Erste-Hilfe-Maßnahmen für Menschen sollten wir eigentlich alle kennen. Aber was ist, wenn es Deinem Hund plötzlich schlecht geht? Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde kennst Du?
In diesem Blog-Beitrag erklären wir Dir, wie Du im Notfall richtig reagierst, und wie Du Dich auf mögliche Notfälle bei Deinem Hund vorbereiten kannst. Außerdem zeigen wir Dir, was in eine Erste-Hilfe-Tasche für Hunde hineingehört und welche Maßnahmen bei Notfällen — wie Verletzungen, Hitzschlag, Vergiftungen, Atemstillstand, etc. — sinnvoll sind. Bleib dran und lerne alles Wichtige über das Thema „Erste Hilfe beim Hund“!
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist es so wichtig, sich mit dem Thema „Erste Hilfe am Hund“ zu beschäftigen?
- Wie kann ich mich auf Notfälle beim Hund vorbereiten und wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen?
- Allgemeine Verhaltenshinweise bei Hunde-Notfällen
- Was gehört in die Erste-Hilfe-Tasche für Hunde?
- Notfall oder nicht? TAPS-Schema für den Gesundheitscheck beim Hund
- Grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund
- Magendrehung als gefürchteter Notfall beim Hund
- Vergiftung als häufiger Notfall beim Hund
- Hitzschlag als Notfall beim Hund
- Fazit zum Thema Erste Hilfe bei Hunden
Warum ist es so wichtig, sich mit dem Thema „Erste Hilfe am Hund“ zu beschäftigen?
Als Hundehalterin oder Hundehalter liegt es in unserer Verantwortung, für das Wohlergehen unseres Vierbeiners zu sorgen. Das bedeutet auch, dass wir im Notfall richtig handeln müssen, um unseren Hund bestmöglich zu versorgen.
Leider kommt es immer wieder zu Unfällen oder schweren Verletzungen bei Hunden. In solchen Situationen können schnelle und vor allem richtige Erste-Hilfe-Maßnahmen den Unterschied zwischen Leben und Tod Deines Hundes bedeuten. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns als Hundebesitzer auf solche Notfälle vorbereiten und wissen, wie wir in solch einem Fall richtig handeln.
Auch wenn viele Menschen bei dem Thema „Erste-Hilfe am Hund“ meist nur an den absoluten Notfall — wie zum Beispiel den angefahrenen am Straßenrand liegenden Hund denken — umfassen Erste-Hilfe-Maßnahmen noch viel mehr. Denn auch bei alltäglichen Gefahren wie Bisswunden, dem Tritt in eine Glasscherbe, Insektenstichen oder dem Verschlucken von Kleinteilen gilt es Deinem Hund schnell und richtig zu helfen, bis er gegebenenfalls vom Tierarzt versorgt werden kann.
Wie kann ich mich auf Notfälle beim Hund vorbereiten und wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du Dich auf Notfälle beim Hund vorbereiten und wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen kannst:
- Informiere Dich zum Thema Erste-Hilfe am Hund: Eine gute Möglichkeit, um Dich auf Notfälle vorzubereiten, ist es, dich über die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund zu informieren. Dazu kannst Du auf Bücher, Artikel wie diesen hier oder spezielle Online-Kurse zurückgreifen.
- Besuche einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde vor Ort: In vielen Städten gibt es mittlerweile spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Hunde, die von erfahrenen Tierärzten oder anderen Sachverständigen geleitet werden. Solche Kurse bieten Dir die Möglichkeit, die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde zu erlernen, in der Praxis zu üben und Fragen zu stellen.
- Erste-Hilfe-Tasche für Hunde zu Hause haben: Es ist sinnvoll, eine kleine Erste-Hilfe-Tasche für Hunde zu Hause zu haben, die Du im Notfall nutzen kannst, um Deinem Hund zu helfen. Was in solch eine Tasche gehört, erfährst Du weiter unten in diesem Beitrag.
- Liste mit Notfall-Kontakten anlegen: Notfälle passieren unerwartet, schnell und oft auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten Deines Tierarztes. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir eine Liste mit Kontaktdaten und Öffnungszeiten von Tierarzt-Notdiensten, Tierkliniken und Tierrettungsdiensten in Deiner Umgebung anlegst, damit Du im Notfall schnell handeln kannst.
- Liste mit Medikamenten und sonstigen wichtigen Informationen anlegen: Nimmt Dein Hund regelmäßig Medikamente ein? Hat er Unverträglichkeiten oder Allergien gegen spezielle Medikamente? Dann lege auch hierzu eine Liste an, die Du dem behandelnden Notfall-Tierart vorlegen kannst. So können unerwünschte Wechselwirkungen und allergische Reaktionen bei der Notfallbehandlung vermieden werden.
Allgemeine Verhaltenshinweise bei Hunde-Notfällen
Bevor wir im Folgenden auf spezifische Notfälle und Maßnahmen eingehen, gibt es einige allgemeine Hinweise, die Du im Notfall beachten solltest.
- Ruhe bewahren: Bleibe auch in einem Notfall immer ruhig und versuche zu erst, die Situation zu analysieren. Panik ist in solchen Situationen zwar verständlich, aber sie führt häufig zu Fehlern und zum Verlust wertvoller Zeit. Versuche daher als erstes, Deine Gedanken zu ordnen und die Situation objektiv zu betrachten.
- Sichere die Unfallstelle: Wenn Dein Hund zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall verletzt wurde, ist es wichtig, dass Du die Unfallstelle absicherst und zum Beispiel mittels Warndreieck kennzeichnest, um weitere Unfälle zu vermeiden.
- Notruf absetzen: Wenn Dein Hund schwer verletzt ist oder Du unsicher bist, wie Du ihm richtig helfen kannst, zögere nicht, einen Notruf abzusetzen. Ein Tierarzt oder ein Tierrettungsdienst kann Dir (ggf. auch telefonisch) wertvolle Hilfe leisten.
- Sorge für Deinen Schutz: In einer Notsituation kann auch der liebste Hund durch Stress oder Schmerzen in Panik geraten und versuchen Dich zu beißen oder anderes aggressives Verhalten zeigen. Daher solltest Du Dich im Zweifelsfall durch einen Maulkorb oder eine Maulschlinge selbst schützen. Außerdem solltest Du den verletzten Hund unbedingt anleinen, damit er nicht in Panik davonläuft.
- Lass Deinen Hund nicht alleine: Lass Deinen Hund wenn möglich nicht alleine und versuche, ihn mit ruhiger Stimme zu beruhigen.
- Lege Deinen Hund in eine stabile Seitenlage: Diese Position verhindert, dass Dein Hund sich an seinem Erbrochenen oder Schleim verschlucken kann. Sie ist besonders wichtig, wenn Dein Hund bewusstlos ist. In diesem Fall ist es wichtig die Atemwege zu kontrollieren, damit Dein Hund nicht an seiner Zunge oder an Erbrochenem erstickt.
- Transportiere Deinen Hund vorsichtig zum Tierarzt: Im Anschluss an geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen sollte der Hund direkt zum Tierarzt gebracht werden. Zum Tragen des Hundes können eine Decke oder ein Brett sowie zusätzliche Ersthelfer hilfreich sein. Ist Dein Hund bewusstlos muss er in stabiler Seitenlage transportiert werden.
Was gehört in die Erste-Hilfe-Tasche für Hunde?
Sowohl für Zuhause, als auch für den Urlaub oder bei größeren Wanderungen solltest Du ein Erste-Hilfe-Set für Hunde griffbereit haben. Eine solche Hunde-Erste-Hilfe-Tasche sollte folgende Dinge enthalten:
- Verbandsmaterial: Verbandsmaterial wie Mullbinden, sterile Kompressen und Pflaster sind hilfreich, um Wunden abzudecken und zu verbinden. Bei Hunden haben sich auch spezielle selbsthaftende Verbände bewährt.
- Schere: Eine Schere ist hilfreich, um den Verband zuzuschneiden.
- Pinzette: Eine Pinzette ist hilfreich um Splitter und andere Fremdkörper aus Wunden entfernen zu können.
- Zeckenentferner: Eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte helfen Dir Zecken zuverlässig zu entfernen.
- Fieberthermometer: Ein elektronisches Fieberthermometer mit flexibler Spitze hilft Dir die Körpertemperatur Deines Hundes zu messen.
- Desinfektionsmittel: Für Hunde geeignete Wundspülungen, Salben oder Desinfektionsmittel (wie zum Beispiel Kochsalzlösung, Iod, Octenisept etc.) dienen dazu, Wunden zu reinigen und Infektionen vorzubeugen.
- Aktivkohletabletten: Können bei Vergiftungen und starkem Durchfall hilfreich sein.
- Kleine Taschenlampe: Eine Taschenlampe hilft Dir dabei unübersichtliche Körperteile wie Ohren oder Pfoten besser untersuchen zu können.
- Notfallmedikationen: Einige Hunde haben spezielle Medikamente, die sie im Notfall benötigen, z.B. Epi-Pens bei allergischen Reaktionen oder spezielle Schmerzmittel.
- Einmalhandschuhe: Handschuhe schützen Dich und Deinen Hund vor Infektionen während Du Deinen Hund versorgst und können auch hilfreich sein, um Giftproben, Kot oder Erbrochenes einzusammeln.
- Rettungsdecke: Eine spezielle Thermo-Rettungsdecke kann nützlich sein, um den Hund warmzuhalten, wenn er nass oder kalt ist.
- Liste mit Notfallkontakten und Medikamenten: Stelle sicher, dass Du die oben genannten Listen in der Erste-Hilfe-Tasche verstaut hast.
Wenn Du das Erste-Hilfe-Set nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs nutzen möchtest, solltest Du auf eine angemessene Größe achten. Die Tasche muss klein und handlich sein, sodass Du sie leicht mit dir führen kannst. Es bietet sich zum Beispiel ein Modell mit Schlaufe an – so kannst Du es zum Beispiel am Gürtel befestigen. Zudem lässt sich ein kleines, kompaktes Set leicht in den Rucksack packen oder an einem vorgesehenen Platz im Auto verstauen.
ACHTUNG: Bevor Du Deinem Hund irgendwelche Medikamente verabreichst, solltest Du unbedingt mit Deinem Tierarzt Rücksprache halten.
Notfall oder nicht? TAPS-Schema für den Gesundheitscheck beim Hund
Oftmals ist es offensichtlich, dass ein Notfall vorliegt, zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall. In manchen Situationen bist Du Dir aber vielleicht gar nicht so sicher, ob es sich wirklich um einen akuten Notfall handelt und wie es um Deine Fellnase gerade steht. Für medizinische Laien wurde für solche Situationen das sogenannte TAPS-Schema entwickelt, bei dem jeder Buchstabe für eine körperliche Eigenschaft steht, die überprüft werden kann:
- T wie Temperatur: Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt bei 37,5 bis 39 °C. Ab 40 °C wird bei Hunden von Fieber gesprochen. Ab einer Körpertemperatur von 41°C wird es gefährlich für Deinen Hund. Die Körpertemperatur misst Du beim Hund ganz vorsichtig mit Hilfe eines Fieberthermometers im After.
- A wie Atmung: Die Atemfrequenz eines gesunden Hundes liegt zwischen 10 und 30 Atemzügen pro Minute. Die Atmung Deines Vierbeiners erkennst Du in der Regel am Heben und Senken des Rumpfes.
- P wie Puls: Die Pulsfrequenz eines gesunden Hundes liegt bei großen Rassen zwischen 70 und 140 Schlägen pro Minute. Bei mittelgroßen Rassen liegt die normale Pulsfrequenz zwischen 80 und 160 Schlägen pro Minute und bei kleineren Rassen bei 90 bis 180 Schlägen pro Minute. Du kannst den Herzschlag/ Pulsschlag an der linken seitlichen Brustwand oder an der Schlagader messen, die an der Innenseiten der Hinterläufe verläuft. Dort misst Du den Puls durch Auflegen des Zeige- und Mittelfingers.
- S wie Schleimhaut: Die Schleimhäute im Mund eines gesunden Hundes sind rosafarben. Blasse Schleimhäute oder lila, bläuliche Verfärbungen können Anzeichen für Sauerstoffmangel oder Blutverlust sein. Dunkelrote Schleimhäute können Anzeichen für einen Hitzschlag, eine Entzündung oder eine Infektionskrankheit sein. Mit Hilfe der sogenannten kapillaren Rückfüllungszeit kannst Du Dir außerdem einen Überblick über den Kreislaufzustand Deines Hundes verschaffen. Um diese zu messen, drückst Du etwa drei Sekunden mit Deinem Finger auf eine rosafarbene Stelle am Zahnfleisch. Die Stelle sollte weiß sein, sobald Du den Finger wegnimmst. Wenn es länger als zwei Sekunden dauert, bis die Stelle wieder ihre ursprüngliche Farbe angenommen hat, ist der Kreislaufzustand Deines Vierbeiners bedenklich und sollte von einem Tierarzt untersucht werden.
Eine Abweichung von den normalen Werten kann ein Anzeichen für einen Notfall bzw. eine (ernsthafte) Erkrankung oder eine schlimme Verletzung sein und sollte von einem Tierarzt beurteilt werden!
Grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund
Da nicht jeder Notfall gleich ist, gibt es nicht „die eine richtige Vorgehensweise“. Vielmehr besteht die Erste Hilfe beim Hund aus verschiedenen Maßnahmen, die abhängig vom jeweiligen Zustand des Hundes sind.
Stabile Seitenlage beim Hund
Die stabile Seitenlage beim Hund ist eine wichtige Maßnahme, die bei Atemstillstand, Bewusstlosigkeit oder Herz-Kreislauf-Stillstand durchgeführt werden sollte. Sie dient dazu, den Hund in eine Position zu bringen, in der er frei atmen kann und in der sein Herz-Kreislauf-System bestmöglich unterstützt wird. Der Hund wird dazu seitlich auf die rechte Körperseite (bzw. auf die unverletzte Körperseite) gelegt.
Beim bewusstlosen Hund muss der Kopf leicht überstreckt werden, das Maul muss offen sein und die Zunge heraushängen. Außerdem sollte das Maul der tiefste Punkt sein, damit Erbrochenes, Schleim und Blut ablaufen können.
Es ist sinnvoll den Hund direkt auf eine Unterlage (wie eine Decke) zu legen, auf der er später transportiert werden kann.
Kontrolliere regelmäßig die Atmung Deines Hundes und seinen Herzschlag bis Hilfe eintrifft. Wenn Dein Hund nicht atmet oder keinen Puls hat, führst Du Wiederbelebungsmaßnahmen durch.
Herz-Lungen-Wiederbelebung beim Hund
Für eine Herz-Lungen-Wiederbelebung legst Du Deinen Hund in die stabile Seitenlage auf seine rechte Körperseite und platzierst einen Deiner Handballen etwa 5 cm hinter dem Ellbogengelenk auf der Brust Deines Hundes. Den Ballen Deiner anderen Hand setzt Du oben drauf. Mit gestreckten Armen drückst Du nun senkrecht etwa 15 bis 20 Mal hintereinander den Brustkorb des Hundes ein (zwei Mal drücken pro Sekunde). Danach beatmest Du Deinen Hund zwei Mal, indem Du ihm langsam Luft in die Nase bläst, bis sich seine Brust hebt und wieder senkt. Danach wiederholst Du das Pumpen und Beatmen bis Hilfe kommt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Herz-Lungen-Wiederbelebung nur dann durchgeführt werden sollte, wenn Dein Hund nicht in der Lage ist, frei zu atmen oder keinen Puls mehr hat. Wenn Du Dir unsicher bist, wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung beim Hund durchgeführt wird, empfehlen wir Dir einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu absolvieren, damit Du Deinen Hund nicht ungewollt verletzt!
Druckverband für den Hund bei stark blutenden Wunden
Bei stark blutenden Wunden mit hohem Blutverlust solltest Du Deinem Hund einen Druckverband anlegen, um den Blutfluss zu stoppen. Die Wunde wird hierbei zuerst mit einer Wundauflage abgedeckt. Die Wundauflage fixierst Du dann mit einer Mullbinde. Als nächstes legst Du ein (nicht saugendes) Druckpolster auf die Wunde auf und befestigst dieses mit der Mullbinde (oder einem Tuch) mit leichtem Druck, um die Blutung zu stillen. Stelle dabei unbedingt sicher, dass der Verband fest genug angelegt ist, um die Blutung zu stillen, aber nicht so fest, dass der Blutfluss komplett unterbunden wird.
Magendrehung als gefürchteter Notfall beim Hund
Zu den gefürchtetsten Notfällen beim Hund gehört die Magendrehung. Sie ist eine ernste Erkrankung, bei der sich der Magen des Hundes um seine eigene Achse dreht.
Zu den Symptomen gehören unter anderem Unruhe, Hecheln, starker Speichelfluss, Würgen, Stöhnen, ein aufgeblähter Bauch, flache und schnelle Atmung, erhöhte Pulsfrequenz sowie kalte Ohren und Pfoten. Die Magendrehung kann aus verschiedenen Gründen auftreten, wie zum Beispiel aufgrund einer unausgewogenen Ernährung, Überfütterung oder einer Verletzung des Bauchraums. Sie kommt häufiger bei großen und tiefbrüstigen Hunderassen vor, wie zum Beispiel Boxern, Mastiffs und Doggen.
Wenn Du vermutest, dass Dein Hund eine Magendrehung haben könnte, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Wird die Magendrehung nicht schnell genug behandelt, kann sie im schlimmsten Fall zum Tod Deines Hundes führen. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Operation, um den Magen wieder in seine normale Position zu bringen. Erste-Hilfe-Maßnahmen zu Hause sind bei diesem Notfall leider nicht möglich!
Vergiftung als häufiger Notfall beim Hund
Eine Vergiftung gehört zu den häufigsten Notfällen beim Hund. Ursachen können zum Beispiel der Verzehr von giftigen Lebensmitteln, Pflanzen, Medikamenten, Reinigern oder gezielt ausgelegten Giftködern sein. Die Symptome einer Vergiftung beim Hund können sehr unterschiedlich ausfallen und hängen von der Art der Vergiftung und der Menge der aufgenommenen Substanz ab. Mögliche Symptome sind Erbrechen, Schaum vorm Maul, Durchfall, Appetitlosigkeit, Atembeschwerden, Veränderungen im Verhalten, Schwäche, Zittern, Krämpfe, Lähmungserscheinungen und Bewusstlosigkeit. Wenn Du bei Deinem Hund eine Vergiftung vermutest, solltest Du unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
Bei einer Vergiftung sinkt häufig die Körpertemperatur Deines Vierbeiners ab. Als Erste-Hilfe-Maßnahme solltest Du Deinen Hund daher warm halten. Falls Du Reste des aufgenommenen Giftes findest, solltest Du unbedingt eine Probe davon an den Tierarzt geben. Auch Kotproben oder Reste des Erbrochenen können hilfreich für die Behandlung sein.
Hitzschlag als Notfall beim Hund
Neben der Vergiftung gehört der sogenannte Hitzschlag zu den häufigen Notfällen beim Hund. Ein Hitzschlag ist eine akute Erkrankung, die durch eine Überhitzung des Körpers verursacht wird. Der Hitzschlag entsteht, wenn sich der Hundekörper bei hohen Temperaturen, durch direkte Sonneneinstrahlung oder bei hoher körperlicher Anstrengung zu sehr aufheizt und nicht mehr in der Lage ist, die Hitze (zum Beispiel durch Schwitzen an den Pfoten oder Hecheln) effektiv abzuführen.
Mögliche Symptome eines Hitzschlags beim Hund sind Unruhe, Schwäche, Atembeschwerden, Hecheln, Keuchen, Krämpfe, Erbrechen, rote Schleimhäute, erhöhter Puls und Bewusstlosigkeit. Wenn Du vermutest, dass Dein Hund einen Hitzschlag hat, solltest Du ihn als Erste-Hilfe-Maßnahme in den Schatten bringen. Danach solltest Du ihn langsam mit kalten Tüchern an den Pfoten runterkühlen und schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Bitte gehe beim Abkühlen behutsam vor. Kühlst Du Deinen Hund zu schnell runter kann es zum Schock kommen.
Fazit zum Thema Erste Hilfe bei Hunden
In diesem Blog-Beitrag haben wir uns ausführlich mit dem Thema Erste Hilfe bei Hunden beschäftigt und einige wichtige Tipps und Tricks vorgestellt, die Du als Hundebesitzer kennen solltest. Hierzu gehört unter anderem das TAPS-Schema. Mit dessen Hilfe kannst Du Dir (auch als medizinischer Laie) schnell einen Überblick über den Gesundheitszustand Deines Hundes verschaffen kannst.
Es ist wichtig, dass Du als Hundebesitzer im Notfall ruhig bleibst und in der Lage bist, schnell und effektiv zu handeln. Mit dem richtigen Vorwissen und einer gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Tasche für Hunde kannst Du Deinem Vierbeiner in vielen Fällen schnell und effektiv Erste Hilfe leisten. Vergiss aber bitte nie, dass Du im Zweifel immer einen Tierarzt aufsuchen solltest, um sicherzustellen, dass Dein Hund die bestmögliche Behandlung erhält.