Uns Hundehalter verbindet ein übergeordnetes Ziel: wir wollen, dass es unseren vierbeinigen Lieblingen rundum gut geht! Deshalb fragen wir uns unter anderem, welches Öl für Hunde geeignet ist? Damit Du Dich für das beste Öl für Deinen Hund entscheiden kannst, wollen wir Dir mit diesem Artikel eine übersichtliche Hilfestellung leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Öl für Hunde — wieso, weshalb, wann und warum?
- Welches Öl für Hunde gibt es?
- Wo bekomme ich Öl für Hunde?
- Welches Öl ist schädlich für Hunde?
- Wie viel Öl soll ich meinem Hund geben?
- Ich barfe nicht, braucht mein Hund trotzdem Öl?
- Diese Öle eignen sich zur äußeren Anwendung beim Hund
- Öl für Hunde? Ja zum flüssigen Gold!
Öl für Hunde — wieso, weshalb, wann und warum?
Außenstehenden mag es dabei erscheinen, als würden wir mehr Zeit in die Gesundheit unserer Fellfreunde investieren, als in unsere eigene. Wahrheit oder Trugschluss? Sich mit der Ernährung unserer Hunde auseinander zu setzen ist mehr als sinnvoll, denn sie selbst werden es nicht tun (können). Unsere kleinen Allesfresser mögen auf den ersten Blick unkomplizierte Futterverwerter sein. Das trifft allerdings nicht auf alle Lebensmittel zu, die wir selbst gerne konsumieren.
Ganz gleich für welche Art der Hundeernährung Du Dich entschieden hast, es macht immer Sinn, Deinem Hund zusätzlich etwas Öl unter sein Futter zu mischen.
Warum sollte ich meinem Hund Öl füttern?
Weil Öle Deinem Hund wichtige Fettsäuren liefern. Vor allem mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie in den meisten Ölen vorkommen, sind für die Hundegesundheit unerlässlich. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind für den Hunde-Organismus sogar überlebenswichtig und können vom Körper nicht eigenständig produziert werden. In welchem Öl sie in besonders hoher Konzentration vorkommen, erfährst Du weiter unten im Text.
Wann gebe ich meinem Hund Öl?
Wenn du Deinen Hund nach der BARF-Methode ernährst, wirst du dir sicher schon eine gut ausgestattete BARF-Küche eingerichtet haben. Die Gabe von Leinöl, Nachtkerzenöl, Lachsöl, oder einem anderen geeigneten Öl, sollte in den täglichen Futterrationen auf keinen Fall fehlen! Auch wenn Du Deinen Hund mit hochwertigem Trocken- oder Nassfutter fütterst, kann ein ausgewähltes Öl Deinem Hund zusätzliche Vitamine und Energie liefern. Die Fütterungsart ist also nicht unbedingt entscheidend. In einigen Fällen enthält Fertigfutter bereits Öl, weshalb es sich lohnt, vorab einen Blick auf die Verpackung zu werfen.
Sind alle Öle für Hunde geeignet?
Diese Frage können wir mit einem eindeutigen NEIN beantworten. Was Dein Hund braucht, sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese kann der Hundekörper nicht eigenständig herstellen. Die essenziellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind in besonders günstiger Konzentration vor allem in Leinöl, Hanföl, Walnussöl und Lachsöl enthalten.
Der Omega-3-Gehalt im Öl sollte den Omega-6-Anteil immer mindestens in einem Verhältnis von 5:1 bis 10:1 überschreiten. Je mehr Omega-3- und je weniger Omega-6-Fettsäuren im Öl enthalten sind, desto besser für Deinen Hund!
Eines gilt für alle Öle, die Du Deinem Hund verabreichst: Sie sollten hochwertig und auf jeden Fall KALTGEPRESST sein! So stellst Du sicher, dass die wichtigen Nährstoffe im Öl auch nach der Verarbeitung noch enthalten sind. Macht ja sonst keinen Sinn, oder?
Welches Öl für Hunde gibt es?
Der Markt für (Barf-) Öl scheint unüberschaubar groß. Wir bringen für Dich Licht ins Dunkel und erklären Dir, welches Öl zur Fütterung für Deinen Hund geeignet ist und welches eher nicht. Nachfolgend findest Du 13 verschiedene Öle, beginnend mit den Besten!
Lachsöl für Hunde
Das Basisöl schlechthin! Neben anderen Fischölen, wie Kabeljauöl oder Dorschlebertran, liefert es die perfekte Zusammensetzung an essenziellen Fettsäuren und Nährstoffen für Deinen Hund. Unterstützend kann es bei Juckreiz, mattem Fell, Schuppen sowie Stoffwechselstörungen und einem geschwächten Immunsystem sein.
Nachtkerzenöl, Borretschöl und Schwarzkümmelöl für Hunde
Diese drei Öle zählen zu den hochwertigsten (und teuersten) (Barf-) Ölen. Nachtkerzen- und Schwarzkümmelöl werden besonderen Heilkräfte nachgesagt. So werden Sie von vielen Hundebesitzern bei Hauterkrankungen, Asthma, Arthritis oder Verdauungsstörungen angewendet. Auch bei Zecken- oder Flohbefall werden sie angewendet. Borretschöl soll bei Entzündungen unterstützen und für einen harmonisierten Hormonhaushalt sorgen.
Leinöl für Hunde
Leinöl sollte im Napf Deiner Fellschnauze auf keinen Fall fehlen! Das aus Leinsamen gewonnene Öl hat eine antibakterielle Wirkung und kann den Magen-Darm-Trakt Deines Hundes unterstützen. Es wird von vielen Hundebesitzern bei Haut‑, Fell‑, und Verdauungsproblemen angewendet und kann bei der Behandlung von Ekzemen oder Abszessen auch äußerlich angewendet werden und Deinen Vierbeiner unterstützen!
Hanföl für Hunde
Mit einem Verhältnis von 1:4, versorgt Hanföl Deinen Hund optimal mit Omega-3-Fettsäuren. Hanföl eignet sich ausgezeichnet, um das Immunsystem Deines Hundes zu stärken und kann auch bei Darmproblemen unterstützen!
Walnussöl für Hunde
Walnussöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren und ein starker Vitamin-E-Lieferant. Das enthaltene Vitamin B unterstützt gesunde Haut und glänzendes Fell. Vielen Hunden schmeckt das nussige Aroma sehr gut. Du kannst Deinem kleinen Gourmet seine Mahlzeit gerne ab und zu mit einem Schuss Walnussöl veredeln.
Rapsöl für Hunde
Auch Rapsöl ist zur Fütterung für Deinen Hund geeignet und reich an Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken sich positiv auf die Beschaffenheit von Haut und Fell aus. Dennoch solltest Du nicht ausschließlich Rapsöl füttern. Verwende ruhig zwei bis drei unterschiedliche Öle, die Du Deinem Hund im Wechsel gibst.
Kokosöl für Hunde
Kokosöl gilt für Hunde zwar als gesund, liefert im Gegensatz zu anderen Ölen aber weniger wertvolle Nährstoffe. Wenn es Deinem Hund schmeckt, kannst Du es gelegentlich unter sein Futter mischen. Punkten kann das Kokosöl mit seiner antibakteriellen Wirkung, was es für eine äußerliche Anwendung bei Hautinfektionen oder Pilzen zu einem beliebten Hausmittel macht. Kokosöl gilt als eines der ältesten Hautpflegemittel und unterstützt bei trockenen Stellen (zum Beispiel Liegeschwielen) um Elastizität zurück zu gewinnen.
Fertiges Barf-Öl
Mittlerweile gibt es einige Öl-Mischungen auf dem Markt, die speziell zur Ergänzung von Barf-Mahlzeiten entwickelt wurden. Barf-Öl wie zum Beispiel Omega‑3–6‑9-Öl, enthält ein optimales Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren und liefert Deinem Hund alle essenziellen Nährstoffe und Vitamine, die er für ein langes und gesundes Hundeleben benötigt.
Olivenöl für Hunde
Der wohl größte Vorteil an Olivenöl ist, dass es nahezu in jedem Haushalt griffbereit steht. Aber darfst Du Olivenöl auch an Deinen Hund verfüttern? Ja, Du darfst! Wichtig ist nur, dass es sich um kaltgepresstes Olivenöl, bestenfalls in Bio-Qualität handelt. Olivenöl ist reich an Vitamin E, unterstützt das Immunsystem und sorgt für ein gesundes, glänzendes Fell. Du kannst es gelegentlich mit unter die Hauptmahlzeit Deines Hundes mischen. Aber Achtung: Zu viel Olivenöl kann zu Durchfall führen!
Distelöl für Hunde
Distelöl steckt voll mit Omega-6-Fettsäuren, weshalb Du es stets mit Vorsicht dosieren solltest. Wie Du bereits gelernt hast, sollte der Omega-3-Anteil im Öl überwiegen. Gelegentlich gefüttert, kann Distelöl dank des üppigen Vitamin-E-Gehalts, für glänzendes Fell und starke Krallen sorgen. Die enthaltene Linolsäure kann unterstützend bei Hautprobleme wie Ekzeme und Entzündungen wirken.
Sonnenblumenöl für Hunde
Sonnenblumenöl ist zur Fütterung für Deinen Hund eher weniger gut geeignet. Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren ist hier eher ungünstig verteilt. Zu viel Omega-6-Fettsäuren können Deinem Hund auf Dauer schaden. Du solltest Sonnenblumenöl besser vom Speiseplan Deines Vierbeiners streichen.
Wo bekomme ich Öl für Hunde?
Viele hochwertige Öle, die Du auch Deinem Hund geben kannst, findest Du im Supermarkt. Zoohandlungen und Online-Shops speziell für Hundefutter, bieten die Öle in unterschiedlichsten Größen und Zusammensetzungen an. Greife hier immer zu vertrauensvollen Marken mit genauer Deklaration. Wir empfehlen immer Öle in Bio-Qualität zu wählen.
Welches Öl ist schädlich für Hunde?
Auf diese Öle solltest du bei der Fütterung Deines Hundes bitte verzichten:
- Haselnussöl
- Mandelöl
- Sonnenblumenöl
- Erdnussöl
- Sojaöl
- Sesamöl
Wie viel Öl soll ich meinem Hund geben?
Als Faustregel gilt 0,3 Gramm Öl pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn Dein Hund also 10 Kilogramm wiegt, solltest du ihm etwa 3 Gramm Öl (etwa einen Teelöffel) täglich unter sein Futter mischen.
Dein Hund hat ein paar Pfunde zu viel? Bei Übergewicht solltest Du mit der Gabe von Öl lieber etwas sparsamer! Hier ist Dein Fingerspitzengefühl gefragt!
Ich barfe nicht, braucht mein Hund trotzdem Öl?
In einigen Fertigfutter-Mischungen ist bereits Öl enthalten. Daher lohnt es sich immer, die Inhaltsstoffe des Hauptfutters genaustens unter die Lupe zu nehmen. Wenn im Trocken‑, oder Nassfutter oder Deinem fertigen Barf-Menü noch kein Öl enthalten ist, kannst du es täglich oder alle zwei Tage mit einem hochwertigen Öl ergänzen. Die Fütterungsart spielt dabei keine Rolle. Hunde profitieren in jedem Fall von mehrfach ungesättigten Fettsäuren!
Diese Öle eignen sich zur äußeren Anwendung beim Hund
Einige Öle eigenen sich als Hausmittel zur äußeren Behandlung von Ausschlag, Juckreiz, trockener Haut oder anderen Wehwehchen. Die Behandlung Deines Hundes mit Öl, erspart Dir allerdings nicht den Gang zum Tierarzt. Gerade bei ernsthaften Beschwerden solltest Du unbedingt genauere Ursachenforschung betreiben! Es ist nicht ratsam, allein auf die heilende Wirkung mancher Öle zu vertrauen, um ernste Symptome zu lindern!
Öl | Anwendung & Wirkung |
Kokosöl | Wird als natürliches Mittel zum Schutz vor Zecken, Milben und Flöhen eingesetzt. Lasse dazu etwas Kokosfett in Deinen Händen schmelzen und reibe es vor dem Spaziergang sanft in die Fellspitzen Deines Hundes ein. Trockene Hautstellen und Pfötchen (auch bei Streusalz im Winter) kannst Du ebenfalls mit Kokosöl einreiben. Es kann bei allergiebedingten Juckreiz und gegen Narbenbildung unterstützen. |
Olivenöl | Wenige Tropfen in den Händen verreiben und anschließend leicht ins Fell Deines Hundes einmassieren. Dies sorgt für eine gepflegte, geschmeidige Haut und glänzendes Fell. |
Schwarz- kümmelöl | Wird äußerlich angewendet ebenfalls als Zeckenschutz und Hausmittel gegen Flöhe verwendet. Grund für die natürliche Parasitenabwehr ist das enthaltene ätherische Öl Thymoquinon. |
Leinöl | Kann äußerlich angewendet bei Ekzemen oder Abszessen unterstützen. Dazu mischt Du das Leinöl am besten mit einem milden Trägeröl und tupfst es auf die betroffenen Stellen. Beginne immer mit einer kleinen Menge, um herauszufinden, wie Dein Hund die Behandlung verträgt. |
Öl für Hunde? Ja zum flüssigen Gold!
Öl, in all seiner Vielfalt, ist ein wertvoller Bestandteil in der Ernährung Deines treusten Freundes. Die Abwechslung machts! Variiere geeignete Öle, um Deinen Hund mit essenziellen Fettsäuren, Nährstoffen und Vitaminen zu versorgen. Nutze die heilsamen Eigenschaften hochwertiger, kaltgepresster Öle, für die gezielte innere oder äußere Anwendung bei Deinem Hund.
Die Gabe von Öl kann den Hunde-Organismus in vielerlei Hinsicht unterstützen, erspart Dir jedoch niemals den Gang zum Tierarzt!
Achtung: Die Inhalte dieses redaktionellen Beitrags wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Wir erheben dennoch keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Die enthaltenen Informationen dienen lediglich der allgemeinen Orientierung von Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern und ersetzen nicht eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Tierärztin oder einen approbierten Tierarzt. Wende Dich bei spezifischen Fragen zur Gesundheit Deines Hundes (zum Beispiel auch zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Futtermitteln und Medikamenten) oder anderen Anliegen immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt Deines Vertrauens!