Mehr als 340 verschiedene Hunderassen sind in Deutschland anerkannt. Hinzu kommen noch alle möglichen Mischlinge in groß und klein. Da kann die Wahl, welcher Hund für Dich der Richtige ist, sehr schnell kompliziert werden. Denn so verschieden, wie die Hunderassen sind, so verschieden sind die Charaktere der Tiere. Die einen sind beispielsweise „pflegeleichter“, weil sie weniger Haaren oder weniger Auslauf brauchen, andere benötigen eine intensivere Betreuung. Einige Hunderassen sind sportlich und brauchen viel Beschäftigung, andere verbringen auch gerne mehr Zeit auf dem Sofa. Aber eins wollen alle Hunde: Deine Liebe. Wir haben in diesem Beitrag ein paar hilfreiche Tipps für Dich gesammelt, wie Du als Einsteiger in der Hundehaltung herausfindest, welche Hunderasse am besten zu Dir passt.
Inhaltsverzeichnis
- Grundsätzliche Überlegungen zur Anschaffung eines Hundes und Fragen im Vorfeld
- 1. Tipp: Finde den Grund für einen Hund
- 2. Tipp: Passt Dein Leben zum Hund?
- 3. Tipp: Genügend Zeit für den Hund einplanen
- 4. Tipp: Kostenfaktor nicht vergessen
- 5. Tipp: Mitmenschen in die Hundehaltung miteinbeziehen
- 6. Tipp: Hundesichere Wohnung
- 7. Tipp: Bisherige Hundeerfahrung bei der Hunderassen-Wahl berücksichtigen
- 8. Tipp: Hund und Halter sollten eine Einheit bilden
- 9. Tipp: Entscheidung „Hund“ gut überdenken
Grundsätzliche Überlegungen zur Anschaffung eines Hundes und Fragen im Vorfeld
Wenn Du planst, Dir einen neuen besten Freund auf vier Pfoten zuzulegen, solltest Du Diese Entscheidung gut überdenken. Hier sind einige Fragen, über die Du Dir Gedanken machen solltest, bevor ein Hund bei Dir einzieht:
- Kannst Du Dir einen Hund überhaupt leisten? Neben laufenden Kosten, solltest Du bedenken, dass auch mal größere Tierarztrechnungen auf Dich zukommen können.
- Hast Du genügend Zeit und Platz für den Hund? Ein Hund braucht mehre Stunden am Tag Deine Aufmerksamkeit. Gerade große Hunde brauchen viel Auslauf, da ist ein Haus mit Garten ideal.
- Wer kümmert sich um den Hund, wenn Du nicht kannst? Zum Beispiel im Urlaub, wenn Du arbeiten musst, oder sonst wie verhindert bist.
- Konntest Du bereits Erfahrungen mit Hunden sammeln? Wenn nicht, solltest Du unbedingt eine Hunderasse wählen, die für Anfänger geeignet ist.
- Muss es ein Rassehund vom Züchter sein oder willst Du lieber einem Mischling aus dem Tierheim ein neues zu Hause geben?
Die Wahl der Hunderasse und die Entscheidung, ob eine Fellnase als Haustier überhaupt sinnvoll für Dich ist, sollte nicht aus einer Laune heraus fallen. Ein Hund ist ein fühlendes Lebewesen und so soll er behandelt werden. Im Folgenden verraten wir Dir welche Kriterien Deine Entscheidung für oder gegen einen Hund beeinflussen sollten. Und wie Du die geeignete Hunderasse für Dich findest.

1. Tipp: Finde den Grund für einen Hund
Zunächst solltest Du Dich selbst fragen, warum Du überhaupt einen Hund willst. Wenn Du einfach nur einem Trend damit folgen möchtest, solltest Du es direkt sein lassen. Die Liebe zum Tier sollte im Vordergrund stehen. Vielleicht suchst Du aber einen Laufpartner für den Sport, einen Wächter für Deine Wohnung oder einen Kuschelkumpel für die Couch. Welche Erwartungen Du an Dein neues Haustier hast, entscheidet welche Hunderasse für Dich in Frage kommt.
2. Tipp: Passt Dein Leben zum Hund?
Viele Hunderassen brauchen es, so richtig ausgepowert und beschäftigt zu werden. Vor allem große und nordische Rassen brauchen viel Auslauf. Wenn Du nicht so sportlich unterwegs bist, solltest Du Dich für eine weniger aktive Hunderasse entscheiden.
Zu den Hunden, die weniger Auslauf brauchen, gehören unter anderem die Rassen Chihuahua, Deutsche Dogge, Englische Bulldogge, Französische Bulldogge, Japan Chin, Malteser, Mops, Shar-Pei und Zwergspitz.
Allerdings bedeutet das nicht, dass Du Dich nicht mit diesen Hunden bewegen musst. Jeder Hund braucht Auslauf. Informiere Dich im Vorfeld, wie viel Beschäftigung Deine Wunschrasse benötigt, das gilt sowohl für den Körper als auch für den Geist. Zu wenig Bewegung kann Dein Tier nämlich krankmachen.
3. Tipp: Genügend Zeit für den Hund einplanen
Lege Dir keinen Hund zu, wenn Du nicht ausreichend Zeit in Deinem Alltag für ihn aufbringen kannst. Selbst Hunde, die eher als ruhig gelten, brauchen ihren täglichen Auslauf. Wird Dein neuer Hund ein Welpe, musst Du zusätzlich Zeit für die Erziehung aufbringen. Ältere Hunde hingegen müssen möglicherweise häufiger zum Tierarzt. Lasse Deinen Vierbeiner zudem nicht länger als sechs Stunden am Stück allein und gewöhne ihn langsam ans Alleinsein.

4. Tipp: Kostenfaktor nicht vergessen
Neben dem Zeitaufwand kommen entsprechende Kosten auf Dich zu. Genauso wie wir Menschen, haben Hunde monatliche Fixkosten, beispielsweise für Fressen, Zubehör, Hundesteuer, Haftpflichtversicherung etc. Je nach Größe des Hundes können sie entsprechend niedrig oder hoch ausfallen. Während kleinere Rassen eher weniger laufende Kosten verursachen, sind große Hunde auf lange Sicht teurer. Unter Umständen können auch noch hohe Tierarztkosten auf Dich zukommen.
5. Tipp: Mitmenschen in die Hundehaltung miteinbeziehen
Dein Hund wird auch mit Deinen Freunden und natürlich Deiner Familie in Kontakt kommen. Überlege Dir also vorher, ob jemand aus Deinem näheren Umfeld möglicherweise unter Ängsten oder Allergien leidet, die dem Hundeglück widersprechen oder euch in eine Rasserichtung drücken. Beispielsweise ist ein Yorkshire Terrier besonders gut geeignet für Menschen, die unter einer Allergie leiden. Auch Pudel, Portugiesische Wasserhunde, Labradoodle, Maltheser, Havaneser, Bichon Frisé, Maltipoo, Schnauzer und Chinesische Schopfhunde sind besser für Allergiker geeignet als andere Hunderassen.
6. Tipp: Hundesichere Wohnung
Du solltest Deinem neuen besten Freund ausreichend Platz in Deiner Wohnung bieten können. Der Platz sollte zumindest an die Körpergröße angepasst sein. Es macht keinen Sinn, einen Schäferhund in einem 1‑Zimmer-Appartement mit 18 Quadratmetern zu halten. Hier wäre eine große Wohnung oder sogar ein Haus mit Garten schon besser geeignet. Darüber hinaus solltest Du die Wohnung hundesicher gestalten. Das bedeutet:
- keine herumliegenden Kabel
- Steckdosen mit Kindersicherungen ausstatten
- gefährliche Dekogegenstände verstecken oder entsorgen
- Balkone und Treppen sichern, damit Dein Hund nicht abstürzen kann
- giftige Pflanzen loswerden
Gerade bei Welpen solltest Du teure Teppiche in Sicherheit bringen, damit darauf kein Missgeschick passiert.

7. Tipp: Bisherige Hundeerfahrung bei der Hunderassen-Wahl berücksichtigen
Wenn du noch gar keine Erfahrung mit Hunden sammeln konntest, solltest Du Dir kein Hund zulegen, der schwer erziehbar ist. Es sei denn, Du hast die Zeit und die Geduld hierfür und bist bereit viel Zeit in die Hundeerziehung zu stecken. Außerdem solltest Du Dir ein entsprechendes Vorwissen aneignen bevor der Hund einzieht. Versuche Deine Vorkenntnisse an die Wahl der Hunderasse anzupassen und Dich im Vorfeld so umfangreich, wie möglich, zu informieren.
Zu den Hunderassen, die sich besser für Anfänger eigen gehören: Labrador Retriever, Golden Retriever, Mops, Labradoodle, Bichon Frisé, Leonberger, Französische Bulldogge, Pudel, Cavalier King Charles Spaniel, Boston Terrier und Maltipoo.
Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb wie zum Beispiel Schnauzer, Pinscher, Setter, Dackel, Münsterländer, Deutsch Kurzhaar, Pudelpointer, Weimaraner und Magyar Viszla sind nicht für Anfänger geeignet. Auch Wachunde, Schutzhunde und Hütehunde gehören eher nicht in Anfängerhände. Hierzu gehören zum Beispiel die Rassen Rottweiler, Dobermann, Schäferhunde, Sennenhunde, Kangal, Malinois, Owtscharka, Bergamaskar, Border Collie und Australian Shepherd.
8. Tipp: Hund und Halter sollten eine Einheit bilden
Dein Charakter und die Persönlichkeit Deines Hundes sollten zusammenpassen. Wenn Du eher eine ruhige Person bist, sollte das Dein Tier widerspiegeln. Bist du eher aktiv, willst Du mit Sicherheit auch einen aktiven Hund haben.
Als Partner für den Sport kommen unter anderem folgende Hunderassen in Frage: Australian Shepherd, Labrador Retriever, Border Collie, Malinois, Australian Cattle Dog, Dobermann, Golden Retriever und Deutsch Kurzhaar.
9. Tipp: Entscheidung „Hund“ gut überdenken
Wir können es wohl gar nicht oft genug erwähnen. Bevor Du Dir einen Hund zulegst, solltest Du Dir im Klaren darüber sein, auf was Du Dich damit einlässt. Dabei spielt es keine Rolle, für welche Rasse Du Dich am Ende entscheidest. Du brauchst unbedingt genügend Platz, Zeit und Geld, damit Du Dich artgerecht um Dein Tier kümmern kannst. Erst dann, wenn Du Dich gut vorbereitet fühlst und Dir sicher bist, dass Du den Hund versorgen und lieben kannst, so wie er es verdient, solltest Du den Gang zum Züchter oder zum Tierheim wagen. Denn leider landen viel zu viele Hunde, die unüberlegt — vielleicht auf Wunsch eines Kindes, oder weil „die Hunderasse so süß aussieht“ — angeschafft wurden, letztendlich im Tierheim. Das ist weder schön für das Tier, noch für den (ehemaligen) Hundebesitzer.