Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Wer rastet, der rostet“ – und was auf uns Menschen zutrifft, das hat oft auch für unsere vierbeinigen Gefährten Gültigkeit. Sport und Aktivität sind sehr wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen wie auch von Hunden! Hierfür bietet sich Hundesport an. Doch nicht jede Hundesportart ist in gleichem Maße gut für jede Fellnase geeignet.
Es ist wichtig, die individuellen Möglichkeiten und die Bedürfnisse des Vierbeiners zu achten. Dann ist der Hundesport eine wunderbare und artgerechte Beschäftigung, die das gegenseitige Vertrauen und die Bindung zwischen Mensch und Hund stärkt und sowohl Dir wie auch Deinem Vierbeiner Freude bereitet. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Hundesportarten es gibt und für welchen Hund sich welcher Hundesport eignet.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Hundesport sinnvoll für Deinen Vierbeiner?
- Welche unterschiedlichen Hundesportarten gibt es?
- Agility: Volle Power im Parcours
- Flyball: Hundesport für ballverrückte Vierbeiner
- Obedience: Die „hohe Schule der Unterordnung“
- Rally Obedience: Eine Kombination aus Gehorsam und Parcours
- Canicross: Laufspaß für den Vierbeiner
- Degility: Hundesport für mehr Ausgeglichenheit
- Dog Frisbee: Hundefrisbee
- Dog-Dancing: Rhythmische Bewegungen zur Musik
- Begleithundesport: Gehorsam und Gewandtheit
- Bikejöring: Eine schnelle Zughundesportart
- Coursing: Windhundrennen
- Turnierhundesport: Leichtathletik mit dem Vierbeiner
- Vielseitigkeitssport: Die älteste Hundesportart überhaupt
- Rettungshundearbeit: Eine besondere Art des Hundesports
- Leistungshüten — Hütewettbewerbe
- Dummy Training: Training der Basis-Jagdtätigkeiten
- Zielobjektsuche (ZOS)
- Schlittenhundesport
- Longieren: Spielspaß für Vierbeiner im Kreis
- Hoopers Agility: Hindernisparcours für alle Hunde
- Mobility: Parcours ohne Konkurrenz- und Leistungsdruck
- Mondioring: Gebrauchshundesport
- Mantrailing und Fährtensuche: Vierbeiner in Bewegung
- Dog Diving: Hundesport für wasserbegeisterte Vierbeiner
- Dog Biathlon: Hundesport mit Laufen & Schießen
Warum ist Hundesport sinnvoll für Deinen Vierbeiner?
Hundesport ist mehr als nur die gezielte Stärkung der Muskulatur und die Förderung der Fitness Deines Hundes. Vielmehr bedeutet Hundesport auch Erziehung, Beschäftigung, Bewegung, Spaß, Kopfarbeit und soziale Interaktion.
Hundesport erfreut sich weltweit immer größerer Beliebtheit und das völlig zu Recht, denn der gemeinsame Sport fördert nicht nur die körperliche und die geistige Auslastung, sondern stärkt auch das gegenseitige Vertrauen und das Miteinander von Hund und Mensch. Die meisten Vierbeiner wurden früher hauptsächlich für die Erfüllung bestimmter Aufgaben gezüchtet. Heute sind sie in erster Linie Familienhunde und gleichwertige Familienmitglieder. Trotzdem sind ihre angeborenen Triebe und Verhaltensweisen keineswegs verschwunden. Hunde möchten gefördert und beschäftigt werden! Sie brauchen sowohl körperlich wie auch geistig eine angemessene Auslastung, um langfristig gesund und zufrieden bleiben zu können.
Nicht immer reicht die normale „Alltagsauslastung“ für einen Hund aus. In einem solchen Fall kann Hundesport eine großartige Abhilfe schaffen. Die Sportangebote für und mit Hund sind mittlerweile sehr vielfältig, sodass garantiert jeder Hundebesitzer und jede Hunderasse die passende Hundesportart für sich finden kann.
Nicht alle Hundesportarten sind gleichermaßen gut geeignet für jedes Hund-Mensch-Team. Welcher Sport am besten zu Dir und Deiner Fellnase passt, hängt zum einen von den Fähigkeiten Deines Hundes ab, aber ebenso von Deinen persönlichen Interessen. Einige Hunderassen sind für so manche Sportart natürlich besonders geeignet, dennoch kann nicht generalisiert werden: Jeder Hund ist ein einzigartiges Lebewesen und so ist Agility beispielsweise nicht für jeden Border Collie das Richtige. Es gilt genau hinzuschauen und die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Hundes zu respektieren und zu akzeptieren.
Es gibt zahlreiche Sportangebote vom klassischen Agility über Frisbee bis hin zum Turnierhundesport. Gib Dir und Deinem Hund ausreichend Zeit, das Training zu finden, das euch beiden am meisten Spaß macht und somit ideal für euch als Hund-Mensch-Team ist.
Welche unterschiedlichen Hundesportarten gibt es?
Das Sportangebot im Hundesport ist sehr facettenreich! Es ist aber wie gesagt sehr wichtig, auf die individuellen Vorlieben, Bedürfnisse und Möglichkeiten Deines Hundes zu achten, denn die Freude an der Bewegung, die harmonisch gemeinsam verbrachte Zeit und das vertrauensvolle Miteinander stehen immer im Fokus. Fördern ist gut, doch überfordern solltest Du weder Dich noch Deine Fellnase!
Die folgenden Tipps und Empfehlungen sind somit allgemein zu betrachten: Sie müssen also nicht auf jeden Hund, jeder Hunderasse zutreffen.
Im Folgenden findest Du einen Überblick über die unterschiedlichen Hundesportarten.
Agility: Volle Power im Parcours
Im Fokus steht hier das harmonische Zusammenspiel von Hund und Mensch. Beim Agility-Hundesport soll der Hund eine bestimmte Strecke mit bis zu 22 Hindernissen möglichst schnell und fehlerfrei bewältigen, also einen Parcours laufen. Dabei muss der Vierbeiner zum Beispiel durch Reifen springen, durch einen Tunnel laufen, eine Wippe überqueren oder Hürden bewältigen.
Dieser Hundesport ist sehr aktiv und rasant. Er verlangt nicht nur von Deinem Vierbeiner, sondern auch von Dir viel Koordination, ein gutes Körpergefühl sowie schnelle Reaktionen. Beim Agility wird der Hund sozusagen an der unsichtbaren Leine durch den Parcours geleitet – nur durch die Stimme und die Körpersprache von Frauchen/Herrchen.
Für wen ist Agility besonders geeignet?
Dieser Hundesport wird in unterschiedlichen Größenklassen angeboten und ist somit generell für nahezu alle (gesunden) Vierbeiner geeignet.
- Ein idealer Kandidat für Agility ist zum Beispiel der Border Collie: Er ist clever, aktiv und liebt es, sich körperlich auszupowern. Auch Schäferhunde lieben Agility.
- Lediglich besonders schwere und große Rassen wie etwa der Bernhardiner oder der zottelige Irish Wolfshound (irischer Wolfshund) sollten kein Agility machen, denn die Sprünge könnten die Gelenke zu stark belasten. Darüber hinaus sollte der Vierbeiner allgemein bewegungsfreudig sein sowie die Grundkommandos gut kennen und befolgen.
- Für kleine Hunde gibt es Mini-Agility, sodass auch kleinere Rassen wie etwa Terrier viel Spaß am Outdoor-Sport haben können.
- Auch Junghunde oder besonders betagte Vierbeiner sollten einen individuellen (abgespeckten) Parcours bekommen.
- Für Welpen ist Agility nicht geeignet, denn die Sprünge könnten den Gelenken und Knochen, die sich noch im Wachstum befinden, schaden. Infolgedessen könnte es zu Wachstumsproblemen bei den Welpen kommen.
Flyball: Hundesport für ballverrückte Vierbeiner
Dieser Hundesport ist noch recht jung und besonders gut für bewegungsfreudige Fellnasen geeignet. Flyball fördert die Fitness und auch die Sozialverträglichkeit. Darüber hinaus wird die Hund-Mensch-Bindung gestärkt.
Bei diesem Hundesport betätigen sich vor allem die Vierbeiner, die Besitzer bleiben im Start-Ziel-Bereich zurück. Gespielt wird in der Regel in zwei Mannschaften, die je aus vier Hund-Mensch-Teams bestehen.
Ähnlich wie bei der Formel 1 gibt bei diesem Sport eine Ampel das Startsignal: Bei Grün starten die Hunde auf parallel verlaufenden Bahnen und überwinden verschiedene Hürden, bis sie die Flyball-Box erreichen. Durch einen Pfoten-Druck löst sich der Ball und nach einer schnellen Wendung, die sogenannte „Schwimmerwende“ laufen die Hunde mit dem Ball zurück. Bis zur Start-Ziel-Linie müssen erneut vier Hindernisse überwunden werden.
Nun startet der zweite Hund der Mannschaft. Wenn alle Hunde diesen „Staffellauf“ erfolgreich bewältigt haben, wird die gestoppte Zeit angeschaut: Die schnellste Mannschaft hat gewonnen.
Für wen ist Flyball besonders geeignet?
Diese Hundesportart ist besonders für apportier- und spielfreudige Hunde geeignet. Bei dieser Sportart sollten die Hunde sozialverträglich, sportlich und gesund sein. Grundsätzlich ist Flyball aber für alle Hunderassen geeignet, denn die Hürden können der jeweiligen Hundegröße angepasst werden.
Flyball fördert die Bewegungsfreude und die Selbstsicherheit bei den Vierbeinern und das auf eine tolle, spielerische Art und Weise. Am Ende eines Spiels sind die Vierbeiner meistens gut ausgepowert, zufrieden und gut ausgelastet.
Vierbeiner, die unter Gelenkerkrankungen leiden, sollten nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Tierarzt mitspielen.
Obedience: Die „hohe Schule der Unterordnung“
Die Namensbezeichnung dieser Hundesportart kommt aus dem Englischen und wird übersetzt mit „Gehorsam“. Dieser Sport wird auch noch „Hohe Schule der Unterordnung“ genannt.
Es geht also um Gehorsamkeitsübungen und die perfekte Ausführung von Kommandos. Die Teamarbeit zwischen dem Zweibeiner und dem Vierbeiner steht dabei im Fokus, weshalb ein gut eingespieltes Hund-Mensch-Team die Grundvoraussetzung ist.
Bei Obedience wird besonders auf eine perfekt aufeinander abgestimmte Kommunikation zwischen Mensch und Hund geachtet. Kommandos wie „Platz“, „Sitz“, „Bei Fuß“ oder „Bleib“ spielen dabei eine wichtige Rolle und müssen fehlerfrei vom Vierbeiner ausgeführt werden. Doch nicht nur das Beherrschen der Grundkommandos ist sehr wichtig, sondern auch das Apportieren unterschiedlicher Gegenstände und die Kontrolle des Vierbeiners auf Entfernung.
Obedience wird über positive Verstärkung, Zuwendung und Belohnung trainiert. Unterdrückung, Dominanz oder gar Bestrafung sind absolut kein Bestandteil des Gehorsamkeitstrainings.
Im Gegenteil: Das harmonische Miteinander und das blinde Verständnis zwischen Vierbeiner und Besitzer sind die Basis! Und trotz aller Kopfarbeit darf der Spaß natürlich auch nicht zu kurz kommen! Zeigt der Hund doch mal ein unerwünschtes Verhalten, so wird das in der Regel einfach ignoriert. Hingegen werden erwünschte Verhaltensweisen durch Zuwendung und Belohnung verstärkt.
Für wen ist Obedience besonders geeignet?
Das Gehorsamkeitstraining ist im Allgemeinen für Hunde aller Größen, Altersstufen und Rassen geeignet. Der Vierbeiner sollte dennoch einen gewissen Spieltrieb und auch eine Portion Durchhaltevermögen mitbringen.
Vor allem für Hunde, die geistig gefördert werden möchten, ist Obedience ein großer Spaß.
Rally Obedience: Eine Kombination aus Gehorsam und Parcours
Hierbei handelt es sich nicht um eine Unterform des Obedience-Gehorsamkeitstrainings. Rally Obedience ist eine ganz eigene Sportart.
Konkret ist Rally Obedience eine Kombination aus Gehorsamkeitspraxis und Parcours. Dabei ist vor allem Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Koordination und Präzision gefragt – und natürlich jede Menge Spaß! Der Vierbeiner läuft zusammen mit seinem Führer durch einen mit Schildern abgesteckten Parcours. An jeder Station ist ein Schild mit einer Information, was zu tun ist und in welche Richtung es danach weitergeht. Das Besondere an Rally Obedience ist, dass Hund und Mensch während des Parcours ständig miteinander kommunizieren dürfen und müssen. Es ist also durchaus erlaubt, den Vierbeiner jederzeit anzusprechen, ihn zu loben und weiter zu motivieren.
Die Aufgaben sind eine Mischung aus klassischen Obedience-Übungen sowie Agility-Elementen. Richtungsänderungen, Slalom laufen, Abruf- und Bleib-Übungen – diese Hundesportart bietet jede Menge Spaß und Abwechslung. Eine besondere Übung ist die „Futterverweigerung“: Hier muss das Hund-Mensch-Team an Futternäpfen vorbeigehen, ohne dass sich der Vierbeiner daraus bedient. Bewertet wird das Zweibeiner-Vierbeiner-Team sowohl nach Zeit wie auch nach erzielten Punkten.
Für wen ist Rally Obedience besonders geeignet?
Diese Hundesportart ist für fast jeden Hundebesitzer und aufgrund der abwechslungsreichen Vielfalt auch für fast alle Hunde geeignet. Hier braucht es nicht viel Zubehör und auch die Durchführung ist unkompliziert. Dabei können nicht nur Profis den Parcours mit dem Vierbeiner spielerisch durchführen, sondern sogar Kinder können es ausprobieren.
Die Kommunikation zwischen Mensch und Vierbeiner, Harmonie und Partnerschaftlichkeit sind gefragte Qualitäten beim Rally Obedience.
Hier in Deutschland ist das noch eine recht junge Sportart, die vor einigen Jahren aus den USA zu uns kam. Dort hat der Sport schon eine große Fan-Gemeinschaft erobert.
Tipp:
Bevor Du Dich mit Deiner Fellnase für Rally Obedience entscheidest, solltest Du am besten beim Tierarzt vorstellig werden. Dort kann das Herz-Kreislauf-System Deines Hundes und auch die Funktion der anderen Körperorgane genau untersucht werden. Auf diese Weise stellst Du im Vorfeld sicher, dass Dein Vierbeiner den sportlichen Belastungen optimal gewachsen ist. Zu einer körperlichen Überforderung sollte das Training nämlich niemals werden.
Canicross: Laufspaß für den Vierbeiner
Die meisten Frauchen und Herrchen genießen es, zusammen mit ihrem Hund sportlich aktiv zu sein, gerne auch auf nicht so belaufenen Pfaden. Für ein fittes Hund-Mensch-Team ist Canicross eine ideale Hundesportart.
Bei diesem Zughundesport zieht der Vierbeiner seinen menschlichen Teampartner mittels einer flexiblen Leine durch das ländliche Gelände. Das Besondere dabei ist, dass der Vierbeiner das Tempo vorgibt. Diese Hundesportart macht nicht nur fit, sondern stärkt auch die Bindung und den Grundgehorsam zwischen Vierbeiner und Zweibeiner – vorausgesetzt, dass der Sport verantwortungsvoll ausgeübt wird.
Die Namensbezeichnung setzt sich übrigens zusammen aus dem lateinischen Wort „Canis lupus familiaris“ = Hund und dem englischen Begriff für Geländelauf „Cross“.
Diese noch recht junge Hundesportart wurde zum ersten Mal in Frankreich praktiziert und gewinnt auch hierzulande zunehmend an Beliebtheit.
Für wen ist Canicross besonders geeignet?
Für alle lauffreudigen und aktiven Hunde, aber auch für alle sportlichen Hundehalter ist Canicross eine ideale Sportart. In waldreichen Gebieten oder auf ländlichen Geländewegen kann man sich zu zweit sehr gut auspowern.
Tipp: Wem Canicross zu schnell ist, für den könnte Cani-Wandern bzw. Dogtrekking eine tolle Alternative sein.
Degility: Hundesport für mehr Ausgeglichenheit
Hierbei handelt es sich um eine Hundesportart, die eine Kombination aus Agility und Mobility ist. Degility orientiert sich an den Agility-Übungen, doch widmet sich verstärkt gehandicapten oder älteren Hunden, die aufgrund individueller Einschränkungen den ursprünglichen Agility-Parcours nicht bewältigen können.
Diese Hundesportart entschleunigt und vereinfacht den Agility-Parcours und wird somit den individuellen Erfordernissen der Vierbeiner gerecht. Somit kann ein artgerechtes und stressfreies Training ermöglicht werden, das die Gedächtnisleistung, die Muskelkraft und auch die Koordination der Hunde fördert und stärkt.
Im Vergleich zu Mobility und Agility läuft Degility langsamer ab, doch genau in dieser Langsamkeit liegt die Stärke dieses Sports. Hier geht es nicht um Erfolg, Zeit und Schnelligkeit, doch gerade die langsam ausgeführten Übungen stärken und fördern Deinen Vierbeiner nachhaltiger als ein schneller Parcourslauf. Im Degility-Parcours, der ebenfalls aus Wippen, Reifen, Röhren und Tunnel besteht, können sich Vierbeiner und Zweibeiner so viel Zeit nehmen, wie sie möchten.
Für wen ist Degility besonders geeignet?
Bei dieser Hundesportart gibt es keinen Leistungsdruck und der Parcours ist so ausgelegt, dass ihn nahezu jeder Vierbeiner problemlos bewältigen kann und Freude daran hat! Degility hat viele positive Effekte auf das Wohlbefinden des Vierbeiners und wird auch von vielen Hundepsychologen, Hundephysiotherapeuten und anderen Tiertherapeuten empfohlen.
Vor allem Hunde mit Handicap oder rassespezifischen Einschränkungen profitieren von diesem Hundesport. Auch kleine Hunde, die in einem Agility-Parcours nicht alle Hindernisse überwinden können, profitieren vom Degility.
Auch nervöse oder überaktive Hunde können von Degility profitieren. Sie brauchen nicht die Power des Agility-Parcours, sondern vielmehr aufgabenzentrierte und beruhigen Übungen.
Da alle Parcours-Stationen vom Mensch-Hund-Team gemeinsam gemeistert werden müssen, ist Degility optimal geeignet, um die Bindung untereinander zu stärken. Vor allem schüchterne oder ängstliche Vierbeiner können mit Degility das Vertrauen zum Halter stärken.
Dog Frisbee: Hundefrisbee
Dog Frisbee – auch als Discdogging bezeichnet – ist im Grunde Frisbee spielen mit dem Vierbeiner. Ursprünglich kam dieser Sport in den 1970er Jahren aus den USA zu uns.
Bei diesem Hundesport geht es um weitaus mehr als nur darum, eine Scheibe zu werfen und zurückbringen zu lassen. Mit Musik, Tricks und Freestyle kann aus dem Dog-Frisbee nämlich eine echte Kunst werden. Ganz egal ob Sprünge oder elegante Figuren – der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt! Bei diesem Hundesport gibt es zwei verschiedene Disziplinen: Entweder muss der Vierbeiner so viele Scheiben wie möglich innerhalb eines markierten Feldes fangen (Mini Distance) oder der Hund muss eine besonders weit geworfene Frisbee-Scheibe erwischen und festhalten (Long Distance).
Für wen ist Dog-Frisbee besonders geeignet?
Im Grunde kann dieser Sport von jedem gesunden und bewegungsfreudigen Hund durchgeführt werden, zum Beispiel von wendigen Rassen wie dem Border Collie. Dog Frisbee trainiert die Schnelligkeit, aber auch die Ausdauer und das Reaktionsvermögen des Vierbeiners. Somit ist es für alle Hunde ideal geeignet, die viel Freude daran haben, aktiv zu sein.
- Für Welpen und Junghunde ist diese Hundesportart jedoch ungeeignet, denn die Sprünge sowie die abrupten Bewegungen können die Gelenke zu stark belasten. Für Dog-Frisbee sollte die Fellnase also ausgewachsen sein.
- Auch für Hunde mit Gelenkproblemen wie etwa Arthrose ist diese Sportart ungeeignet.
- Schwere und große Hunde sollten ebenfalls hohe Sprünge vermeiden.
- Auch für Mops und Co. ist Dog-Frisbee nicht die ideale Sportart, denn durch ihre extrem kurze Schnauze leiden sie oft unter Atembeschwerden und haben somit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht viel Freude am Frisbee spielen.
Dog-Dancing: Rhythmische Bewegungen zur Musik
Wer Herausforderungen liebt, agil, aktiv und ein toller Teamplayer ist, für den ist Dog-Dancing genau der richtige Sport! Das Tanzen macht nämlich nicht nur Zweibeinern viel Spaß, sondern vor allem auch den Vierbeinern.
Tanzen – das mag sich zunächst einfach anhören, doch es ist ein echter Sport, der sich aus dem anspruchsvollen Obedience (Gehorsamkeitstraining) entwickelt hat.
Obedience Übungen werden mit Musik verbunden. Mittlerweile ist das Dog-Dancing eine anerkannte Hundesportart, die sogar auf Turnieren ausgetragen wird. Dabei kann der Sport auf zweierlei Weise praktiziert werden: Beim Freestyle Dog-Dancing sind fast alle Obedience-Übungen und Tricks erlaubt, die rhythmisch zur Musik vom Hund-Mensch-Team durchgeführt werden können. Beim Heelwork Dog-Dancing geht es hingegen um korrekte Fußarbeit und ein diszipliniertes Programm. 18 unterschiedliche Fußpositionen werden von Zwei- und Vierbeinern im Einklang mit der Musik vorgetragen.
Beim Dog-Dance geht es also nicht nur um körperliche Fitness, sondern auch um Kopfarbeit und um das harmonische Zusammenspiel zwischen Hund und Hundehalter. Der Spaß steht aber natürlich auch hier wieder im Fokus!
Für wen ist Dog-Dancing besonders geeignet?
Im Grunde kann jeder Hund bei dieser Sportart mitmachen, ganz egal ob klein oder groß. Selbst ältere oder körperlich nicht mehr so leistungsfähige Vierbeiner können mitmachen, wenn die Choreografie individuell auf ihre Möglichkeiten abgestimmt wird.
Besondere Vorsicht ist wieder bei Welpen geboten, denn ihre Bänder und Muskeln sind noch nicht vollständig ausgebildet.
Wichtig ist auch, dass die Hunde bereits auf die Grundkommandos hören und ein gutes Sozialverhalten mitbringen.
Begleithundesport: Gehorsam und Gewandtheit
Jeder Hundebesitzer wünscht sich einen gut erzogenen Hund, der die Grundkommandos kennt, sicher befolgt, sich somit problemlos in der Öffentlichkeit bewegen kann und hin und wieder auch kurz alleine zu Hause bleiben kann. Bei dieser Grunderziehung kann Begleithundesport ideal unterstützen. Es geht hier um den richtigen Umgang miteinander und darum, sich in den unterschiedlichsten Situationen des Alltags aufeinander verlassen zu können. Gehorsamsübungen und Übungen für die soziale Verträglichkeit sowohl mit anderen Menschen wie auch mit anderen Tieren stehen im Fokus.
Begleithundesport wird auch als Begleithundeausbildung bezeichnet und schließt ab mit der sogenannten Begleithundeprüfung. Diese erfolgreich absolvierte Prüfung ist oft eine wichtige Grundvoraussetzung für die Teilnahme an anderen Hundesportarten wie Turnierhundesport, Obedience oder Agility.
Beim Begleithundesport werden keine Hilfsmittel, Spielzeuge oder Leckerlis eingesetzt. Das Ziel ist, dass jeder Vierbeiner einzig auf die Körpersprache und die Worte des Halters aufmerksam und gehorsam reagiert. Darüber hinaus werden Grundkommando und Leinenführigkeit erlernt.
Für wen ist Begleithundesport besonders geeignet?
Ab einem Alter von ungefähr 15 Monaten können ausgebildete Hunde die Begleithundeprüfung ablegen. Dieser Hundesport eignet sich für Hunde aller Altersgruppen und aller Rassen.
Bikejöring: Eine schnelle Zughundesportart
Bikejöring ist eine Zughundesportart: Ein Fahrradfahrer wird also von einem Hund gezogen. Wichtig für diesen Sport ist ein Bike-Antenne, eine Zugleine und ein ergonomisches Zuggeschirr. Die Leine wird mit der Bike-Antenne vom Vorderrat weggehalten. Durch das spezielle Bikejöring-Geschirr kann sich der Vierbeiner beim Ziehen gut frei bewegen und atmen.
Es ist wichtig, den Hund langsam an die Zugaufgabe heranzuführen, denn auf diese Weise minimiert sich das Verletzungsrisiko und der Hund kann schonend seine Kraftausdauer ausbauen. Die Muskeln müssen für den Zughundesport langsam aufgebaut werden. Bikejöring ist ein Hundesport, der sowohl hobby- wie auch wettbewerbsmäßig durchgeführt werden kann.
Für wen ist Bikejöring besonders geeignet?
Dieser Sport kommt vor allem für gesunde, aktive und lauffreudige Hunde in Betracht. Auch Jagdhunde, Arbeits- und Sporthunde kommen für Bikejöring in Frage.
Der Hund sollte mittelgroß bis groß sein, denn das Bike und der Fahrradfahrer sollten nicht mehr als das Vierfache des Vierbeiners wiegen.
Für Junghunde und Welpen ist dieser Sport absolut nicht geeignet, denn hier kann es zu Verletzungen und später zu Gelenkproblemen kommen. Auch für ältere Hunde ist dieser Ausdauer- und Kraftsport keine gute Beschäftigung.
Vor dem Bikejöring Start solltest Du im Idealfall mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt sprechen. Das Wichtigste ist, dass der Vierbeiner gesund und ausreichend fit ist. Die Zugbelastung darf ihm nämlich keinesfalls zu viel werden. Ein ärztlicher Check-up im Vorfeld ist also sehr wichtig!
Coursing: Windhundrennen
Hierbei handelt es sich um eine anerkannte und beliebte Sportart für alle Windhund-Rassen, die dabei ihren natürlichen Jagdtrieb ausleben können.
Coursing, ins Deutsche übersetzt „Hetzjagd“ ist eine sportliche Nachahmung einer Hasenjagd. In einem Parcours wird eine echte Hasenjagd im freien Feld simuliert. Dabei wird ein Hasen-Dummy an einem Zugseil im Zick-Zack-Kurs über das Feld vor den Vierbeinern hergezogen. Die Geländestrecke darf dabei weder Löcher noch Steine aufweisen. Sie muss außerdem sehr griffig sein.
Typischerweise treten beim Coursing immer nur zwei Windhunde gegeneinander an. Das Ziel ist dabei nicht den Hasen-Dummy einzufangen. Bewertet werden vielmehr Qualitäten wie Kondition, Gewandtheit und Schnelligkeit. Es geht also um das konkrete Windhund-Jagdverhalten.
Große Windhund Rassen dürfen erst mit einem Mindestalter von 18 Monaten in einem Windhundrennen teilnehmen, kleinere Rassen wie Whippets oder italienische Windspiele können schon mit 15 Monaten an einem Coursing teilnehmen.
Für wen ist Coursing besonders geeignet?
Dieser Hundesport ist vor allem für Vierbeiner geeignet, die eine gute Grundfitness haben. Für Windhunde, die ohnehin ein stark ausgeprägtes Jagd- und Rennbedürfnis haben, ist er ideal.
Die Teilnahme an Coursing-Rennen ist aber nicht allen Windhund-Rassen gestattet. An Rennen, die direkt von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) veranstaltet werden, dürfen folgende Windhund-Rassen teilnehmen:
- Irischer Wolfshund
- Afghane
- Barsoi
- Saluki
- Deerhound
- Azawakh
- Chart Polski
- Greyhound
- Galgo Español
- Italienisches Windspiel
- Magyar Agar
- Sloughi
- Whippet
Darüber hinaus gehören folgende windhundähnliche Vierbeiner zu den vom FCI erlaubten Rassen:
- Cirneco dell’Etna
- Pharaoh Hound
- Podenco Canario
- Podenco Ibicenco
- Podengo Português
Turnierhundesport: Leichtathletik mit dem Vierbeiner
Wenn Du Vierbeiner liebst und Dich selbst auch gerne bewegst, bist Du beim Turnierhundesport genau richtig. Denn hier geht es um richtig viel Sport und Spaß zusammen mit dem Hund!
Dieser Hundesport bietet eine Reihe an eigenständigen Disziplinen wie zum Beispiel dem Hindernislauf, dem Dreikampf, Shorty, K.O.-Cup, dem Combination-Speed-Cup (CSC) oder dem Geländelauf über 1.000, 2.000 oder 5.000 Meter.
Aufgeteilt wird zwischen den Vierbeinern in Altersklassen und auch männliche und weiblich Teilnehmer werden getrennt bewertet – sportlich fair eben. Die Königsdisziplin in diesem Hundesport ist der Vierkampf: Hier wird der Vierbeiner in diversen Bereichen gefordert, so im Hindernis‑, Slalom- und Hürdenlauf, aber auch in Gehorsamkeitsübungen.
Die einzelnen Übungen im Turnierhundesport haben messbare Leistungsanforderungen und sind dem natürlichen Leistungsvermögen sowie dem Lernverhalten des Vierbeiners angepasst. Das Tolle an diesem Sport ist, dass alle Disziplinen so aufgebaut sind, dass im Grunde alle Hunde aller Größen und Veranlagungen mitmachen können.
Wichtig ist aber, dass auch der menschliche Teampartner sportlich ist.
Für wen ist Turnierhundesport besonders geeignet?
Diese Sportart ist für alle bewegungsfreudigen und gesunden Hunde ideal geeignet. Dank der verschiedenen Disziplinen ist Turnierhundesport sozusagen ein Breitensport für Jedermann.
Grundsätzlich kann jeder gesunde Vierbeiner, egal ob Mischling oder Rassehund, groß oder klein, beispielsweise am Lauftraining teilnehmen, doch nicht alle Hunde haben Freude daran. Daher ist es sehr wichtig, genau auf die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen des Vierbeiners zu schauen. Möglicherweise findet eine andere Disziplin des Turnierhundesports mehr Anklang bei Deinem Vierbeiner.
Für zu kleine oder zu massige Fellnasen kann der Turnierhundesport unter Umständen eine zu große Herausforderung sein. Im Vordergrund steht aber auch hier der gemeinsame Spaß und eine sinnvolle Beschäftigung mit dem Hund, keinesfalls sportliche Hochleistungen!
Vielseitigkeitssport: Die älteste Hundesportart überhaupt
Der Vielseitigkeitssport ist die älteste Hundesportart überhaupt und gilt zudem als ein Sport, der den Veranlagungen und Trieben des Vierbeiners am nächsten kommt. Der Sport umfasst dabei drei Disziplinen: Die Fährtenarbeit, die Unterordnung (Gehorsamkeitspraxis) und den Schutzdienst.
Aufgrund der so unterschiedlichen Disziplinen fordert dieser Sport eine perfekte Teamarbeit von Mensch und Hund. Zudem braucht es eine hervorragende Kommunikation im Zweibeiner-Vierbeiner-Team.
- Bei der Fährtenarbeit muss eine längere Fährte von ca. 400 bis 800 Schritten verfolgt werden. Dabei gilt es Gegenstände anzuzeigen und zu erkennen.
- In verschiedenen Gehorsamkeitsübungen soll der Vierbeiner dann schließlich zeigen, dass er schnell, präzise und aufmerksam die Kommandos des Führers ausführen kann. Hierzu gehören zum Beispiel Stehkommandos aus der Bewegung, Leinenführigkeit, Platz, Sitz oder auch Apportierübungen.
- Der Schutzdienst als dritte Disziplin des Vielseitigkeitssports überprüft den Gehorsam des Vierbeiners in Grenzfällen. Es geht darum einen Helfer (Scheintäter) aufzuspüren, aber auch einen inszenierten Angriff erfolgreich abzuwehren.
Von entscheidender Bedeutung sind hier Qualitäten wie Selbstbewusstsein, Ausgeglichenheit, Nervenstärke und Belastbarkeit des Hundes.
Für wen ist Vielseitigkeitssport besonders geeignet?
Dieser Sport ist für alle ausgeglichenen, belastbaren und nervenstarken Hunde und Menschen geeignet. Zudem sollte es ein harmonisches Mensch-Hund-Team sein, das diesen Sport durchführt.
Wer Vielseitigkeitssport mit seinem Vierbeiner betreiben möchte, muss zunächst einmal die Begleithundeprüfung absolvieren.
Rettungshundearbeit: Eine besondere Art des Hundesports
Hier geht es um weit mehr als nur um ein Hobby oder einen großen Turnierpokal. Auch wenn die Rettungshundearbeit natürlich auch Freude machen soll, so ist hier das große Ziel die Rettung von vermissten Menschen.
Es geht also darum, Leben zu retten – und das fordert eine sehr hohe Einsatzbereitschaft, sowohl vom Vierbeiner wie auch vom Menschen! Aus diesem Grund gilt Rettungshundearbeit im eigentlichen Sinne gar nicht als „Hundesport“, doch für einige Menschen und Vierbeiner ist das eine sehr sinnvolle Alternative zu Agility & Co. Die Rettungshundearbeit fördert die Vierbeiner geistig und auch körperlich in besonderem Maße. Zudem erfüllen sie zusammen mit Menschen eine sehr wichtige, ja lebensrettende Aufgabe.
Das Wichtigste bei der Rettungshundearbeit ist ein harmonisches und gut eingespieltes Miteinander. Genau darauf zielt auch die zweijährige Ausbildung zum Rettungshund ab.
Für wen ist die Rettungshundearbeit besonders geeignet?
Generell eignet sich fast jede Hunderasse dafür, dennoch sollte der Hunde einige Voraussetzungen mitbringen:
- Der Hund sollte in jedem Fall ein freundliches Wesen mitbringen.
- Auch ein gewisses Maß an Leistungs- und Arbeitsbereitschaft ist sehr wichtig.
- Der Vierbeiner sollte zudem wesensfest sein, das bedeutet keine Aggressionen und auch keine Ängstlichkeit zeigen, weder gegenüber anderen Menschen noch anderen Tieren.
- Besonders kleine oder besonders große Hunderassen sind weniger gut geeignet: Die Hunde müssen nämlich im Fall des Falles auch mal in der Lage sein, einen Menschen zu ziehen bzw. auch mal in schmalere Öffnungen zu kriechen.
- Nicht nur körperliche, sondern auch mentale Fitness ist ein Muss.
- Rettungshundearbeit kostet viel Zeit! Allein das Training während der zweijährigen Ausbildung nimmt ungefähr 12 Stunden wöchentlich in Anspruch. Die spätere Teilnahme an Rettungsaktionen ist zwar nicht verpflichtend, doch es wird gar nicht gerne gesehen, wenn ein Vierbeiner ausgebildet wird, der später nicht zu Einsätzen erscheint.
Leistungshüten — Hütewettbewerbe
Paradedisziplin aller Schäferhunde: Das Hüten von kleineren und größeren Nutztierherden im Ramen von Hütewettbewerben. Bei dieser Hundesportart wird eine fremde Schafherde vom Hundeführer und dem Vierbeiner gehütet. Dabei gibt es verschiedene Aufgaben, die zu bewältigen sind, so beispielsweise das Auspferchen: Hierbei muss eine fremde Schafherde mit ca. 200 Tieren von zwei Hütehunden und dem Schäfer aus einem Pferch (umzäuntes Gelände) hinausgetrieben werden. Dabei müssen die Vierbeiner die Schafe schön zusammenhalten können.
Weitere Aufgaben, die bewertet werden sind das Einpferchen, die Brücke, verschiedene Hindernisse, das Vierbeinerverhalten im engen sowie im weiteren Gehüt und der Engweg. Der Engweg ist ein schmaler und langer Treibweg: Hier müssen die Hütehunde vermeiden, dass die Schafe durch Fressen Schaden auf dem Weg anrichten.
Jede einzelne Aufgabe wird mit verschiedenen Punktzahlen bewertet. Darüber hinaus fließen Qualitäten des Vierbeiners wie Fleiß, Gehorsam und Selbstständigkeit in die Bewertung mit ein.
Für wen ist Leistungshüten besonders geeignet?
Bei diesem Hundesport dürfen die Fellnasen zeigen, was sie können. Hütehunde wie Border Collies oder Australien Shepherds sind ideal fürs Leistungshüten geeignet.
Dummy Training: Training der Basis-Jagdtätigkeiten
Ursprünglich stammt dieser Sport aus Großbritannien.
„Dummy“ bedeutet so viel wie Attrappe und ist im Grunde ein Segeltuchsäckchen mit einer Sägemehlfüllung oder Kunststoffgranulat. Dummys gibt es in verschiedenen Gewichtsausführungen und sollen dem Vierbeiner die zu apportierende Beute simulieren. Bei diesem Hundesport kommt natürlich kein Tier zu Schaden!
Dieser Hundesport erfüllt das natürliche Bedürfnis vieler Hunderassen, an der Jagd teilzunehmen – nur eben auf eine tierfreundliche Art und Weise. Somit sorgt das Dummy Training für eine rassengerechte Beschäftigung und der Vierbeiner kann seine Intelligenz auf spielerische Art nutzen.
Bei diesem Hundesport ist aber wichtig, die Tragelast ganz genau zu kalkulieren und an den Vierbeiner sowie seine körperlichen Fähigkeiten anzupassen, um die Halsmuskulatur zu schonen.
Für wen ist Dummy Training besonders geeignet?
Besonders gut geeignet sind Hunderassen, die als Jagdhunde speziell für solche Tätigkeiten gezüchtet wurden, so beispielsweise Apportierhunde wie unterschiedliche Retriever-Arten. Besonders gerne praktizieren diesen Hundesport Golden Retriever, Curly oder der Flat Coated Retriever. Der englische Begriff „retrieve“ bedeutet im Grunde nichts anderes als „apportieren“.
Auch Vorstehhunde wie zum Beispiel der Münsterländer oder der English Setter zeigen beim Dummy Training sehr gute Lernerfolge.
Zielobjektsuche (ZOS)
Hierbei handelt es sich eher um eine junge Hundesportart, die es konkret erst seit 2005 in Deutschland gibt. Entwickelt wurde das Konzept, das auf der Spürhundearbeit von Polizeihunden basiert, von den Hundeexperten Ina und Thomas Baumann. Die Vierbeiner suchen hier zuvor konditionierte Gegenstände. Das können ganz alltägliche Dinge sein wie etwa Radiergummis, Feuerzeuge, Kleidung oder dergleichen.
Für wen ist die Zielobjektsuche besonders geeignet?
Für diesen Sport ist im Grunde jeder Hund geeignet, denn die Nasenarbeit ist eine ganz natürliche Veranlagung unserer Fellnasen.
Schlittenhundesport
Bei diesem Hundesport steht ein Musher als ein menschlicher Anführer auf einem Wagen oder Schlitten, der von zwei bis zwölf oder sogar noch mehr Hunden gezogen wird. Die vorderen beiden Vierbeiner, die meistens paarweise eingespannt sind, agieren als Leithunde. Sie müssen blitzschnell die Kommandos ausführen können.
Vor allem in kalten Regionen wie Alaska oder Grönland hat diese Hundesportart eine lange Tradition, doch mittlerweile sind auch im mitteleuropäischen Raum viele auf den Geschmack gekommen. Schlittenhundesport wird bei uns nicht mehr nur auf Schnee, sondern auch auf Feld- und Waldwegen zunehmend beliebter.
Entwickelt haben sich in diesem Sport verschiedene Kategorien, so das Sprint-Rennen über eine Strecke von 10–20 Kilometer. Das Distance-Rennen geht sogar über mehrere Tage: Dabei legen die Hunde sogar bis zu 40 Kilometer Gesamtstrecke zurück.
Schlittenhundesport ist eine besonders herausfordernde und anstrengende Sportart für unsere Vierbeiner. Dieser Sport sorgt zudem nicht nur für eine gute körperliche, sondern auch eine optimale geistige Auslastung.
Für wen ist der Schlittenhundesport besonders geeignet?
Schlittenhundesport ist nicht nur für Huskys! Alle Hunde, die von Natur aus einen großen Bewegungsdrang haben und Herausforderungen lieben, können daran teilnehmen. Es gibt bestimmte Hunderassen, die nur dann artgerecht gehalten werden, wenn sie jeden Tag ein hohes Rennpensum absolvieren dürfen.
Ideale Kandidaten für diesen Sport sind Samojeden, Grönlandhunde, Malamutes und natürlich Huskys.
Longieren: Spielspaß für Vierbeiner im Kreis
An der Longe laufende Pferde, na klar, doch Hunde? Ja, das Longieren mit dem Hund ist ein super Training, das den Vierbeinern richtig viel Spaß macht!
Hierbei stehen ein oder zwei Hundeführer im Mittelpunkt eines Kreises, während der Vierbeiner an einer langen „Leine“ geführt, um den Hundeführer herumläuft. Gelenkt wird der Vierbeiner vor allem durch Körpersprache und Hörzeichen. Das Longieren bietet als Training viele verschiedene Lernmöglichkeiten und auch der Schwierigkeitsgrad der Übungen kann perfekt an das jeweilige Hund-Mensch-Team angepasst werden.
Von Tempowechseln, über Gehorsamkeitsübungen bis hin zu komplexen Hindernissen ist beim Longieren alles möglich.
Für wen ist das Longieren besonders geeignet?
Grundsätzlich können alle Hunde – rassen- und größenunabhängig – am Longieren teilnehmen. Die Aktivitäten können nämlich ganz genau an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Hundes angepasst werden.
Auch Senioren, kleine Hunde, große Hunde oder Vierbeiner mit körperlichen Handicaps sind für diesen Hundesport sehr gut geeignet.
Besonders positiv kann dieser Hundesport das Verhalten von problematischen Hunden beeinflussen. Hierzu gehören Vierbeiner, die ein aggressives Verhalten an den Tag legen bzw. einen unkontrollierten Jagdtrieb haben oder Hunde, die sehr unsicher, schüchtern und zurückhaltend sind. Auch Vierbeiner mit Bindungsproblemen können vom Longieren profitieren.
Hoopers Agility: Hindernisparcours für alle Hunde
Hoopers Agility ist eine großartige Möglichkeit zur Auslastung und eine wunderbare Beschäftigung für Deinen Vierbeiner. Bei Hoopers handelt sich um eine abgewanderte Form von Agility.
Bei diesem Hundesport wird auf Sprünge verzichtet. Eine weitere Besonderheit ist hier, dass der Mensch aus der Entfernung heraus führt, ohne mit dem Vierbeiner mitzulaufen. Dieser Sport macht nicht nur richtig viel Spaß, sondern beeinflusst auch die Mensch-Hund-Bindung positiv. Zudem wird es im Hindernisparcours für die Vierbeiner nie langweilig: Hoops (Bögen), Gates, Zäune, Tonnen, Tunnel oder Slaloms – hier ist richtig Abwechslung und Spielspaß angesagt!
Für wen ist Hoopers besonders geeignet?
Passend zum Trainingszustand und zum Gesundheitszustand des Vierbeiners kann der Parcours individuell angepasst werden. So passt Hoopers auch zu gehandicapten und älteren Fellnasen.
Dieser Sport ist also für Jedermann geeignet, unabhängig von Rasse, Größe oder Alter. Wichtig ist nur, dass die Hunde selbst viel Freude und Interesse mitbringen.
Mobility: Parcours ohne Konkurrenz- und Leistungsdruck
Mobility ist eine ruhige geistige und sportliche Beschäftigung für Vierbeiner. Der Hindernis-Parcours wird hier an die individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse des Hundes angepasst. Wichtig ist, dass die einzelnen Bereiche entspannt und ganz ohne Leistungsdruck gemeistert werden.
Mobility möchte die Geschicklichkeit, die Koordination, das Körperbewusstsein, die Selbstsicherheit, den Gehorsam und das Vertrauen zum Frauchen/Herrchen fördern und stärken. Auch die mentale Kopfarbeit kommt hier nicht zu kurz.
Die Übungen sind in diesem Hundesport ähnlich wie beim Agility, doch es geht nicht um Schnelligkeit, sondern vielmehr um die Motivation der Vierbeiner. Die Übungen bestehen sowohl aus Gerätestationen wie auch aus gerätefreien Bereichen. Zum Teil sind die Übungen aus der Physiotherapie entlehnt.
Neben der Stärkung der Stützmuskulatur und der Gesunderhaltung der Gelenke, geht es hierbei aber auch um die geistige Betätigung des Hundes. Dieser therapeutische Hundesport ist damit für nahezu jeden Hund geeignet. Denn den Mobility-Parcours kann man ganz individuell auf die Größe und den Gesundheitszustand des einzelnen Hundes abstimmen.
Für wen ist Mobility besonders geeignet?
Dieser therapeutische Hundesport ist im Grunde für jeden Vierbeiner geeignet, egal ob jung, alt oder mit körperlichen Einschränkungen. Im Mobility-Parcours wird die Stützmuskulatur gestärkt, die Gelenke werden gesunderhalten und auch die mentale Gesundheit des Vierbeiners wird gefördert.
Mondioring: Gebrauchshundesport
Dieser offiziell anerkannte Hundesport vereint unterschiedliche Gebrauchshunde-Sportprogramme und Prüfungen miteinander. Die Übungen finden in den Disziplinen Schutzdienst, Unterordnung und Sprünge statt. In diesem Sport ist eine feste Vertrauensbasis zwischen Hund und Mensch absolute Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung der Übungen.
Alle Übungen werden innerhalb eines geschlossenen Spielfelds durchgeführt. Der Hund muss sich auf die Übungen, aber auch auf seinen Trainer konzentrieren und darf sich dabei nicht, von den wechselnden Umgebungen ablenken lassen. Der Vierbeiner trägt bei diesem Sport weder Geschirr noch Halsband.
Die Übungen müssen beim Mondioring in kurzer Zeit durchgeführt werden. Jede Prüfung kann dabei sehr abwechslungsreich gestaltet werden, was die Konzentrationsfähigkeit und Flexibilität des Vierbeiners fördert.
Nachdem das Wachstum des Vierbeiners abgeschlossen ist, kann mit dem Mondioring begonnen werden.
Für wen ist Monditoring besonders geeignet?
Für diesen Ringsport braucht es Vierbeiner, die sich gut kontrollieren lassen und ein gutes Sozialverhalten ausgebildet haben. Darüber hinaus müssen die Hunde wesensfest und flexibel sein. Schäferhunde gelten als ideal für das Mondioring.
Mantrailing und Fährtensuche: Vierbeiner in Bewegung
Hier geht es um absolute Nasenarbeit und das passt, denn Vierbeiner sind echte Weltmeister, wenn es um das Erschnüffeln geht. Dank ca. 220 Millionen Geruchszellen können Hunde ungefähr 1. Mio. mal besser riechen als wir Menschen! Die Nase ist also das wichtigste Sinnesorgan des Vierbeiners.
Unterschieden wird hier zwischen klassischer Fährtensuche und dem sogenannte Mantrailing. Bei der Fährtensuche folgt der Hund einer tatsächlichen Bodenspur. Beim Mantrailing orientiert sich der Vierbeiner hingegen am individuellen Geruch einer bestimmten Person. Hierbei ist es wichtig, dass sich der Hund nicht von anderen Gerüchen ablenken lässt. Es geht also im Wesentlichen um das selektive Schnüffeln, das heißt, um das bestimmte „Ein- und Ausschalten“ von Gerüchen.
In diesem Hundesport wittert der Vierbeiner die vom Fährtenleger gelegte Duft-Spur und folgt dieser gleichmäßig und ruhig.
Für wen ist das Mantrailing und die Fährtensuche besonders geeignet?
Dieser Hundesport ist ideal für Jagdhunde und bietet ihnen eine artgerechte Auslastung und eine sehr schöne Beschäftigung. Doch auch andere Vierbeiner, die einen aufmerksamen, wissbegierigen und neugierigen Charakter haben, können viel Freude an diesem Sport haben.
Einige Hunde haben mehr Geruchszellen als andere, dennoch haben alle Rassen einen einzigartigen Spürsinn. Somit kann auch jede Fellnase ein professioneller Fährtensucher und Mantrailer werden.
Wichtig ist jedoch, dass die Hunde sehr gut die Grundkommandos beherrschen, vor allem den sicheren Rückruf.
Tipp: Achte bei diesem Sport bitte auf ausreichend Trinkpause und Ruhezeiten! Während einer konzentrierten Fährtensuche atmet ein Vierbeiner nämlich bis zu 200-mal pro Minute aus. Infolgedessen kann es zu einem Anstieg der Körpertemperatur sowie zu einem Austrocknen der Schleimhäute kommen.
Für Möpse ist dieser Sport nicht gut geeignet, aufgrund ihrer kurzen und platten Schnauze. Sie können zwar genauso gut riechen wie andere Vierbeiner auch, doch sie geraten rascher in Atemnot.
Dog Diving: Hundesport für wasserbegeisterte Vierbeiner
Dieser Hundesport ist für alle Vierbeiner, die gerne apportieren und das Wasser lieben, genau das Richtige! Übersetzen lässt sich der Name dieser Sportart mit „Hundetauchen“.
Ursprünglich stammt dieser Trendsport aus den USA und hat sich auch bei uns einen festen Platz etabliert. Kein Wunder, denn er bietet jede Menge Spaß – für die Hunde und auch für die Zuschauer!
Hier springt der Hund von einer Rampe möglichst weit ins Wasser. Der Sprungturm liegt ungefähr 60 Zentimeter über der Wasserfläche. Der Hundehalter motiviert den Hund zum Sprung, indem das zu apportierende Spielzeug ins Wasser geworfen wird. Einige Vierbeiner springen mutig ins Wasser, andere wiederum brauchen ein wenig Ermunterung.
Dieser Hundesport fördert Mut und Selbstbewusstsein beim Vierbeiner und Stolz beim Zweibeiner. Auch der Spaß ist beim Dog Diving immer garantiert, auch wenn die Sprungweite mal nicht zum Sieg ausreicht.
Für wen ist das Dog Diving besonders geeignet?
Wie bei allen anderen Sportarten auch, sollten auch beim Dog Diving die anatomischen und gesundheitlichen Voraussetzungen stimmen. Vierbeiner, die unter Atemnot, Gelenkschäden oder Herz-Kreislauf-Beschwerden leiden, sollten nicht in den Pool springen. Auch für Hunde mit Ohrenentzündungen ist Dog Diving nicht geeignet.
Dieser Sport ist aber sehr gelenkschonend. Somit können im Grunde alle Vierbeiner – unterschiedlichen Alters und Größe – springen, vorausgesetzt natürlich, sie sind gesund und nicht wasserscheu.
Dog Biathlon: Hundesport mit Laufen & Schießen
Dog Biathlon ist im Grunde ein Vielseitigkeitswettbewerb für Diensthundeführer. Als Hundesportart ist Dog Biathlon vor allem für alle Zweibeiner und Vierbeiner geeignet, die bewegungs- und lauffreudig sind.
Auf dem rund 6 bis 11 Kilometer langen Geländelauf gibt es verschiedene Hindernisse, wie etwa das Überwinden von Mauern, Schwimmpassagen oder das Überqueren von Wassergräben. Zwischendurch werden — analog zum Winter-Biathlon — auf Zielscheiben geschossen. In der Regel kommen hierfür geräuschlose Lasergewehre zum Einsatz, damit die Hunde nicht erschreckt werden.
Für wen ist das Dog Biathlon besonders geeignet?
Dieser Sport ist ideal für kräftige, aktive und recht schlanke Hunderassen. Der Vierbeiner sollte gut führbar sein und zudem sozialverträglich.
Für ganz große und schwere Vierbeiner ist der Sport eher weniger gut geeignet sein, denn sie können die Hindernisse (wie zum Beispiel unter etwas hindurchkriechen) meist nicht so gut bewältigen. Auch konditionsmäßig könnten diese Vierbeiner bei diesem Hundesport an ihre Grenzen stoßen.