Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist sehr wichtig für die Gesundheit Deines Hundes. Gleichzeitig sind die verschiedenen Fütterungsmethoden ein umstrittenes Thema unter Hundefreunden. Nassfutter, Trockenfutter, Rohfutter (BARF) oder vielleicht doch selbst gekochte Mahlzeiten? Die Auswahl an Hundefutter ist riesig. Welche Fütterungsmethode die beste für Hunde ist, lässt sich pauschal leider nicht beantworten. Deshalb werden wir in diesem Beitrag zusammen die Vorteile und Nachteile jeder Fütterungsform genau unter die Lupe nehmen. Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
- Welche Fütterungsmethoden für Hunde gibt es?
- Welche Nährstoffe sind für den Hund wichtig?
- Fertigfutter für Hunde
- Was ist Nassfutter für Hunde?
- Was ist Trockenfutter?
- Selbst zusammengestelltes Futter
- Was ist BARF?
- Hundefutter selber kochen
- Fazit zum Thema „Trockenfutter, Nassfutter oder selbst gemachtes Hundefutter“
Welche Fütterungsmethoden für Hunde gibt es?
Es gibt verschiedene Futterarten mit denen Du Deinen Hund ernähren kannst, dazu gehören:
- Nassfutter
- Trockenfutter
- Rohfutter (BARF)
- Selbst gekochte Rationen
Eine artgerechte Ernährung von Hunden ist mit jeder dieser Futtervarianten möglich. Welche Variante am besten für Deinen Hund geeignet ist, hängt von seinen individuellen Vorlieben und Bedürfnissen ab. Genau wie wir Menschen, hat nämlich auch jeder Hund seinen ganz eigenen individuellen Nährstoffbedarf. Wird dieser nicht berücksichtigt, können durch Fehlversorgungen Krankheiten entstehen. Egal ob Mangel oder Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen — beides kann Deinem Hund auf Dauer schaden! Den individuellen Nährstoffbedarf eines Hundes bestimmen Faktoren wie Alter, Größe, Gewicht, Rasse, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand. All diese Faktoren sollten unbedingt bei der Wahl der passenden Fütterungsmethode berücksichtigt werden.
Welche Nährstoffe sind für den Hund wichtig?
Egal für welche Fütterungsmethode Du Dich entscheidest, wichtig ist, dass Dein Hund mit allen Nährstoffen versorgt wird, die er braucht um seinen täglichen Bedarf zu decken. Genauer gesagt brauchen Hunde Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Wasser im richtigen Mengenverhältnis zueinander.
Als Faustformel gilt, dass für einen ausgewachsenen, gesunden Hund etwa 70 bis 80 % der täglichen Hundenahrung aus tierischen Bestandteilen wie Fleisch, Fisch und Innereien bestehen sollten, um seinen Bedarf an Proteinen und Fetten zu decken. Etwa 20 bis 25 % sollten aus pflanzlichen Komponenten (wie Gemüse und Obst) bestehen. Diese decken den Bedarf Deines Hundes an Kohlehydraten und enthalten außerdem wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Rund 2 bis 3 % der Ration machen sonstige Zutaten aus. Zu diesen sonstigen Zutaten gehören zum Beispiel kaltgepresste Öle, Kräuter, sowie ggf. Nahrungsergänzungsmittel mit weiteren Mineralien und Vitaminen.
Frisches Trinkwasser sollte Deinem Hund natürlich immer zur freien Verfügung stehen.
Bitte beachte: Solange der individuelle Nährstoffbedarf Deines Hundes berücksichtigt wird und das Hundefutter aus hochwertigen, gut verdaulichen Zutaten besteht, ist auch eine andere Zusammensetzung des Futters möglich.
Fertigfutter für Hunde
Sogenanntes Fertigfutter — also industriell hergestelltes Hundefutter — landet in Deutschland am häufigsten im Hundenapf. Das ist nicht verwunderlich, schließlich ist Fertigfutter sehr praktisch. Sogenannte Alleinfuttermittel enthalten in der Regel alles, was Dein Hund braucht. Du brauchst Dir bei hochwertigem Fertigfutter also keine Gedanken zu machen, ob Dein Hund mit allen Nährstoffen versorgt wird, die er benötigt. Außerdem gilt: Dose oder Packung auf und rein in den Napf. Die Fütterung mit Fertigfutter geht sehr schnell, was für viele Hundehalter ein wichtiges Argument ist. Des Weiteren ist fertiges Hundefutter lange haltbar.
Bei fertigem Hundefutter unterscheidet man in der Regel zwei Futterarten: Nassfutter und Trockenfutter. Wie der Name schon sagt unterscheiden sich die beiden Futterarten durch ihren Wassergehalt. Trockenfutter hat einen geringen Feuchtigkeitsanteil (von etwa 3 bis 14 %), während Nassfutter zu etwa 60 bis 80 % aus Flüssigkeit besteht.
Was ist Nassfutter für Hunde?
Nassfutter ist das am häufigsten verwendete Futter für Hunde. Es besteht aus Fleisch, Innereien, Fisch, Gemüse, Obst, Getreide und sonstigen Zutaten, die gegart, zerkleinert und gemischt werden, bevor sie in Dosen, Beutel oder andere Behälter abgepackt werden.
Vorteile von Nassfutter
- Hoher Feuchtigkeitsgehalt: Der hohe Feuchtigkeitsgehalt von Nassfutter wirkt sich positiv auf den Flüssigkeitshaushalt Deines Hundes aus. Gerade für Hunde, die wenig trinken oder unter bestimmten Erkrankungen leiden, ist das ein wichtiger Vorteil gegenüber Trockenfutter.
- Geschmack und Geruch: Die meisten Hunde essen lieber Nass- statt Trockenfutter, da es sowohl im Geschmack als auch im Geruch intensiver ist.
- Konsistenz: Nassfutter ist für Hunde leicht zu kauen, daher eignet es sich auch gut für alte Hunde oder Vierbeiner mit Zahnproblemen.
- Fleischanteil: Nassfutter hat in der Regel einen höheren Fleischanteil als Trockenfutter, was es für Hunde artgerechter macht.
Nachteile von Nassfutter
- Haltbarkeit: Selbst wenn die Dose verschlossen bleibt, ist Nassfutter weniger lange haltbar als Trockenfutter.
- Verderblichkeit: Mit Nassfutter gefüllte Futternäpfe dürfen nicht lange stehen bleiben, da das Futter schneller verdirbt und Fliegen anlocken kann.
- Geruch: Nicht nur für den Hund riecht Nassfutter intensiver als Trockenfutter. Bei manchen Nassfuttersorten riecht leider die ganze Wohnung unangenehm nach Hundefutter.
- Mehr Müll: Gerade bei Nassfutter aus Dosen fällt deutlich mehr Müll an, als bei der Fütterung von Trockenfutter.
- Packungsgrößen: Trockenfutter lässt sich leichter dosieren als Nassfutter. Eine geöffnete Nassfutterdose muss außerdem im Kühlschrank gelagert werden.
Tipp: Beliebt ist zum Beispiel das Nassfutter von Anifit – bei Hundeblogger findest Du ebenfalls weiterführende Informationen dazu.
Was ist Trockenfutter?
Die Zutaten für Trockenfutter werden getrocknet, gemahlen, geknetet und danach industriell zu unterschiedlich großen Stücken oder Flocken gepresst. Diese Futterstücke werden meist als „Kroketten“ bezeichnet. Bei der Auswahl der des richtigen Trockenfutters für Deinen Hund sollest Du die Größe dieser Kroketten berücksichtigen: Kleine Hunde sollten kleinere Kroketten bekommen, da sie diese besser kauen und verdauen können. Für größere Hunde eignen sich auch größere Kroketten, um den Hund zum Kauen anzuregen.
Vorteile von Trockenfutter
- Einfache Fütterung: Trockenfutter lässt sich am einfachsten von allen Futterarten portionieren und auch transportieren.
- Haltbarkeit: Trockenfutter ist das am längsten haltbare Hundefutter.
- Verwendung als Leckerli: Trockenfutterstücke lassen sich auch als Leckerchen verwenden.
- Verwendung in Futterautomaten: Trockenfutter lässt sich problemlos in Futterautomaten füllen, die das Futter für Deinen Hund zum Beispiel zeitgesteuert freigeben.
- Sauberkeit: Die Umgebung des Napfes bleibt bei Trockenfutter in der Regel sauberer als bei Nassfutter.
- Verderblichkeit: Trockenfutter kann im Napf auch mal mehrere Stunden stehen bleiben, ohne dass es schlecht wird.
- Weniger Müll: Durch große Gebindegrößen fällt weniger Verpackungsmüll an als bei Nassfutter.
- Geringer Geruch: Durch den relativ geringen Eigengeruch von Trockenfutter, riecht nicht Deine ganze Wohnung nach dem Futter.
Nachteile von Trockenfutter
- Geringer Wassergehalt: Der geringe Feuchtigkeitsanteil in Trockenfutter kann sich negativ auf den Flüssigkeitsgehalt Deines Hundes auswirken. Gerade für kranke Hunde oder Fellnasen, die wenig trinken, kann das zum Problem werden.
- Geschmack und Geruch: Die meisten Hunde würden sich aufgrund des intensiveren Geschmacks und Geruchs lieber für Nassfutter entscheiden.
- Futtermilben: Geöffnete Trockenfutterbeutel können von Futtermilben befallen werden. Das ist vor allem für die Allergiker unter den Hunden ein großes Problem.
- Konsistenz und Verdaulichkeit: Durch die harte Konsistenz lässt sich Trockenfutter schwerer kauen als Nassfutter. Für Hunde mit Zahnproblemen, ist es also weniger gut geeignet. Werden die Kroketten stattdessen im ganzen geschluckt, sind sie deutlich schwerer verdaulich als Nassfutter.
- Geringer Fleischanteil: Gerade bei Trockenfutter verwenden viele Futtermittelhersteller deutlich mehr Getreide als billigen Füllstoff.
Selbst zusammengestelltes Futter
Statt zu fertigem Hundefutter zu greifen, kannst Du die Rationen für Deinen Vierbeiner auch selbst zusammenstellen. Hier unterscheidet man in der Regel zwischen der sogenannten „Biologisch Artgerechten Rohfütterung“ (BARF) oder selbst gekochtem Hundefutter. Beim BARFen landen — wie der Name schon vermuten lässt — rohe Futterkomponenten im Napf. Bei selbst gekochtem Futter, werden die verschiedenen Futterkomponenten vor dem Verfüttern gegart. Was beide Methoden gemeinsam haben ist, dass Du Dich intensiv mit dem Thema bedarfsgerechter Hundefütterung auseinandersetzen solltest. Denn nur mit dem nötigen Know-How kannst Du Deinen Hund mit selbst zusammengestellten Rationen optimal versorgen. Außerdem ist die Fütterung mit selbst gemachtem Hundefutter normalerweise deutlich aufwendiger, als wenn Du zum Fertigfutter greifst.
Was ist BARF?
Die Fütterung von Hunden mit rohen Zutaten wird als BARFen bezeichnet. Angelehnt ist diese Fütterungsmethode an das Leben von Hunden in freier Wildbahn. Dort ernähren sich die Vierbeiner hauptsächlich von rohem Fleisch, Innereien und Knochen von Beutetieren, sowie kleinen Mengen an Pflanzen und vielleicht auch von ein paar Eiern und ggf. Milchprodukten. Diese Methode ist also eine Alternative zur konventionellen Trocken- oder Nassfütterung.
Vorteile vom BARFen
- Volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe: In fertigem Hundefutter sind oftmals minderwertige Inhaltsstoffe oder unerwünschte Zusatzstoffe enthalten. Beim BARFen entscheidest Du, was im Napf Deines Hundes landet. Gerade für Hunde mit Unverträglichkeiten ist das ein riesiger Vorteil gegenüber fertigem Hundefutter.
- Individuelle Anpassungsmöglichkeiten: Beim BARFen kannst Du die Ernährung Deines Hundes komplett an seine spezifischen Bedürfnisse anzupassen. Vor allem bei bestimmten Krankheiten kann dies vorteilhaft sein.
- Natürlicheres, unverarbeitetes Futter: Rohes Futter entspricht der natürlichen Ernährung von Hunden besser, als verarbeitetes (Fertig-)Futter. Das kann für einige Hunde gesünder sein kann.
- Bessere Verdauung: Rohes Fleisch ist für manche Hunde leichter verdaulich als kommerzielles Fertigfutter.
- Gesündere Zähne: Das Kauen auf rohen Knochen kann die Zähne des Hundes stärken und helfen, Zahnstein zu vermeiden.
Nachteile vom BARFen
- Hygiene: Rohes Fleisch kann Bakterien enthalten, die für uns Menschen ein gesundheitliches Risiko darstellen.
- Haltbarkeit: Die frischen Zutaten fürs BARFen sind nicht sehr lange haltbar.
- Kosten: BARFen ist in der Regel teurer als die Fütterung mit Fertigfutter, insbesondere wenn Du hochwertige Zutaten kaufen möchtest.
- Zeitaufwand: BARFen erfordert eine größere Vorbereitungszeit für die Fütterung, da das Futter selbst zubereitet werden muss.
- Risiko unausgewogener Ernährung: Du brauchst ein gewisses Verständnis für die Ernährungsbedürfnisse von Hunden, um sicherzustellen, dass das Futter die individuellen Bedürfnisse Deines Vierbeiners deckt.
- Unverträglichkeit: Nicht jeder Hund verträgt die rohen Zutaten gut. Insbesondere Hunde mit bestimmten Gesundheitsproblemen und ältere Hunde kommen oftmals mit gekochten Mahlzeiten oder Fertigfutter besser zurecht..
Hundefutter selber kochen
Statt Deinem Hund individuelle Mahlzeiten aus rohen Zutaten zusammenzustellen, kannst Du die Zutaten (außer den Knochen!) auch vorher garen. Hierdurch kannst Du einen wichtigen Nachteil des BARFens umgehen: Die Bedenken in Hinblick auf die Hygiene von rohem Fleisch. Durch den Garvorgang gehen zwar gerade beim Obst und Gemüse ein paar gesunde Inhaltsstoffe verloren, es wird aber gleichzeitig für Deinen Hund auch leichter verdaulich. Ansonsten sind die Vor- und Nachteile von selbst gekochtem Futter und BARF sehr ähnlich.
Fazit zum Thema „Trockenfutter, Nassfutter oder selbst gemachtes Hundefutter“
Die Ernährung von Hunden ist ein wichtiger Aspekt für deren Gesundheit und Wohlbefinden. Es ist sehr wichtig, dass Hunde ausgewogen und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ernährt werden. Dies kann durch Fertigfutter (wie Trocken- oder Nassfutter) oder durch selbst zubereitetes Futter (roh oder gekocht) erfolgen. Jede der genannten Fütterungsformen bringt Vorteile und Nachteile mit sich. Du musst daher selbst abwägen, welche Fütterungsmethode sich am besten für Deinen Hund eignet. Es ist auch möglich verschiedene Fütterungsmethoden miteinander zu kombinieren. In jedem Fall, sollte eine etwaige Futterumstellung langsam und vorsichtig vorgenommen werden. Wenn Du das Futter für Deinen Hund selbst zusammenstellen möchtest, ist es sinnvoll vorher mit einem Ernährungsberater oder Tierarzt über die richtige Zusammensetzung für Deinen Hund zu sprechen.