Die Abkürzung BARF kommt aus den USA und steht für „Bones And Raw Food“. Im deutschen Sprachraum sprechen wir jedoch oft von „Biologisch Artgerechter RohFütterung“. Es handelt sich also um eine spezielle Ernährungsweise für Deinen Hund. Damit dieser auch sämtliche Vorteile der Rohfütterung erleben kann, haben wir hier im Folgenden 6 Tipps für BARF-Anfänger für Dich.
Inhaltsverzeichnis
- Warum sollte ich meinen Hund barfen?
- Mögliche Nachteile vom Barfen
- Den Hund richtig barfen
- Barf-Tipp 1: Die richtige Zusammensetzung für Deinen Hund
- Barf-Tipp 2: Der optimale Einstieg
- Barf-Tipp 3: Die perfekte Futtermenge für Deinen Hund
- Barf-Tipp 4: Knochen mit Maß füttern
- Barf-Tipp 5: Barfen Light als Alternative für Deinen Hund
- Barf-Tipp 6: Milchprodukte mit Vorsicht genießen
- Fazit zu unseren Barf-Tipps für Hunde
Warum sollte ich meinen Hund barfen?
Wie der Name schon sagt, geht es beim Barfen um die Fütterung von rohen Lebensmitteln an Deinen Hund. Damit hängt der Verzicht auf etwaige künstliche Zusätze zusammen, die oft in verarbeiteten Fertigmischungen aus dem Handel zu finden sind. Angelehnt ist diese Ernährungsweise an das Leben von Hunden in freier Wildbahn, die hauptsächlich aus Tierfleisch, kleine Mengen von Pflanzen und ggf. einigen Eiern und Milchprodukten besteht. Hier wird also nichts gekocht und nichts weiterverarbeitet.
Profitieren soll Dein Hund dadurch, dass sein Futter individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten wird. So können beispielsweise allergieauslösende Lebensmittel ausgeschlossen werden. Das Nagen und Kauen an frischem Fleisch und Knochen fördert überdies die Zahngesundheit, die Vermeidung von Farbstoffen und Konservierungsmitteln den Allgemeinzustand.
Die Fütterung von BARF für Hunde kann auch insgesamt das Risiko von Futtermittelallergien und ‑empfindlichkeiten verringern, da in handelsüblichem Tierfutter Zusatzstoffe und künstliche Zutaten enthalten, die bei manchen Haustieren allergische Reaktionen auslösen können.
Mögliche Nachteile vom Barfen
Die „richtige“ Ernährung eines Hundes ist unter Hundehaltern ein heiß diskutiertes Thema. Gegner des Barfens argumentieren, dass es nicht hygienisch sei und das Risiko von durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten bei Haustieren erhöhen kann. Hierbei ist zu beachten, dass in rohem Fleisch Bakterien wie Salmonellen, E. coli und Listerien vorkommen. Diese können auch auf den Menschen übertragen werden und somit ein Gesundheitsrisiko darstellen. Bei der Rohfütterung ist es deswegen ganz besonders wichtig auf Lebensmittelhygiene zu achten. Hierzu gehört zum Beispiel gründliches Händewaschen vor und nach der Zubereitung des Futters und eine sichere, gekühlte Aufbewahrung der ungekochten Zutaten in geschlossenen Behältern, getrennt von anderen Lebensmitteln.
Den Hund richtig barfen
Trotz vieler Vorteile kann man beim Barfen ebenso einiges falsch machen. Das falsche Fleisch oder eine nicht aufeinander abgestimmte Mischung der verschiedenen Ingredienzen schaden Deinem Tier. Bei der Fütterung von Barf für Hunde ist es deshalb sehr wichtig, sich an die empfohlenen Richtlinien für eine ausgewogene Hundeernährung zu halten, um mögliche Nährstoffmängel zu vermeiden.
Daher bieten wir Dir in unserem BARF Ratgeber nun 5 Tipps, die Dich schon bald zum Barf-Profi machen.
Barf-Tipp 1: Die richtige Zusammensetzung für Deinen Hund
Grundsätzlich gehören zu einer vollwertigen BARF-Mahlzeit sowohl rohes Fleisch und Knochen als auch Gemüse, Obst, Kräuter, Fette und Öle. Je nach Verträglichkeit und Bedarf können auch Milchprodukte in den Mix gegeben werden.
Bei der Fleischwahl sind Dir kaum Grenzen gesetzt. Vom traditionellen Rind, Geflügel und Lamm über Schaf und Ziege bis hin zu exotischeren Optionen wie Känguru oder Strauß – alles darf rein!
Das Einzige, auf das Du unbedingt achten solltest, ist jeglicher Verzicht auf rohes (Wild-)Schweinefleisch. Denn dieses kann einerseits krankmachende Salmonellen enthalten. Andererseits – und noch viel gefährlicher – besteht die Gefahr einer Ansteckung mit dem Aujeszky-Virus, auch „Pseudowut“ genannt. Dieses verursacht bei Deinem Vierbeiner eine Gehirn- und Rückenmarksentzündung, die mit zentralnervösen Symptomen sowie Juckreiz einhergeht. Sie nimmt für viele Säugetiere, wie auch den Hund, bereits nach wenigen Tagen einen tödlichen Verlauf.
Betreffend die Auswahl an Obst und Gemüse haben wir hier ein paar Sorten aufgelistet, die Deinem Hund bestimmt schmecken und die Du ihm ohne Bedenken geben kannst:
Obst für die BARF-Ration
- Äpfel
- Birnen
- Bananen
- Ananas
- Beeren (wie Heidelbeere, Erdbeere, Himbeere usw.)
- Kirschen (entkernt)
Gemüse für die BARF-Ration:
- Blumen‑, China- und Grünkohl (gekocht oder püriert)
- Brokkoli (gekocht oder püriert)
- Karotten
- Kohlrabi
- Spargel
- Zucchini
Barf-Tipp 2: Der optimale Einstieg
Prinzipiell ist es möglich, die Ernährung Deines Hundes vom einen auf den nächsten Tag umzustellen. Allerdings wäre es besser Dir bzw. Deinem Hund bei der Umstellung etwas mehr Zeit zu lassen. Das gilt besonders für Hunde mit empfindlicher Verdauung.
Füttere daher nach und nach mehr BARF-Futter zu und fokussiere Dich vorerst auf helles Fleisch und gedünstetes Gemüse. Verteile die Mahlzeit zur Eingewöhnung auf mehrere, kleinere Portionen.
Übrigens ist es normal, wenn Dein Hund auf das neue Futter reagiert. Bei Nebenwirkungen wie Blähungen, Durchfall oder Erbrechen solltest Du aber die Menge des neuen Futters zunächst wieder etwas reduzieren, damit sich der Verdauungstrakt Deines Hundes diesem auch wirklich annimmt.
Barf-Tipp 3: Die perfekte Futtermenge für Deinen Hund
Beim Barfen musst Du Dir über die benötigte Futtermenge im Klaren sein. Sonst wird Dein Hund entweder unterversorgt oder bekommt zu viel Energiezufuhr. Die perfekte Futtermenge ist von Hund zu Hund verschieden. Dabei wird sie von Faktoren, wie dem Alter, der Größe, dem Gewicht und dem Aktivitätslevel Deines Hundes beeinflusst.
Ein sogenannter BARF-Rechner bietet eine einfache Möglichkeit, die Futtermenge für Deinen Hund berechnen zu lassen. Anhand der Beantwortung von ein paar kurzen Fragen weißt Du schnell, wie viel Futter Deinen Hund gesund und fit hält.
Barf-Tipp 4: Knochen mit Maß füttern
Knochen sind in erster Linie ein wichtiger Kalziumlieferant. Achte dennoch darauf, dass Dein vierbeiniger Freund nicht zu viele Knochen auf einmal verspeist. Ansonsten kann es zu Verstopfung und Knochenkot kommen. Du kannst das Risiko vermindern, indem Du die Knochen gleichzeitig mit dem restlichen Futter verfütterst.
Generell empfehlen wir Dir mit weichen Knochen und Knorpeln zu beginnen. Dazu gehören etwa Hühnerhälse oder Entenkarkasse. Später darf auch zu größeren Exemplaren wie Lammrippen oder Rinderkehlkopf gegriffen werden.
Barf-Tipp 5: Barfen Light als Alternative für Deinen Hund
Falls Dein Hund Schwierigkeiten damit hat, das rohe BARF-Futter zu verarbeiten oder den Geschmack von rohem Fleisch nicht mag, so kannst Du auf das sogenannte „Barfen Light“ zurückgreifen. Hier fütterst Du ihm eine Kombination aus Tiefkühlfleisch, gefrosteten tierischen Nebenerzeugnissen und Getreide- oder Gemüseflocken. Zusätzlich verringerst Du den Knochenanteil am Futter.
Barf-Tipp 6: Milchprodukte mit Vorsicht genießen
Milchprodukte versorgen Deinen Vierbeiner mit Kalzium sowie mit wichtigen Proteinen und Vitaminen. Trotzdem solltest Du aufpassen, wie der Hundemagen Deines Lieblings auf diese Produkte reagiert. Speziell dann, wenn bereits seit längerer Zeit darauf verzichtet wurde, kann es sein, dass Dein Hund Probleme hat, die darin enthaltene Laktose zu verarbeiten.
Deshalb gilt es vor allem auf laktosearme Milcherzeugnisse, wie Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse oder Quark zu setzen. Produkte mit einem hohen Milchzuckeranteil führen leider häufig zu Verdauungsproblemen und Durchfall.
Fazit zu unseren Barf-Tipps für Hunde
Das Barfen bringt einige Vorteile für Deinen Hund mit sich – sofern es richtig gemacht wird! Mit unseren 6 Tipps weißt Du auf jeden Fall schon einmal über die wichtigsten Punkte Bescheid. Informiere Dich auf jeden Fall gut, bevor Du mit der Ernährungsumstellung anfängst und ziehe gegebenenfalls einen Hundeernährungsberater oder eine Hundeernährungsberaterin zu Rate. Immerhin willst Du Deinem Liebling mit dieser Art der Fütterung etwas Gutes tun und nicht (versehentlich) schaden.
Mehr zum Thema BARF erfährst Du in unserem Beitrag zum Thema: Ist Nassfutter, Trockenfutter oder Rohfutter besser für Hunde?