Ers­te Hil­fe am Hund: Tipps für den Not­fall

Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men für Men­schen soll­ten wir eigent­lich alle ken­nen. Aber was ist, wenn es Dei­nem Hund plötz­lich schlecht geht? Wel­che Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men für Hun­de kennst Du?

In die­sem Blog-Bei­trag erklä­ren wir Dir, wie Du im Not­fall rich­tig reagierst, und wie Du Dich auf mög­li­che Not­fäl­le bei Dei­nem Hund vor­be­rei­ten kannst. Außer­dem zei­gen wir Dir, was in eine Ers­te-Hil­fe-Tasche für Hun­de hin­ein­ge­hört und wel­che Maß­nah­men bei Not­fäl­len — wie Ver­let­zun­gen, Hitz­schlag, Ver­gif­tun­gen, Atem­still­stand, etc. — sinn­voll sind. Bleib dran und ler­ne alles Wich­ti­ge über das The­ma „Ers­te Hil­fe beim Hund“!

Erste Hilfe für Hunde
Ers­te Hil­fe für Hun­de

War­um ist es so wich­tig, sich mit dem The­ma „Ers­te Hil­fe am Hund“ zu beschäf­ti­gen?

Als Hun­de­hal­te­rin oder Hun­de­hal­ter liegt es in unse­rer Ver­ant­wor­tung, für das Wohl­erge­hen unse­res Vier­bei­ners zu sor­gen. Das bedeu­tet auch, dass wir im Not­fall rich­tig han­deln müs­sen, um unse­ren Hund best­mög­lich zu ver­sor­gen.

Lei­der kommt es immer wie­der zu Unfäl­len oder schwe­ren Ver­let­zun­gen bei Hun­den. In sol­chen Situa­tio­nen kön­nen schnel­le und vor allem rich­ti­ge Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men den Unter­schied zwi­schen Leben und Tod Dei­nes Hun­des bedeu­ten. Des­halb ist es wich­tig, dass wir uns als Hun­de­be­sit­zer auf sol­che Not­fäl­le vor­be­rei­ten und wis­sen, wie wir in solch einem Fall rich­tig han­deln.

Auch wenn vie­le Men­schen bei dem The­ma „Ers­te-Hil­fe am Hund“ meist nur an den abso­lu­ten Not­fall — wie zum Bei­spiel den ange­fah­re­nen am Stra­ßen­rand lie­gen­den Hund den­ken — umfas­sen Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men noch viel mehr. Denn auch bei all­täg­li­chen Gefah­ren wie Biss­wun­den, dem Tritt in eine Glas­scher­be, Insek­ten­sti­chen oder dem Ver­schlu­cken von Klein­tei­len gilt es Dei­nem Hund schnell und rich­tig zu hel­fen, bis er gege­be­nen­falls vom Tier­arzt ver­sorgt wer­den kann.

Erste Hilfe am Hund
Ers­te Hil­fe am Hund

Wie kann ich mich auf Not­fäl­le beim Hund vor­be­rei­ten und wich­ti­ge Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men ler­nen?

Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, wie Du Dich auf Not­fäl­le beim Hund vor­be­rei­ten und wich­ti­ge Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men ler­nen kannst:

  • Infor­mie­re Dich zum The­ma Ers­te-Hil­fe am Hund: Eine gute Mög­lich­keit, um Dich auf Not­fäl­le vor­zu­be­rei­ten, ist es, dich über die wich­tigs­ten Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men beim Hund zu infor­mie­ren. Dazu kannst Du auf Bücher, Arti­kel wie die­sen hier oder spe­zi­el­le Online-Kur­se zurück­grei­fen.
  • Besu­che einen Ers­te-Hil­fe-Kurs für Hun­de vor Ort: In vie­len Städ­ten gibt es mitt­ler­wei­le spe­zi­el­le Ers­te-Hil­fe-Kur­se für Hun­de, die von erfah­re­nen Tier­ärz­ten oder ande­ren Sach­ver­stän­di­gen gelei­tet wer­den. Sol­che Kur­se bie­ten Dir die Mög­lich­keit, die wich­tigs­ten Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men für Hun­de zu erler­nen, in der Pra­xis zu üben und Fra­gen zu stel­len.
  • Ers­te-Hil­fe-Tasche für Hun­de zu Hau­se haben: Es ist sinn­voll, eine klei­ne Ers­te-Hil­fe-Tasche für Hun­de zu Hau­se zu haben, die Du im Not­fall nut­zen kannst, um Dei­nem Hund zu hel­fen. Was in solch eine Tasche gehört, erfährst Du wei­ter unten in die­sem Bei­trag.
  • Lis­te mit Not­fall-Kon­tak­ten anle­gen: Not­fäl­le pas­sie­ren uner­war­tet, schnell und oft auch außer­halb der nor­ma­len Öff­nungs­zei­ten Dei­nes Tier­arz­tes. Des­halb ist es wich­tig, dass Du Dir eine Lis­te mit Kon­takt­da­ten und Öff­nungs­zei­ten von Tier­arzt-Not­diens­ten, Tier­kli­ni­ken und Tier­ret­tungs­diens­ten in Dei­ner Umge­bung anlegst, damit Du im Not­fall schnell han­deln kannst.
  • Lis­te mit Medi­ka­men­ten und sons­ti­gen wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen anle­gen: Nimmt Dein Hund regel­mä­ßig Medi­ka­men­te ein? Hat er Unver­träg­lich­kei­ten oder All­er­gien gegen spe­zi­el­le Medi­ka­men­te? Dann lege auch hier­zu eine Lis­te an, die Du dem behan­deln­den Not­fall-Tier­art vor­le­gen kannst. So kön­nen uner­wünsch­te Wech­sel­wir­kun­gen und all­er­gi­sche Reak­tio­nen bei der Not­fall­be­hand­lung ver­mie­den wer­den.
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All­ge­mei­ne Ver­hal­tens­hin­wei­se bei Hun­de-Not­fäl­len

Bevor wir im Fol­gen­den auf spe­zi­fi­sche Not­fäl­le und Maß­nah­men ein­ge­hen, gibt es eini­ge all­ge­mei­ne Hin­wei­se, die Du im Not­fall beach­ten soll­test.

  • Ruhe bewah­ren: Blei­be auch in einem Not­fall immer ruhig und ver­su­che zu erst, die Situa­ti­on zu ana­ly­sie­ren. Panik ist in sol­chen Situa­tio­nen zwar ver­ständ­lich, aber sie führt häu­fig zu Feh­lern und zum Ver­lust wert­vol­ler Zeit. Ver­su­che daher als ers­tes, Dei­ne Gedan­ken zu ord­nen und die Situa­ti­on objek­tiv zu betrach­ten.
  • Siche­re die Unfall­stel­le: Wenn Dein Hund zum Bei­spiel bei einem Ver­kehrs­un­fall ver­letzt wur­de, ist es wich­tig, dass Du die Unfall­stel­le absi­cherst und zum Bei­spiel mit­tels Warn­drei­eck kenn­zeich­nest, um wei­te­re Unfäl­le zu ver­mei­den.
  • Not­ruf abset­zen: Wenn Dein Hund schwer ver­letzt ist oder Du unsi­cher bist, wie Du ihm rich­tig hel­fen kannst, zöge­re nicht, einen Not­ruf abzu­set­zen. Ein Tier­arzt oder ein Tier­ret­tungs­dienst kann Dir (ggf. auch tele­fo­nisch) wert­vol­le Hil­fe leis­ten.
  • Sor­ge für Dei­nen Schutz: In einer Not­si­tua­ti­on kann auch der liebs­te Hund durch Stress oder Schmer­zen in Panik gera­ten und ver­su­chen Dich zu bei­ßen oder ande­res aggres­si­ves Ver­hal­ten zei­gen. Daher soll­test Du Dich im Zwei­fels­fall durch einen Maul­korb oder eine Maul­sch­lin­ge selbst schüt­zen. Außer­dem soll­test Du den ver­letz­ten Hund unbe­dingt anlei­nen, damit er nicht in Panik davon­läuft.
  • Lass Dei­nen Hund nicht allei­ne: Lass Dei­nen Hund wenn mög­lich nicht allei­ne und ver­su­che, ihn mit ruhi­ger Stim­me zu beru­hi­gen.
  • Lege Dei­nen Hund in eine sta­bi­le Sei­ten­la­ge: Die­se Posi­ti­on ver­hin­dert, dass Dein Hund sich an sei­nem Erbro­che­nen oder Schleim ver­schlu­cken kann. Sie ist beson­ders wich­tig, wenn Dein Hund bewusst­los ist. In die­sem Fall ist es wich­tig die Atem­we­ge zu kon­trol­lie­ren, damit Dein Hund nicht an sei­ner Zun­ge oder an Erbro­che­nem erstickt.
  • Trans­por­tie­re Dei­nen Hund vor­sich­tig zum Tier­arzt: Im Anschluss an geeig­ne­te Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men soll­te der Hund direkt zum Tier­arzt gebracht wer­den. Zum Tra­gen des Hun­des kön­nen eine Decke oder ein Brett sowie zusätz­li­che Erst­hel­fer hilf­reich sein. Ist Dein Hund bewusst­los muss er in sta­bi­ler Sei­ten­la­ge trans­por­tiert wer­den.
Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde - Könntest Du Deinem Hund im Notfall helfen
Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men für Hun­de: Könn­test Du Dei­nem Hund im Not­fall hel­fen?

Was gehört in die Ers­te-Hil­fe-Tasche für Hun­de?

Sowohl für Zuhau­se, als auch für den Urlaub oder bei grö­ße­ren Wan­de­run­gen soll­test Du ein Ers­te-Hil­fe-Set für Hun­de griff­be­reit haben. Eine sol­che Hun­de-Ers­te-Hil­fe-Tasche soll­te fol­gen­de Din­ge ent­hal­ten:

  • Ver­bands­ma­te­ri­al: Ver­bands­ma­te­ri­al wie Mull­bin­den, ste­ri­le Kom­pres­sen und Pflas­ter sind hilf­reich, um Wun­den abzu­de­cken und zu ver­bin­den. Bei Hun­den haben sich auch spe­zi­el­le selbst­haf­ten­de Ver­bän­de bewährt.
  • Sche­re: Eine Sche­re ist hilf­reich, um den Ver­band zuzu­schnei­den.
  • Pin­zet­te: Eine Pin­zet­te ist hilf­reich um Split­ter und ande­re Fremd­kör­per aus Wun­den ent­fer­nen zu kön­nen.
  • Zecken­ent­fer­ner: Eine Zecken­zan­ge oder eine Zecken­kar­te hel­fen Dir Zecken zuver­läs­sig zu ent­fer­nen.
  • Fie­ber­ther­mo­me­ter: Ein elek­tro­ni­sches Fie­ber­ther­mo­me­ter mit fle­xi­bler Spit­ze hilft Dir die Kör­per­tem­pe­ra­tur Dei­nes Hun­des zu mes­sen.
  • Des­in­fek­ti­ons­mit­tel: Für Hun­de geeig­ne­te Wund­spü­lun­gen, Sal­ben oder Des­in­fek­ti­ons­mit­tel (wie zum Bei­spiel Koch­salz­lö­sung, Iod, Octe­nis­ept etc.) die­nen dazu, Wun­den zu rei­ni­gen und Infek­tio­nen vor­zu­beu­gen.
  • Aktiv­koh­le­ta­blet­ten: Kön­nen bei Ver­gif­tun­gen und star­kem Durch­fall hilf­reich sein.
  • Klei­ne Taschen­lam­pe: Eine Taschen­lam­pe hilft Dir dabei unüber­sicht­li­che Kör­per­tei­le wie Ohren oder Pfo­ten bes­ser unter­su­chen zu kön­nen.
  • Not­fall­me­di­ka­tio­nen: Eini­ge Hun­de haben spe­zi­el­le Medi­ka­men­te, die sie im Not­fall benö­ti­gen, z.B. Epi-Pens bei all­er­gi­schen Reak­tio­nen oder spe­zi­el­le Schmerz­mit­tel.
  • Ein­mal­hand­schu­he: Hand­schu­he schüt­zen Dich und Dei­nen Hund vor Infek­tio­nen wäh­rend Du Dei­nen Hund ver­sorgst und kön­nen auch hilf­reich sein, um Gift­pro­ben, Kot oder Erbro­che­nes ein­zu­sam­meln.
  • Ret­tungs­de­cke: Eine spe­zi­el­le Ther­mo-Ret­tungs­de­cke kann nütz­lich sein, um den Hund warm­zu­hal­ten, wenn er nass oder kalt ist.
  • Lis­te mit Not­fall­kon­tak­ten und Medi­ka­men­ten: Stel­le sicher, dass Du die oben genann­ten Lis­ten in der Ers­te-Hil­fe-Tasche ver­staut hast.

Wenn Du das Ers­te-Hil­fe-Set nicht nur zu Hau­se, son­dern auch unter­wegs nut­zen möch­test, soll­test Du auf eine ange­mes­se­ne Grö­ße ach­ten. Die Tasche muss klein und hand­lich sein, sodass Du sie leicht mit dir füh­ren kannst. Es bie­tet sich zum Bei­spiel ein Modell mit Schlau­fe an – so kannst Du es zum Bei­spiel am Gür­tel befes­ti­gen. Zudem lässt sich ein klei­nes, kom­pak­tes Set leicht in den Ruck­sack packen oder an einem vor­ge­se­he­nen Platz im Auto ver­stau­en.

ACHTUNG: Bevor Du Dei­nem Hund irgend­wel­che Medi­ka­men­te ver­ab­reichst, soll­test Du unbe­dingt mit Dei­nem Tier­arzt Rück­spra­che hal­ten.

Was gehört in die Erste-Hilfe-Tasche für Hunde
Was gehört in die Ers­te-Hil­fe-Tasche für Hun­de

Not­fall oder nicht? TAPS-Sche­ma für den Gesund­heits­check beim Hund

Oft­mals ist es offen­sicht­lich, dass ein Not­fall vor­liegt, zum Bei­spiel bei einem Ver­kehrs­un­fall. In man­chen Situa­tio­nen bist Du Dir aber viel­leicht gar nicht so sicher, ob es sich wirk­lich um einen aku­ten Not­fall han­delt und wie es um Dei­ne Fell­na­se gera­de steht. Für medi­zi­ni­sche Lai­en wur­de für sol­che Situa­tio­nen das soge­nann­te TAPS-Sche­ma ent­wi­ckelt, bei dem jeder Buch­sta­be für eine kör­per­li­che Eigen­schaft steht, die über­prüft wer­den kann:

  • T wie Tem­pe­ra­tur: Die nor­ma­le Kör­per­tem­pe­ra­tur eines Hun­des liegt bei 37,5 bis 39 °C. Ab 40 °C wird bei Hun­den von Fie­ber gespro­chen. Ab einer Kör­per­tem­pe­ra­tur von 41°C wird es gefähr­lich für Dei­nen Hund. Die Kör­per­tem­pe­ra­tur misst Du beim Hund ganz vor­sich­tig mit Hil­fe eines Fie­ber­ther­mo­me­ters im After.
  • A wie Atmung: Die Atem­fre­quenz eines gesun­den Hun­des liegt zwi­schen 10 und 30 Atem­zü­gen pro Minu­te. Die Atmung Dei­nes Vier­bei­ners erkennst Du in der Regel am Heben und Sen­ken des Rump­fes.
  • P wie Puls: Die Puls­fre­quenz eines gesun­den Hun­des liegt bei gro­ßen Ras­sen zwi­schen 70 und 140 Schlä­gen pro Minu­te. Bei mit­tel­gro­ßen Ras­sen liegt die nor­ma­le Puls­fre­quenz zwi­schen 80 und 160 Schlä­gen pro Minu­te und bei klei­ne­ren Ras­sen bei 90 bis 180 Schlä­gen pro Minu­te. Du kannst den Herzschlag/ Puls­schlag an der lin­ken seit­li­chen Brust­wand oder an der Schlag­ader mes­sen, die an der Innen­sei­ten der Hin­ter­läu­fe ver­läuft. Dort misst Du den Puls durch Auf­le­gen des Zei­ge- und Mit­tel­fin­gers.
  • S wie Schleim­haut: Die Schleim­häu­te im Mund eines gesun­den Hun­des sind rosa­far­ben. Blas­se Schleim­häu­te oder lila, bläu­li­che Ver­fär­bun­gen kön­nen Anzei­chen für Sau­er­stoff­man­gel oder Blut­ver­lust sein. Dun­kel­ro­te Schleim­häu­te kön­nen Anzei­chen für einen Hitz­schlag, eine Ent­zün­dung oder eine Infek­ti­ons­krank­heit sein. Mit Hil­fe der soge­nann­ten kapil­la­ren Rück­fül­lungs­zeit kannst Du Dir außer­dem einen Über­blick über den Kreis­lauf­zu­stand Dei­nes Hun­des ver­schaf­fen. Um die­se zu mes­sen, drückst Du etwa drei Sekun­den mit Dei­nem Fin­ger auf eine rosa­far­be­ne Stel­le am Zahn­fleisch. Die Stel­le soll­te weiß sein, sobald Du den Fin­ger weg­nimmst. Wenn es län­ger als zwei Sekun­den dau­ert, bis die Stel­le wie­der ihre ursprüng­li­che Far­be ange­nom­men hat, ist der Kreis­lauf­zu­stand Dei­nes Vier­bei­ners bedenk­lich und soll­te von einem Tier­arzt unter­sucht wer­den.

Eine Abwei­chung von den nor­ma­len Wer­ten kann ein Anzei­chen für einen Not­fall bzw. eine (ernst­haf­te) Erkran­kung oder eine schlim­me Ver­let­zung sein und soll­te von einem Tier­arzt beur­teilt wer­den!

Das TAPS-Schema hilft Dir festzustellen, wie es Deinem Hund geht
Das TAPS-Sche­ma hilft Dir fest­zu­stel­len, wie es Dei­nem Hund geht

Grund­le­gen­de Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men beim Hund

Da nicht jeder Not­fall gleich ist, gibt es nicht „die eine rich­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se“. Viel­mehr besteht die Ers­te Hil­fe beim Hund aus ver­schie­de­nen Maß­nah­men, die abhän­gig vom jewei­li­gen Zustand des Hun­des sind.

Sta­bi­le Sei­ten­la­ge beim Hund

Die sta­bi­le Sei­ten­la­ge beim Hund ist eine wich­ti­ge Maß­nah­me, die bei Atem­still­stand, Bewusst­lo­sig­keit oder Herz-Kreis­lauf-Still­stand durch­ge­führt wer­den soll­te. Sie dient dazu, den Hund in eine Posi­ti­on zu brin­gen, in der er frei atmen kann und in der sein Herz-Kreis­lauf-Sys­tem best­mög­lich unter­stützt wird. Der Hund wird dazu seit­lich auf die rech­te Kör­per­sei­te (bzw. auf die unver­letz­te Kör­per­sei­te) gelegt.

Beim bewusst­lo­sen Hund muss der Kopf leicht über­streckt wer­den, das Maul muss offen sein und die Zun­ge her­aus­hän­gen. Außer­dem soll­te das Maul der tiefs­te Punkt sein, damit Erbro­che­nes, Schleim und Blut ablau­fen kön­nen.

Es ist sinn­voll den Hund direkt auf eine Unter­la­ge (wie eine Decke) zu legen, auf der er spä­ter trans­por­tiert wer­den kann.

Kon­trol­lie­re regel­mä­ßig die Atmung Dei­nes Hun­des und sei­nen Herz­schlag bis Hil­fe ein­trifft. Wenn Dein Hund nicht atmet oder kei­nen Puls hat, führst Du Wie­der­be­le­bungs­maß­nah­men durch.

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Herz-Lun­gen-Wie­der­be­le­bung beim Hund

Für eine Herz-Lun­gen-Wie­der­be­le­bung legst Du Dei­nen Hund in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge auf sei­ne rech­te Kör­per­sei­te und plat­zierst einen Dei­ner Hand­bal­len etwa 5 cm hin­ter dem Ell­bo­gen­ge­lenk auf der Brust Dei­nes Hun­des. Den Bal­len Dei­ner ande­ren Hand setzt Du oben drauf. Mit gestreck­ten Armen drückst Du nun senk­recht etwa 15 bis 20 Mal hin­ter­ein­an­der den Brust­korb des Hun­des ein (zwei Mal drü­cken pro Sekun­de). Danach beatmest Du Dei­nen Hund zwei Mal, indem Du ihm lang­sam Luft in die Nase bläst, bis sich sei­ne Brust hebt und wie­der senkt. Danach wie­der­holst Du das Pum­pen und Beatmen bis Hil­fe kommt.

Es ist wich­tig zu beach­ten, dass die Herz-Lun­gen-Wie­der­be­le­bung nur dann durch­ge­führt wer­den soll­te, wenn Dein Hund nicht in der Lage ist, frei zu atmen oder kei­nen Puls mehr hat. Wenn Du Dir unsi­cher bist, wie die Herz-Lun­gen-Wie­der­be­le­bung beim Hund durch­ge­führt wird, emp­feh­len wir Dir einen Ers­te-Hil­fe-Kurs für Hun­de zu absol­vie­ren, damit Du Dei­nen Hund nicht unge­wollt ver­letzt!

Druck­ver­band für den Hund bei stark blu­ten­den Wun­den

Bei stark blu­ten­den Wun­den mit hohem Blut­ver­lust soll­test Du Dei­nem Hund einen Druck­ver­band anle­gen, um den Blut­fluss zu stop­pen. Die Wun­de wird hier­bei zuerst mit einer Wund­auf­la­ge abge­deckt. Die Wund­auf­la­ge fixierst Du dann mit einer Mull­bin­de. Als nächs­tes legst Du ein (nicht sau­gen­des) Druck­pols­ter auf die Wun­de auf und befes­tigst die­ses mit der Mull­bin­de (oder einem Tuch) mit leich­tem Druck, um die Blu­tung zu stil­len. Stel­le dabei unbe­dingt sicher, dass der Ver­band fest genug ange­legt ist, um die Blu­tung zu stil­len, aber nicht so fest, dass der Blut­fluss kom­plett unter­bun­den wird.

Bei starken Blutungen gehört der Druckverband zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen
Bei star­ken Blu­tun­gen gehört der Druck­ver­band zu den Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men

Magen­dre­hung als gefürch­te­ter Not­fall beim Hund

Zu den gefürch­tets­ten Not­fäl­len beim Hund gehört die Magen­dre­hung. Sie ist eine erns­te Erkran­kung, bei der sich der Magen des Hun­des um sei­ne eige­ne Ach­se dreht.

Zu den Sym­pto­men gehö­ren unter ande­rem Unru­he, Hecheln, star­ker Spei­chel­fluss, Wür­gen, Stöh­nen, ein auf­ge­bläh­ter Bauch, fla­che und schnel­le Atmung, erhöh­te Puls­fre­quenz sowie kal­te Ohren und Pfo­ten. Die Magen­dre­hung kann aus ver­schie­de­nen Grün­den auf­tre­ten, wie zum Bei­spiel auf­grund einer unaus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung, Über­füt­te­rung oder einer Ver­let­zung des Bauch­raums. Sie kommt häu­fi­ger bei gro­ßen und tief­brüs­ti­gen Hun­de­ras­sen vor, wie zum Bei­spiel Boxern, Mastiffs und Dog­gen.

Wenn Du ver­mu­test, dass Dein Hund eine Magen­dre­hung haben könn­te, soll­test Du sofort einen Tier­arzt auf­su­chen. Wird die Magen­dre­hung nicht schnell genug behan­delt, kann sie im schlimms­ten Fall zum Tod Dei­nes Hun­des füh­ren. Die Behand­lung umfasst in der Regel eine Ope­ra­ti­on, um den Magen wie­der in sei­ne nor­ma­le Posi­ti­on zu brin­gen. Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men zu Hau­se sind bei die­sem Not­fall lei­der nicht mög­lich!

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Ver­gif­tung als häu­fi­ger Not­fall beim Hund

Eine Ver­gif­tung gehört zu den häu­figs­ten Not­fäl­len beim Hund. Ursa­chen kön­nen zum Bei­spiel der Ver­zehr von gif­ti­gen Lebens­mit­teln, Pflan­zen, Medi­ka­men­ten, Rei­ni­gern oder gezielt aus­ge­leg­ten Gift­kö­dern sein. Die Sym­pto­me einer Ver­gif­tung beim Hund kön­nen sehr unter­schied­lich aus­fal­len und hän­gen von der Art der Ver­gif­tung und der Men­ge der auf­ge­nom­me­nen Sub­stanz ab. Mög­li­che Sym­pto­me sind Erbre­chen, Schaum vorm Maul, Durch­fall, Appe­tit­lo­sig­keit, Atem­be­schwer­den, Ver­än­de­run­gen im Ver­hal­ten, Schwä­che, Zit­tern, Krämp­fe, Läh­mungs­er­schei­nun­gen und Bewusst­lo­sig­keit. Wenn Du bei Dei­nem Hund eine Ver­gif­tung ver­mu­test, soll­test Du unver­züg­lich einen Tier­arzt auf­su­chen.

Bei einer Ver­gif­tung sinkt häu­fig die Kör­per­tem­pe­ra­tur Dei­nes Vier­bei­ners ab. Als Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­me soll­test Du Dei­nen Hund daher warm hal­ten. Falls Du Res­te des auf­ge­nom­me­nen Gif­tes fin­dest, soll­test Du unbe­dingt eine Pro­be davon an den Tier­arzt geben. Auch Kot­pro­ben oder Res­te des Erbro­che­nen kön­nen hilf­reich für die Behand­lung sein.

Vergiftungen gehören beim Hund zu den häufigsten Notfällen
Ver­gif­tun­gen gehö­ren beim Hund zu den häu­figs­ten Not­fäl­len

Hitz­schlag als Not­fall beim Hund

Neben der Ver­gif­tung gehört der soge­nann­te Hitz­schlag zu den häu­fi­gen Not­fäl­len beim Hund. Ein Hitz­schlag ist eine aku­te Erkran­kung, die durch eine Über­hit­zung des Kör­pers ver­ur­sacht wird. Der Hitz­schlag ent­steht, wenn sich der Hun­de­kör­per bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren, durch direk­te Son­nen­ein­strah­lung oder bei hoher kör­per­li­cher Anstren­gung zu sehr auf­heizt und nicht mehr in der Lage ist, die Hit­ze (zum Bei­spiel durch Schwit­zen an den Pfo­ten oder Hecheln) effek­tiv abzu­füh­ren.

Mög­li­che Sym­pto­me eines Hitz­schlags beim Hund sind Unru­he, Schwä­che, Atem­be­schwer­den, Hecheln, Keu­chen, Krämp­fe, Erbre­chen, rote Schleim­häu­te, erhöh­ter Puls und Bewusst­lo­sig­keit. Wenn Du ver­mu­test, dass Dein Hund einen Hitz­schlag hat, soll­test Du ihn als Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­me in den Schat­ten brin­gen. Danach soll­test Du ihn lang­sam mit kal­ten Tüchern an den Pfo­ten run­ter­küh­len und schnellst­mög­lich einen Tier­arzt auf­su­chen. Bit­te gehe beim Abküh­len behut­sam vor. Kühlst Du Dei­nen Hund zu schnell run­ter kann es zum Schock kom­men.

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Fazit zum The­ma Ers­te Hil­fe bei Hun­den

In die­sem Blog-Bei­trag haben wir uns aus­führ­lich mit dem The­ma Ers­te Hil­fe bei Hun­den beschäf­tigt und eini­ge wich­ti­ge Tipps und Tricks vor­ge­stellt, die Du als Hun­de­be­sit­zer ken­nen soll­test. Hier­zu gehört unter ande­rem das TAPS-Sche­ma. Mit des­sen Hil­fe kannst Du Dir (auch als medi­zi­ni­scher Laie) schnell einen Über­blick über den Gesund­heits­zu­stand Dei­nes Hun­des ver­schaf­fen kannst.

Es ist wich­tig, dass Du als Hun­de­be­sit­zer im Not­fall ruhig bleibst und in der Lage bist, schnell und effek­tiv zu han­deln. Mit dem rich­ti­gen Vor­wis­sen und einer gut aus­ge­stat­te­ten Ers­te-Hil­fe-Tasche für Hun­de kannst Du Dei­nem Vier­bei­ner in vie­len Fäl­len schnell und effek­tiv Ers­te Hil­fe leis­ten. Ver­giss aber bit­te nie, dass Du im Zwei­fel immer einen Tier­arzt auf­su­chen soll­test, um sicher­zu­stel­len, dass Dein Hund die best­mög­li­che Behand­lung erhält.

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