Jeder von uns kennt vermutlich das schreckliche Gefühl, wenn es juckt, man sich aber partout nicht kratzen darf. Das ist aber nicht nur für uns Menschen eine echte Herausforderung, sondern auch für Vierbeiner! Eine Halskrause für den Hund wird vor allem nach Operationen verwendet, damit die Fellnase nicht an der heilenden Wunde beißt oder leckt. Erfahre hier alles Wichtige zum Thema Hunde-Halskrause, welche Alternativen es gibt und was in es puncto „Leckschutz für Hunde“ sonst noch zu beachten gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Kratzschutz für Hunde: Wann kommt eine Halskrause zum Einsatz und warum?
- Halskrause Hund: Was muss beim Anlegen eines Schutzkragens beachtet werden?
- Wie gewöhne ich meinen Hund an die Halskrause?
- Die verschiedenen Varianten der Halskrause für Hunde
- Die drei besten Alternativen zur herkömmlichen Halskrause für Hunde
- Fazit zum Leckschutz bei Hunden
Kratzschutz für Hunde: Wann kommt eine Halskrause zum Einsatz und warum?
Im Leben von nahezu jedem Vierbeiner entsteht früher oder später eine zu versorgende Wunde, sei es infolge einer Operation, einer Infektion oder einer Verletzung. Während an den Pfoten problemlos ein Verband angelegt werden kann, ist das an anderen Körperstellen nicht so einfach möglich, so beispielsweise am Bauch oder am Rücken. Darüber hinaus gibt es auch Vierbeiner, die einen Verband an ihrem Körper nicht tolerieren können und alles dafür tun, diesen loszuwerden.
Um aber eine gute Wundheilung zu gewährleisten, ist es grundlegend wichtig, dass die Fellnase die Wunde in Ruhe heilen lässt und weder daran leckt noch beißt. Der Hundespeichel enthält jede Menge Bakterien, die in der Maulhöhle zwar keine Erkrankungen hervorrufen, jedoch in frischen Wunden zu Infektionen, Wundheilungsstörungen und Folgekomplikationen führen können. Im schlimmsten Fall kann sogar eine frische Naht wieder aufgehen, wenn Dein Vierbeiner sie mit seinen Hundezähnen bearbeitet.
In solchen Situationen braucht es einen sogenannten Schutzkragen, einen Kratzschutz für den Hund, um die Wunde vor Verletzungen und Entzündungen zu schützen.
Die meisten Hunde sind verständlicherweise nicht sehr glücklich, wenn sie einen Leckschutz tragen müssen, dennoch ist ein Schutzkragen sehr wichtig und sollte nicht einfach weggelassen werden, wenn der Hund seinen Unmut äußert.
Halskrause Hund: Was muss beim Anlegen eines Schutzkragens beachtet werden?
Die klassische Hundehalskrause ist ein Plastiktrichter, der am Halsband des Vierbeiners befestigt wird. Wenn es um den richtigen Schutzkragen geht, spielt die Größe eine zentrale Rolle: So sollte der Hundetrichter nur so fest am Hals sitzen, dass der Vierbeiner entspannt atmen kann, aber gleichzeitig so fest, dass der Hund sich die Halskrause nicht selbstständig abstreifen kann. Ausschlaggebend ist hier der Halsumfang Deiner Fellnase.
Wie weit die Nase des Hundes über den Hundetrichter überragt, hängt von der Rasse ab. Zudem kann die Länge des Trichters auch angepasst werden – je nachdem, wo sich die Wunde befindet. Hier gilt es zu testen, dass der Hund nicht an die Wunde ran kommt.
Wenn Dein Vierbeiner eine Halskrause trägt, solltest Du auf einige Dinge achten:
- Achte unbedingt darauf, dass Dein Vierbeiner mit der Halskrause problemlos fressen und trinken kann. Sollte das nur schwer möglich sein, so solltest Du den Futternapf leicht erhöht platzieren.
- Bedenke, dass das Sichtfeld Deines Hundes durch den Schutzkragen deutlich eingeschränkt wird und der Hund auch das Trichterende nur schwer einschätzen kann. Entferne daher Dekorationen, Pflanzen und ähnliche Gegenstände, die der Hund im Haus potenziell umstoßen könnte.
- Kraule und pflege Deine Fellnase in dieser Zeit mehr als sonst, da er es selbst nicht so gut übernehmen kann.
- Besonders dann, wenn Dein Vierbeiner besonders viel sabbert, muss der Schutzkragen regelmäßig gesäubert werden.
Wie gewöhne ich meinen Hund an die Halskrause?
Wenn Dein Hund zum ersten Mal eine Halskrause trägt oder Du einen neuen Schutzkragen ausprobieren möchtest, solltest Du Deinen Vierbeiner in den ersten Stunden nicht unbeaufsichtigt lassen.
Manche Fellnasen werden nämlich richtig kreativ, wenn es darum geht, den Kratzschutz wieder loszuwerden. Doch das funktioniert nicht immer wie gewünscht: So besteht die Gefahr, dass sich der Hund dabei selbst verletzen kann oder irgendetwas anderes in Deiner Wohnung kaputt macht.
Vergewissere Dich außerdem, dass Deinem Hund ein ausreichend großes Sichtfeld bleibt, in dem er Hindernisse problemlos erkennen und diesen somit ausweichen kann.
Es ist ratsam, den Hund schon einige Tage vor dem medizinischen Eingriff (zum Beispiel vor einer geplanten Operation) an die Halskrause zu gewöhnen, das erspart dem Vierbeiner im Nachhinein viel Stress. Leckerlis können Dich bei dieser Eingewöhnungsphase unterstützen. Dennoch ist sehr wichtig, dass der Kratz- und Leckschutz nicht zum Spielzeug für den Vierbeiner wird, im Gegenteil.
Der Juckreiz bereitet Deinem Hund ohnehin einen großen Stress. Versuche, das Gesamtbefinden Deines Hundes immer genau zu berücksichtigen und bringe eine ordentliche Portion und ein hohes Maß an Akzeptanz mit, wenn die Halskrause nicht von Anfang an problemlos angenommen wird.
Streicheleinheiten und ausgiebiges Lob sind für Deinen Vierbeiner sehr wichtig. Auch schmackhafte Snacks wie Leberwurst oder Hunde-Smoothies in der Tube können bei der Akzeptanz des störenden Schutzkragens helfen. Probiere einfach aus, was in Eurem Fall das richtige Vorgehen ist.
Die verschiedenen Varianten der Halskrause für Hunde
Es gibt verschiedene Arten von Hundehalskrausen, die Du für Deinen Vierbeiner auswählen kannst. Die klassische Variante ist der Schutzkragen in Trichterform, der in den meisten Fällen aus (Hart-)Plastik besteht. Dieser Hundetrichter gilt als sehr wirksamer Kratz- und Leckschutz, zugleich aber auch als der unbequemste und störendste Schutzkragen. Mittlerweile werden Hundetrichter-Halskrausen aber auch in anderen, angenehmeren Materialien produziert, was den Tragekomfort erhöhen soll.
Es gibt noch folgende Arten von Halskrausen für Hunde:
Aufblasbare Halskrause für Hunde
Neben der klassischen Trichterform gibt es auch noch Halskrausen in Röhrenform: Diese starre Variante beeinträchtigt das Blickfeld Deines Vierbeiners aber nicht so sehr wie ein Hundetrichter und schränkt ihn auch beim Trinken und Fressen weniger ein. Solche Halskrausen werden in der Regel mit Luft aufgepumpt.
Diese starren Halskrausen sind für Wunden im Kopfbereich weniger gut geeignet, denn Dein Hund könnte sich dennoch mit den Hinterpfoten kratzen. Sie verhindern aber das Umdrehen des Kopfes und somit das Belecken von frischen Wunden im hinteren Bereich des Körpers. Wenn Dein Vierbeiner eine Wunde im Rücken‑, Kopf- oder Brustbereich hat, könnte eine aufblasbare Halskrause für Hunde genau der richtige Kratz- und Leckschutz sein.
Vorteile:
- Die aufblasbare Halskrause ist schnell und einfach einsatzbereit: Einfach nur aufblasen, anlegen, fertig!
- Dieses Variante ist in der Regel weicher und bequemer als eine klassische Halskrause aus Plastik
- Der Vierbeiner bleibt mit dieser Art der Halskrause nicht permanent an Gegenständen oder an der Wand hängen.
- Das Sichtfeld des Hundes wird durch die aufblasbare Halskrause weniger eingeschränkt.
- Fressen und trinken sind damit problemlos möglich.
- Insbesondere ängstliche Vierbeiner profitieren vom angenehmen Tragekomfort.
- Je nach Material der aufblasbaren Halskrause kann diese Variante schnell und unkompliziert gereinigt werden.
Nachteile
- Befindet sich die Verletzung an den Pfoten, den Hinterläufen oder im hinteren Körperbereich (zum Beispiel am Po) so kann es sehr gut möglich sein, dass Dein Vierbeiner trotz der Halskrause an die Wunde kommt. In einem solchen Fall muss also vermutlich nach einer Alternative gesucht werden.
Für welche Beschwerden ist diese Variante besonders geeignet?
Diese Hundehalskrausen sind besonders empfehlenswert für Wunden im vorderen Körperbereich.
Halskrause für Hunde aus Stoff
Dieser Halskragen sieht der herkömmlichen Halskrause aus Plastik optisch sehr ähnlich, hat aufgrund des speziellen Schaumstoffmaterials jedoch ein besseres Tragegefühl.
Durch das flexible Schaumstoffgemisch ist dieser Schutzkragen schön weich, aber trotzdem stabil. Vierbeiner empfinden ihn nicht als so störend wie den klassischen Hundetrichter.
Vorteile
- Die Halskrause aus (Schaum-)Stoff bietet einen sehr guten Tragekomfort.
- Der Schutzkragen ist schnell und unkompliziert angelegt.
- Diese Variante ist ein effektiver Leckschutz für die Pfoten, die Hinterläufe sowie den hinteren Körperbereich.
- Der weiche Schaumstoff kann manchen Vierbeinern sogar als Kopfkissen dienen.
- Abhängig vom Material ist diese Variante leicht zu reinigen.
Nachteile
- Einige Vierbeiner möchten mit einer trichterförmigen Halskrausevariante nicht so gerne fressen. In einem solchen Fall sollte die Halskrause während der Futterzeiten abgenommen werden.
- Diese Art der Halskrause schränkt das Sichtfeld des Hundes deutlich ein.
- Abhängig vom Material kann diese Halskrause schwerer sein als ein herkömmlicher Hundetrichter.
- Je nach Material ist die Halskrause nicht so leicht zu reinigen.
Für welche Beschwerden ist diese Variante besonders geeignet?
Diese Form der Halskrause ist für eher ungelenkige Hunde sehr gut geeignet, die mit starren Halskrausen nicht so gut zurechtkommen. Besonders gut sind diese Hundehalskrausen aus Schaumstoff auch für die Nacht geeignet.
Die scheibenförmige Halskrause
Wie die Namensbezeichnung bereits zum Ausdruck bringt, sind diese Halskrausen nicht trichterartig, sondern scheibenförmig.
Auch diese Variante bietet — wie die Stoffhalskrause — Deinem Hund ein hohes Maß an Flexibilität und Bequemlichkeit.
Vorteile
- Das Sichtfeld des Vierbeiners wird nicht eingeschränkt.
- Diese Variante ist ebenfalls schnell einsatzbereit.
- Viele Fellnasen schlafen auch gerne damit: Die scheibenförmige Halskrause bietet also auch einen hohen Tragekomfort.
- Die scheibenförmige Halskrause schränkt die Beweglichkeit des Vierbeiners nicht ein.
- Fressen und Trinken funktioniert mit dieser Form des Schutzkragens einwandfrei.
Nachteile
- Diese Variante hat zum Teil einen sehr großen Durchmesser, da die Fellnase ansonsten an die Pfoten, die Hinterläufe und den hinteren Körperbereich wie zum Beispiel den Po herankommt. Für große Hunde ist diese Halskrausenform nicht so ideal geeignet.
- Diese Halskrause ist nicht immer einfach zu reinigen.
Für welche Beschwerden ist diese Variante besonders geeignet?
Empfehlenswert ist diese Variante bei Bauchverletzungen, Verletzungen der Rute oder der Hinterläufe.
Die drei besten Alternativen zur herkömmlichen Halskrause für Hunde
Neben den oben genannten Halskrauseformen gibt es noch weitere Alternativen für den Wundschutz, so etwa Bodys und Socken. Diese Alternativen bieten einen wirksamen Schutz, jedoch ohne Deinen Vierbeiner so stark einzuschränken wie ein Leckschutz, der am Hals angebracht wird.
Kleck-Leckschutz Hund
Der alternative Leckschutz von Kleck verhindert, dass der Vierbeiner seinen hinteren Rumpfbereich mit der Schnauze erreichen kann. Der Vierbeiner kann aber wie gewohnt fressen, schlafen und auch spielen. Die Bewegungen des Hundes werden überhaupt nicht eingeschränkt und das sorgt für eine stress- und sorgenfreie Genesungszeit – sowohl für Deinen Hund wie auch für Dich als Frauchen/Herrchen.
Vorteile
- Diese Halskrausenalternative wurde in einer engen Kooperation mit deutschen Tierärztinnen und Tierärzten entwickelt sowie in Deutschland produziert.
- Hierbei handelt es sich um eine verträgliche Alternative zum herkömmlichen Hundetrichter.
- Der Kleck-Leckschutz ist leicht verstellbar und unkompliziert anzulegen.
- Die Länge ist in drei Stufen einstellbar und somit kann diese Alternative an jeden Vierbeiner angepasst werden.
Nachteile
- Diese Alternative ist nicht für jede Operationswunde geeignet, so beispielsweise nicht zur Verwendung an den hinteren Gliedmaßen wie etwa an Zehenverletzungen.
- Die Anschaffungskosten können manchmal höher sein.
Für welche Beschwerden ist diese Variante besonders geeignet?
Bei chronischen oder immer wiederkehrenden Erkrankungen ist diese Variante besonders geeignet, denn sie bietet auch über einen längeren Zeitraum einen hohen Tragekomfort.
Ebenso ist diese Halskrausenalternative geeignet nach Operationen, beim Fellwechsel, Ekzemen, Fisteln oder einer Analbeutelentzündung.
Body & Shirts für den Hund
Ein Body zeichnet sich dadurch aus, dass Wunden optimal abgedeckt und geschützt werden können. Gleichzeitig wird aber die Luftzirkulation aber nicht unterbrochen, sodass weiterhin ausreichend Sauerstoff an die Wunden und Verletzungen kommen kann.
Vorteile
- Der Body- und Shirt-Schutz bietet einen hohen Tragekomfort.
- Vor allem bei längeren Wundheilungsphasen ist diese Alternative sehr gut geeignet.
- Der Vierbeiner wird im Alltag kaum eingeschränkt.
- Das An- und Ausziehen funktioniert unkompliziert und leicht.
Nachteile
- Einige Vierbeiner neigen dazu, das Shirt komplett durchzulecken.
- Für Verletzungen an den Pfoten bzw. Hinterläufen ist diese Alternative nicht geeignet.
- Manche Vierbeiner sind sehr geschickt sich aus solchen Anzügen zu befreien.
Für welche Beschwerden ist diese Variante besonders geeignet?
Für Verletzungen im Bauchbereich oder nach Operationen ist dieses Alternative sehr gut geeignet.
Pfoten-Schutz und Hundeschuhe
Vor allem bei frischen Verletzungen ist ein Pfotenverband empfehlenswert. Sobald die frische Wunde jedoch abgeheilt ist, sollte aber dafür gesorgt werden, dass ein wenig mehr Luft an die Wunde kommt. Dennoch muss auch weiterhin darauf geachtet werden, dass der Hund nicht an der Wunde leckt und auch kein Schmutz in die Verletzung gelangt. Hierfür eignet sich ein spezieller Pfoten-Schutz oder Hundeschuhe.
Vorteile
- Der Pfoten-Schutz bzw. die Hundeschuhe schützen Wunden vor Dreck, Nässe und Verunreinigungen.
- Leicht handzuhaben.
- Leicht zu reinigen.
Nachteile
- Die Qualität und auch der Tragekomfort können zum Teil sehr unterschiedlich sein: So scheuern einige Hundeschuhe rasch.
- Auf eine gute Passform muss geachtet werden.
- Einige Vierbeiner mögen Hundeschuhe überhaupt nicht.
Für welche Beschwerden ist diese Variante besonders geeignet?
Diese Alternative empfiehlt sich bei Pfoten-Verletzungen wie zum Beispiel bei einer abgerissenen oder eingerissenen Krallen oder auch bei Ballenverletzungen.
Fazit zum Leckschutz bei Hunden
Ein Leckschutz soll Deinen Hund davon abhalten eine Verletzung, Wunde oder Operationsnarbe zu belecken oder mit seinen Zähnen zu bearbeiten. Hierfür gibt es mittlerweile verschiedene Arten von Halskrausen, aber auch andere Möglichkeiten wie Bodys oder Hundeschuhe. Egal, für welche dieser Varianten Du Dich auch entscheidest, Du solltest in erster Linie darauf achten, dass die Halskrause bzw. der alternative Schutzkragen seine Hauptaufgabe als Leck- und Kratzschutz ideal erfüllt. Davon abgesehen muss das Modell der Halskrause perfekt zu Deinem Vierbeiner passen und keinesfalls zu unbequem sein. Am besten testest Du schon vor einer anstehenden Operation aus, welche Variante bei Deinem Vierbeiner am besten funktioniert.