Lei­nen­pflicht: Wo darf ich mei­nen Hund ohne Lei­ne lau­fen las­sen?

Die Lei­nen­pflicht – auch als Anlein­pflicht oder Lei­nen­zwang bezeich­net – sagt aus, wann Hun­de­hal­ter ihren Hund an einer reiß­fes­ten Lei­ne füh­ren müs­sen. Die Lei­nen­pflicht gilt bei­spiels­wei­se für bestimm­te Hun­de­ras­sen, in Natur­schutz­ge­bie­ten und in der soge­nann­ten „Brut- und Setz­zeit“. Nicht immer besteht jedoch eine Anlein­pflicht, denn ein Hund muss auch frei­en Aus­lauf in frei­em Kon­takt zu ande­ren Art­ge­nos­sen haben. Das ist aus ver­hal­tens­bio­lo­gi­scher Sicht beson­ders wich­tig, damit sich beim Hund kei­ne Ver­hal­tens­pro­ble­me ent­wi­ckeln.

In die­sem Bei­trag erfährst Du was Lei­nen­zwang bedeu­tet, wel­che Lei­nen­pflicht-Regeln in wel­chen Bun­des­län­dern gel­ten und wel­che Stra­fen auf Dich war­ten, wenn Du Dei­nen Hund trotz Lei­nen­pflicht nicht anleinst. Außer­dem erfährst Du, wel­che Pflich­ten es für Hun­de­hal­ter neben der Anlein­pflicht noch gibt.

Inhalts­ver­zeich­nis

Was ist eigent­lich ein Lei­nen­zwang?

Kaum ein Gegen­stand ist so ein pola­ri­sie­ren­des The­ma zwi­schen Hun­de­hal­tern und ande­ren Bür­ge­rin­nen und Bür­gern wie das „Ver­bin­dungs­stück“ zwi­schen einem Vier­bei­ner und sei­nem Hal­ter: die Hun­de­lei­ne.

Für eine art­ge­rech­te Hal­tung brau­chen Hun­de aus­rei­chend Bewe­gung und frei­en Aus­lauf, aller­dings füh­len sich zahl­rei­che Mit­men­schen durch frei lau­fen­de Vier­bei­ner beläs­tigt oder sogar ver­ängs­tigt! Eine sol­che Angst ist auch nicht kom­plett unbe­rech­tigt, denn bedau­er­li­cher­wei­se kommt es auch hin und wie­der zu Beiß­at­ta­cken auf Men­schen. Um also einen Aus­gleich zwi­schen dem Schutz­be­dürf­nis der Öffent­lich­keit und den Inter­es­sen von Hun­de­be­sit­zern zu erzie­len, haben die Län­der und Kom­mu­nen unter­schied­li­che Ver­ord­nun­gen erlas­sen.

Leinenpflicht für Hunde
Lei­nen­pflicht für Hun­de

Der Lei­nen­zwang ist ein ande­res Wort für die Lei­nen­pflicht und die­se ist ein Teil der Hun­de­ver­ord­nung (Hun­de­ge­setz). Die­se Ver­ord­nung muss als rechts­kräf­ti­ge Rege­lung bezüg­lich der Hal­tung von Vier­bei­nern ange­se­hen wer­den. Bei der Lei­nen­pflicht han­delt es sich also um eine Vor­schrift, die besagt, dass ein Vier­bei­ner in bestim­men Gebie­ten wie etwa in Innen­städ­ten, öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, öffent­li­chen Plät­zen oder Wäl­dern an der Lei­ne geführt wer­den muss.

Die Anlein­pflicht gilt aber auch zu bestimm­ten Zei­ten sowie etwa wäh­rend der Setz- und Brut­zeit. Wenn Wild­tie­re also brü­ten und Jun­gen zur Welt brin­gen, gibt es für Hun­de auch in der frei­en Land­schaft eine Lei­nen­pflicht.

Besteht in bestimm­ten Gebie­ten eine Lei­nen­pflicht, so ist das in der Regel mit ent­spre­chen­den Hin­weis­schil­dern gekenn­zeich­net. Den­noch soll­test Du Dich immer genau infor­mie­ren wel­che Rege­lun­gen es bezüg­lich der Lei­nen­pflicht im jewei­li­gen Bun­des­land gel­ten.

Anlein­pflicht für Hun­de – Wo gel­ten wel­che Regeln?

Jedes Bun­des­land hat sei­ne eige­nen Lan­des­ge­set­ze, in denen kon­kre­te Rege­lun­gen zur Lei­nen­pflicht von Hun­den in der Öffent­lich­keit fest­ge­hal­ten sind. In punc­to Anlein­pflicht spie­len ver­schie­de­ne Aspek­te eine wich­ti­ge Rol­le, so bei­spiels­wei­se auf wel­chen Flä­chen (inner­halb oder außer­halb einer Ort­schaft) Hun­de geführt wer­den.

Geson­der­te Lei­nen­pflicht-Rege­lun­gen für gefähr­li­che Hun­de, die auch als Kampf­hun­de bezeich­net wer­den, gibt es eben­falls in allen Bun­des­län­dern.

Wird gegen die Lei­nen­pflicht ver­sto­ßen, das heißt läuft ein Hund ohne Lei­ne, kann eine Stra­fe erfol­gen. In einem sol­chen Fall begeht ein Hun­de­hal­ter näm­lich eine Ord­nungs­wid­rig­keit, die mit höchs­tens 50.000 Euro bestraft wer­den kann. In der Regel sind Buß­gel­der jedoch gerin­ger.

Hier fin­dest Du die wich­tigs­ten Rege­lun­gen der ein­zel­nen Bun­des­län­der zur Lei­nen­pflicht bei Hun­den (Stand 2022). Bit­te beach­te, dass die fol­gen­den Infor­ma­tio­nen sich ändern und wir kei­ne Haf­tung für deren Rich­tig­keit über­neh­men kön­nen.

Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Anleinpflichten
Je nach Bun­des­land gel­ten unter­schied­li­che Anlein­pflich­ten für Hun­de

Lei­nen­pflicht in Baden-Würt­tem­berg

Hier gibt es kei­ne all­ge­mei­ne Anlein­pflicht, doch ein­zel­ne Gemein­den haben Son­der­re­ge­lun­gen für sich defi­niert.

In Stutt­gart gibt es bei­spiels­wei­se eine kon­kre­te Vor­schrift, die besagt, dass Hun­de an einer kur­zen Lei­ne von maxi­mal 1,5 Metern geführt wer­den müs­sen und zwar in allen öffent­li­chen Anla­gen wie:

  • Fuß­gän­ger­zo­nen
  • Fuß­gän­ger­un­ter­füh­run­gen
  • Hal­te­stel­len
  • Men­schen­an­samm­lun­gen
  • auf dem „Neckar­damm“.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen gibt es hier:

https://www.service-bw.de/lebenslage/-/sbw/Haltung+von+Hunden+und+gefaehrlichen+Hunden-5000287-lebenslage‑0

Lei­nen­pflicht in Bay­ern

Auch in Bay­ern herrscht kein all­ge­mei­ner Lei­nen­zwang, doch ein­zel­ne Gemein­den haben ihre Son­der­re­ge­lun­gen. Ins­be­son­de­re für gro­ße Hun­de und Kampf­hun­de sol­len Gemein­den selbst über die Lei­nen­pflicht an öffent­li­chen Plät­zen und Anla­gen ent­schei­den kön­nen. Die all­ge­mei­nen Ver­ord­nungs­be­stim­mun­gen zur Hun­de­hal­tung sind in die­sem Bun­des­land im „Lan­des­straf- und Ver­ord­nungs­ge­setz (LStVG)“ fest­ge­hal­ten.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayLStVG-18

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Lei­nen­pflicht in Ber­lin

In der Ber­li­ner Innen­stadt besteht für alle Hun­de­hal­ter eine all­ge­mei­ne Anlein­pflicht. Auch in Fuß­gän­ger­zo­nen, in öffent­li­chen Gebäu­den, in Geschäf­ten sowie in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln müs­sen Vier­bei­ner an einer höchs­tens ein Meter lan­gen Hun­de­lei­ne geführt wer­den. Das­sel­be gilt auch auf Fes­ten, bei gro­ßen Men­schen­an­samm­lun­gen sowie in Bahn­hö­fen.

In öffent­li­chen Parks, klei­nen Gär­ten und Grün­an­la­gen sowie auf Cam­ping­plät­zen oder See­pro­me­na­den darf die Hun­de­lei­ne höchs­tens zwei Meter lang sein.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.berlin.de/sen/verbraucherschutz/aufgaben/tierschutz/hundehaltung/artikel.998324.php

Lei­nen­pflicht Bran­den­burg

In die­sem Bun­des­land gibt es eine lan­des­wei­te gene­rel­le Anlein­pflicht in:

  • Ein­kaufs­zen­tren
  • Fuß­gän­ger­zo­nen
  • öffent­li­chen Ver­wal­tungs­ge­bäu­den
  • Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser
  • Trep­pen­häu­ser
  • öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln
  • Grün­an­la­gen, Gär­ten und Parks
  • Cam­ping- und Sport­plät­ze
  • bei gro­ßen Men­schen­an­samm­lun­gen wie zum Bei­spiel Volks­fes­ten.

Vier­bei­ner dür­fen an einer höchs­tens zwei Meter lan­gen Hun­de­lei­ne geführt wer­den.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://bravors.brandenburg.de/de/verordnungen-211875

Lei­nen­pflicht Bre­men

Auch in Bre­men gibt es kei­nen all­ge­mei­nen Lei­nen­zwang, jedoch müs­sen Hun­de an fol­gen­den öffent­li­chen Orten ange­leint wer­den:

  • Fuß­gän­ger­zo­nen
  • Haupt­ein­kaufs­be­rei­che
  • Inner­ört­li­che Berei­che wie zum Bei­spiel Stra­ßen und öffent­li­che Plät­ze mit Publi­kums­ver­kehr
  • Öffent­lich zugäng­li­che Parks, Gär­ten und Grün­an­la­gen
  • Kin­der­spiel­plät­ze
  • bei öffent­li­chen Ver­samm­lun­gen, Volks­fes­ten oder sons­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen mit vie­len Men­schen
  • In öffent­li­chen Gebäu­den wie etwa in Kin­der­gär­ten oder Schu­len.

Auch in der Brut- und Setz­zeit gibt es eine Lei­nen­pflicht für jeden Vier­bei­ner! Die­se star­tet am 15. März und dau­ert bis zum 15. Juli. In die­sem Zeit­raum dür­fen kei­ne Hun­de ohne Lei­ne in der frei­en Land­schaft, auf Wie­sen, Hei­den, Äckern, in grö­ße­ren Baum­be­stän­den und auf Dei­chen geführt wer­den. Für gefähr­li­che Hun­de gibt es dar­über hin­aus ande­re Son­der­re­ge­lun­gen!

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.service.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen128.c.969555.de

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Lei­nen­pflicht Ham­burg

Sobald Hun­de außer­halb des eige­nen Grund­stücks, des Hau­ses oder der Woh­nung geführt wer­den, besteht in die­sem Bun­des­land eine all­ge­mei­ne Lei­nen­pflicht.

Vier­bei­ner müs­sen an einer höchs­tens zwei Meter lan­gen und reiß­fes­ten Hun­de­lei­ne geführt wer­den. Das gilt in:

  • Fuß­gän­ger­zo­nen
  • Ein­kaufs­zen­tren
  • Geschäf­ti­ge Stra­ßen und öffent­li­che Plät­ze mit vie­len Men­schen
  • In der Nähe von Spiel­plät­zen, Kin­der­gär­ten, Schu­len und Jugend­ein­rich­tun­gen

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.landesrecht-hamburg.de/bsha/document/jlr-HuGHApG2

Lei­nen­pflicht Hes­sen

Bei öffent­li­chen Ver­samm­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen jeg­li­cher Art, bei denen ein hohes Men­schen­auf­kom­men gege­ben ist, in Restau­rants sowie in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln gibt es eine Anlein­pflicht.

In öffent­li­chen Parks und Gär­ten muss auf den Frei­flä­chen auf die ent­spre­chen­den Schil­der geach­tet wer­den.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/jlr-HuVHEV1P9

Lei­nen­pflicht Meck­len­burg-Vor­pom­mern

Auch in die­sem Bun­des­land besteht an Orten mit hohem Men­schen­auf­kom­men wie zum Bei­spiel in Geschäf­ten, auf Volks­fes­ten, öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen, in Bus, Bahn, Tram & Co. sowie in Zoos eine Lei­nen­pflicht für Vier­bei­ner.

An den Strän­den müs­sen Hun­de nicht ange­leint wer­den, den­noch ist bei der der Hun­de­füh­rung auf die exak­te Beschil­de­rung zu ach­ten.

Wei­te­re Son­der­re­ge­lun­gen bestim­men die Kom­mu­nen selbst.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.landesrecht-mv.de/bsmv/document/jlr-HuHVMVrahmen

Lei­nen­pflicht Nie­der­sach­sen

Vom 1. April bis zum 15. Juli – also in der all­ge­mei­nen Brut‑, Setz- und Auf­zucht­zeit – gibt es in Nie­der­sach­sen eine all­ge­mei­ne Lei­nen­pflicht. Gemein­den kön­nen aber eige­ne Rege­lun­gen fest­le­gen und den Lei­nen­zwang in den ent­spre­chen­den Gebie­ten zeit­lich aus­wei­ten.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/wald_holz_jagd/wald_und_forstwirtschaft/mit-dem-hund-in-der-freien-landschaft-132036.html

Lei­nen­pflicht Nord­rhein-West­fa­len

Auch das flä­chen­mä­ßig größ­te Bun­des­land setzt auf Lei­nen­pflicht für Vier­bei­ner in:

  • Fuß­gän­ger­zo­nen
  • Geschäf­te
  • Stra­ßen und öffent­li­che Plät­ze mit gro­ßen Men­schen­men­gen
  • Öffent­lich zugäng­li­che Parks, Gär­ten und Grün­an­la­gen
  • Kin­der­spiel­plät­ze
  • bei öffent­li­chen Ver­samm­lun­gen, Volks­fes­ten oder sons­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen mit vie­len Men­schen
  • In öffent­li­chen Gebäu­den wie etwa in Kin­der­gär­ten oder Schu­len.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?sg=0&menu=1&bes_id=5116&aufgehoben=N&anw_nr=2

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Lei­nen­pflicht Rhein­land-Pfalz

In die­sem Bun­des­land gibt es kei­ne all­ge­mei­ne Anlein­pflicht, doch ein­zel­ne Kom­mu­nen kön­nen Son­der­re­ge­lun­gen erlas­sen.

In Koblenz und in Mainz müs­sen Vier­bei­ner in öffent­li­chen Anla­gen, in Natur­schutz­ge­bie­ten und auch in Fuß­gän­ger­zo­nen an der Lei­ne geführt wer­den.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

http://www.dooggs.de/journal/ratgeber/gesetze-und-verordnungen/leinenpflicht-in-den-verschiedenen-bundeslaendern/leinenpflicht-in-rheinland-pfalz

Lei­nen­pflicht Saar­land

Im Saar­land gibt es kei­nen all­ge­mei­nen Lei­nen­zwang, aber Son­der­re­ge­lun­gen in ein­zel­nen Gemein­den und in Natur­schutz­ge­bie­ten.

Dar­über hin­aus besteht Lei­nen­pflicht für Hun­de in der Brut- und Setz­zeit, das heißt kon­kret vom 1. März bis zum 30. Juni. Auf sei­ner offi­zi­el­len Web­sei­te infor­miert das Saar­land dar­über, dass Vier­bei­ner „zuver­läs­sig im Bereich der Wege blei­ben müs­sen und nicht ohne Lei­ne geführt wer­den dür­fen“. Wird der Hund nicht ange­leint, gibt es eine Anzei­ge und ein Buß­geld.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.saarland.de/muv/DE/portale/waldundforstwirtschaft/informationen/erholungsortwald/freizeitimwald/freizeitimwald_node.html

Lei­nen­pflicht Sach­sen

Auch in Sach­sen gibt es kei­nen all­ge­mei­nen Lei­nen­zwang für Hun­de, jedoch Son­der­re­ge­lun­gen der Gemein­den und Städ­te.

Natur­schutz­ge­bie­te und Natio­nal­parks dür­fen eige­ne Vor­schrif­ten zur Hun­de­füh­rung ver­an­las­sen. Im Natio­nal­park Säch­si­sche Schweiz ist es bei­spiels­wei­se ver­bo­ten, Vier­bei­ner ohne eine Lei­ne zu füh­ren. Eine Aus­nah­me sind hier Jagd­hun­de mit einer ent­spre­chend zuge­las­se­nen Jagd­aus­übung.

Hun­de­hal­ter wer­den bei Aus­flü­gen im Wald gebe­ten, die Vier­bei­ner anzu­lei­nen, ins­be­son­de­re wäh­rend der Brut- und Setz­zeit, die von April bis August dau­ert. Leip­zig hat sogar soge­nann­te Frei­lauf­stand­or­te aus­ge­wie­sen: Hier kön­nen Fell­na­sen das gesam­te Jahr über lei­nen­frei­en Aus­lauf genie­ßen!

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.bund-sachsen.de/service/tipps/detail/tip/danke-fuer-die-leine/

Lei­nen­pflicht Sach­sen-Anhalt

In Sach­sen-Anhalt ist es ähn­lich wie in Sach­sen: Eine all­ge­mei­ne Lei­nen­pflicht exis­tiert nicht, jedoch haben ein­zel­ne Gemein­den und Städ­te ihre Son­der­re­ge­lun­gen.

In Hal­le (Saa­le) gibt es eine Anlein­pflicht für Vier­bei­ner auf öffent­li­chen Stra­ßen sowie in öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen.

Die Brut- und Setz­zeit beginnt hier am 1. März und endet am 15. Juli. Wäh­rend die­ser Zeit dür­fen Vier­bei­ner auf öffent­li­chen Stra­ßen, im Wald und auf Fel­dern nicht ohne Lei­ne geführt wer­den. Wer die­se Rege­lung den­noch miss­ach­tet, muss mit Geld­bu­ßen von bis zu 25.000 Euro rech­nen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.landesrecht.sachsen-anhalt.de/bsst/document/VVST-VVST000008776

Lei­nen­pflicht Schles­wig-Hol­stein

Lei­nen­pflicht für Vier­bei­ner besteht hier in:

  • Fuß­gän­ger­zo­nen
  • Geschäf­ten
  • Öffent­li­che Stra­ßen und Plät­ze mit viel Publi­kums­ver­kehr
  • Öffent­li­che Ver­samm­lun­gen, Volks­fes­te und sons­ti­ge Ver­an­stal­tun­gen mit einem hohen Men­schen­auf­kom­men
  • Öffent­li­che Parks, Grün­an­la­gen und Gär­ten
  • Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser
  • Öffent­li­che Gebäu­de
  • Öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel
  • Sport­an­la­gen, Cam­ping- und Zelt­plät­ze
  • Fried­hö­fe
  • Märk­te und Mes­sen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/?quelle=jlink&query=HuG+SH+%C2%A7+3&psml=bsshoprod.psml&max=true

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Lei­nen­pflicht Thü­rin­gen

In die­sem Bun­des­land gibt es kei­nen Lei­nen­zwang, jedoch Son­der­re­ge­lun­gen zur Hun­de­füh­rung, ins­be­son­de­re in Fuß­gän­ger­zo­nen und Spiel­plät­zen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­le­sen:

https://www.landesrecht.thueringen.de/bsth/document/jlr-GefTierGTHrahmen

Lei­nen­pflicht im Wald – Wel­che Rege­lun­gen gel­ten für Hun­de?

Vier­bei­ner sol­len mög­lichst ein glück­li­ches und art­ge­rech­tes Leben füh­ren. Dazu gehört auch aus­rei­chend Aus­lauf in der frei­en Natur. Wel­cher Ort wäre dafür bes­ser geeig­net als der Wald? So ein­fach ist es aber lei­der nicht, denn in punc­to Lei­nen­zwang im Wald gibt es eini­ges zu beach­ten.

Bun­des­ein­heit­li­che Vor­schrif­ten exis­tie­ren jedoch nicht. Die Bun­des­län­der ent­schei­den also allein, ob es einen Lei­nen­zwang im Wald geben soll oder nicht. In der Regel wer­den die Vor­schrif­ten in den Lan­des­wald­ge­set­zen fest­ge­hal­ten, die zum einen das Ver­hal­ten in Wäl­dern regeln und zum ande­ren die kon­kre­ten Buß­geld­ver­ord­nun­gen ent­hal­ten.

Die Vor­ga­ben sind also Län­der­sa­che und somit fal­len auch mög­li­che Sank­tio­nen von einem Bun­des­land zum nächs­ten ganz unter­schied­lich aus.

Hier herrscht Leinenpflicht
Hier herrscht Lei­nen­pflicht

War­um ist eine Lei­nen­pflicht im Wald eigent­lich so wich­tig?

Eine Lei­nen­pflicht im Wald für Hun­de ist von Bedeu­tung, um dort leben­de Wild­tie­re zu schüt­zen. Hun­de, die unver­mit­telt jagen, stö­ren nicht nur vie­le Tier­ar­ten, son­dern kön­nen sogar für Ver­let­zun­gen oder gar für den Tod der Wald­tie­re sor­gen. Die Lei­ne dient aber auch dem Schutz des Vier­bei­ners, denn Jäger haben häu­fig die Erlaub­nis, im Wald wil­dern­de Tie­re zu erschie­ßen. Daher ist es sehr wich­tig, dass Hun­de­hal­ter immer genau im Blick behal­ten, wo sich der Vier­bei­ner gera­de befin­det und eine Lei­nen­pflicht auch immer respek­tie­ren.

Lei­nen­pflicht Wald – Wel­che Vor­schrif­ten gel­ten in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern?

Wie bereits gesagt, ist die Anlein­pflicht im Wald nicht ein­heit­lich fest­ge­schrie­ben. In Bay­ern, Baden-Würt­tem­berg, Saar­land, Sach­sen sowie in Rhein­land-Pfalz gibt es kei­ne gene­rel­le Lei­nen­pflicht im Wald. In ande­ren Bun­des­län­dern wie Bre­men, Nord­rhein-West­fa­len oder Nie­der­sach­sen dür­fen Vier­bei­ner außer­halb der Schon­zeit nur auf den vor­ge­se­he­nen Wald­we­gen lei­nen­frei lau­fen. In allen ande­ren deut­schen Bun­des­län­dern gibt es einen Lei­nen­zwang.

Genaue Infor­ma­tio­nen kannst Du hier nach­le­sen:

https://www.bussgeld-info.de/hunde-im-wald/

Buß­gel­der: Frei lau­fen­de Vier­bei­ner in Wäl­dern kön­nen teu­er wer­den

Ist ein Hund nicht ange­leint, droht eine Anzei­ge – auch im Wald! Wer die Lei­nen­pflicht miss­ach­tet, muss mit teils hohen Buß­gel­dern rech­nen.

Die Buß­gel­der bewe­gen sich in der Regel in einem Rah­men zwi­schen 30 und 2500 Euro. Wie die Sank­tio­nen im Ein­zel­fall kon­kret aus­se­hen, hängt vom jewei­li­gen Bun­des­land ab.

Wenn es um die Höhe der Sank­tio­nen geht, muss auch berück­sich­tig wer­den, um wel­che Hun­de­ras­se es sich han­delt. Eini­ge Bun­des­län­der bestra­fen das lei­nen­freie Lau­fen von soge­nann­ten Lis­ten­hun­den stren­ger als ande­re – auch wenn die­se Hun­de im Wald frei umher­lau­fen.

Während der Brut- und Setzzeit müssen Hunde angeleint werden
Wäh­rend der Brut- und Setz­zeit müs­sen Hun­de ange­leint wer­den

War­um ist eine Lei­nen­pflicht bei Vier­bei­nern wich­tig?

Vie­le Hun­de­hal­ter sind vom Lei­nen­zwang genervt, denn vor allem in den Früh­lings­mo­na­ten möch­ten Vier­bei­ner ger­ne frei umher­lau­fen und die Umge­bung erkun­den. Nach den lan­gen Win­ter­mo­na­ten sind auch die Hun­de begeis­tert von all den neu­en Gerü­chen, den vie­len Geräu­schen oder ver­schie­de­nen klei­nen Wild­tie­ren.

Doch genau die­se Wild­tie­re sind der Grund für die Anlein­pflicht in vie­len Bun­des­län­dern. Durch die Lei­nen­pflicht soll die hei­mi­sche Tier­welt geschützt wer­den, vor allem in der Brut- und Setz­zeit.

Brut- und Setz­zeit – Was ist das?

Das ist der Zeit­raum, in dem Wild­tie­re brü­ten und ihren Nach­wuchs bekom­men bzw. ihn auf­zie­hen. Bei Vögeln ist die Brut- und Setz­zeit die Zeit des Nest­baus, des Brü­tens und der Jung­vö­gel-Auf­zucht. Ande­re frei leben­de Wild­tie­re wie etwa Hasen, Wild­schwei­nen oder Rehe set­zen in die­ser Zeit ihren Nach­wuchs in die Welt – daher auch die Namens­be­zeich­nung „Setz­zeit“.

Gute Grün­de für die Lei­nen­pflicht in der Brut- und Setz­zeit

Auch wenn der eige­ne Vier­bei­ner sehr gut auf Kom­man­dos reagiert, ist es sinn­voll, die Lei­nen­pflicht ein­zu­hal­ten. Schließ­lich soll der eige­ne Hund auch für ande­re Tie­re nicht zu einer Gefahr wer­den!

  • Wild­tie­re wie Rehe, Enten, Hasen und vie­le wei­te­re Tie­re bekom­men im Früh­ling ihren Nach­wuchs. Die Anlein­pflicht dient in die­ser Zeit vor allem dem Schutz der träch­ti­gen Tie­re sowie ihres unge­bo­re­nen Nach­wuch­ses. Der natür­li­che Lebens­raum die­ser Wild­tie­re ist häu­fig stär­ker ein­ge­schränkt und aus die­sem Grund sind Rehe, Hasen sowie Boden­brü­ter wie Kie­bit­ze oder Fasa­ne dar­auf ange­wie­sen, ihre Jung­tie­re unge­stört auf­zie­hen zu kön­nen. Nur auf die­se Wei­se kön­nen die Arten­viel­falt und das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht erhal­ten blei­ben.
  • Jung- und auch Eltern­tie­re sind in der Brut- und Setz­zeit durch frei lau­fen­de Vier­bei­ner beson­ders gefähr­det.
  • Eini­ge hei­mi­sche Vögel bau­en ihre Vogel­nes­ter am Boden: Hier ist die Rede von soge­nann­ten Boden­brü­tern. Wenn die­se Vogel­ar­ten in Gefahr sind, ver­las­sen sie flucht­ar­tig ihr Nest. Infol­ge­des­sen küh­len die geleg­ten Eier ab und der Nach­wuchs ver­stirbt, noch bevor er schlüpft.

Es muss dabei gar nicht zu einem direk­ten Kon­takt zwi­schen den Wild­tie­ren und dem Vier­bei­ner kom­men. Wild­tie­re sind meis­tens sehr scheu. Es reicht häu­fig schon aus, dass Hun­de in die Nähe des Nests kom­men, was dazu führt, dass die Wild­tie­re ihren Nach­wuchs ver­las­sen.

Vor­sicht bei Wild­schwei­nen!

Beson­de­re Vor­sicht ist ange­bracht, wenn Du mit Dei­nem Vier­bei­ner auf eine Wild­schwein­ma­ma und ihre Frisch­lin­ge triffst. In einem sol­chen Fall kann es für euch näm­lich auch gefähr­lich wer­den. Wild­schwei­ne gehen nicht sel­ten zum Angriff über, wenn sie sich oder ihren Nach­wuchs bedroht sehen. Aus die­sem Grund soll­test Du Dei­ne Fell­na­se an der Lei­ne füh­ren und mög­lichst auf Abstand zu Wild­tie­ren gehen.

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Müs­sen auch Hun­de mit einem schwa­chen Jagd­trieb an die Lei­ne?

Ja, selbst dann, wenn der Vier­bei­ner nur einen schwach aus­ge­präg­ten Jagd­trieb hat, soll­te die Lei­nen­pflicht ein­ge­hal­ten wer­den. Taucht näm­lich ein Wild­tier wie bei­spiels­wei­se ein Hase oder ein Reh auf, wird ver­mut­lich auch ein Hund mit einem eher schwa­chen Jagd­trieb zumin­dest eine kur­ze Zeit hin­ter­her­ren­nen.

Auch wenn der Vier­bei­ner das Tier letzt­lich nicht ver­letzt, kann es durch die Jagd bei den Wild­tie­ren zu einem mas­si­ven Stress und im schlimms­ten Fall sogar zu einer Fehl­ge­burt kom­men.

Zudem sind Jung­tie­re noch nicht so schnell, dass sie einem Hund ent­kom­men könn­ten. Oft haben sie auch eine so stark aus­ge­präg­te Angst, dass ihr Flucht­in­stinkt kom­plett aus­setzt und sie in einer völ­li­gen Schock­star­re ver­har­ren.

Was bedeu­tet der Begriff „freie Land­schaft“?

Zur soge­nann­ten „frei­en Land­schaft“ gehö­ren Wald­flä­chen sowie unbe­bau­te freie Flä­chen. Das ist auch dann der Fall, wenn sie inner­halb ansons­ten bebau­ter Ort­schaf­ten lie­gen. Stra­ßen und Wege für den öffent­li­chen Ver­kehr, Park­an­la­gen, Baum­schu­len, Obst­an­bau­flä­chen, Gär­ten oder Hof­flä­chen gehö­ren nicht zur „frei­en Land­schaft“.

Wie hoch fällt die Stra­fe bei einem Ver­stoß gegen die Lei­nen­pflicht aus?

Hun­de­be­sit­zer, die sich nicht an die Anlein­pflicht hal­ten, müs­sen mit einem Buß­geld rech­nen. Im All­ge­mei­nen bemisst sich die Stra­fe auf meh­re­re hun­dert Euro, doch in ver­ein­zel­ten Fäl­len kann die Stra­fe auch deut­lich höher aus­fal­len.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, soll­te die Lei­nen­pflicht in der Brut- und Setz­zeit immer ein­ge­hal­ten wer­den.

Beim Verstoß gegen die Leinenpflicht drohen Bußgelder
Beim Ver­stoß gegen die Lei­nen­pflicht dro­hen Buß­gel­der

Wel­che ande­ren Pflich­ten haben Hun­de­be­sit­zer zu berück­sich­ti­gen?

Neben der Lei­nen­pflicht gibt es noch wei­te­re Pflich­ten für Hun­de­be­sit­zer:

Hun­de­steu­er­mar­ke

In Deutsch­land ist die Hun­de­steu­er und das Mit­füh­ren der Hun­de­steu­er­mar­ke Pflicht, wobei die Ein­zel­be­din­gun­gen der ein­zel­nen Kom­mu­nen in der soge­nann­ten Hun­de­steu­er­sat­zung fest­ge­legt sind. Die exak­te Höhe der Hun­de­steu­er hängt zum einen von der Hun­de­ras­se ab und zum ande­ren von der Grö­ße des Vier­bei­ners. Auch die Anzahl der gehal­te­nen Hun­de spielt eine zen­tra­le Rol­le.

Hun­de, die als „nicht gefähr­lich“ gel­ten, wer­den pro Jahr mit ca. 200 Euro besteu­ert, wäh­rend der Steu­er­satz für „gefähr­li­che“ Hun­de bis zu 1000 Euro pro Jahr betra­gen kann.

Eine ermä­ßig­te oder sogar kei­ne Hun­de­steu­er zah­len Besit­zer von Dienst‑, Wach- und Hel­fer­hun­den. Das­sel­be gilt für Vier­bei­ner, die für gewerb­li­che Zwe­cke gehal­ten wer­den, so bei­spiels­wei­se bei der Hun­de­zucht.

Wer einen Hund aus dem Tier­heim auf­nimmt, muss in eini­gen Bun­des­län­dern ein hal­bes Jahr bis zu drei Jah­ren eben­falls kei­ne Steu­er bezah­len.

Wer sei­nen Vier­bei­ner nicht anmel­det, begeht eine Ord­nungs­wid­rig­keit und muss mit Buß­gel­dern von bis zu 10.000 Euro rech­nen.

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Hun­de­haft­pflicht

Auch eine Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung ist in den meis­ten Bun­des­län­dern ver­pflich­tend. Bei der Suche nach einer sol­chen geeig­ne­ten Ver­si­che­rung hilft ein Ver­si­che­rungs­ver­gleich. Eine Haft­pflicht zahlt sich aber in jedem Fall aus, denn Hun­de­hal­ter müs­sen für alle Schä­den haf­ten, die der Vier­bei­ner ver­ur­sacht. Sach- und vor allem Per­so­nen­schä­den kön­nen sehr teu­er, im schlimms­ten Fall sogar exis­tenz­be­dro­hend sein.

In Ber­lin, Ham­burg, Sach­sen-Anhalt, Thü­rin­gen, Nie­der­sach­sen und Schles­wig-Hol­stein ist eine Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung gesetz­lich vor­ge­schrie­ben! In allen ande­ren Bun­des­län­dern gilt nur für bestimm­te „gefähr­li­che“ Hun­de­ras­sen eine Ver­si­che­rungs­pflicht. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern gibt es kei­ne gesetz­li­che Pflicht zum Abschluss einer sol­chen Ver­si­che­rung!

Hun­de­kot ein­sam­meln

Wer mit sei­nem Vier­bei­ner in der wun­der­schö­nen Natur spa­zie­ren geht, darf die Hin­ter­las­sen­schaf­ten der Fell­na­se nicht ein­fach zurück­las­sen. Vor allem an öffent­li­chen Plät­zen sind Hun­de­be­sit­zer ver­pflich­tet, den Kot auf­zu­sam­meln und zu ent­sor­gen.

Wird die­ser Pflicht nicht ord­nungs­ge­mäß nach­ge­kom­men, fällt ein Buß­geld an. Wie hoch die­ses im Ein­zel­fall ist, regelt jedes Bun­des­land indi­vi­du­ell.

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