Nicht nur für uns Menschen können heiße Temperaturen zur Belastung werden. Auch unsere Hunde leiden unter der Sommer-Hitze. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Deinen Hund abkühlen kannst und worauf Du bei heißen Temperaturen mit Hund besser verzichten solltest. Außerdem erfährst Du, wie Du einen Hitzschlag beim Hund erkennen kannst und wie Hunde ihre Körpertemperatur regulieren.
Inhaltsverzeichnis
- Hund und Hitze: Oftmals keine gute Kombination
- Tipp 1: Größere Anstrengungen vermeiden
- Tipp 2: Passe Gassi-Zeiten und Gassi-Orte dem Wetter an
- Tipp 3: Wassernapf für Unterwegs
- Tipp 4: Autofahrten vermeiden
- Tipp 5: Hund abkühlen im Hundepool
- Tipp 6: Hund abkühlen in der Wohnung mit Kühlmatten
- Tipp 7: Den Hund abkühlen mit einer Kühlweste
- Tipp 8: Die richtige Fellpflege bei Hitze
- Tipp 9: Füttere Deinem Hund kleinere Portionen Futter
- Wie erkenne ich einen Hitzschlag beim Hund?
- Temperaturregulation bei Hunden: Können Hunde schwitzen?
- Wie viel sollten Hunde am Tag trinken?
Hund und Hitze: Oftmals keine gute Kombination
Die Tage werden länger, die Sonne scheint, die Temperaturen steigen — eigentlich die perfekte Jahreszeit für Hund und Mensch. Doch Hitze und praller Sonnenschein können gerade für unsere Vierbeiner extrem belastend sein. Vor allem Hunde mit dickem und dunklem Fell, Welpen und alte Hunde haben es im Sommer besonders schwer. In diesem Beitrag haben wir Dir deshalb einige Tipps zusammengestellt, mit denen Dein Hund gut durch die heiße Jahreszeit kommt.
Tipp 1: Größere Anstrengungen vermeiden
An heißen Tagen gilt: Gönne Deinem Hund Ruhe und verschiebe größere Wanderungen, anstrengendes Hundetraining, Jogging und Radfahren auf kühlere Tage.
Achtung: Schon wenn die Temperatur über 20 Grad klettert, solltest Du zum Beispiel auf Aktivitäten wie Fahrradfahren mit Hund verzichten. Schon bei diesen — für uns Menschen noch angenehmen Temperaturen — droht Deinem Hund bei solchen Anstrengungen die Gefahr eines Hitzschlags.
Tipp 2: Passe Gassi-Zeiten und Gassi-Orte dem Wetter an
Bei heißem Wetter solltest Du am besten die kühleren Morgen- und Abendstunden für eure gemeinsamen Spaziergänge nutzen. In der Mittagshitze reicht dann in der Regel ein kurzer „Pipi-Gang“ zum nächsten Baum.
Außerdem solltest Du schattige Orte (zum Beispiel einen Wald oder einen schattigen Park) zum Gassi gehen wählen. Wenn Dein Hund gerne schwimmen geht, oder zumindest gerne etwas planscht, solltest Du in eure Gassi-Runden auch Seen, Flüsse oder andere Gewässer einbauen.
Achtung: Gerade im Sommer bilden sich in stehenden Gewässern gerne Blaualgen, die für Hunde giftig sind!
Da sich Straßenbelag im Sommer besonders aufheizt, solltest Du diesen unbedingt meiden. Dein Hund kann sich hier sonst sehr leicht seine Pfoten verbrennen. Außerdem strahlt der Straßenbelag starke Hitze nach oben ab. Gerade kleine Hunde, die nah am Boden laufen, können so sehr leicht überhitzen.
Tipp: Teste die Temperatur des Bodens mit Deinem Handrücken indem Du ihn mindestens 10 Sekunden lang auf die Oberfläche der Straße drückst. Ist der Belag für Deinen Handrücken zu heiß ist er das auch für die Pfoten Deines Hundes!
Tipp 3: Wassernapf für Unterwegs
Gerade bei heißem Wetter ist es besonders wichtig, dass Dein Hund genug Flüssigkeit zu sich nimmt (warum erfährst Du weiter unten in diesem Beitrag). Im Sommer solltest Du daher, auch beim Gassi gehen, immer frisches Wasser für Deinen Hund dabei haben. So stellst Du ganz leicht sicher, dass Dein Vierbeiner immer genug trinken kann.
Wir empfehlen Dir immer eine gefüllte Wasserflasche und gegebenenfalls einen faltbaren Trinknapf dabei zu haben.
Tipp 4: Autofahrten vermeiden
An heißen Tagen gilt es Autofahren mit Hund zu vermeiden. Selbst wenn Du eine gute Klimaanlage im Auto hast, kann es für Deinen Hund im stickigen Kofferraum, in der Autobox oder bei direkter Sonneneinstrahlung trotzdem zu heiß werden.
Außerdem darfst Du Deinen Hund im Sommer niemals alleine im Auto zurück lassen — auch nicht „nur kurz“. Schon bei Außentemperaturen ab 20 °C und direkter Sonneneinstrahlung wird das Auto für Deinen Hund sehr schnell zur tödlichen Hitzefalle!
Tipp 5: Hund abkühlen im Hundepool
In einem eigenen Hundepool im Garten kann sich Dein Hund wunderbar abkühlen. Dein Hund kann sich in diesen Pool nach belieben hineinstellen und so über die Pfoten abkühlen, hineinsetzen oder sogar hineinlegen. Natürlich könnt Ihr auch gemeinsam im Pool planschen und spielen.
Wichtig bei der Auswahl des richtigen Hundepools ist das Material aus dem der Pool für Hunde gemacht ist. Auch wenn ein Hundepool auf den ersten Blick wie ein Planschbecken für Kinder aussieht, eignen sich solche Planschbecken in der Regel nicht für Hunde. Ein guter Hundepool muss gegenüber den Krallen Deines Hundes sehr robust sein. Außerdem muss der Boden rutschfest sein, damit Dein Hund nicht ausrutschen und sich verletzen kann. Für Hunde gibt es daher spezielle Hundepools, die aus besonders widerstandfähigem Material hergestellt werden. Besonders praktisch sind faltbare Hundepools, deren Rand mit Fiberglas-Platten verstärkt sind. Diese sind in der Regel sehr robust, leicht aufzustellen und lassen sich im Winter platzsparend lagern.
Zweites wichtiges Kriterium bei der Auswahl des passenden Hundepools ist die Größe. Ein Hundepool ist nicht zum Schwimmen gedacht, sondern nur zum Abkühlen. Der Hundepool sollte also keine besonders hohen Seitenwände haben. Dein Hund sollte bequem über die Seitenwände in den Pool ein- und aussteigen können. Für kleine Hunde reicht ein Pool mit kleinerem Durchmesser (etwa 60–80cm). Für größere Hunde (wie Schäferhunde, Labradore oder Doggen) solltest Du einen großen Hundepool wählen, der einen Durchmesser von etwa 160 cm hat.
Wir empfehlen folgende Hundepools:
Achtung: Das Wasser des Hundepools sollte aus hygienischen Gründen mindestens jeden zweiten Tag gewechselt werden, da Dein Hund aus dem Pool auch trinken wird. Je nach Grad der Verschmutzung solltest Du den Hundepool auch regelmäßig mit einer weichen Bürste reinigen. Auf scharfe Reinigungsmittel solltest Du hierbei allerdings verzichten.
Tipp 6: Hund abkühlen in der Wohnung mit Kühlmatten
Mittlerweile gibt es spezielle Kühlmatten für Hunde. Diese legst Du einfach in Deiner Wohnung auf den Boden. Dein Hund kann sich immer dann auf die Kühlmatte legen, wenn er eine Abkühlung braucht.
Die kühlende Wirkung dieser Matten setzt durch Körperkontakt ein und funktioniert komplett ohne Strom oder Wasser. Die kühlende Funktion dieser selbstkühlenden Matten hält teilweise sogar für mehrere Stunden an. Lässt die Kühlfunktion nach, ist die Matte nach kurzer Nutzungsunterbrechung wieder einsatzbereit. Es ist keine besondere Behandlung der Matte (zum Beispiel einfrieren) notwendig, um die Funktion wieder herzustellen.
Wir empfehlen folgende Kühlmatten für Hunde:
Achtung: Diese Matten enthalten ein Gel, das beim Zerkauen oder bei starkem Kratzen mit den Krallen Deines Hundes auslaufen kann! Sollte eine Kühlmatte kaputt gehen, musst Du sie direkt entsorgen und sicherstellen, dass Dein Hund keine Reste der Matte oder des Gels aufnimmt.
Tipp 7: Den Hund abkühlen mit einer Kühlweste
Neben speziellen Kühlmatten gibt es auch Kühlwesten für Hunde. Solche Westen werden zur Aktivierung der Kühlwirkung mit Leitungswasser nass gemacht. Danach musst Du die Weste auswringen und anschließend Deinem Hund anlegen. Das helle Material der Kühlweste reflektiert die Sonnenstrahlung und die Verdunstungskühlung des Wassers sorgt dafür, dass Dein Hund abkühlt.
Tipp 8: Die richtige Fellpflege bei Hitze
Generell ist es sinnvoll bei allen Hunden in der heißen Jahreszeit auf die richtige Fellpflege zu achten und die Hunde regelmäßig zu bürsten. So werden abgestorbene Haare und Hautschuppen entfernt und die Haut Deines Hundes kann besser atmen.
Für mache Hunderassen kann es sinnvoll sein in der heißen Jahreszeit das Fell zu scheren, zu trimmen oder anderweitig zu kürzen. Hierzu solltest Du am besten mit einem erfahrenen Hundefrisör Rücksprache halten.
Tipp 9: Füttere Deinem Hund kleinere Portionen Futter
Gerade in der heißen Zeit ist es sinnvoll Deinem Hund sein Futter in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt zu füttern. Das entlastet den Kreislauf Deines Hundes.
Achtung: Nach dem Fressen solltest Du Deinem Hund etwa 2 Stunden Ruhe zum Verdauen gönnen, bevor es los zur nächsten Gassi-Runde oder an den Baggersee geht.
Tipp: Füttere Deinem Vierbeiner selbst gemachtes Hunde-Eis zum Abkühlen.
Wie erkenne ich einen Hitzschlag beim Hund?
Ein Hitzschlag kann für Deinen Hund lebensbedrohlich sein. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Du die Anzeichen für einen Hitzschlag kennst und direkt reagierst wenn Dein Hund diese Symptome zeigt.
Anzeichen für einen Hitzschlag beim Hund:
- Apathie
- schwankendes Gehen
- dunkle, bläuliche Zunge
- glasiger Blick
- Fieber (Körpertemperatur ab 40 °C)
- blasse Schleimhäute (gut sichtbar im Maul)
- Erbrechen
Zeigt Dein Hund solche Anzeichen gilt es schnell zu reagieren und Deinen Hund an einen kühlen Ort zu bringen. Zusätzlich solltest Du Deinen Hund abkühlen. Hierzu verwendest Du am besten Tücher, die Du in kaltes (nicht zu kaltes) Wasser tauchst und locker um die Pfoten Deines Hundes wickelst. Auf keinen Fall solltest Du in solch einer Situation feuchte Tücher über den Rücken Deines Hundes legen, dies sorgt eher für weitere Überhitzung! Nach diesen Erste Hilfe Maßnahmen, solltest Du sofort Deinen behandelten Tierarzt kontaktieren.
Temperaturregulation bei Hunden: Können Hunde schwitzen?
Bei uns Menschen funktioniert die Regulierung der Körpertemperatur durch Schwitzen: Über spezielle Schweißdrüsen in der Haut gibt der menschliche Körper Flüssigkeit ab, die dann verdunstet und so für Abkühlung sorgt. Anders als wir Menschen haben Hunde nur an den Pfoten Scheißdrüsen. Diese dienen hauptsächlich dem Setzen von Duftmarken und weniger zur Kühlung.
Hunde können ihre Körpertemperatur also nicht so wie wir Menschen durch Schwitzen regulieren. Sie regulieren ihre Körpertemperatur durch mehr oder weniger starkes Hecheln. Während Hunde beim Hecheln einatmen und ausatmen gelangt Luft an ihre gut durchbluteten Nasen- und Mundschleimhäute, wo dann die Verdunstung von Wasser und die daraus resultierende Verdunstungskälte für Abkühlung sorgt.
Es ist also ganz normal, dass Hunde in der heißen Jahreszeit oder auch nach körperlichen Anstrengung mehr hecheln. Beim Hund liegt die Atemfrequenz in Ruhe normalerweise zwischen 10 und 40 Atemzügen pro Minute. Die Atemfrequenz kann sich bei Hitze oder Anstrengung aber sogar verzehnfachen.
Achtung: Übermäßiges Hecheln ohne besondere Anstrengung oder Hitze kann auch ein Hinweis auf Stress, Schmerzen oder Herzprobleme sein.
Wie viel sollten Hunde am Tag trinken?
Wie oben beschrieben, funktioniert die Regulation der Körpertemperatur bei Hunden über die Verdunstung von Wasser über ihre Schleimhäute. Deshalb ist es besonders an heißen Tagen sehr wichtig, dass Dein Hund genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Dein Hund sollte deshalb immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.
Als Faustregel gilt: Ein Hund sollte am Tag etwa 40 bis 50 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht trinken. An heißen Sommertagen oder bei großer Anstrengung kann die benötige Wassermenge sogar auf 100 bis 150 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht steigen.
Wenn Du Deinen Hund mit Nassfutter fütterst wird ein Teil seines Flüssigkeitsbedarfs bereits über sein Hundefutter gedeckt. Bei der Fütterung von Trockenfutter muss Dein Hund seinen kompletten Flüssigkeitsbedarf über sein Trinken aufnehmen.