Die richtige und effektive Hundeerziehung ist ein sehr umfangreiches Thema mit dem sich jeder Hundebesitzer intensiv beschäftigen sollte. Die richtige Erziehung Deines Hundes ist nämlich das A und O in einer harmonischen Mensch-Hundebeziehung.
Gerade für Anfänger in der Hundehaltung spielt die Frage „Wie erziehe ich meinen Hund richtig“ eine bedeutende Rolle. In diesem Beitrag erhalten vor allem Hunde-Neulinge einen ausführlichen Überblick über die Grundlagen der Hundeerziehung für Anfänger.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Hundeerziehung so wichtig?
- Was bringt nun eine gute Hundeerziehung und Sozialisierung?
- Verschiedene Methoden und Philosophien in der Hundeerziehung
- Ab wann mit der Hundeerziehung beginnen?
- Hundeerziehung: Was soll ein Hund denn nun unbedingt können?
- Wie bringe ich meinem Hund diese Grundkommandos bei?
- Hundeerziehung funktioniert nicht über Nacht
- Die wichtigsten Punkte beim effektiven Hundetraining
Warum ist Hundeerziehung so wichtig?
Hunde zeigen täglich was in ihnen steckt: Sie lesen Spuren, finden lebende Menschen unter Trümmern, erschnüffeln Bomben, Drogen, Krankheiten oder sind die sprichwörtliche rechte Hand von Behinderten.
Grundvoraussetzung für diese vielen Erfolgsgeschichten ist eine fundierte und solide oft langjährige Hundeerziehung bei der Hund dem Hundehalter aufs Wort gehorcht. Aber nicht nur bei diesen Arbeitshunden ist die richtige Hundeerziehung besonders wichtig.
Hundeerziehung ist ein Thema, das jeden Hundebesitzer etwas angeht.
Damit Du und Dein Hund gut miteinander auskommt und harmonisch zusammen leben könnt, muss Dein Hund unbedingt einige Grundregeln kennen und einige Grundkommandos beherrschen. Zusätzlich muss Dein Hund lernen, wie er sich beispielsweise im Straßenverkehr, gegenüber von fremden Menschen und natürlich auch gegenüber von anderen Hunden und anderen Tieren verhalten soll.
Ohne gute Vorbereitung/Erziehung wird Dein Hund in Alltagssituationen sonst möglicherweise unkontrolliert reagieren. Ein nicht, bzw. schlecht erzogener Hund stellt damit eine unberechenbare Gefahr für sich und andere dar.
Ohne richtige Erziehung und Sozialisierung wird Dein Hund womöglich alles angreifen, was seiner Meinung nach für ihn eine Gefahr darstellen könnte. Spaziergänge entwickeln sich dann zu reinen Spießrutenläufen. Denn keiner freut sich, wenn sein Hund an der Leine alles anbellt und anknurrt.
Du solltest als Hundehalter niemals Angst haben müssen, dass Dein Hund auf fremde Menschen verängstigend wirken könnte und diese womöglich anspringt. Wenn so etwas passiert wirst Du meist eine heftige Gegenreaktion erhalten, die auch Deinen Hund noch mehr verunsichern und verängstigen könnte.
Im schlimmsten Fall kommt es zu Beißattacken, schweren Verletzungen und der Hund landet nicht vermittelbar im Tierheim oder wird eingeschläfert. Natürlich wird nicht aus jedem Exemplar ohne Hundeerziehung so ein Extremfall. Dennoch zeigt es wie wichtig die richtige Hundeerziehung sein kann.
Gerade viele Kleinhund-Besitzer sind der Ansicht, dass ihr Liebling ja nichts anrichten kann und lassen das Hundetraining wegfallen. So wird aus ehemaligen Ratten‑, Mäusen- oder Fuchsjägern ein kläffendes Mode Accessoire, welches in der Handtasche herum getragen wird. Ein ängstliches Bündel Hund das durch fehlende Sozialisierung und falsche Hundeerziehung zum Wadenbeißer und Dauerkläffer mutiert.
Was bringt nun eine gute Hundeerziehung und Sozialisierung?
Deinem Hund gibt die richtige Hundeerziehung und Sozialisierung Sicherheit und Gelassenheit, da er genau weiß wie er sich verhalten soll und was er darf und was nicht.
Für Dich als Hundebesitzer bringt die richtige Erziehung Deines Hundes vor allem Entspannung, Coolness und Gelassenheit im Alltag: Egal um welche Hunderassen es sich handelt, ein Hund mit einer guten Erziehung — der die wichtigsten Grundkommandos befolgt — kann überall hin mitgenommen werden. Er schläft ruhig zuhause im Körbchen, auch wenn Du nicht in der Wohnung bist und jagt weder die Katzen in der Nachbarschaft noch die Rehe im Wald oder Radfahrer auf der Straße. Im Restaurant liegt der Hund gelassen unter dem Tisch, er bettelt nicht und schießt nicht wie eine Kanonenkugel unter dem Tisch hervor um die Bedienung anzubellen. Er lässt sich anstandslos das Maul öffnen — von Dir und vom Tierarzt. Auch die Ohren können geputzt und das Fell gekämmt werden ohne Widerstand und Bisswunden. Mülleimer und Möbel bleiben vor den Zähnen Deines Hundes verschont und, ganz wichtig: Er ist stubenrein.
Ein Zusammenleben mit einem gut erzogenen Hund ist eine Bereicherung für jeden — egal ob für Erwachsene oder Kinder.
Verschiedene Methoden und Philosophien in der Hundeerziehung
Es gibt verschiedenste Methoden und Philosophien in der Hundeerziehung. Dass ein Polizeihund eine andere Ausbildung braucht als ein Blindenführhund ist offensichtlich. Aber selbst bei der Erziehung eines „normalen Familienhundes“ gibt es unterschiedliche Ansätze und Ansichten.
Wahrscheinlich hat sogar jeder Hundetrainer seine eigenen Ansichten. Das ist gar nicht schlimm, denn wie heißt es doch so schön: Viele Wege führen nach Rom.
Unabhängig von der konkreten Erziehung- bzw. Trainingsmethode, sollte heutzutage allerdings artgerechte, positive, gewaltfreie Hundeerziehung selbstverständlich sein.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Du Deinem Hund antiautoritär gegenübertreten sollst. Das konsequente Aufstellen von Regeln und durchsetzen von Grenzen ist für Deinen Hund sogar extrem wichtig. Nur so versteht er was er darf und was nicht.
Vielmehr sollst Du Deinem Hund zeigen was er tun soll und ihn darin positiv bestärken, als ihn — womöglich mit Gewalt — zu bestrafen für Dinge die er nicht tun soll. Denn Gewalt hat in der heutigen Hundeerziehung nichts (mehr) zu suchen! Einen Hund mit Strafe und Gewalt zu erziehen, ist sinnlos. Der Hund wird sich über kurz oder lang zu einem Angsthund entwickeln und im schlimmsten Fall mutiert er zum Beißer.
Mit Honig fängt man Fliegen, sagt der Volksmund und das trifft auch auf die Hundeerziehung zu. Zeigt der Hund ein gewünschtes Verhalten, bekommt er eine Belohnung. Dies führt bei Deinem Hund zu guten Gefühlen und das gewünschte Verhalten wird gestärkt und triff öfter auf.
Nicht immer müssen hier Leckerlies die passende Belohnung für den Vierbeiner sein. Es kann auch ein Ball oder ein anderes Spielzeug sein. Hauptsache ist, dass damit das positive Verhalten verstärkt wird.
Ab wann mit der Hundeerziehung beginnen?
Bei der Hundeerziehung gilt: Je früher desto besser. Welpen sind sehr wissbegierig und stehen ihrer Umwelt unvoreingenommen gegenüber. Ein guter Zeitpunkt also dem jungen Hund spielerisch beizubringen, was im Alltag von ihm erwartet wird. Dein Hund und Du werden im Laufe Eures gemeinsamen Lebens dankbar dafür sein.
Schon im jungen Alter können dem Junghund spielerisch einfache Befehle und Hundekommandos wie Sitz oder Platz beigebracht werden. Besonders sinnvoll ist auch schon in dieser Phase der Besuch einer Hundeschule oder die Teilnahme an einer Online Hundeschule mit Videos und Trainings von einem professionellen Hundetrainer.
Natürlich sollte der Hund altersgerecht erzogen werden um nicht durch Überforderung vielleicht zum Problemhund zu werden. Das bedeutet, die kurze Aufmerksamkeitspanne des Welpen muss unbedingt Berücksichtigt werden und es muss viel Raum zum Spielen auch mit anderen Artgenossen gelassen werden. Durch regelmäßiges Spielen mit Artgenossen wird der Hund ganz nebenbei sozialisiert und lernt, mit seinen Artgenossen freundlich und offen umzugehen.
Meistens kommt ein Hundewelpe mit 8–10 Wochen in sein neues Zuhause. Bis dahin hat er mit seinen Geschwistern ein angenehmes Leben bei seiner Mutter gehabt. Er war behütet und umsorgt und musste niemals allein sein.
Aus dieser heilen Welt wird er nun herausgerissen und er muss lernen in einer neuen Umgebung bei neuen Menschen zurecht zu kommen. Wahrscheinlich fühlt er sich in den ersten Tagen ziemlich einsam und vermisst seine Hundefamilie.
Hier bist Du nun Du als Hundehalter gefragt Deinem neuen Vierbeiner den Einstig zu erleichtern und ihm gleichzeitig seine Grenzen aufzuzeigen und spielerisch die ersten Kommandos mit in den Alltag einfließen zu lassen.
Damit Dein neues Familienmitglied schnell sauber und stubenrein wird, kann es sinnvoll sein, das Hundebett nachts in der Nähe Deines Bettes zu positionieren. Während der Nacht kann dann eine Hand im Körbchen sein. Das hat nicht nur den Vorteil dass Du sofort bemerkst wenn der Welpe unruhig wird und Du gibst ihm auch ganz einfach und unkompliziert das Gefühl, nicht alleine zu sein – er kann so viel entspannter die ersten Tage angehen.
Ebenfalls ein großer Vorteil dieser Methode der Hundeerziehung ist, dass Dein Hundewelpe nicht fiepend oder weinend vor der Schlafzimmertür sitzt und vor Angst seinen Urin verliert.
Das ist natürlich nicht die einzige Aufgabe, die einem neuen Hundebesitzer bei der Welpenerziehung ins Haus steht. Darum ist es empfehlenswert, sich für mindestens die erstens 14 Tage Urlaub zu nehmen um sich intensiv mit dem neuen Vierbeiner beschäftigen zu können.
Keine Angst: Auch falls Dein Neuzugang kein Welpe mehr ist — sondern vielleicht ein älterer Hund aus dem Tierschutz — es ist nie zu spät für die richtige Hundeerziehung. Auch wenn es im Alter für viele Hunde schwieriger wird mit dem Lernen, mit viel Geduld lernt auch ein Hundesenior noch neue Dinge.
Hundeerziehung: Was soll ein Hund denn nun unbedingt können?
Eine Grenze nach oben was man dem eigenen Hund beibringen sollte gibt es bei der Hundeerziehung nicht. Die Motivation zum Lernen ist natürlich bei Hunden von Tier zu Tier unterschiedlich und auch abhängig vom Charakter und der Rasse Deines Hundes. Während ein Jack-Russel-Terrier durchaus einen Handstand erlernen kann ist das für eine Deutsche Dogge anatomisch eher unmöglich.
Eine Obergrenze, wie viele Tricks ein Hund erlernen kann, gibt es nicht. Es gibt aber ein Minimum an Dingen, die jeder Hund durch geschickte Hundeerziehung nach wenigen Monaten kennen und können sollte.
Hier sind die Top Zehn der Kommandos, die jeder Hund beherrschen sollte
- Seinen Namen: Wenn Dein Hund seinen eigenen Namen nicht kennt, dann wird er auch nicht auf ihn reagieren können.
- Komm/Hier: Mit den Grundkommandos „Komm“ oder „Hier“ solltest Du Deinen Hund aus jeder Situation abrufen können. Das kann beim Erblicken von Wild sein oder wenn ein Fahrzeug plötzlich auf eurem Weg auftaucht.
- Sitz: Mit dem Grundkommando „Sitz“ bringst Du Ruhe in jede Situation und verschaffst Dir Aufmerksamkeit von Deinem Hund.
- Platz: Mit „Platz“, einem ähnlich wichtigen Part der Hundeerziehung, erreicht man dasselbe Ziel, nur will man mit Platz selten Aufmerksamkeit schaffen, sondern den Hund an einer bestimmten Stelle ablegen und liegen lassen. Zum Beispiel vor der Küchentür oder im Freien bei einem sich nährenden Fahrzeug.
- Bleib: „Bleib“ ist meistens der zweite Befehl, erst kommt „Sitz“ oder „Platz“ und dann folgt das Kommando „Bleib“. So weiß der Hund, dass er sich erst wieder bewegen soll/aufstehen, wenn er dazu aufgefordert wird. Zum Beispiel wenn er seinen Namen oder „Komm“ hört.
- Aus: Dass der Hund einen Gegenstand aus seinem Maul wieder her gibt, wird in vielen Situationen benötigt und sollte bei der Hundeerziehung keinesfalls vernachlässigt werden. Dieses Kommando ist sehr hilfreich etwa beim Spielen mit dem Ball oder wenn der Hund Dinge ins Maul nimmt, die er nicht schlucken soll (Giftköder, Essen auf der Straße etc.).
- Nein: „Nein“ sagt Deinem Hund, dass bestimmte Gegenstände oder ein bestimmtes Verhalten Tabu sind. Es ist eines der wichtigsten Kommandos in der Hundeerziehung und erleichtert Dir und Deinem Hund den Alltag ungemein.
- Steh: Dass der Hund aus dem „Sitz“ oder „Platz“ auf Kommando wieder aufsteht und stehen bleibt, ist in vielen Situationen sehr hilfreich. Es ist beispielsweise gerade beim Tierarztbesuch wichtig. Hier macht weder Platz noch Sitz Sinn, wenn beispielsweise Fieber gemessen werden muss.
- Auf deinen Platz/ins Körbchen: Die Aufforderung ins Körbchen zu gehen oder auf einen bestimmten Platz, sollte jeder gut erzogene Hund beherrschen. So kann man ihn in stressigen Situationen ganz schnell aus dem Trubel an seinen sicheren Rückzugsort bekommen. Er sollte im Körbchen übrigens generell nicht gestresst oder belästigt werden. So lernt er ganz schnell, bei einer Überforderung sich hierher zurück zu ziehen.
- Fuß: Bei Fuß laufen ist ebenfalls ein wichtiges Grundkommando, gerade im Straßenverkehr oder in der Fußgängerzone. So stellst Du sicher, dass nicht an der Leine gezogen wird und der Hund brav und sicher an Deiner Seite bleibt.
Mit diesen 10 wichtigsten Grund-Kommandos kommt Dein Hund in der Regel problemlos durch den Alltag und Du kannst ihn nahezu durch jede Gefahrensituation sicher hindurchführen.
Selbstverständlich gibt es noch unzählige weitere Kommandos und Tricks, die Dein Hund mit den passenden Hilfsmitteln, Trainingsmethoden und der entsprechenden Belohnung sicher gerne lernt.
Wie bringe ich meinem Hund diese Grundkommandos bei?
Aller Anfang ist schwer, auch in der Hundeerziehung. Wir empfehlen Dir daher schon bevor Du Dir einen Hund anschaffst, Dich mit der Materie auseinander zu setzen. Ein guter Start sind Fachbücher über Hundeerziehung. Hier kannst Du Dir alle wichtigen Grundlagen zur richtigen Erziehung von Hunden anlesen.
Wir empfehlen Dir folgende Hundeerziehungs-Ratgeber:
Ist der Hund dann da, wird das Wissen in die Praxis umgesetzt und es heißt üben, üben, üben. Hierfür ist es sinnvoll zusätzlich zum Lesen von Fachbüchern einen online Kurs bei einer Online Hundeschule zu besuchen. Dort erfährst Du Schritt für Schritt anhand von Anleitungen und Videos wie Du grundsätzlich bei der Hundeerziehung vorgehen solltest.
Falls in der Hundeerziehung Probleme auftauchen, oder falls Du weitere Hilfe brauchst, empfehlen wir Dir zusätzlich eine Hundeschule vor Ort aufzusuchen oder einen mobilen Hundetrainer zu engagieren, der Dich und Deinen Hund zu Hause besucht und euch individuell passend für euren Trainingsstand und eure Herausforderungen trainiert.
Hundeerziehung funktioniert nicht über Nacht
Die Erziehung eines Hundes ist keine einmalige Sache. Hundeerziehung ist ein Prozess, der während des gesamten Hundelebens hinweg stattfindet. Bestenfalls lernt ein Hund zwar schon im Welpenalter alle Grundregeln und Grundkommandos, die er im Alltag mit Menschen braucht. Aber auch Hunde müssen Dinge üben, um sie nicht zu vergessen. Außerdem testen auch Hunde — wie wir Menschen — immer wieder ihre Grenzen aus. Daher ist es wichtig im Alltag immer konsequent zu sein und an der Erziehung Deines Hundes zu arbeiten.
Da Hundeerziehung nicht nur dem Zweck dient den Hund im Alltag kontrollieren zu können, sondern auch den Hund artgerecht zu Beschäftigen, macht Hundeerziehung (zum Beispiel das Erlernen neuer Tricks oder Hundesportarten) auch bis ins hohe Alter Sinn.
Nur ein Hund der körperlich und auch geistig — durch Denkarbeit — ausgelastet wird, ist ein glücklicher und zufriedener Hund. Egal ob Pfötchen geben, Socken in die Wäschetruhe bringen oder Schlafen legen. Jede noch so unsinnig wirkende Beschäftigung, die den Hund geistig fordert, ist positiv für Deinen Hund. Auch die Bindung zwischen Mensch und Hund wird durch solche Spielchen und Tricks gestärkt und das Vertrauen gefestigt.
Wer genügend Zeit hat sollte sich überlegen, mit seinem Hund einen Sport als Teil der Hundeerziehung auszuüben. Die meisten Hundeschulen bieten neben Erziehungskursen eine Vielzahl von Freizeitsportarten mit Hund an.
Beispiele hierfür sind Turnierhundesport, Obedience, Zughundesport oder Agility. Auch zum Fährtenhund oder Schutzhund kannst Du Deinen Vierbeiner ausbilden (lassen). Auch für ältere Hunde gibt es oft Seniorengruppen und für Welpen spezielle Welpengruppen in denen Hunde altersgerecht gefördert und gefordert werden. Es sollte also für jede Hunderasse und jedes Hundealter etwas dabei sein.
Neben dem breiten Angebot einer guten Hundeschule oder Hundevereins für den Hund hat der Besuch auch für das Herrchen einen positiven Aspekt: Soziale Kontakte zu Gleichgesinnten für den privaten Bereich. Diese sind nicht nur für gemeinsame Hunde-Spaziergänge wichtig, auch der Austausch zu neuen Erziehungsmethoden oder bei Problemen ist Gold wert.
Wie Du siehst, ist die Ausbildung eines Hundes neben etwas Mühe auch mit viel Spaß und Action verbunden. Der Hund bereichert somit den ganzen Lebensbereich seiner neuen Familie.
Die wichtigsten Punkte beim effektiven Hundetraining
Unabhängig von der konkreten Erziehungsmethode gibt es in der Hundeerziehung einige allgemeingültige Grundsätze, die jedem Hundebesitzer bewusst sein sollten:
- Jeder Hund ist anders: In der Hundeerziehung gibt es kein Patentrezept, das bei allen Hunden funktioniert. Hundeerziehung muss immer individuell sein, da das Verhaltensmuster von verschiedenen Hunden variiert. Das hängt sowohl vom jeweiligen Charakter des Hundes ab, als auch von seinen rassespezifischen Eigenschaften. So kann man beispielsweise einen sturen Beagle nicht mit denselben Maßnahmen, wie einen Golden Retriever erziehen, der einen sehr ausgeprägten Willen hat seinen Besitzern zu gefallen.
- Mit Geduld und Ruhe an das Training heran gehen: Manche Hunde lernen sehr schnell, während andere etwas länger brauchen. Auch wenn Du das Gefühl hast, nicht voran zu kommen, solltest Du niemals die Geduld verlieren. Hundehalter neigen oft dazu, sich selbst unter Druck zu setzen. Teilweise werden dann Hunde hysterisch angeschrien und der Hundehalter verliert die Fassung. Dies belastet sowohl den Halter als auch den Vierbeiner, der den Stress seines Besitzers spüren kann und verunsichert wird. Brich in einer schwierigen Situation lieber das Training für heute ab und fange morgen noch einmal einen Schritt früher an.
- Hundeerziehung im Alltag: Erziehe Deinen Hund nicht nur auf Hundeplätzen, sondern überall, vor allem in Alltagssituationen. Das ist zwar sehr viel anstrengender, wird sich aber irgendwann auszahlen. Folgt Dein Vierbeiner Deinen Kommandos auch dann, wenn ihr euch auf einer vollen Hundewiese befindet, hast Du alles richtig gemacht.
- Konsequenz ist das oberste Gebot der Hundeerziehung: Regeln, die erst Mal aufgestellt sind müssen auch von beiden Seiten unbedingt eingehalten werden. Soll Dein Hund zum Beispiel aufhören, am Tisch zu betteln wird dafür ein eindeutiges Kommando festgelegt. So weiß Dein Hund, dass sein Verhalten nicht toleriert wird und hört auf zu betteln. Sobald Dein Hund aber ein einziges Mal Erfolg mit dem Betteln am Tisch wird er auch nicht mehr auf Dein Kommando hören, da es sich für ihn eher lohnt zu betteln und doch etwas vom Essen zubekommen.
- Einheitliche Regeln müssen festgelegt werden: Werden für den Hund Regeln aufgestellt, ist es wichtig, dass die gesamte Familie sich darüber einig ist, was der Hund darf und was nicht. Es ist ein großer Fehler bei der Hundeerziehung, dass ein Familienmitglied es lustig findet, wenn der Hund beispielsweise auf dem Bett liegt, während ein anderes Familienmitglied den Hund deswegen schimpft.
- Klare Kommandos sind wichtig: Hat Dein Hund einmal ein Kommando gelernt, solltest Du dieses auch immer so nennen. Nur so kann der Hund genau wissen, was von ihm erwartet wird. Wenn Du einmal „sitz“ und ein anderes mal „setze dich bitte“ sagst, wird Dein Hund Dich nicht verstehen. Außerdem möchte kein Hund zugetextet werden mit langen Sätzen, es sind prägnante klare Worte und Kommandos gefragt.
- Stimmkommandos mit Körpersprache unterstützen: Dein Hund lernt Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ viel leichter, wenn Du Deine Stimmsignale mit passender Körpersprache unterstützt. Für das Signal „Platz“ bietet es sich beispielsweise an, mit der flachen Hand Richtung Boden zu zeigen. Zum Signal „Sitz“ ist es z. B. sinnvoll den Zeigefinger zu erheben.
- Achte auf die Trainingsdauer und auf Pausen: Nimm Rücksicht auf Deinen Hund und übertreibe es nicht mit dem Training. Hunde haben eine deutlich kürzere Zeit in der sie für Neues aufnahmefähig sind, als die meisten Menschen. Um Deinen Hund nicht zu überfordern, solltest Du Deinen Hund langsam an Übungen heranführen und immer nur kurze Trainingssessions einlegen. Außerdem solltest Du zwischendurch immer wieder Pausen einbauen, in denen sich Dein Hund entspannen kann.
- Hund für richtiges Verhalten belohnen und loben: Belohnung ist das A und O in der Hundeerziehung. Positive Motivation (sei es durch Loben, Leckerlies oder Spielzeug) führt Dich und Deinen Hund bei der Hundeerziehung viel eher zum Ziel als Strafen: Durch häufiges Loben verknüpft Dein Hund Erfolgserlebnisse mit dem von ihm gewünschten Verhalten. Damit lernt Dein Hund mit Spaß Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder andere Tricks. Beim Lob ist das richtige Timing von Besonderer Bedeutung. Es muss zeitnah erfolgen. Ein Hund weiß 10 Minuten später weder was er gut gemacht, noch was er falsch gemacht hat.
- Keine Gewalt in der Hundeerziehung: Früher war es im Hundetraining üblich den Hund mit körperlicher Gewalt unterwürfig zu machen. Solche Methoden sind in der heutigen Zeit überholt: Gewalt hat in der modernen Hundeerziehung nichts verloren. Es gibt andere, artgerechte Möglichkeiten dem Hund seine Grenzen aufzuzeigen.
- Suche Dir Unterstützung wenn Du alleine nicht weiter kommst: Sollest Du alleine mit Büchern und einem online Kurs nicht weiterkommen, suche Dir kompetente Unterstützung bei der Hundeerziehung. Hierfür sind Hundeschulen vor Ort oder mobile Hundetrainer gute Ansprechpartner.