Sau­er­kraut für Hun­de: Gesun­des Not­fall­mit­tel gegen ver­schluck­te Fremd­kör­per

Dass Sau­er­kraut sich nicht nur als Bei­la­ge zu Kar­tof­feln und Brat­würst­chen eig­net, son­dern auch als Not­fall­mit­tel für den gelieb­ten Vier­bei­ner ver­wen­det wer­den kann, wis­sen die wenigs­ten Hun­de­hal­ter. In die­sem Arti­kel ver­ra­ten wir Dir, wann Du Dei­nem Hund Sau­er­kraut geben soll­test, war­um Sau­er­kraut für Hun­de gesund ist und was Du bei der Füt­te­rung beach­ten musst.

Sauerkraut Hund
Sau­er­kraut für Hun­de

Kurz und knapp: Dür­fen Hun­de Sau­er­kraut essen?

Ja! Sowohl für uns Men­schen als auch für Hun­de ist Sau­er­kraut gesund.

Sofern das Kraut frei von Kon­ser­vie­rungs­stof­fen, Alko­hol (Wein­sauer­kraut) und ande­ren Zusät­zen ist, kannst Du Dei­nem Vier­bei­ner ohne schlech­tes Gewis­sen etwas davon abge­ben. Dabei soll­test Du es – wie bei nahe­zu allen, für den Men­schen gedach­ten Lebens­mit­teln – nicht über­trei­ben und immer nur gerin­ge Men­gen ver­füt­tern.

Wie viel Sau­er­kraut dür­fen Hun­de essen?

Wenn es sich um einen Not­fall han­delt und Du Dei­nem Hund Sau­er­kraut geben musst, weil die­ser ein Stück Kno­chen oder einen ande­ren Fremd­kör­per auf­ge­nom­men hat, kannst Du je nach Grö­ße des Hun­des beden­ken­los eine gan­ze Dose oder einen Beu­tel fer­ti­ges Sau­er­kraut ver­füt­tern.

Durch die erhöh­te Men­ge kannst Du die Wahr­schein­lich­keit einer Ver­let­zung zusätz­lich ver­rin­gern.

Um den Magen Dei­nes Vier­bei­ners nicht unnö­tig zu belas­ten soll­test Du das Sau­er­kraut aber in jedem Fall kurz mit Was­ser abspü­len.

Auf die­se Art und Wei­se las­sen sich zuge­setz­te Gewür­ze, sowie die Säu­re ent­fer­nen und das Kraut somit ver­träg­li­cher machen.

Da nicht alle Hun­de Sau­er­kraut ver­tra­gen emp­feh­len wir Dir mit einer gerin­gen Men­ge anzu­fan­gen. So kannst Du vor­sich­tig tes­ten, wie Dein Lieb­ling auf das Kraut reagiert.

Wenn es zu star­ken Blä­hun­gen, Bauch­schmer­zen oder ande­ren unan­ge­neh­men Begleit­erschei­nun­gen kommt soll­test Du davon abse­hen, Dei­nem Hund Sau­er­kraut zu geben.

Ist Sau­er­kraut gesund für Hun­de?

Nicht nur im Not­fall ist Sau­er­kraut für Hun­de gut geeig­net. Auch dar­über hin­aus kann Dein Lieb­ling von den ent­hal­te­nen Nähr­stof­fen pro­fi­tie­ren. Die wich­tigs­ten Vor­tei­le haben wir in die­sem Abschnitt auf­ge­lis­tet:

  • Sau­er­kraut als Pro­bio­ti­ka: Durch den Gärungs­pro­zess bei der Her­stel­lung von Sau­er­kraut ent­ste­hen Bak­te­ri­en und wert­vol­le Enzy­me, die Dei­nem Hund zugu­te­kom­men kön­nen. Die soge­nann­ten Pro­bio­ti­ka haben einen posi­ti­ven Effekt auf die Darm­flo­ra und sind somit ide­al für Hun­de die an einer chro­ni­schen Magen­schleim­haut­ent­zün­dung, Durch­fall und/oder ande­ren Pro­ble­men mit dem Ver­dau­ungs­trakt lei­den.
  • Eisen: Wie fast alle Säu­ge­tie­re benö­ti­gen auch Hun­de eine gewis­se Men­ge an Eisen. Das Spu­ren­ele­ment ist in ers­ter Linie für die Bil­dung von Hämo­glo­bin (roter Blut­farb­stoff) zustän­dig, wird aber zudem für vie­le wei­te­re Abläu­fe im Orga­nis­mus ver­wen­det. Falls Dein Hund unter Blut­ar­mut, Antriebs­lo­sig­keit, blas­sen Schleim­häu­ten oder ähn­li­chen Man­gel­er­schei­nun­gen lei­den soll­te kannst Du ihm zum Aus­gleich des Eisen­hau­halts Sau­er­kraut geben.
  • Haut und Fell: Sau­er­kraut ist reich an Vit­amin A sowie Caro­tin. Die­se Stof­fe ver­fü­gen über eine anti­oxi­da­tive Wir­kung und sor­gen für ein glän­zen­des, gesun­des Fell. Soll­te Dein Hund auf­grund eines Vit­amin A‑mangels eine tro­cke­ne Haut haben oder sich außer­ge­wöhn­lich oft kratzt, kannst Du ihm mit Sau­er­kraut hel­fen.
  • Unter­stützt das Immun­sys­tem: Bereits eine gerin­ge Men­ge Sau­er­kraut genügt, um Dei­nen Hund mit einer aus­rei­chen­den Men­ge Vit­amin C zu ver­sor­gen. Für ein funk­tio­nie­ren­des Immun­sys­tem ist Vit­amin C das A und O. Dar­über hin­aus regt Vit­amin C die Zel­ler­neue­rung an, unter­stützt das Mus­kel­wachs­tum sowie die Pro­duk­ti­on wei­ßer Blut­zel­len und hilft bei der Wund­hei­lung.
  • Ent­zün­dungs­hem­mend: Sau­er­kraut für Hun­de lässt sich auch als eine Art ent­zün­dungs­hem­men­des Natur­heil­mit­tel bei Gelenk­schmer­zen und ähn­li­chen Gesund­heits­pro­ble­men nut­zen. Die ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung ist auf die ent­hal­te­nen Anti­oxi­dan­ti­en zurück­zu­füh­ren, wel­che auch zur unter­stüt­zen­den Behand­lung von All­er­gien nütz­lich sein kön­nen.
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Sau­er­kraut im Not­fall bei ver­schluck­tem Fremd­kör­per

Wenn Hun­de sich auf­grund einer Magen­ver­stim­mung unwohl füh­len oder einen Fremd­kör­per auf­ge­nom­men haben, fan­gen sie instink­tiv an Gras zu fres­sen.

Die­ses umwi­ckelt den Gegen­stand und sorgt dafür, dass die­ser den Magen­darm­trakt pas­sie­ren kann, ohne ste­cken zu blei­ben und ohne den Hund zu ver­let­zen.

Als prak­ti­sche Alter­na­ti­ve zur Wie­se vor der Haus­tür soll­test Du als Hun­de­hal­ter immer eine Dose Sau­er­kraut für den Not­fall im Schrank haben, das Du Dei­nem Hund füt­tern kannst.

Ähn­lich wie Gras wickelt sich das Sau­er­kraut um den ver­schluck­ten Gegen­stand, so dass von etwa­igen Ecken und Kan­ten kei­ne Gefahr mehr aus­geht und ein Darm­ver­schluss ver­hin­dert wird.

Oft­mals musst Du einem Hund meh­re­re Por­tio­nen füt­tern, bis der Fremd­kör­per wie­der drau­ßen ist. Auch wenn es nicht ganz so appe­tit­lich ist, soll­test Du dafür den Kot Dei­nes Hun­des kon­trol­lie­ren.

Gib Dei­nem Hund hin und wie­der Sau­er­kraut zu „Übungs­zwe­cken“. So kannst Du Dir sicher sein, dass die­ser das Sau­er­kraut auch frisst, wenn es dar­auf ankommt.

Um die Men­ge an Fut­ter zu erhö­hen und damit auch die Wahr­schein­lich­keit den Fremd­kör­per schnell wie­der los zu wer­den, kann das Sau­er­kraut hälf­tig mit gekoch­ten und zer­drück­ten Kar­tof­feln gemischt gefüt­tert wer­den.

Ach­tung: Um auf Num­mer sicher zu gehen soll­test Du, wenn Dein Hund einen Fremd­kör­per ver­schluckt hat (auch wenn Du Dei­nem Hund Sau­er­kraut gege­ben hast) umge­hend zum Tier­arzt fah­ren, damit die­ser Dei­nen Vier­bei­ner durch­che­cken kann.

Mehr zu Not­fäl­len bei Hun­den erfährst Du in unse­rem Bei­trag zum The­ma Ers­te Hil­fe am Hund.

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Rohes oder gekoch­tes Sau­er­kraut für Hun­de?

Im Opti­mal­fall berei­test Du das Sau­er­kraut für Dei­nen Hund selbst zu.

So ist sicher­ge­stellt, dass Dein Vier­bei­ner kei­ne unge­sun­den oder schlecht ver­dau­li­chen Inhalts­stof­fe zu sich nimmt und Du musst Dich nicht durch die Inhalts­an­ga­ben eines Fer­tig­pro­dukts lesen.

Ob Du rohes oder gekoch­tes Sau­er­kraut füt­terst hängt zudem davon ab, wel­che Sym­pto­me Dein Lieb­ling zeigt. Wäh­rend gekoch­tes Sau­er­kraut als alt­be­währ­tes Haus­mit­tel bei Ver­stop­fun­gen gilt wird rohes Sau­er­kraut in der Regel bei aku­tem Durch­fall ein­ge­setzt.

Tipp: Wenn Du Dei­nem Hund Sau­er­kraut aus dem Super­markt geben möch­test soll­test Du das Eti­kett lie­ber zwei­mal lesen. In Wein­sauer­kraut kön­nen je nach Her­stel­lungs­ver­fah­ren bis zu 2 Pro­zent Alko­hol ent­hal­ten sein. Das soll­test Du Dei­nem Hund natür­lich nicht füt­tern.

Sauerkraut Hund roh oder gekocht
Rohes oder gekoch­tes Sau­er­kraut für Hun­de?

Dem Hund Sau­er­kraut schmack­haft machen

Wäh­rend eini­ge Vier­bei­ner es kaum erwar­ten kön­nen, das Sau­er­kraut zu essen muss man bei ande­ren tief in die Trick­kis­te grei­fen.

Damit Dein Hund Sau­er­kraut isst kannst Du unter­schied­li­che Maß­nah­men tref­fen. Die erfolg­ver­spre­chends­ten Tipps und Tricks haben wir zusam­men­ge­sam­melt und in die­sem Abschnitt für Dich zusam­men­ge­fasst.

  • Ver­mi­sche das Sau­er­kraut mit ein wenig Feucht­fut­ter.
  • Ver­mi­sche das Sau­er­kraut mit gekoch­ten Kar­tof­feln.
  • Lege das Sau­er­kraut für etwa 30 Minu­ten in eine Schüs­sel mit Apfel­saft bevor Du es Dei­nem Hund gibst.
  • Eini­ge Hun­de neh­men das Sau­er­kraut, wenn es ihnen in klei­nen Por­tio­nen aus der Hand gefüt­tert wird.
  • Nimm Thun­fisch, Leber­wurst oder ande­re gut­rie­chen­de Din­ge und mische sie unter das Sau­er­kraut, um den inten­si­ven Geruch des Sau­er­krauts zu über­tün­chen.
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Fazit zu Sau­er­kraut für Hun­de

Wenn Dein Hund Sau­er­kraut gefres­sen hat musst Du Dir kei­ne Sor­gen machen. Ganz im Gegen­teil! Vie­le Hun­de­hal­ter mischen Ihrem Vier­bei­ner im Rah­men einer abwechs­lungs­rei­chen Ernäh­rung regel­mä­ßig ein wenig Sau­er­kraut unter das Fut­ter, damit die­ser gesund und fit bleibt. Falls Dein Hund einen Fremd­kör­per ver­schluckt hat kann Sau­er­kraut unter Umstän­den sogar lebens­ret­tend sein.

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.