Wel­che Hun­de­ras­se passt zu mir? 9 Hilf­rei­che Tipps zur Hun­de­wahl

Mehr als 340 ver­schie­de­ne Hun­de­ras­sen sind in Deutsch­land aner­kannt. Hin­zu kom­men noch alle mög­li­chen Misch­lin­ge in groß und klein. Da kann die Wahl, wel­cher Hund für Dich der Rich­ti­ge ist, sehr schnell kom­pli­ziert wer­den. Denn so ver­schie­den, wie die Hun­de­ras­sen sind, so ver­schie­den sind die Cha­rak­te­re der Tie­re. Die einen sind bei­spiels­wei­se „pfle­ge­leich­ter“, weil sie weni­ger Haa­ren oder weni­ger Aus­lauf brau­chen, ande­re benö­ti­gen eine inten­si­ve­re Betreu­ung. Eini­ge Hun­de­ras­sen sind sport­lich und brau­chen viel Beschäf­ti­gung, ande­re ver­brin­gen auch ger­ne mehr Zeit auf dem Sofa. Aber eins wol­len alle Hun­de: Dei­ne Lie­be. Wir haben in die­sem Bei­trag ein paar hilf­rei­che Tipps für Dich gesam­melt, wie Du als Ein­stei­ger in der Hun­de­hal­tung her­aus­fin­dest, wel­che Hun­de­ras­se am bes­ten zu Dir passt.

Grund­sätz­li­che Über­le­gun­gen zur Anschaf­fung eines Hun­des und Fra­gen im Vor­feld

Wenn Du planst, Dir einen neu­en bes­ten Freund auf vier Pfo­ten zuzu­le­gen, soll­test Du Die­se Ent­schei­dung gut über­den­ken. Hier sind eini­ge Fra­gen, über die Du Dir Gedan­ken machen soll­test, bevor ein Hund bei Dir ein­zieht:

  • Kannst Du Dir einen Hund über­haupt leis­ten? Neben lau­fen­den Kos­ten, soll­test Du beden­ken, dass auch mal grö­ße­re Tier­arzt­rech­nun­gen auf Dich zukom­men kön­nen.
  • Hast Du genü­gend Zeit und Platz für den Hund? Ein Hund braucht meh­re Stun­den am Tag Dei­ne Auf­merk­sam­keit. Gera­de gro­ße Hun­de brau­chen viel Aus­lauf, da ist ein Haus mit Gar­ten ide­al.
  • Wer küm­mert sich um den Hund, wenn Du nicht kannst? Zum Bei­spiel im Urlaub, wenn Du arbei­ten musst, oder sonst wie ver­hin­dert bist.
  • Konn­test Du bereits Erfah­run­gen mit Hun­den sam­meln? Wenn nicht, soll­test Du unbe­dingt eine Hun­de­ras­se wäh­len, die für Anfän­ger geeig­net ist.
  • Muss es ein Ras­se­hund vom Züch­ter sein oder willst Du lie­ber einem Misch­ling aus dem Tier­heim ein neu­es zu Hau­se geben?

Die Wahl der Hun­de­ras­se und die Ent­schei­dung, ob eine Fell­na­se als Haus­tier über­haupt sinn­voll für Dich ist, soll­te nicht aus einer Lau­ne her­aus fal­len. Ein Hund ist ein füh­len­des Lebe­we­sen und so soll er behan­delt wer­den. Im Fol­gen­den ver­ra­ten wir Dir wel­che Kri­te­ri­en Dei­ne Ent­schei­dung für oder gegen einen Hund beein­flus­sen soll­ten. Und wie Du die geeig­ne­te Hun­de­ras­se für Dich fin­dest.

Welche Hunderasse passt zu mir
Wel­che Hun­de­ras­se passt zu mir?

1. Tipp: Fin­de den Grund für einen Hund

Zunächst soll­test Du Dich selbst fra­gen, war­um Du über­haupt einen Hund willst. Wenn Du ein­fach nur einem Trend damit fol­gen möch­test, soll­test Du es direkt sein las­sen. Die Lie­be zum Tier soll­te im Vor­der­grund ste­hen. Viel­leicht suchst Du aber einen Lauf­part­ner für den Sport, einen Wäch­ter für Dei­ne Woh­nung oder einen Kuschel­kum­pel für die Couch. Wel­che Erwar­tun­gen Du an Dein neu­es Haus­tier hast, ent­schei­det wel­che Hun­de­ras­se für Dich in Fra­ge kommt.

2. Tipp: Passt Dein Leben zum Hund?

Vie­le Hun­de­ras­sen brau­chen es, so rich­tig aus­ge­powert und beschäf­tigt zu wer­den. Vor allem gro­ße und nor­di­sche Ras­sen brau­chen viel Aus­lauf. Wenn Du nicht so sport­lich unter­wegs bist, soll­test Du Dich für eine weni­ger akti­ve Hun­de­ras­se ent­schei­den.

Zu den Hun­den, die weni­ger Aus­lauf brau­chen, gehö­ren unter ande­rem die Ras­sen Chi­hua­hua, Deut­sche Dog­ge, Eng­li­sche Bull­dog­ge, Fran­zö­si­sche Bull­dog­ge, Japan Chin, Mal­te­ser, Mops, Shar-Pei und Zwerg­spitz.

Aller­dings bedeu­tet das nicht, dass Du Dich nicht mit die­sen Hun­den bewe­gen musst. Jeder Hund braucht Aus­lauf. Infor­mie­re Dich im Vor­feld, wie viel Beschäf­ti­gung Dei­ne Wunsch­ras­se benö­tigt, das gilt sowohl für den Kör­per als auch für den Geist. Zu wenig Bewe­gung kann Dein Tier näm­lich krank­ma­chen.

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3. Tipp: Genü­gend Zeit für den Hund ein­pla­nen

Lege Dir kei­nen Hund zu, wenn Du nicht aus­rei­chend Zeit in Dei­nem All­tag für ihn auf­brin­gen kannst. Selbst Hun­de, die eher als ruhig gel­ten, brau­chen ihren täg­li­chen Aus­lauf. Wird Dein neu­er Hund ein Wel­pe, musst Du zusätz­lich Zeit für die Erzie­hung auf­brin­gen. Älte­re Hun­de hin­ge­gen müs­sen mög­li­cher­wei­se häu­fi­ger zum Tier­arzt. Las­se Dei­nen Vier­bei­ner zudem nicht län­ger als sechs Stun­den am Stück allein und gewöh­ne ihn lang­sam ans Allein­sein.

Unterschiedliche Hunderassen stellen verschiedene Ansprüche an ihren Halter
Unter­schied­li­che Hun­de­ras­sen stel­len ver­schie­de­ne Ansprü­che an ihre Hun­de­hal­ter

4. Tipp: Kos­ten­fak­tor nicht ver­ges­sen

Neben dem Zeit­auf­wand kom­men ent­spre­chen­de Kos­ten auf Dich zu. Genau­so wie wir Men­schen, haben Hun­de monat­li­che Fix­kos­ten, bei­spiels­wei­se für Fres­sen, Zube­hör, Hun­de­steu­er, Haft­pflicht­ver­si­che­rung etc. Je nach Grö­ße des Hun­des kön­nen sie ent­spre­chend nied­rig oder hoch aus­fal­len. Wäh­rend klei­ne­re Ras­sen eher weni­ger lau­fen­de Kos­ten ver­ur­sa­chen, sind gro­ße Hun­de auf lan­ge Sicht teu­rer. Unter Umstän­den kön­nen auch noch hohe Tier­arzt­kos­ten auf Dich zukom­men.

5. Tipp: Mit­men­schen in die Hun­de­hal­tung mit­ein­be­zie­hen

Dein Hund wird auch mit Dei­nen Freun­den und natür­lich Dei­ner Fami­lie in Kon­takt kom­men. Über­le­ge Dir also vor­her, ob jemand aus Dei­nem nähe­ren Umfeld mög­li­cher­wei­se unter Ängs­ten oder All­er­gien lei­det, die dem Hun­de­glück wider­spre­chen oder euch in eine Ras­se­rich­tung drü­cken. Bei­spiels­wei­se ist ein York­shire Ter­ri­er beson­ders gut geeig­net für Men­schen, die unter einer All­er­gie lei­den. Auch Pudel, Por­tu­gie­si­sche Was­ser­hun­de, Labra­dood­le, Mal­the­ser, Hava­ne­ser, Bichon Fri­sé, Mal­ti­poo, Schnau­zer und Chi­ne­si­sche Schopf­hun­de sind bes­ser für All­er­gi­ker geeig­net als ande­re Hun­de­ras­sen.

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6. Tipp: Hun­de­si­che­re Woh­nung

Du soll­test Dei­nem neu­en bes­ten Freund aus­rei­chend Platz in Dei­ner Woh­nung bie­ten kön­nen. Der Platz soll­te zumin­dest an die Kör­per­grö­ße ange­passt sein. Es macht kei­nen Sinn, einen Schä­fer­hund in einem 1‑Zim­mer-Appar­te­ment mit 18 Qua­drat­me­tern zu hal­ten. Hier wäre eine gro­ße Woh­nung oder sogar ein Haus mit Gar­ten schon bes­ser geeig­net. Dar­über hin­aus soll­test Du die Woh­nung hun­de­si­cher gestal­ten. Das bedeu­tet:

  • kei­ne her­um­lie­gen­den Kabel
  • Steck­do­sen mit Kin­der­si­che­run­gen aus­stat­ten
  • gefähr­li­che Deko­ge­gen­stän­de ver­ste­cken oder ent­sor­gen
  • Bal­ko­ne und Trep­pen sichern, damit Dein Hund nicht abstür­zen kann
  • gif­ti­ge Pflan­zen los­wer­den

Gera­de bei Wel­pen soll­test Du teu­re Tep­pi­che in Sicher­heit brin­gen, damit dar­auf kein Miss­ge­schick pas­siert.

Die Wahl der Hunderasse
Die Ent­schei­dung für eine Hun­de­ras­se soll­te nach Eigen­schaf­ten und nicht nach der „Optik“ getrof­fen wer­den

7. Tipp: Bis­he­ri­ge Hun­de­er­fah­rung bei der Hun­de­ras­sen-Wahl berück­sich­ti­gen

Wenn du noch gar kei­ne Erfah­rung mit Hun­den sam­meln konn­test, soll­test Du Dir kein Hund zule­gen, der schwer erzieh­bar ist. Es sei denn, Du hast die Zeit und die Geduld hier­für und bist bereit viel Zeit in die Hun­de­er­zie­hung zu ste­cken. Außer­dem soll­test Du Dir ein ent­spre­chen­des Vor­wis­sen aneig­nen bevor der Hund ein­zieht. Ver­su­che Dei­ne Vor­kennt­nis­se an die Wahl der Hun­de­ras­se anzu­pas­sen und Dich im Vor­feld so umfang­reich, wie mög­lich, zu infor­mie­ren.

Zu den Hun­de­ras­sen, die sich bes­ser für Anfän­ger eigen gehö­ren: Labra­dor Retrie­ver, Gol­den Retrie­ver, Mops, Labra­dood­le, Bichon Fri­sé, Leon­ber­ger, Fran­zö­si­sche Bull­dog­ge, Pudel, Cava­lier King Charles Spa­ni­el, Bos­ton Ter­ri­er und Mal­ti­poo.

Hun­de mit aus­ge­präg­tem Jagd­trieb wie zum Bei­spiel Schnau­zer, Pin­scher, Set­ter, Dackel, Müns­ter­län­der, Deutsch Kurz­haar, Pudel­poin­ter, Wei­ma­ra­ner und Magyar Viszla sind nicht für Anfän­ger geeig­net. Auch Wachun­de, Schutz­hun­de und Hüte­hun­de gehö­ren eher nicht in Anfän­ger­hän­de. Hier­zu gehö­ren zum Bei­spiel die Ras­sen Rott­wei­ler, Dober­mann, Schä­fer­hun­de, Sen­nen­hun­de, Kangal, Mali­nois, Owtschar­ka, Berga­mas­kar, Bor­der Col­lie und Aus­tra­li­an She­p­herd.

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8. Tipp: Hund und Hal­ter soll­ten eine Ein­heit bil­den

Dein Cha­rak­ter und die Per­sön­lich­keit Dei­nes Hun­des soll­ten zusam­men­pas­sen. Wenn Du eher eine ruhi­ge Per­son bist, soll­te das Dein Tier wider­spie­geln. Bist du eher aktiv, willst Du mit Sicher­heit auch einen akti­ven Hund haben.

Als Part­ner für den Sport kom­men unter ande­rem fol­gen­de Hun­de­ras­sen in Fra­ge: Aus­tra­li­an She­p­herd, Labra­dor Retrie­ver, Bor­der Col­lie, Mali­nois, Aus­tra­li­an Catt­le Dog, Dober­mann, Gol­den Retrie­ver und Deutsch Kurz­haar.

9. Tipp: Ent­schei­dung „Hund“ gut über­den­ken

Wir kön­nen es wohl gar nicht oft genug erwäh­nen. Bevor Du Dir einen Hund zulegst, soll­test Du Dir im Kla­ren dar­über sein, auf was Du Dich damit ein­lässt. Dabei spielt es kei­ne Rol­le, für wel­che Ras­se Du Dich am Ende ent­schei­dest. Du brauchst unbe­dingt genü­gend Platz, Zeit und Geld, damit Du Dich art­ge­recht um Dein Tier küm­mern kannst. Erst dann, wenn Du Dich gut vor­be­rei­tet fühlst und Dir sicher bist, dass Du den Hund ver­sor­gen und lie­ben kannst, so wie er es ver­dient, soll­test Du den Gang zum Züch­ter oder zum Tier­heim wagen. Denn lei­der lan­den viel zu vie­le Hun­de, die unüber­legt — viel­leicht auf Wunsch eines Kin­des, oder weil „die Hun­de­ras­se so süß aus­sieht“ — ange­schafft wur­den, letzt­end­lich im Tier­heim. Das ist weder schön für das Tier, noch für den (ehe­ma­li­gen) Hun­de­be­sit­zer.

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