Eine oder mehrere gute Hundeleinen gehören zur Grundausstattung eines Hundebesitzers. Im Handel gibt es mittlerweile die verschiedensten Arten, Größen, Formen und Farben von Hundeleinen. Die Auswahl an Hundeleinen ist nicht nur für den Hundeneuling kaum noch überschaubar. Aber keine Angst: Wir helfen Dir bei der Auswahl der richtigen Hundeleine für Dich und Deinen Hund und stellen Dir in diesem Beitrag verschiedene Arten von Hundeleinen vor.
Inhaltsverzeichnis
Warum brauche ich überhaupt eine Hundeleine?
Eine Hundeleine brauchst Du, um mit Deinem Hund zu kommunizieren, Deinen Hund zu kontrollieren und ihn dort hin zu steuern, wo Du ihn haben willst. Sie ist also quasi Dein verlängerter Arm.
Vor allem im Straßenverkehr ist eine geeignete Hundeleine sehr wichtig, um Unfälle zu verhindern — sowohl für Deinen Hund als auch für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Aber auch im Wald und Feld hilft sie Dir Deinen Hund zu steuern und ihn beispielsweise an Artgenossen und anderen Tieren ruhig vorbei zu führen.
Achtung: An vielen Orten herrscht sogar eine Leinenpflicht für Hunde!
Was muss ich beim Hundeleine kaufen beachten?
Welches die ideale Leine für Dich und Deinen Hund ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehören:
- Das richtige Material der Hundeleine
- Die richtige Länge der Leine
- Der geplante Einsatzzweck (Hundeleine fürs Gassi gehen, Fahrradfahren, Joggen, oder sonstigen Hundesport)
- Die Größe und das Gewicht Deines Hundes
- Anzahl der Hunde, die an der Leine geführt werden sollen
- Art der Leine (Schleppleine, Leine mit Aufrollautomatik, flexible Leine etc.)
Auf Grund von vielfältigen Einsatzzwecken bei denen Hundeleinen benutzt werden sollen, macht es Sinn, dass Du Dir mehrere Hundeleinen zulegst, die je nach Deinen Vorhaben und Einsatzzwecken benutzt werden können.
Viele Hundehalter haben eine normale Alltags-Hundeleine (meistens eine Führ- oder Flexileine) fürs tägliche Gassigehen und zusätzlich eine besonders schöne Hundeleine für spezielle Anlässe (beispielsweise eine Lederleine).
Außerdem haben viele Hundehalter auch noch spezielle Leinen, die beispielsweise im Rahmen von Freizeitaktivitäten (wie dem Joggen, Jagen, Radfahren etc.) oder während des Hundetrainings, zum Einsatz kommen.
Die richtige Länge der Leine
Hundeleinen gibt es in den verschiedensten Längen. Im Handel finden sich Leinen von etwa 0,35 bis 50m Länge. Leider gibt es keine pauschale Aussage, die man über die optimale Länge einer Hundeleine treffen kann.
In manchen Städten und Gemeinden herrscht (zumindest an vielen Orten) Leinenzwang. Dieser legt auch oft die Länge der zulässigen Hundeleinen fest. Als erstes solltest Du Dich also erkundigen, wie die Vorschriften in Deiner Wohngegend aussehen.
Abgesehen von diesen Regelungen sollte Deine Hundeleine beim Führen Deines Hundes locker durchhängen, wenn Dein Hund korrekt an seiner Leine läuft. Ein ständiges „an der Leine ziehen“ ist nicht erwünscht und sollte durch entsprechende Erziehung, am besten bereits im Welpenalter, unterbunden werden.
Kurze Leinen eignen sich vor allem dann, wenn Du Deinen Hund besonders stark kontrollieren musst, beispielsweise in einer belebten Fußgängerzone, beim Training auf dem Hundeplatz, im Straßenverkehr oder bei bestimmten Hundesportarten.
Soll Deinem Hund eine große Lauffreiheit und Bewegung gegeben werden, Bietet sich natürlich die Verwendung von längeren Leinen an. Gerade Flexi- und Schleppleinen gibt es heute mit einer Länge von bis zu 50m.
Eine lange Hundeleine ist vor allem sinnvoll, wenn Du Deinem Hund beibringen möchtest, auf Zuruf zu Dir zurück zu kommen. Falls er nicht direkt hört, kannst Du ihn vorsichtig an der langen Leine zurückziehen. Allerdings hat eine lange Hundeleine natürlich deutlich mehr Gewicht, das Du und Dein Hund mit euch herumschleppen müsst. Gerade lange Schleppleinen, die sich bei schlechtem Wetter vielleicht auch noch mit Wasser vollsaugen, können schnell zur Belastung von Hund und Halter werden.
Das richtige Material der Leine
Eine Hundeleine kann aus den verschiedensten Materialien bestehen. Die Materialien aus denen die meisten Hundeleinen bestehen sind:
- Leder
- Nylon / Gurtband / Paracord
- Tau
- BioThane / Trioflex
- Metall / Ketten
Generell solltest Du auf die Verarbeitungsqualität des Materials achten. Hundeleinen sollen lange halten und sind teilweise großen Belastungen ausgesetzt. Daher solltest Du beim Kauf einer Hundeleine vor allem auf die Qualität achten.
Je nach Gewicht Deines Hundes bietet sich die Verwendung von verschiedenen Materialien, bzw. Materialstärken an. Du solltest beim Kauf einer Hundeleine also unbedingt das Gewicht Deines Hunde kennen. Das maximale Gewicht mit dem die jeweilige Hundeleine belastet werden darf, sollte Dein Hund auf keinen Fall überschreiten. Ansonsten könnte die Leine (oder der Karabiner mit dem die Leine am Halsband oder Geschirr befestigt ist) kaputt gehen!
Leider leiden mittlerweile viele Hunde unter Allergien. Auch Hundehalsbänder und Hundeleinen können Allergien und Hautirritationen auslösen. Beispielsweise Farbstoffe im Nylon oder Gerbstoffe in einer Lederleine sind oft Auslöser für Allergien. Hierbei solltest Du natürlich auch beim Kauf achten.
Hundeleinen aus Leder
Das Material aus dem traditionellerweise die meisten Hundeleinen bestehen, ist Leder. Hundeleinen aus Leder sind eher elegant und schlicht, und haben ein besonderes Feeling und Geruch. Sie zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer und hohe Haltbarkeit aus.
Wird das Leder allerdings oft nass und wird danach nicht ordentlich getrocknet und regelmäßig gefettet, kann es starr und rissig werden und anfangen unangenehm zu riechen. Außerdem sind Lederleinen in der Regel nicht gerade günstig zu bekommen.
Hundeleinen aus Nylon, Gurtband oder Paracord
Neben Lederleinen, sind Hundeleinen aus Nylon (Polyamid) oder Gurtband (Polyamid, oft auch aus Polypropylen) die meist verbreitetsten Leinen. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und Mustern. Nylonleinen zeichnen sich durch ihre Robustheit, ihr Design sowie eine gewisse Wetterfestigkeit aus. Außerdem sind sie deutlich günstiger als beispielsweise Hundeleinen aus Leder.
Ein Nachteil von Hundeleinen aus Nylon ist allerdings, dass der Stoff oft ziemlich glatt ist und die Hundeleine deshalb schnell durch die Hand rutschen kann. Wird die Hundeleine schnell durch Deine Hand gezogen, können Verbrennungen entstehen. Um das Durchrutschen zu verhindern, gibt es mittlerweile auch Nylonleinen, die mit Gummi beschichtet sind.
Momentan in Mode sind Leinen (und Halsbänder) aus Paracord (Parachute Cord/Fallschirmleine). Paracord ist ein dünnes, leichtes Kernmantel-Seil aus Nylon. Es wurde ursprünglich als Fangleine bei Fallschirmen eingesetzt. Um Hundezubehör herzustellen, werden die extrem stabilen Paracordseile geflochten, geknüpft und geknotet.
Hundeleinen aus Tau
Tauleinen bestehen aus zusammengedrehten oder geflochtenen Natur– oder Kunstfaser Seilen. Oft werden auch extra stabile Kletterseile oder Segeltaue zur Herstellung von extra robusten Hundeleinen benutzt. Die runden Leinen gibt es mittlerweile auch in den verschiedensten Farben und Ausführungen und entwickeln sich, ähnlich wie Leinen aus Paracord, zum Modetrend.
Hundeleinen aus BioThane
BioThane ist ein Polyestergewebe mit einem Kunststoffüberzug. Hundeleinen aus BioThane vereinen die Vorteile von Leder- und Nylonleinen. Sie sehen den Leinen aus Leder zum Verwechseln ähnlich, sind sehr robust, saugen sich nicht mit Wasser voll, nehmen keine unangenehmen Gerüche an, sind flexibel und lassen sich ganz leicht reinigen. Hundeleinen aus BioThane gibt es mittlerweile auch in den verschiedensten Farbe und Mustern. Die Design-Vielfalt von Nylonhundeleinen haben sie aber noch nicht ganz erreicht. Trioflex ist übrigens ein ähnliches Material wie BioThane.
Hundeleinen aus Metall / Kettenleinen
Zu den weniger verbreiteten Hundenleinen gehören die Kettenleinen. Diese Hundeleinen bestehen aus mehreren Metall-Gliedern. Am Ende befindet sich in der Regel eine Handschlaufe aus Leder oder Stoff zum Festhalten. Solche Leinen haben zwar eine besondere Optik, lassen sich aber in der Länge der Leine nicht variieren, da die Glieder der Hundeleine beim Kürzerfassen aus der Hand rutschen. Somit hat man eine schlechtere Kontrolle über seinen Hund.
Bei Hunden, die die Angewohnheit haben in die Hundeleine zu beißen, können Kettenleinen Abhilfe schaffen. Für die meisten Hund ist es sehr unangenehm, in Metall zu beißen. Durch die Verwendung von Kettenleinen, kannst Du also Deinem Hund diese Unart abtrainieren.
Einsatzzweck der Leine
Neben dem Material ist der Einsatz- oder Verwendungszweck von Hundeleinen ein weitere Punkt, nach dem man die verschiedenen Arten von Hundeleinen unterscheidet. In den folgenden Abschnitten stellen wir Dir die verschiedenen Arten von Hundeleinen vor:
- Führleine
- Kurzführer
- Schleppleine
- Retrieverleine / Moxonleine
- Flexileine / Rollleine
- Hundeleine zum Joggen / Fahrradfahren
- Hundeleine für zwei Hunde
- Gummierte Hundeleine
- Reflektierende Hundeleine
Hier haben wir für Dich ein Video rausgesucht, in dem die unterschiedlichen Leinentypen kurz erklärt werden:
Führleinen sind die beliebtesten Leinen überhaupt und werden von den meisten Hundehaltern als Alltagshundeleine benutzt. Sie besitzen an beiden Enden der Leine einen Karabiner. Außerdem sind an mehreren Stellen der Leine Ringe befestigt.
Einer der Karabiner wird dann am Halsband oder Geschirr Deines Hundes befestigt und der andere an einem Ring. Je nach dem welchen Ring Du wählst, variiert dann die Länge der Leine.
Mit dem Einhaken des zweiten Ringen entsteht dann eine Schlaufe, die Du je nach Größe entweder als Handschlaufe benutzt oder die Du Dir umhängen kannst. Daher kommt auch der Name Umhängeleine. Beim Umhängen der Leine hast Du dann praktischerweise Deine Hände frei für andere Dinge.
Unsere Führleinen-Empfehlungen:
Führleinen gibt es auch mit nur einem Karabiner und einer Handschlaufe auf der anderen Seite. Diese Art von Führleinen sind in der Länge nicht verstellbar, aber dafür leichter. Im Vergleich zu den vorher beschriebenen Führleinen fallen nämlich viele Metallelemente weg. Solche Leinen sind daher sehr leicht und passen gut in Deine Jackentasche.
Unsere Empfehlungen für nicht verstellbare Führleinen:
Kurzführer
Kurzführer sind eine besondere Arte der Führleine. Sie ist deutlich kürzer als eine normale Führleine und besitzt (wie die nicht verstellbaren Führleinen) nur an einem Ende einen Karabiner. Am anderen Ende ist der Kurzführer mit einer Handschaufe versehen.
Solche Leinen eignen sich aber nicht für längere Spaziergänge. Sie werden vor allem im Situationen benutzt, in denen Dein Hund ständig bei Fuß laufen soll (z.B. im Hundesport) oder für kurze Strecken wie beispielsweise von der Wohnung ins Auto, oder an einem anderen Hund vorbei, etc.
Je nach Länge des Kurzführers und je nach Größe des Hundes, kann der Kurzführer auch einfach am freilaufenden Hund verbleiben ohne zu stören und Du kannst beispielsweise bei einer Gefahrensituation schnell zupacken. Hierbei musst Du aber aufpassen, dass sich Dein Hund mit der Leine nirgendwo verfangen kann — Verletzungsgefahr!
Unsere Kurzführer-Empfehlungen:
Führleinen mit integriertem Kurzführer
Es gibt auch nicht verstellbare Führleinen, bei denen ein Kurzführer integriert ist. Damit hast Du die Möglichkeit Deinen Hund beispielsweise in Gefahrensituationen, dichten Menschenmengen oder zum Leinentraining am Kurzführer oder sogar mit beiden Händen in beiden Schlaufen zu halten. Dies ermöglicht Dir eine bessere Kontrolle Deines Hundes und empfiehlt sich vor allem bei schweren Hunden.
Unsere Leinen-Empfehlungen mit integriertem Kurzführer:
Flexihundeleine / Rollhundeleine
Flexi- oder Rollleinen besitzen einen Abrollmechanismus, der sich in der Regel in einem Gehäuse befindet, welches der Hundeführer dann in seiner Hand hält. Flexileinen sind so aufgebaut, dass sie sich automatisch immer wieder aufrollen, wenn sich der Abstand zwischen Dir und Deinem Hund verringert und sich abrollen und verlängern wenn sich Dein Hund von Dir entfernt. Dadurch hängt die Leine nie durch und bleibt sauber.
Bei den meisten Flexileinen kannst Du den Bewegungsraum Deines Hundes begrenzen, indem Du die mögliche Länge der Rollleine durch einen Knopfdruck begrenzt. Allerdings hast Du mit Flexileinen nicht so eine gute Kontrolle über Deinen Hund wie beispielsweise mit Führleinen.
Unsere Rollleinen-Empfehlungen:
Schleppleine
Eine Schleppleine ist eine verlängerte Führleine, die am Geschirr (nicht am Halsband — Verletzungsgefahr!) Deines Hundes angebracht wird. Die Schleppleine schleift dann normalerweise Deinem Hund beim Laufen am Boden hinterher.
Kommt es zu einer Situation bei der Du auf Deinen Hund einwirken willst, gibst Du Deinem Hund ein Signal und trittst wenn nötig mit dem Fuß auf die Leine, um Deinen Hund zu stoppen. Das Ende der Schleppleine kann auch in der Hand gehalten werden. Schleppleinen werden normalerweise zur Fährtenarbeit oder zum Rückruftraining eingesetzt.
Unsere Schleppleinen-Empfehlungen:
Retrieverleine
Retrieverleinen (auch Moxonleinen genannt) sind spezielle Hundeleinen, die Führleine und Halsband vereinen. Wird sie dem Hund abgenommen, kann er ungehindert durch ein Halsband agieren, also beispielsweise dann, ohne mit dem Halsband irgendwo hängen zu bleiben, durchs Gestrüpp laufen. Ursprünglich waren diese Leinen für Retriever gemacht, die im und rund ums Wasser Beute apportieren sollen.
Unsere Retrieverleinen-Empfehlungen:
Reklektierende Hundeleine
Möchtest Du im Dunkeln mit Deinem Hund unterwegs sein, empfiehlt sich die Verwendung einer reflektierenden Hundeleine. Solche Leinen bieten Dir und Deinem Hund Sicherheit bei Dunkelheit und Dämmerung durch zusätzliche Sichtbarkeit. Vor allem im Straßenverkehr ist das extrem wichtig. Zusätzlich empfehlen wir Dir in der Dunkelheit die Verwendung eines Leuchthalsbandes.
Unsere Empfehlungen für reflektierende Hundeleinen:
Gummierte Hundeleine
Um ein Durchrutschen der Hundeleine durch Deine Hand zu verhindern gibt es spezielle Hundeleinen mit Gummibeschichtung. Diese bieten sich vor allem bei schreckhaften Hunden an, die unerwartet an der Leine ziehen oder auch bei Hunden die generell oft an der Leine ziehen.
Unsere Empfehlungen für gummierte Hundeleinen:
Joggingleine
Immer dann, wenn Du freie Hände braucht, bietet sich die Verwendung einer Joggingleine an. Diese wird mit einem Gurt um Deine Hüfte befestigt und Du hast somit die Hände frei für andere Dinge. Diese Art von Leine eignet sich also nicht nur wunderbar zum Joggen, sondern auch zum Fahrradfahren, oder wenn Du beispielsweise einen Kinderwagen schieben musst.
Unsere Empfehlungen für Jogging-Hundeleinen:
Doppelleine
Mit einer Doppelleine (auch Koppelleine oder Doppelführer genannt) kannst Du zwei Hunde an einer Leine führen. Das hat den Vorteil, dass Du trotz zwei Hunden eine Hand frei hast für andere Dinge. Allerdings sollten die beiden Hunde in etwa das selbe Körpergewicht und Temperament haben, sonst zieht ein Hund den anderen durch die Gegend.
Du solltest Deine Hunde langsam an die Doppelleine gewöhnen. Außerdem sollten beide Hunde schon vor erstmaliger Verwendung der Doppelleine gut leinenführig sein und vor allem müssen die beiden Hunde gut miteinander auskommen. Ansonsten kann es zu Streitereien, Verheddern und Kuddelmuddel an der Leine kommen.
Unsere Doppelleinen-Empfehlungen: