die Men­ge des Fut­ters an: Ein aus­ge­wo­ge­ner Füt­te­rungs­plan ist ent­schei­dend, um sicher­zu­stel­len, dass Dein Hund alle not­wen­di­gen Nähr­stof­fe in den rich­ti­gen Men­gen erhält. Dies könn­te zum Bei­spiel bedeu­ten, dass Du ver­schie­de­ne Fleisch­sor­ten, Gemü­se­sor­ten, Obst­sor­ten und ande­re Zuta­ten in unter­schied­li­chen Men­gen und Ver­hält­nis­sen über die Woche ver­teilst.

Es ist wich­tig zu beto­nen, dass jeder Hund ein­zig­ar­tig ist. Daher soll­test Du den Füt­te­rungs­plan und die Fut­ter­men­ge an die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se und Vor­lie­ben Dei­nes Vier­bei­ners anpas­sen. Regel­mä­ßi­ge Gesund­heits- und Gewichts­kon­trol­len und gele­gent­li­che Anpas­sun­gen des Füt­te­rungs­plans und der Füt­te­rungs­men­ge sind wich­tig, um sicher­zu­stel­len, dass er opti­mal ver­sorgt ist.

Da die exak­te Bestim­mung der Fut­ter­men­ge kom­plex sein kann, ist die Ver­wen­dung eines BARF-Rech­ners — zum Bei­spiel dem BARF-Rech­ner von Hit­ze­grad — emp­feh­lens­wert . Die­ser kann Dir hel­fen, eine genaue Tages­ra­ti­on basie­rend auf den indi­vi­du­el­len Eigen­schaf­ten Dei­nes Hun­des zu berech­nen. Hier­zu gehö­ren das Gewicht, das Akti­vi­täts­le­vel und das Alter. Zusätz­lich kannst Du den Fleisch­an­teil wäh­len und ein­stel­len, ob Du mit oder ohne Kno­chen oder Fisch statt Fleisch füt­tern möch­test.

Wie man mit BAR­Fen beginnt

Den Ein­stieg ins BAR­Fen zu fin­den, kann zunächst her­aus­for­dernd erschei­nen. Aber mit der rich­ti­gen Vor­be­rei­tung und dem not­wen­di­gen Grund­wis­sen ist der Umstieg gut mach­bar. Zuerst ist es wich­tig, sich umfas­send zu infor­mie­ren. Wir emp­feh­len sich nicht nur auf Infor­ma­tio­nen aus dem Inter­net zu ver­las­sen, son­dern zumin­dest ein Buch zum The­ma zu lesen:

Auch der Rat einer Hun­de­er­näh­rungs­exper­tin oder eines Hun­de­er­näh­rungs­exper­ten kann sehr hilf­reich sein, um sicher­zu­stel­len, dass die neue Ernäh­rung alle Bedürf­nis­se Dei­nes Hun­des abdeckt.

Nach­dem Du die not­wen­di­gen Infor­ma­tio­nen gesam­melt hast, ist es an der Zeit, einen Füt­te­rungs­plan zu erstel­len. Die­ser soll­te alle benö­tig­ten Nähr­stof­fe in den rich­ti­gen Men­gen und Ver­hält­nis­sen ent­hal­ten. Die Ver­wen­dung eines BARF-Rech­ners kann dabei hel­fen, die rich­ti­gen Men­gen zu bestim­men.

Wenn der Plan steht, kann die Ernäh­rungs­um­stel­lung lang­sam und mit leicht ver­dau­li­chen Zuta­ten begon­nen wer­den. Hier­zu eig­nen sich zum Bei­spiel Zuta­ten wie Geflü­gel-Mus­kel­fleisch mit Karot­ten und Apfel. Nach und nach kön­nen dann mehr Viel­falt und ver­schie­de­ne Zuta­ten sowie not­wen­di­ge Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel hin­zu­ge­fügt wer­den. Die Reak­tio­nen Dei­nes Hun­des auf die neue Ernäh­rung soll­test Du stets beob­ach­ten. Star­ker Durch­fall oder Ver­stop­fung, stump­fes Fell oder sons­ti­ge Auf­fäl­lig­kei­ten deu­ten auf Pro­ble­me hin und soll­ten tier­me­di­zi­nisch abge­klärt wer­den.

Regel­mä­ßi­ge gesund­heit­li­che Check-ups, Gewichts­kon­trol­len sowie ggf. Anpas­sun­gen des Füt­te­rungs­plans sind gene­rell sinn­voll, um den sich ändern­den Bedürf­nis­sen des Hun­des gerecht zu wer­den, sei es durch Alter, Akti­vi­täts­le­vel oder Gesund­heits­zu­stand.

Bar­fen als öko­lo­gi­scher Bei­trag

BAR­Fen kann nicht nur dazu bei­tra­gen, die Gesund­heit Dei­nes Hun­des zu för­dern, son­dern auch eine bes­se­re Öko-Pfo­ten-Bilanz hin­ter­las­sen. Wenn Du nach­hal­ti­ge, loka­le und unver­ar­bei­te­te Zuta­ten wählst, kannst Du die Umwelt­aus­wir­kun­gen der Hun­de­er­näh­rung redu­zie­ren.

  • Nach­hal­ti­ge Ernäh­rung: Durch die Aus­wahl von Fleisch, Obst und Gemü­se aus nach­hal­ti­ger und regio­na­ler Pro­duk­ti­on unter­stützt Du loka­le Bau­ern und redu­zierst den Bedarf an Trans­port und Lage­rung. Dies mini­miert wie­der­um den CO2-Aus­stoß. Zudem kön­nen Bio-Pro­duk­te den Ein­satz von Pes­ti­zi­den und Dün­ge­mit­teln ver­rin­gern.
  • Ver­mei­dung von Abfall: Ein wei­te­rer Vor­teil des BAR­Fens ist die Mög­lich­keit, Ver­pa­ckungs­ab­fäl­le zu redu­zie­ren. Indem Du fri­sche Zuta­ten in grö­ße­ren Men­gen kaufst und die­se even­tu­ell sogar direkt vom Erzeu­ger ohne Ver­pa­ckung beziehst, ver­mei­dest Du unnö­ti­gen Plas­tik­müll.
  • Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz: BAR­Fen ermög­licht es, gan­ze Tie­re zu ver­wer­ten, indem auch Inne­rei­en und Kno­chen ver­füt­tert wer­den. Das redu­ziert Abfall und unter­stützt eine effi­zi­en­te Nut­zung der Res­sour­cen. So kannst Du dazu bei­tra­gen, die Ver­schwen­dung von Lebens­mit­teln zu ver­rin­gern.
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Fazit zum The­ma „Hun­de BAR­Fen“

Das BAR­Fen bie­tet eine natur­na­he Ernäh­rungs­al­ter­na­ti­ve für Hun­de (und Kat­zen) und kann zahl­rei­che Vor­tei­le mit sich brin­gen. Dazu gehö­ren eine ver­bes­ser­te Ver­dau­ung, ein glän­zen­de­res Fell und eine höhe­re Lebens­freu­de Dei­nes Lieb­lings. Doch trotz der Vor­tei­le birgt BAR­Fen auch Risi­ken. Dazu gehö­ren poten­zi­el­le Nähr­stoff­män­gel, das Risi­ko von Infek­tio­nen durch rohes Fleisch und die Gefahr von Ver­let­zun­gen durch Kno­chen. Eine sorg­fäl­ti­ge und gut infor­mier­te Pla­nung sowie die regel­mä­ßi­ge Über­wa­chung und Anpas­sung der Ernäh­rung sind daher uner­läss­lich. Denn nur so kannst Du sicher­zu­stel­len, dass alle Bedürf­nis­se und Vor­lie­ben Dei­nes Hun­des berück­sich­tigt wer­den.

Ein aus­ge­wo­ge­ner und abwechs­lungs­rei­cher Füt­te­rungs­plan ist beim BAR­Fen eben­so ent­schei­dend. Er soll­te eine Viel­falt an Fleisch­sor­ten, Obst, Gemü­se und ande­ren Zuta­ten ent­hal­ten. Hier­bei kön­nen spe­zia­li­sier­te BARF-Rech­ner und das Ein­ho­len von pro­fes­sio­nel­lem Rat sehr hilf­reich sein.

Zusätz­lich bie­tet das BAR­Fen auch die Mög­lich­keit, einen öko­lo­gi­schen Bei­trag zu leis­ten. Durch die Aus­wahl nach­hal­ti­ger, regio­na­ler und unver­ar­bei­te­ter Zuta­ten kann man den CO2-Aus­stoß mini­mie­ren. Außer­dem lässt sich dadurch Ver­pa­ckungs­müll redu­zie­ren und eine effi­zi­en­te Nut­zung von Res­sour­cen unter­stüt­zen.

Schluss­end­lich erfor­dert das BAR­Fen eine inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit der Ernäh­rung des Hun­des, wobei die gesund­heit­li­chen Vor­tei­le und der Bei­trag zur Umwelt­scho­nung bei rich­ti­gem Vor­ge­hen über­wie­gen kön­nen. Es ist somit eine Opti­on, die es wert ist, in Betracht gezo­gen zu wer­den, solan­ge sie mit dem nöti­gen Grund­wis­sen, Ver­ständ­nis und Ver­ant­wor­tung umge­setzt wird.

Wei­te­re Tipps zu die­sem The­ma fin­dest Du in unse­rem Bei­trag: BARF-Tipps für Anfän­ger.

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.