Osteoarthritische Schmerzen, Arthrose, Gelenkerkrankungen, Fehlstellungen, Lahmheit… Unsere Hunde können genauso von schmerzhaften Einschränkungen des Bewegungsapparates betroffen sein, wie wir Menschen. Als liebende Hundehalterin oder Hundehalter machst Du Dir natürlich Sorgen um Dein Schätzchen und möchtest, dass er schnell wieder zu mehr Vitalität und Lebensfreude gelangt. Doch was hilft ihm jetzt? Lass uns heute gemeinsam einen Blick auf das rezeptpflichtige Tierarzneimittel Galliprant, dessen Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen werfen. Vielleicht ist Grapiprant der richtige Wirkstoff für Deinen Hund! Am Ende des Artikels stellen wir Dir außerdem ein paar Alternativen vor.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Galliprant für Hunde?
Galliprant für Hunde ist ein verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel. Verabreicht wird es als Tablette mit 20, 60 oder 100 mg Wirkstoff. Enthalten ist der entzündungshemmende Wirkstoff Grapiprant (Methylbenzolsulfonamid) aus der Gruppe der Piprante.
Bei welchen Beschwerden wird Galliprant beim Hund eingesetzt?
Galliprant für Hunde wird zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Schmerzen bei Osteoarthritis angewendet. Auch bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Lahmheiten oder Fehlstellungen kann Galliprant eine Linderung bewirken.
Galliprant für Hunde: Wirkungsweise
Grapiprant hat eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Der Wirkstoff setzt sich an den EP4-Rezeptor, der verantwortlich für die Auslösung von osteoarthritischen Schmerzen und Entzündungen ist. Eine Besserung der Symptome setzt in der Regel nach etwa 7 Tagen Medikation ein. Sind die Schmerzen nach 14 Tagen gleichbleibend schlecht oder schlimmer geworden, solltest Du die Behandlung abbrechen und mit Deinem Tierarzt über eine andere Behandlungsmethode sprechen.
Galliprant für Hunde: Die richtige Dosierung
Bitte halte Dich bei der Dosierung an den Beipackzettel und besprich die Gabe von Galliprant mit Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin!
In der Regel wird Galliprant 1x täglich auf nüchternen Magen verabreicht. Es ist wichtig, dass Du mindestens eine Stunde abwartest, bis Du Deinen Hund nach der Gabe von Galliprant fütterst. Das Vermischen mit Futter mindert die orale Bioverfügbarkeit und kann dazu führen, dass das Tierarzneimittel nicht richtig wirkt.
Die Dosierung von Galliprant richtet sich nach dem Körpergewicht des Hundes. Die ovale Tablette lässt sich in der Mitte leicht zerteilen, um eine genaue Zieldosis von 2 mg/kg Körpergewicht sicherzustellen.
Dosierungshilfe: Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht, wie viel mg des Wirkstoffs Grapiprant Dein Hund benötigt:
Körpergewicht (kg) | 20 mg Tablette | 60 mg Tablette | 100 mg Tablette |
3,6 — 6,8 | 0,5 | ||
6,9 — 13,6 | 1 | ||
13,7 — 20,4 | 0,5 | ||
20,5 — 34,0 | 1 | ||
34,1 — 68,0 | 1 | ||
68,1 — 100,0 | 2 |
Achtung! Bei Hunden, die weniger als 3,6 Kilogramm wiegen, ist eine Unbedenklichkeit bei der Gabe von Galliprant nicht belegt. Wenn Du also einen sehr kleinen Hund hast, lass Dir von Deinem Tierarzt besser eine andere Alternative aufzeigen.
Galliprant für Hunde: Mögliche Nebenwirkungen
Galliprant gilt als recht gut verträglich, da es anders funktioniert als die meisten entzündungshemmenden Medikamente. Grapiprant blockiert den Rezeptor, der für osteoarthritische Schmerzen verantwortlich ist (EP4 Rezeptor). Dennoch treten häufig Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall oder Appetitlosigkeit auf. Diese Nebenwirkungen klingen normalerweise schnell wieder ab. Wenn nicht, kontaktiere unbedingt Deinen Tierarzt bzw. Deine Tierärztin und stoppe die Medikamentengabe!
In sehr seltenen Fällen kommt es zu blutigem Durchfall oder Erbrechen von Blut.
Galliprant für Hunde: Die Kosten
Das rezeptpflichtige Tierarzneimittel Galliprant für Hunde kostet etwa zwischen 39 und 112 € pro Monat. Die Kosten richten sich nach der Menge des Inhaltsstoffes (20, 60 oder 100 mg) und der Packungsgröße (normalerweise 30 Tabletten pro Packung).
Kann ich meinem Hund Galliprant dauerhaft geben?
Ja, Galliprant darf auch über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Es ist allerdings sehr wichtig, dass Du eine Dauermedikation in enger Absprache mit Deinem Tierarzt bzw. Deiner Tierärztin durchführst. Wird Galliprant länger als 4 Wochen verabreicht, solltest Du bei Deinen Hund regelmäßig ein Blutbild machen lassen — So kannst Du sicherstellen, dass keine Organe in Mitleidenschaft gezogen werden!
Welche Hunde dürfen Galliprant nicht bekommen?
Galliprant ist nicht geeignet für säugende oder tragende Hündinnen. Auch Zuchthunde sollten Grapiprant nicht einnehmen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Präparat die Fortpflanzung beeinflusst.
Wenn Dein Hund sehr empfindlich auf Medikamente reagiert oder generell einen sensiblen Magen hat, kann es sein, dass er das Tierarzneimittel Galliprant nicht gut verträgt. Insbesondere, wenn eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Inhaltsstoffe bekannt ist, sollte Galliprant nicht verabreicht werden. Auch bei Hunden, die Leber- oder Nierenerkrankungen haben, ist die Gabe von Galliprant vorsichtig zu testen. Es ist nicht geklärt, ob eine Behandlung mit Galliprant bei Hunden unter 9 Monaten oder solchen mit weniger als 3,6 kg Körpergewicht unbedenklich ist.
Muss Dein Hund noch weitere Medikamente schlucken?
Dann besprich auch dies mit Deinem Tierarzt bzw. Deiner Tierärztin, damit es nicht zu einer Wechselwirkung kommt. Du siehst: Es ist in jedem Fall wichtig, die Medikation mit einem Profi zu besprechen, damit Du Deinem Hund nicht schadest (auch wenn es gut gemeint war).
Auf einen Blick — Vorsicht mit der Gabe von Galliprant bei:
- Säugenden oder tragenden Hündinnen
- Zuchthunden
- Überempfindlichkeit auf bestimmte Inhaltsstoffe
- Generell empfindlichem Magen-Darm-Trakt
- Leber- oder Nierenerkrankungen
- Anderen Medikamenten (Wechselwirkung)
- Hunden mit weniger als 3,6 kg Körpergewicht
- Hunden, die jünger sind als 9 Monate
Alternativen oder Präparate zum Kombinieren
Leidet Dein Hund unter Arthrose oder Osteoarthritis? Das kann seine Vitalität und Lebensfreude enorm einschränken. Ganz klar, dass wir Hundehalter uns auf die Suche nach einem wirksamen, gut verträglichen und möglichst nebenwirkungsfreien Präparat machen.
Was Galliprant kann, weißt Du bereits, aber kennst Du auch schon diese Alternativen zur Behandlung osteoarthritischer Beschwerden beim Hund?
- Metamizol — gegebenenfalls als Alternative zu Galliprant geeignet
- Opioide — gegebenenfalls als Alternative zu Galliprant geeignet
- Gabapentin — gegebenenfalls als Zusatzpräparat
- Pregabalin — gegebenenfalls als Zusatzpräparat
- Amantadin — gegebenenfalls als Alternative zu Galliprant geeignet
- Meloxicam — gegebenenfalls als Alternative zu Galliprant geeignet
- Librela — gegebenenfalls als Alternative zu Galliprant geeignet
Natürlich gibt es auch pflanzliche Alternativen und Nahrungsergänzungsmittel wie Teufelskralle, MSM oder Grünlippmuschel, welche Deinem Hund bei Gelenkerkrankungen helfen können. Die Gabe von pflanzlichen Präparaten ist allerdings meistens nicht ausreichend, um eine deutliche Besserung herbeizuführen. Außerdem ist es wichtig für eine Genesung, dass Du die Bewegung Deines Hundes an seine Erkrankung anpasst!
Fazit: Was kann Galliprant für Hunde?
Das rezeptpflichtige Tierarzneimittel Galliprant kommt bei Hunden zum Einsatz, die unter osteoarthritischen Schmerzen oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden. Allerdings kommt das Präparat nicht für jeden Hund in Frage! Es ist also wichtig, die Medikation mit einem Tierarzt bzw. einer Tierärztin zu besprechen und gegebenenfalls eine Alternative in Betracht zu ziehen.
Achtung: Die Inhalte dieses redaktionellen Beitrags wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Wir erheben dennoch keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Die enthaltenen Informationen dienen lediglich der allgemeinen Orientierung von Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern und ersetzen nicht eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Tierärztin oder einen approbierten Tierarzt. Wende Dich bei spezifischen Fragen zur Gesundheit Deines Hundes (zum Beispiel auch zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Futtermitteln und Medikamenten) oder anderen Anliegen immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt Deines Vertrauens!