Die 7 häu­figs­ten Feh­ler in der Hun­de­er­zie­hung

Wenn Dir Dein Hund auf der Nase her­um­tanzt und kei­ne Gele­gen­heit aus­lässt Dei­ne Kom­man­dos gekonnt zu igno­rie­ren, kön­nen die Ursa­chen für die­ses Ver­hal­ten in der Hun­de­er­zie­hung lie­gen. In die­sem Bei­trag erfährst Du wel­che Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung häu­fig gemacht wer­den und wie Du die­se Feh­ler im Umgang mit Dei­nem Hund ver­mei­den kannst.

Fehler Hundeerziehung
Häu­fi­ge Feh­ler in der Hun­de­er­zie­hung

1. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Lau­fen­de Kom­man­do­wie­der­ho­lun­gen

Du rufst Dei­nen Hund mit dem Kom­man­do „Hier“, aber er kommt nicht. Es folgt ein zwei­tes und ein drit­tes „Hier“. Ver­mut­lich stehst Du fünf Minu­ten spä­ter noch immer auf der­sel­ben Stel­le und rufst zum hun­derts­ten Mal „Hier“.

Mitt­ler­wei­le stellt der Hund kom­plett auf Durch­zug, das Wort „Hier“ hat sich abge­nutzt.

Womög­lich läufst Du Dei­nem Vier­bei­ner sogar hin­ter­her und rufst und rufst. Für den Hund ist das ein lus­ti­ges Spiel, das Kom­man­do „Hier“ wird er auf die­se Wei­se jedoch nicht ler­nen.

Beloh­ne Dei­nen vier­bei­ni­gen Kame­ra­den lie­ber, wenn er ohne­hin in Dei­ne Rich­tung läuft und füge das Kom­man­do in dem Moment ein. Wenn er das gewünsch­te Ver­hal­ten zeigt, lobe ihn über­schwäng­lich. Ist er schließ­lich bei Dir ange­langt, bekommt er sein Lecker­chen.

Das gan­ze lässt sich durch eine Schlepp­lei­ne mit der Du Dei­nen Hund in die rich­ti­ge Rich­tung len­ken kannst wun­der­bar unter­stüt­zen.

2. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Die Kör­per­spra­che passt nicht zum Befehl

Stel­le Dir vor, wie Du Dei­nem Hund den Befehl „Platz“ bei­brin­gen möch­test. Was tust Du? Rich­tig, Du setzt Dei­nen Hund hin und führst das Lecker­chen vor der Nase Dei­nes Vier­bei­ners aus zu Boden und war­test, bis er sich hin­legt, um der Lecke­rei mög­lichst nahe zu kom­men. Sofort erhält er sei­ne Beloh­nung und das Kom­man­do „Platz“.

Falsch wäre es, wenn Du die Beloh­nung über sei­nen Kopf hal­ten und dar­auf war­ten wür­dest, dass er sich hin­legt. Das wird er nicht, weil er das Hun­de­keks im Auge behal­ten muss.

Wich­tig also ist eine ein­deu­ti­ge Kör­per­spra­che, die der Hund auch ver­steht.

Ein ande­res Bei­spiel: Du übst das „War­ten im Lie­gen“ und jedes Mal, wenn Du zu Dei­nem Hund zurück­kommst, beugst Du Dich über ihn, um ihm den Kopf zu tät­scheln. Aus sei­ner Posi­ti­on sieht er Dei­ne Ges­tik aber womög­lich als Bedro­hung, und sei­ne Reak­ti­on wird sein, Dir in Zukunft aus­zu­wei­chen.

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3. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Inkon­se­quenz des Hun­de­füh­rers

Hast Du Dich bereits dabei ertappt, dass Du auf län­ge­ren Spa­zier­gän­gen ver­gisst, Dei­nen Hund zu loben und Dich mit ihm zu Beschäf­ti­gen? Viel­leicht beschäf­tigst Du Dich eher mit Dei­nem Smart­phone?

Dann ist es kein Wun­der, dass Dein Vier­bei­ner sei­ne eige­nen Kon­se­quen­zen dar­aus zieht und sich auch nicht mehr mit Dir beschäf­ti­gen will und Dei­ne Kom­man­dos igno­riert. Wahr­schein­lich sucht Dein Hund sich neue Beschäf­ti­gungs­fel­der, ver­folgt zum Bei­spiel Nach­bars Kat­ze oder einen Rad­fah­rer. Was also tun?

Blei­be kon­se­quent bei der Erzie­hung Dei­nes Hun­des und beschäf­ti­ge Dich mit ihm. Bie­te ihm Anre­gun­gen und Abwechs­lung, lobe und beloh­ne ihn mit Lecker­chen. Mache Dich span­nen­der als Nach­bars Kat­ze.

Du musst Dei­nem Hund nicht jedes Mal ein Lecker­chen zuste­cken, aber häu­fig genug, dass er die Freu­de dar­an behält, Dei­ne Kom­man­dos ger­ne aus­zu­füh­ren. Ohne Wenn und Aber.

4. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Über­for­de­rung und Miss­ver­ständ­nis­se beim Ler­nen

Du möch­test, dass Dein Hund einen Befehl solan­ge aus­führt, bis Du ihm erlaubst, etwas ande­res zu tun, zum Bei­spiel das Kom­man­do „Sitz“. Du schaffst es, Dei­nen Hund in die Posi­ti­on zu brin­gen und ent­fernst Dich von ihm, wäh­rend Du das Kom­man­do „Sitz“ in einer Dau­er­schlei­fe wie­der­holst. Kaum bist Du ver­stummt, steht Dein Hund auf, weil er gelernt hat: Ist mein Frauchen/Herrchen still, muss ich das Kom­man­do auch nicht mehr aus­füh­ren. Oder Du hast Dich zu früh zu schnell von ihm ent­fernt und dadurch über­for­dert. Er weiß näm­lich gar nicht was Du von ihm erwar­test.

Ver­su­che den Befehl so auf­zu­bau­en, dass Du ihn nur ein Mal sagst, Dich dann nur einen Schritt von Dei­nem Hund ent­fernst und sofort zurück­gehst. Ver­weilt er an Ort und Stel­le, wird er über­schwäng­lich gelobt. Sobald er zuver­läs­sig einen Schritt lang war­tet, ent­fernst Du Dich zwei Schrit­te und so wei­ter. Sehr schnell wird er ver­ste­hen, wor­auf es Dir ankommt.

5. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Ein Befehl wird zu früh gege­ben und falsch ver­knüpft

Du möch­test Dei­nem Hund das Grund­kom­man­do „Sitz“ bei­brin­gen. Er steht vor Dir und Du sagst „Sitz“. Nichts pas­siert, der Hund steht wei­ter­hin und wedelt mög­li­cher­wei­se mit dem Schwanz. Du wie­der­holst das Kom­man­do, aber der Hund bleibt wei­ter­hin ste­hen, das Maul leicht geöff­net und in freu­di­ger Erwar­tung auf das Lecker­chen.

Du pro­bierst ein wei­te­res „Sitz“, aber der Vier­bei­ner bleibt ste­hen. Machst Du auf die­se Wei­se wei­ter, wird der Hund ler­nen: „Sitz“ heißt ste­hen blei­ben, freund­lich schau­en und mit dem Schwanz wedeln.

Sor­ge lie­ber mit Hil­fe eines Lecker­chens über dem Kopf des Hun­des dafür, dass er sich setzt, weil er das Lecker­chen im Auge behal­ten will und sage erst dann „Sitz“ und gebe ihm das Hun­de­keks, sobald der Hin­tern auf dem Boden ist. Nach eini­gen Wie­der­ho­lun­gen wird er sich auf das Kom­man­do „Sitz“ set­zen.

6. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Das Lob erfolgt zur fal­schen Zeit

Du gehst mit Dei­nem Hund ent­lang eines Ackers spa­zie­ren, als er einen super­tol­len Geruch in die Nase bekommt. Viel­leicht liegt dort der Rest eines Wurst­bröt­chens am Weges­rand oder eine tote Maus. Als auf­merk­sa­mer Hun­de­füh­rer bemerkst Du natür­lich die Reak­ti­on Dei­nes Hun­des sofort und rufst „Pfui!“ oder „Nein!“.

Tat­säch­lich schaut Dein Vier­bei­ner Dich kurz an, für eine hal­be Sekun­de viel­leicht und lässt von der Beu­te ab. Du machst den Mund auf, um ihn zu loben, doch gera­de in dem Moment, als Du „Fein, pri­ma hast du das gemacht“ sagst, dreht sich Dein Vier­bei­ner sich wie­der dem Objekt der Begier­de zu und ver­schlingt es. Was also hat er in die­sem Fall gelernt? „Pfui“ heißt zwar: Lass das Ding lie­gen, aber wenn ich es ein zwei­tes Mal anschaue, darf ich es doch neh­men, weil mein Mensch mich gelobt hat.

Rich­tig wäre in der Situa­ti­on Dei­nen Hund nach dem „Nein!“ direkt zu Dir zu rufen und ihm qua­si einen Ersatz für die Beu­te in Form eines beson­ders guten Lecker­chens zu rei­chen und ihn über­schwäng­lich zu loben. So kommt er nicht in Ver­su­chung die Beu­te doch zu essen und lernt: Bei Frauchen/Herrchen gibt es was Bes­se­res als auf dem Boden. Im bes­ten Fall kommt Dein Hund, wenn er etwas Fress­ba­res fin­det, nächs­tes Mal direkt zu Dir und möch­te etwas Bes­se­res.

Häufige Fehler bei der Hundeerziehung
Wel­che Feh­ler wer­den typi­scher­wei­se bei der Hun­de­er­zie­hung gemacht?

7. Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung: Feh­len­de Ablen­kung im Trai­ning

Du übst nur in der Hun­de­schu­le oder im Ver­ein, auf ein­ge­zäun­ten Übungs­plät­zen ohne äuße­re Rei­ze. Dort hört Dein Hund aufs Wort, Zuhau­se oder auf der Hun­de­wie­se nicht.

Logisch, bist Du mit Dei­nem Hund allei­ne, kann er sich voll­stän­dig auf Dich kon­zen­trie­ren. Nicht aber, wenn er durch ande­re Hun­de, Men­schen oder Wild abge­lenkt wird. Unter Rei­zen ver­gisst er plötz­lich alles, was er zuvor noch konn­te und inter­es­siert sich für ande­re Din­ge.

Trai­nie­re also nicht nur Ablen­kungs­frei auf dem Hun­de­platz, son­dern auch in All­tags­si­tua­tio­nen. Das ist zwar viel­leicht anstren­gen­der, wird sich aber defi­ni­tiv aus­zah­len. Folgt Dein Vier­bei­ner Dei­nen Kom­man­dos auch dann, wenn ihr euch auf einer vol­len Hun­de­wie­se befin­det, hast Du alles rich­tig gemacht.

Fazit zu häu­fi­gen Feh­lern in der Hun­de­er­zie­hung

Du siehst, es gibt jede Men­ge Feh­ler, die man in der Hun­de­er­zie­hung machen kann. Vie­le Feh­ler unter­lau­fen Dir ver­mut­lich unbe­wusst.

Die Arbeit mit Hun­den erfor­dert sehr viel Dis­zi­plin und Kon­se­quenz: Beob­ach­te Dich selbst und wie Du mit Dei­nem Hund in ähn­li­chen Situa­tio­nen umgehst. Wenn Du es schaffst, die oben genann­ten Feh­ler zu ver­mei­den, soll­te es Dir rasch gelin­gen, einen gut erzo­ge­nen Vier­bei­ner an Dei­ner Sei­te zu haben.

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