Jeder ist auf seine eigene Art und Weise besonders — egal ob zwei, drei oder vier Beine. Nun haben wir Menschen es aber geschafft, unsere domestizierten Haushunde in Kategorien einzuteilen und damit Besonderheiten voraussagen zu können. Also können wir Dir heute einen Artikel präsentieren, in dem wir Dir Aussehen, Charaktereigenschaften und Besonderheiten des Shiba Inus vorstellen. Wir verraten Dir auch, wie die japanische Hunderasse tickt und ob jeder Shiba Inu dem anderen gleicht. Vielleicht hast Du Dich bereits in das niedliche Aussehen des Shibas verliebt — dann ist es jetzt wichtig, Dir sein Wesen genauer anzuschauen und herauszufinden, ob diese Hunderasse zu Dir passen würde. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
- Steckbrief des Shiba Inus
- Herkunft, Abstammung und Geschichte des Shiba Inus
- Wie sieht ein Shiba Inu aus?
- Charakter und typische Eigenschaften des Shiba Inus
- Shiba Inu: Erziehungstipps für diese Hunderasse
- Besonderheiten bei der Haltung von Shiba Inus
- Wissenswertes zur Fütterung von Shiba Inus
- Gesundheit und Pflege von Shiba Inus
Steckbrief des Shiba Inus
Bevor wir uns an den besonderen Charakter des Shiba Inus herantasten, kannst Du einen Blick auf seinen Steckbrief werfen. Hier für Dich der kleine Hund mit dem fuchsähnlichen Aussehen im Überblick:
Name der Rasse | Shiba Inu |
Größe | Klein |
Schulterhöhe | 35 — 41 cm |
Gewicht | 7 — 11 Kg |
Fellfarben | Rot, Sesam, Schwarz-Loh, Schwarz-Sesam oder Rot-Sesam mit weiß |
Lebenserwartung | 10 — 15 Jahre |
Typische Eigenschaften/ Besonderheiten | Intelligente, anhängliche Hunde mit Hang zur Dramatik |
Für Anfänger geeignet? | Eher nein |
Jagdtrieb | Ja |
Aktivitätslevel/ Bewegungsbedarf | Mittel |
Erziehbarkeit | Anspruchsvoll |
Herkunft, Abstammung und Geschichte des Shiba Inus
Beim Shiba Inu handelt es sich um einen kleinen Spitz aus Japan. Er ist der kleinste und beliebteste der typisch japanischen Hunderassen. So ist es nicht verwunderlich, dass genau wie der Akita Inu auch der Shiba Inu als nationales Naturdenkmal verehrt wird.
Bereits vor mehr als 2.500 Jahren waren Vorfahren des Shibas als Helfer mit den Menschen auf der Jagd. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Pointer und Setter mit eingekreuzt, was fast ein Aussterben der Rasse bedeutete. Seit 1964 wird der Shiba Inu mit seinem heutigen Rassestandard offiziell von der FCI anerkannt. Heute ist er hochbeiniger und eleganter denn je und hat dennoch sein pfiffig-fuchsiges Aussehen beibehalten.
Wie sieht ein Shiba Inu aus?
Wir erwähnen gerne noch einmal das fuchsähnliche Erscheinungsbild des Shiba Inus. Dafür verantwortlich sind unter anderem der breite Kopf mit kurzem Stopp und seine Fellfarben. Er trägt die Farben Rot, Sesam, Schwarz-Loh, Schwarz-Sesam oder Rot-Sesam, immer in Kombination mit Weiß. Das Deckhaar ist hart und gerade mit dichter und weicher Unterwolle.
Ebenso typisch für den Shiba Inu sind die kleinen, dreieckigen Ohren und die über den Rücken gekringelte Rute. Er hat einen kräftigen, kompakten und wohlproportionierten Körperbau.
Charakter und typische Eigenschaften des Shiba Inus
Jetzt wirds spannend! Du wusstest wahrscheinlich schon, wie der Shiba Inu aussieht, aber weißt Du auch schon etwas über seinen Charakter?
Attribute, die auf den kleinen, cleveren Hund zutreffen, haben es echt in sich! Zutreffend und ausgeprägt sind Willensstärke, starkes Selbstbewusstsein und Scharfsinnigkeit. Er gilt als temperamentvoll und ursprünglich, aber auch als anhänglich und treu. Auch heute wird der Shiba aufgrund seines ausgezeichneten Spürsinns noch oft zur Jagd auf Kleinwild eingesetzt.
Der ausgeprägte Jagdtrieb ist ein Grund, weshalb der Shiba Inu nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist.
Das heißt nicht, dass der Trieb sich nicht kontrollieren lässt, aber wenn Du einen Hund suchst, der zuverlässig in jeder Situation bei Fuß läuft, ist der stöbernde Shiba eher nicht der Richtige für Dich. Er wird seit jeher auf Eigenständigkeit gezüchtet und trifft selbstbewusst seine eigenen Entscheidungen. Wenn ein Shiba Inu meint, etwas tun zu müssen, dann tut er das auch. Somit ist der Freilauf ohne (Schlepp-) Leine nur bedingt möglich.
Sind Deine Nerven dafür stark genug?
Als Hundeanfänger solltest Du Dich von einem Züchter oder einer Person, die mit der Rasse gut vertraut ist, beraten lassen. Wenn Dein Charakter und Deine Vorstellungen zum Shiba Inu passen, ist es nicht ausgeschlossen, den kleinen Japaner als Ersthund zu halten. Mache Dir aber bewusst, dass diese Hunderasse keinen „will-to-please“ hat. Sprich, sie pfeifen darauf, Dir in jeder Situation gefallen zu wollen. Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund, der Labrador Retriever oder der Border Collie hingegen lieben es, ihrer Bezugsperson immer alles recht zu machen. Die Schwierigkeit in der Erziehung des Shiba Inus hängt also maßgeblich von seinem kleinen Dickkopf ab. Shiba-Rüden können außerdem ein starkes Dominanzverhalten zeigen. Auch hier solltest Du Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen an den Tag legen. Auch wenn der Shiba kein Kläffer ist, so meldet er zuverlässig, wenn sich jemand oder etwas seinem Revier nähert. Er ist ein aufmerksamer Wachhund und sehr fixiert auf seine Bezugsperson. Fremden gegenüber ist er eher skeptisch und distanziert. Ob Du einen verschmusten Shiba ergatterst oder nicht, können wir Dir nicht voraussagen. Jeder Shiba ist da anders! Unter ihren Artgenossen mögen Shiba Inus am liebsten andere Shiba Inus. Hunde, die stark von ihrem Erscheinungsbild abweichen, werden eher skeptisch beäugt oder gar verjagt. Mit einer guten und frühen Sozialisierung kann diesem Verhalten jedoch entgegengewirkt werden.
Weitere Besonderheit: Shiba Inus können schreien! Die grellen Laute geben sie nicht nur bei Schmerzen von sich, sondern auch in Stress- oder Schrecksituationen und sehr gerne schon im Wartezimmer VOR dem Tierarztbesuch. Ja, sie haben einen Hang zur Dramatik, mach Dich also auf die eine oder andere peinliche Situation gefasst, denn das Schreien kann sehr unangenehm werden.
Shiba Inu: Erziehungstipps für diese Hunderasse
Die Erziehung eines Shiba Inus ist anspruchsvoller als bei anderen Hunderassen.
Das liegt — wie bereits erwähnt — unter anderem an dem fehlenden will-to-please dieser Hunde. Das bedeutet, sie haben nicht unbedingt den Drang, es ihrem Herrchen oder Frauchen immer recht zu machen. Vielmehr haben sie ihren eigenen Kopf und Willen, dem sie auch gerne nachgehen. Liebhaber dieser Rasse schätzen genau diese Eigenschaften am Shiba, denn sie machen ihn besonders und heben ihn von anderen Hunderassen ab.
Eine frühe Sozialisierung ist nicht nur für ein Zusammenleben oder ‑treffen mit Artgenossen wichtig, sondern auch, wenn Dein Shiba mit Kindern zusammen leben soll. Wenn er den Umgang mit den kurzen Zweibeinern nicht im Welpenalter lernt, gibt der Shiba meistens keinen allzu guten Familienhund ab. Das liegt an seiner mangelnden Leidensfähigkeit und an seiner geringen Geduld.
Lehrreiche Beispiele, was den Umgang zwischen Hund und Kind angeht, finden sich oft in der Hundewelt selbst. Wenn Du einmal beobachtest, wie adulte Hunde mit aufmüpfigen oder aufgedrehten Welpen umgehen, wird schnell klar, warum manche Hunde gegenüber Kindern “ungehalten” reagieren. Das können wir ihnen also nicht verübeln. Was wir aber können, ist vorausschauend handeln und uns zum Beispiel für eine andere Hunderasse entscheiden, wenn ein oder sogar mehrere Kinder im Haus leben. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Hunde zu verstehen und ihr Verhalten richtig einzuschätzen!
Wichtig ist auch, dass Du Deinem Shiba von Anfang an Ruhe beibringst. Ein Welpe, der permanent Action hat, wird auch später Schwierigkeiten damit haben, wenn mal nichts los ist. Shibas sind im Haus in der Regel sehr ruhige Zeitgenossen, die gut und gerne 18 Stunden am Tag schlafen. Wenn Du es richtig angehst und Deinem kleinen Shiba das Chillen beibringst, hast Du es auch in der späteren Erziehung deutlich einfacher.
Besonderheiten bei der Haltung von Shiba Inus
Der Bewegungsbedarf eines Shiba Inus liegt im guten Mittelfeld. Er ist aktiv, sportlich, bewegt sich sehr gerne und hat starke Jagd-Ambitionen. Übermäßig viel Auslastung benötigt er trotzdem nicht.
Der perfekte Tag für einen Shiba Inu besteht aus 2 — 3 Spaziergängen in der Natur, Futter, Leckerchen, Zeit zum Entspannen in Haus und Garten, ein wenig Kopfarbeit und ab und zu mal einem gemeinsamen Ausflug.
Eine Garantie dafür, dass Dein Shiba Dich beim Joggen, am Pferd oder am Fahrrad begleitet, gibt es nicht. Auch Hundesportarten wie Agility oder Mantrailing funktionieren nur, wenn Dein Shiba gerade Lust hat. Auch hier haben wir wieder einen Knackpunkt für Hundeanfänger, denn der Shiba bringt in dieser Hinsicht große “Enttäuschungsgefahr” mit. Er hat einfach nicht immer Lust auf gemeinsame Aktivitäten und entscheidet selbstständig, ob er mitmacht oder nicht.
Wenn Du keine Erwartungen an Deinen Hund hast, ist das 1. immer gut und 2. könnte dann ein Shiba der richtige Fang für Dich sein!
Das japanische Goldstück ist auf keinen Fall für eine Zwingerhaltung geeignet. Hier würde der sensible Hund gnadenlos eingehen. Eine Haltung in einer Stadtwohnung ist zwar okay, ein Haus mit Garten kommt dem Shiba aber eher entgegen. Grundsätzlich kommt der japanische Hund besser mit Schnee und Kälte zurecht als mit Hitze und Heizungsluft.
Wissenswertes zur Fütterung von Shiba Inus
Die Ernährung Deines Hundes hat maßgeblich Einfluss auf seine Gesundheit und Vitalität!
Es sollte also klar sein, dass Du Deinen Hund mit hochwertigem Futter ernährst. Für welche Fütterungsform Du Dich entscheidest, liegt natürlich bei Dir, aber wir wollen Dir gerne eine Empfehlung aussprechen und die lautet: Barf!
Biologisch Artgerechte Rohfleisch Fütterung — das wird dem ursprünglichen Shiba Inu gefallen und Deinem Geldbeutel auch. Eine Barf-Mahlzeit bestehend aus frischem Fleisch, Innereien, Pansen, Blättermagen Knochen und etwas frischem Obst und Gemüse. Diese Zusammensetzung sorgt dafür, dass Dein Hund optimal mit allen Nährstoffen versorgt wird. Zusätzlich kannst Du die Mahlzeiten mit ein paar ausgewählten Nahrungsergänzungsmitteln und etwas Öl anreichern.
Warum Du hier Geld sparst?
Weil hochwertiges Futter Dir häufige Gänge zum Tierarzt ersparen kann!
Gerade Trockenfutter hat häufig mangelhafte Qualität und besteht nicht wie auf der Verpackung beschrieben aus Fleisch, sondern lediglich aus Schlachtabfällen wie Federn, Hufen, Krallen, Klauen, Nasen und Co. — das kann Deinen Hund auf kurz oder lang krank machen (siehe hierzu auch unseren Beitrag „Krank durch Hundefutter“). Auch bei Nassfutter solltest Du immer ganz genau überprüfen, welche Bestandteile in der Dose stecken. Wir finden es super, beim Barfen einen besseren Überblick über die Zusammensetzung der Mahlzeit zu haben, wissen aber auch, dass es sich dabei um eine eigene kleine Wissenschaft handelt. Wenn Du Barf-Anfänger bist, ist es hilfreich, sich an eine Hundeernährungsberatung zu wenden. Hier kannst Du Dir alles genau erklären und die optimale Menge und Zusammensetzung für Deinen Hund ausrechnen lassen. Du wirst schnell feststellen, dass das Barfen nicht teurer ist als andere Hundefutter und auch nicht viel mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das TK-Fleisch nimmt lediglich mehr Platz in Deinem Gefrierschrank ein. Als Alternative zur Rohfütterung kannst Du auch selbst für Deinen Hund kochen oder das hochwertige Nassfutter von Anifit verwenden.
Gesundheit und Pflege von Shiba Inus
Der ausgewogene Körperbau des kompakten Shiba Inus bringt eine gute Gesundheit mit sich. Es sind wenig genetisch bedingte Krankheiten bei dieser Hunderasse bekannt.
Um sicherzustellen, dass Dein Shiba Inu eine faire Chance auf ein gesundes Leben hat, solltest Du seine Herkunft auf Herz und Nieren prüfen. Handelt es sich um eine seriöse Zucht? Das ist wichtig, denn nur dann werden die Elterntiere auf gesundheitliche Probleme getestet und somit zum Beispiel dem Risiko einer Patellaluxation oder Augenkrankheiten vorgebeugt.
Wenn Du Dich für einen Shiba Inu als Notfellchen aus dem Tierheim entscheidest, bekommst Du natürlich ein kleines Überraschungspaket. Wir finden es aber super, wenn Du einem Hund eine 2. oder 3. Chance auf ein Zuhause gibst und diese Herausforderung annimmst!
Die Pflege des Shibas ist sehr unkompliziert. Sein Fell benötigt lediglich Deine Bürstenstriche während des Fellwechsels. Mache Dir aber gerne bewusst, dass dieser kleine Hund viel Fell verliert. Socken ohne Hundehaare kannst Du ab Einzugsdatum komplett knicken! Außerdem sollte regelmäßiges Krallenschneiden auf dem Programm stehen sowie ein jährlicher Gesundheitscheck mit Impfungen beim Tierarzt.