Ein Hundehalsband (oder ein Hundegeschirr) gehört neben einer Hundeleine zur Grundausstattung eines Hundebesitzers. Im Handel gibt eine fast unüberschaubare Auswahl an den verschiedensten Größen, Formen, Farben und Arten von Halsbändern für Hunde. Wir helfen Dir dabei, das richtige Halsband für Deinen Liebling zu finden und zeigen Dir was Du bei der Auswahl beachten musst.
Inhaltsverzeichnis
- Warum brauche ich überhaupt ein Halsband?
- Halsband oder Geschirr?
- Die richtige Breite des Halsbandes
- Die richtige Länge des Halsbandes
- Hundehalsbänder aus verschiedenen Materialien
- Der richtige Verschluss des Halsbands
- Zugstopp-Halsbänder
- Die verschiedenen Arten von Halsbändern für Hunde
- Hundemarken, Adressanhänger und Halsband mit Name
Warum brauche ich überhaupt ein Halsband?
Hundehalsbänder (oder Hundegeschirre) dienen dazu Deinen Hund zu kontrollieren und zu führen. Sie geben Dir durch verschiedene Ösen die Möglichkeit die Hundeleine an Deinem Hund zu befestigen. Halsband und Leine bilden so das Verbindungsstück zwischen Deinem Hund und Dir.
Außerdem dienen sie auch als Schmuck des Hundes und werden daher oft eher nach Aussehen als nach Funktionalität ausgewählt.
Halsband oder Geschirr?
Um eine Leine an Deinem Hund zu befestigen, eignen sich sowohl Halsbänder als auch Geschirre. Ob Du für Deinen Hund lieber ein Halsband oder ein Geschirr nehmen solltest, oder ob sogar beides Sinn macht, erfährst Du in unserem Beitrag: Halsband oder Geschirr.
Die richtige Breite des Halsbandes
Auf den ersten Blick könnte man annehmen dass ein dünneres Halsband angenehmer für Deinen Hund ist, da es ihn weniger stört.
Allerdings verteilt sich beim dünnen Halsband die Kraft, die durch Leinenzug auf den Hundehals wirkt, nur auf eine sehr kleine Auflagefläche. Dies ist nicht nur schmerzhaft für Deinen Hund, sondern kann zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen. Neben der empfindlichen Halswirbelsäule, befinden sich am Hals des Hundes nämlich empfindliche Organe, wie beispielsweise die Schilddrüse und der Kehlkopf, auf die das Halsband drücken kann.
Bei einem breiten Halsband verteilt sich die Kraft, die durch Leinenzug auf den Hals des Hundes wirkt, viel besser. Ein breiteres Halsband bereitet Deinem Hund also weniger Schmerzen und weniger gesundheitliche Risiken, wenn er an der Hundeleine zieht.
Für die Ermittlung der richtigen Breite des Halsbandes gibt es eine Faustregel:
Das Halsband sollte nicht schmaler sein als der Nasenschwamm des jeweiligen Hundes (Der Nasenschwamm ist der nasse haarlose Teil der Hundenase, siehe Bild).
Hat Dein Hund einen extrem kurzen Hals, kann ein breites Halsband eventuell seine Bewegungsfreiheit einschränken. Hier macht es Sinn ein Geschirr oder eventuell ein geschweiftes Halsband (ein sogenanntes Windhundhalsband) einzusetzen. Diese Form bietet oft auch kurzhälsigen Hunden genug Bewegungsfreiheit bei genügend Auflagefläche.
Um den Tragekomfort für Deinen Hund weiter zu erhöhen, bietet sich auch die Verwendung von (beispielsweise mit Neopren) gepolsterten Hundehalsbändern an.
Die richtige Länge des Halsbandes
Um die richtige Halsbandlänge für Deinen Hund zu ermitteln, solltest Du seinen Halsumfang ausmessen. Dies macht Du am besten mit einem Maßband oder einer Schnur und Lineal.
Ein Halsband soll nicht zu fest sitzen, damit Deinem Hund die Luft nicht abschnürt wird. Das Halsband sollte sich auf jeden Fall leicht um den Hals Deines Hundes drehen lassen.
Es darf aber auch nicht so locker sitzen, dass er einfach aus dem Halsband herausschlüpfen kann.
Als Faustregel gilt: Bei einem gut sitzenden Halsband passen 2 Finger übereinander zwischen Halsband und Nacken des Hundes.
Wenn Dein Hund sehr klein ist, reicht vielleicht 1 Finger, wenn er sehr groß ist und viel Fell hat, machen vielleicht auch 3 Finger Sinn.
Generell ist es sinnvoll ein verstellbares Halsband auszuwählen. Gerade bei Hunden die noch wachsen, sollte dann die aktuell gemessene Länge die kleinste Einstellmöglichkeit sein. Bei ausgewachsenen Hunden ist es sinnvoll, dass die gemessene Länge in etwa der mittleren Einstelllänge entspricht, so hast Du beim Verstellen des Halsbandes in der Länge Luft nach unten und oben.
Hundehalsbänder aus verschiedenen Materialien
Das Material aus dem ein Hundehalsband gemacht ist, sollte angenehm für Deinen Hund (weich und geschmeidig), reißfest und am besten auch pflegeleicht sein.
Hundehalsbänder sind teilweise großen Belastungen ausgesetzt. Daher solltest Du beim Kauf vor allem auf die Qualität des Materials achten.
Je nach Gewicht Deines Hundes bietet sich die Verwendung von verschiedenen Materialien, bzw. Materialstärken an. Du solltest also beim Kauf eines Hundehalsbands das Gewicht Deines Hunde kennen. Das maximale Gewicht mit dem das jeweilige Halsband belastet werden darf, ist oft angegeben und sollte von Deinem Hund auf keinen Fall überschritten werden. Ansonsten könnte das Band oder der Verschluss kaputt gehen.
Farb- oder Gerbstoffe in Hundehalsbändern können Allergien und Hautirritationen auslösen. Reagiert Dein Hund auf irgendwelche Materialen allergisch, solltest Du sie natürlich beim Kauf eines Halsbands meiden.
Für die Herstellung von Halsbändern kommen verschiedene Materialien in Betracht:
- Leder
- Nylon / Gurtband / Paracord
- Tau
- BioThane / Trioflex
- Metall / Kette
Lederhalsband für Hunde
Hundehalsbänder aus Leder sind meist elegant und schlicht, und haben ein besonderes Feeling und Geruch. Sie zeichnen sich in der Regel durch hohe Lebensdauer und Haltbarkeit aus. Allerdings sollten sie regelmäßig gefettet werden. Wird das Lederhalsband nass und nicht ordentlich getrocknet, kann es starr und rissig werden und anfangen zu stinken. Lederhalsbänder gehören in der Regel in die obere Preisklasse.
Nylonhalsband für Hunde
Halsbänder aus Nylon oder Gurtband zeichnen sich durch ihre Robustheit, ihr abwechlungsreiches Design sowie eine gewisse Wetterfestigkeit aus. Sie sind in der Regel deutlich günstiger als beispielsweise Lederhalsbänder. Allerdings saugen sich bei Regen mit Wasser voll.
Tauhalsband für Hunde
Tauhalsbänder bestehen aus zusammengedrehten oder geflochtenen Natur– oder Kunstfaserseilen. Meist werden besonders stabile Kletterseile oder Segeltaue zur Herstellung von Hundehalsbändern benutzt. Da Taue rund sind, ist die Auflagefläche am Hundehals bei dieser Art von Halsband oft sehr klein, was zu Problemen führen kann (siehe oben).
Halsband aus BioThane
BioThane ist ein Polyestergewebe mit Kunststoffüberzug (ähnlich wie Trioflex). BioThane-Halsbänder sehen Lederhalsbändern zum Verwechseln ähnlich, sind sehr robust, saugen kein Wasser auf, nehmen keine Gerüche an, sind flexibel und lassen sich einfach reinigen. Es gibt sie in den verschiedensten Designs. Sie eigenen sich besonders gut, wenn Dein Hund oft mit Halsband ins Wasser geht.
Kettenhalsband für Hunde
Kettenhalbeänder sind oft sehr dünn,bieten Deinem Hund einen schlechten Tragekomfort und schneiden ein. Außerdem kann sich das Fell Deines Hundes in den Gliedern verheddern. Daher raten wir von der Verwendung von Kettenhalsbändern ab.
Der richtige Verschluss des Halsbands
Zum einfachen Anlegen des Halsbandes haben die meisten Halsbänder einen Verschluss zum Öffnen des Bandes. Üblicherweise werden als Verschluss für Halsbänder Dornschließen oder Klickverschlüsse (entweder aus Plastik oder aus Metall) verwendet.
Klickverschlüsse lassen sich in der Regel schneller öffnen als Dornverschlüsse.
Verschlüsse aus Metall sind natürlich deutlich stabiler und langlebiger als Plastikverschlüsse, dafür sind sie aber natürlich auch deutlich schwerer. Für einen großen, schweren Hund, eignet sich also eher ein Verschluss aus Metall, für kleine Hunde eher ein Verschluss aus Plastik.
Bei Klickverschlüssen gibt es spezielle Halsbänder, die den Verschluss entlasten und den Zug auf das ganze Halsband verteilen. Bei diesen Halsbändern wird der Steckerteil erst durch den Ring geführt, an dem später die Hundeleine befestigt wird, bevor er ins Gegenstück einrastet.
Der Ring für die Befestigung der Leine sollte unbedingt in der Nähe des Verschlusses angebracht sein. Ist der Verschluss nämlich gegenüber vom Ring für die Leine angebracht, drückt er beim Zug an der Leine genau auf den Kehlkopf. Das ist sehr schmerzhaft für Deinen Hund!
Zugstopp-Halsbänder
Es gibt auch Halsbänder (sogenannte Zugstopp-Halsbänder) die keine Möglichkeit zum Öffnen haben. Diese werden dann über den Kopf des Hundes gezogen. Läuft der Hund locker an der Leine weitet sich dieses Halsband. Bei Zug am Halsband zieht es sich bis zum tatsächlichen Halsumfang des Hundes zu. Die Maße für ein Zugstopp-Halsband müssen unbedingt genau ausgemessen werden, ansonsten wird Dein Hund gewürgt!
Zur Bestimmung der richtigen Maße ermittelst Du den Halsumfang Deines Hundes (so groß sollte das Halsband sein, wenn Zug auf der Leine ist) und den Kopfumfang an der breitesten Stelle (so groß sollte in etwa das Zugstopp-Halsband sein, wenn kein Zug auf der Leine ist). Es gibt auch Zugstopp-Halsbänder, die mit Hilfe eines Stoppers stufenlos verstellt werden können.
Durch den Zugstoppmechanismus können sich Hunde weniger leicht aus dem Halsband befreien oder herauswinden, als aus einem normalen Halsband.
Für Hunde deren Kopf nicht breiter ist als deren Hals, sind auch Zugstopp-Halsbänder eher weniger geeignet, da hier die Stoppfunktion schlecht greift und sich diese Hunde trotzdem schnell aus dem Halsband befreien können. Für diese Hunde solltest Du lieber ein Geschirr verwenden.
Die verschiedenen Arten von Halsbändern für Hunde
Neben unterschiedlichen Materialien und Größen, gibt es im Fachhandel die unterschiedlichsten Ausführungen von Hundehalsbändern, die wir Dir im Folgenden vorstellen werden:
- Klassisches Hundehalsband
- Windhundhalsband
- Erziehungshalsband
- Leuchthalsband
- Schwimmhalsband
- Flohhalsband
- Kühlhalsband
Klassische Hundehalsbänder
Diese Halsbänder eignen sich für den Alltag und auch fürs Hundetraining. Es gibt sie in verschiedenen Designs, mit verschiedenen Verschlüssen und aus verschiedenen Materialien.
Unsere Empfehlungen für klassische Hundehalsbänder mit Verschluss:
Unsere Empfehlungen für klassische Hundehalsbänder mit Zugstopp:
Windhundhalsbänder
Windhunde haben auf Grund ihrer Rasse einen besonderen Körperbau. Sie sind sehr schmal, haben einen langen Hals und der Kopfumfang ist meist nur wenige Zentimeter größer als der Halsumfang. Daher gibt es für Windhunde besondere geschweifte Halsbänder. Diese Halsbänder sollen das leichte Herausschlüpfen verhindern und durch die größere Auflagefläche den Druck der Leine auf den empfindlichen Kehlkopf der Windhunde verringern.
Unsere Empfehlungen für Windhundhalsbänder:
Erziehungshalsbänder
Für das Hundetraining gibt es verschiedene Erziehungshalsbänder (oder auch und Funktionshalsbänder genannt) mit verschiedenen Mechanismen. Es gibt beispielsweise spezielle Antibellhalsbänder mit Duft, Wasser oder Sound, Würgehalsbänder gegen Ziehen an der Leine, Elektrohalsbänder, Stachelhalsbänder und viele mehr.
Diese Halsbänder sollen den Hund durch Schmerz- oder Strafreize davon abhalten bestimmten Verhaltensweisen nachzugehen.
Die Anwendung viele dieser Halsbänder ist mittlerweile sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern gesetzlich verboten (vor allem Elektroreizgeräte wie Teletaktgeräte) und schon der Besitz kann mit mit hohen Geldbußen bestraft werden!
Auch wenn es Modelle gibt, die (noch) nicht verboten sind, sind sie meist aus Tierschutzsicht mehr als bedenklich. Wir raten Dir aus Liebe zu Deinem Hund auf solche Hilfsmittel bei der Erziehung zu verzichten. Sollten trotzdem solche Hilfsmittel zum Einsatz kommen, gehören sie unbedingt in die Hände von professionellen Hundetrainern! Weitere Informationen zu diesem Thema findest Du in unserem Beitrag über die Sinnhaftigkeit von Erziehungshalsbändern.
Leuchthalsbänder
Ein Leuchthalsband (auch LED-Hundehalsband genannt) ist ein Halsband mit eingebautem Licht.
Im Dunklen und in der Dämmerung sorgt ein Leuchthalsband auch bei schlechter Sicht für Sicherheit. Im Straßenverkehr sehen die anderen Verkehrsteilnehmer Deinen Hund besser und früher und auf dem Feld kannst Du Deinen Hund beim Freilauf besser im Blick behalten.
Leuchthalsbänder sind vor allem bei dunklen Hunden extrem sinnvoll. Es gibt Leuchthalsbänder an denen die Leine direkt befestigt wird und Leuchthalsbänder die Deinem Hund zusätzlich zu seinem normalen Halsband umgelegt werden.
Unsere Empfehlungen für Leuchthalsbänder:
Schwimmhalsbänder
Geht Dein Hund gerne ins Wasser? Halsbänder die sich mit Wasser vollsaugen, können nach einer Zeit anfangen zu müffeln. Daher eigenen sich für einen Hund, der gerne schwimmen geht, am besten wasserfeste Schwimmhalsbänder. Ihnen macht auch häufiger Besuch im Wasser nichts aus.
Vorsicht ist jedoch trotzdem geboten bei Salzwasser. Vor allem die Metallteile der Halsbänder können hier durch das Salz beschädigt werden. Nach einem Besuch im Meer solltest Du das Salz gründlich vom Halsband abwaschen.
Unsere Empfehlungen für Schwimmhalsbänder:
Flohhalsbänder
Es gibt spezielle Halsbänder die Deinen Hund vor Zecken, Flöhen und andere Parasiten schützen können. Diese werden zusätzlich zum normalen Halsband getragen und verbleiben für die angegebene Wirkdauer dauerhaft am Hund.
Es gibt Halsbänder gegen Parasiten auf chemischer und auf natürlicher Basis. Hundehalsbänder auf chemischer Basis können insbesondere bei falscher Anwendung zu Hautirritationen oder anderen gesundheitlichen Problemen führen. Im Zweifel solltest Du bei der Auswahl des Halsbandes gegen Parasiten Deinen Tierarzt zu Rate ziehen.
Auf natürlicher Basis gibt es beispielsweise Halsbänder aus Bernstein. Ein Bernsteinhalsband soll, wenn es dauerhaft getragen wird, eine doppelte Wirkung gegen Flöhe und Zecken haben. Sowohl der harzige Duft soll die Parasiten abhalten, als auch die elektrostatische Aufladung des Fells, die durchs Tragen des Halsbandes entsteht. Die Wirkung ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt, nichtsdestotrotz berichten viele Hundehalter von einer positiven Wirkung.
Unsere Empfehlungen für Flohhalsbänder:
Kühlhalsbänder
Für besonders heiße Tage empfiehlt sich die Verwendung eines Kühlhalsbandes. Dieses ist mit einem speziellem Material gefüllt, das sich mit Wasser vollsaugt. Durch die Verdunstung des Wassers entsteht die Kühlung im Hals- und Nackenbereich Deines Hundes. Solche Halsbänder eigenen sich natürlich nicht zum Befestigen der Hundeleine. Sie werden entweder Zuhause ohne zusätzliches Halsband oder draußen zusätzlich zum normalen Hundehalsband getragen.
Unsere Empfehlungen für Kühlhalsbänder:
Hundemarken, Adressanhänger und Halsband mit Name
In Deutschland gibt es in vielen Städten und Gemeinden die Pflicht eine Hundemarke am Halsband (oder Geschirr) des Hundes anzubringen. Diese dient als Nachweis dass die Hundesteuer für den jeweiligen Hund bezahlt wurde.
Außerdem macht es Sinn das Halsband zur leichten Identifizierung Deines Hundes entweder direkt mit seinem Namen und Deiner Adresse und/oder Telefonnummer zu versehen, oder ein Adressänhänger anzubringen. Läuft Dein Hund aus irgendwelchen Gründen davon, kann er Dir so leicht zugeordnet und schnell wieder zurückgebracht werden.
Stelle bitte sicher, dass Deine Adresse und Telefonnummer immer aktuell sind. Bei einem Umzug, müssen die Daten geändert werden!
Unsere Empfehlungen für Hundehalsbänder mit Namen:
Unsere Empfehlungen für Adressanhänger:
Dieses Video gibt Dir einen kurzen Überblick über Vor- und Nachteile eines Halsbandes: