Der Bernedoodle verkörpert genau das, was sein Name vermuten lässt: eine spannende Mischung aus Berner Sennenhund und Pudel. Falls Du Dich also zwischen diesen beiden Hunderassen nicht entscheiden kannst, ist der Bernedoodle vielleicht die richtige Wahl? Damit Du diese Frage für Dich beantworten kannst, stellen wir Dir in unserem Artikel alles über Aussehen, Charaktereigenschaften und Besonderheiten deskuscheligen Überraschungspakets namens Bernedoodle vor. Welche Eigenschaften der wuschelige Vierbeiner mitbringt, hängt übrigens davon ab, welche Rasse sich stärker durchsetzt. Klingt spannend, oder? Wir wünschen Dir viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
- Steckbrief des Bernedoodles
- Herkunft, Abstammung und Geschichte des Bernedoodles
- Wie sieht ein Bernedoodle aus?
- Charakter und typische Eigenschaften des Bernedoodles
- Wie erziehe ich meinen Bernedoodle?
- Tipps zur Haltung eines Bernedoodles
- Was bei der Fütterung des Bernedoodles zu beachten ist
- Gesundheit und Pflege des Bernedoodle
- Wie wahrscheinlich ist eine Bernedoodle-Allergie?
- Fazit: Passt ein Bernedoodle zu mir?
Steckbrief des Bernedoodles
Zum Start kannst Du Dir hier einen kurzen Überblick über diese besondere Hunderasse verschaffen:
Name der Rasse | Bernedoodle |
Größe | Mittelgroß bis groß |
Schulterhöhe | 58 bis 70 cm |
Gewicht | 30 bis 40 kg |
Fellfarben | Meist schwarz, weiß, braun, am beliebtesten ist die Dreifarbigkeit |
Lebenserwartung | 10 bis 12 Jahre |
Typische Eigenschaften/ Besonderheiten | Schlau, gutmütig, verspielt, familiär, gelten als hypoallerge Hunderasse |
Für Anfänger geeignet? | Ja |
Jagdtrieb | Minimal |
Aktivitätslevel/ Bewegungsbedarf | Mittel |
Erziehbarkeit | Relativ leicht |
Herkunft, Abstammung und Geschichte des Bernedoodles
Der Bernedoodle-Hund gehört zu den sogenannten Hybrid-Hunden. Das bedeutet, dass er nicht reinrassig, sondern ein gezielt gezüchteter Mischlingshund ist. Um die guten Eigenschaften zweier Hunderassen zu kombinieren, werden in diesem Fall Pudel und Berner Sennenhunde verpaart.
Pudel wurden ursprünglich, entgegen ihrem Ruf als Schoßhündchen, zur Jagd von Vögeln eingesetzt. Berner Sennenhunde kamen als Arbeitshunde zum Einsatz und halfen beim Transport schwerer Lasten oder beim Treiben und Bewachen von Vieh.
Man vermutet, dass erste Bernedoodle-Züchtungen bereits 2003 in Kanada stattfanden. Dort könnte der Bernedoodle also seinen Ursprung haben. Als Hintergedanke vermutet man, dass er aufgrund seines besonderen Aussehens bei Wettbewerben gut abschneiden sollte. Deswegen gilt er auch als Designer-Hund. Im Vordergrund stand also die bestmögliche Platzierung und nicht die Gesundheit des Hundes, die eigentlich deutlich wichtiger sein sollte! Mehr zur gesundheitlichen Situation erfährst Du später in diesem Artikel.
Der Bernedoodle wird übrigens vom FCI nicht als offizielle Hunderasse anerkannt, was diesen besonderen Vierbeiner aber nicht weniger interessant macht.
Wie sieht ein Bernedoodle aus?
Diese Frage lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Es kommt nämlich darauf an, welche Rasse sich stärker durchsetzt: der Pudel oder der Berner Sennenhund. Beispielsweise kann das Fell des Bernedoodles sehr unterschiedlich aussehen.
Einige Gemeinsamkeiten haben aber alle: ihre Lockenpracht und ihr niedliches Aussehen! Gerne werden Bernedoodles deswegen mit Teddys verglichen, nicht zuletzt auch wegen ihrer braunen Knopfaugen. Auch typisch: die großen Schlappohren und ihr muskulöser, eleganter Körperbau.
Bei der Fellfarbe sind verschiedene Varianten möglich: meist sieht man sie aber in schwarz, weiß oder braun bzw. zwei- bis dreifarbig.
Wie groß ein Bernedoodle letztendlich wird, lässt sich auch nicht pauschal beantworten und lässt sich selbst im Welpenalter noch nicht mit Sicherheit vorhersagen. Das bleibt somit vorerst eine große oder kleine Überraschung.
Lässt sich die Bernedoodle-Größe beeinflussen?
Das schlüsseln wir mal auf. Denn tatsächlich kann der flauschige Vierbeiner je nach Elternteil groß, klein oder „mini“ werden:
Der mittelgroße Standard-Bernedoodle ist das Ergebnis einer Kreuzung eines Berner Sennenhundes mit einem Standard-Pudel. Seine Eigenschaften konntest Du bereits dem Steckbrief entnehmen: Seine Schulterhöhe beträgt 50 bis 70 Zentimeter und er bringt 30 bis 40 Kilogramm auf die Waage.
Ein Bernedoodle-Mini entsteht, wenn statt eines Standard-Pudels ein Miniaturpudel gewählt wird. Dann beträgt die Schulterhöhe nur noch 45 bis 55 Zentimeter und das Gewicht liegt in der Regel zwischen 11 und 22 Kilogramm. Solche Hunde sind auch als „Bernese Mountain Poo“ oder „Mini-Bernesepoo“ bekannt.
Es gibt auch eine Variante, bei der ein Bernedoodle-Mini mit einem Toy-Pudel gekreuzt wird. Mit 30 bis 43 Zentimetern Schulterhöhe und 5 bis 10 Kilogramm Gewicht bezeichnet man diese Hunde als Miniatur-Bernedoodle.
Charakter und typische Eigenschaften des Bernedoodles
Was ihre Charaktereigenschaften anbelangt, könnten die beiden Elternrassen kaum unterschiedlicher sein. Pudel sind regelrechte Energiebündel mit einem erhöhten Jagdtrieb. Sie gelten als verspielt und klug.
Berner Sennenhunde sind als gemütliche, ruhige Hunde bekannt. Sie sind gelassen und bevorzugen deutlich weniger Action als Pudel.
Meistens trägt der Bernedoodle eine gute Mischung all dieser Eigenschaften in sich. Dafür gibt es allerdings keine Garantie. Welche Charakterzüge sich stärker ausprägen, ist ganz und gar der Natur überlassen. Dein treuer Begleiter könnte also durchaus etwas gelassener oder verspielter sein als seine Geschwister-Welpen aus demselben Wurf.
Insgesamt kann man aber sagen, dass der Bernedoodle sich prima in Familien integriert und gut für Anfänger geeignet ist. Auch mit seinen Artgenossen versteht er sich hervorragend und er gilt auch als sehr sozial. Sogar mit Katzen kann er sich anfreunden. Wie immer ist eine frühe Sozialisierung wichtig, am besten schon im Welpenalter. So kann der Bernedoodle sich früh an das Zusammenleben mit anderen Tieren gewöhnen.
Wie erziehe ich meinen Bernedoodle?
Da man im Vorfeld nie mit Sicherheit sagen kann, welchen Charakter Dein Hund annehmen wird, solltest Du Deinen Bernedoodle ganz genau beobachten. Ist er eher intelligent und flink wie ein Pudel? Oder eher gutmütig und gemütlich wie ein Berner Sennenhund?
Seine individuellen Eigenschaften solltest Du in Erziehung und Training berücksichtigen. Das erleichtert die Zusammenarbeit und Du kannst besser auf seine Bedürfnisse eingehen.
In selten Fällen kommt es vor, dass sich der Jagdtrieb des Pudels etwas stärker durchsetzt, was die Erziehung schwieriger gestalten kann. Insgesamt gilt diese Hunderasse jedoch als leicht erziehbar.
Tipps zur Haltung eines Bernedoodles
Ausgedehnte Spaziergänge in der Natur sind mit Deinem Bernedoodle-Hund Pflicht. Bernedoodles verbringen ihre Zeit gerne an der frischen Luft – und das bei Wind und Wetter. Mach Dich also auch auf Spaziergänge im Regen gefasst und auch dann, wenn Du vielleicht nicht unbedingt Lust auf eine Gassi-Runde hast.
Am meisten freut sich Dein Vierbeinerüber ein Haus mit Garten. So hat er neben den Spaziergängen noch genügend Möglichkeiten, sich auszutoben. Vielleicht hast Du sogar die Option, ihm eine schöne Hundehütte zum Verweilen anzubieten? Falls Du in einer Wohnung in der Stadt wohnst, solltest Du überlegen, ob Du der Fellnase den nötigen täglichen Auslauf bieten kannst.
Was bei der Fütterung des Bernedoodles zu beachten ist
Wie bei allen anderen Hunderassen, ist auch beim Bernedoodle eine gesunde und bedarfsgerechte Ernährung sehr wichtig für die Gesundheit Deines Hundes. Generell ist eine solche Ernährung mit verschiedenen Fütterungskonzepten möglich. Du kannst Deinen Bernedoodle sowohl mit Trockenfutter, Nassfutter als auch mit Frischfutter (BARF) artgerecht ernähren. Wichtig hierbei ist es, ist auf hochwertiges Hundefutter ohne ungesunde Inhaltsstoffe zu achten.
Was wir deswegen grundsätzlich empfehlen und dem herkömmlichen Futter aus der Tierhandlung vorziehen: selbst kochen oder BARFen! So weißt Du ganz genau, was Dein Liebling bekommt und kannst ihn optimal mit Nährstoffen und Energie versorgen. Damit verschwendest Du sogar weniger Lebensmittel und kannst leichter auf eventuelle Unverträglichkeiten und Vorlieben Deines Hundes Rücksicht nehmen. Als Alternative hierzu können wir aus eigener Erfahrung das Premium-Nassfutter von Anifit empfehlen.
Übrigens: Sich mit der artgerechten Ernährung zu beschäftigen, neue Kombinationen auszuprobieren oder sogar selbst Hundekekse zu backen, kann richtig Spaß machen!
Selbstverständlich muss für Deine Fellnase auch immer frisches Wasser bereitstehen.
Ansonsten gelten die gleichen Regeln zur Fütterung wie bei allen anderen Hunden auch. Vor allem, dass Du je nach Alter und Größe Deines Bernedoodles die Menge und Art des Futters anpassen solltest und dass Welpen und Senioren besondere Bedürfnisse haben.
Gesundheit und Pflege des Bernedoodle
Da diese Rasse noch recht neu ist, ist über gesundheitliche Probleme noch relativ wenig bekannt. Man weiß aber, dass der Bernedoodle zu Gelenkproblemen neigt, wie auch andere mittelgroße Hunde. Deswegen sollten Treppen eher gemieden werden, da diese die Knie Deines Vierbeiners nur unnötig strapazieren.
Auch die Ohren bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Achte darauf, dass das flauschige Bernedoodle-Fell nicht in die Ohren bzw. Gehörgänge gelangt und entferne es ansonsten vorsichtig. Sonst kann es passieren, dass sich die Ohren Deines Lieblings entzünden und ihr dem Tierarzt zwangsläufig einen Besuch abstatten müsst.
Aufgrund der besonderen Eigenschaften seines Fells solltest Du mit deinem Bernedoodle regelmäßig zum Hundefriseur gehen. Am besten buchst Du die Termine dort nach Bedarf, mindestens aber alle drei Monate. Alternativ kannst Du das Fell auch selbst scheren. Ohne regelmäßigern Haarschnitt kann es passieren, dass sein Fell verfilzt und sich die Haut entzündet.
Bürste Deinen Bernedoodle zusätzlich regelmäßig mit einer geeigneten Hundebürste oder nutze einen Fellpflegehandschuh.
Wie Du siehst, ist die Fellpflege vielleicht etwas anspruchsvoller, als Du es von anderen Hunderassen kennst.
Wie wahrscheinlich ist eine Bernedoodle-Allergie?
Für Allergiker spielt diese Rasse eine weitere Stärke aus, denn eine Bernedoodle-Allergie gibt es in der Regel nicht!
Seine hypoallergene Eigenschaft hat er dem Pudel zu verdanken.
Achte bei Deiner Wahl darauf, einen Bernedoodle mit möglichst starken Locken zu wählen: Das reduziert das Allergierisiko, denn je stärker die Locken, desto weniger haart der Vierbeiner. Und das wiederum ist für Allergiker eine wichtige Eigenschaft.
Trotzdem lässt sich eine Allergie nie ganz ausschließen! Falls Du Sorge vor einer allergischen Reaktion hast, solltest Du das vor der Anschaffung eines eigenen Vierbeiners testen. Vielleicht hat in Deinem Umfeld jemand einen Bernedoodle? Ansonsten kannst Du beispielsweise im Tierheim nachfragen.
Fazit: Passt ein Bernedoodle zu mir?
Auch wenn sich der Bernedoodle für Anfänger gut eignet, solltest Du vor einer Kaufentscheidung diese Fragen mit „Ja“ beantworten können:
Kannst Du Deinem neuen Mitbewohner genügend Platz zum Leben und Toben bieten? Im Idealfall sogar einen Garten?
Bist du auch bei Regen und Wind zu einer bzw. mehreren ausgiebigen Gassi-Runden pro Tag bereit?
Bist Du Dir der aufwendigeren Fellpflege bewusst?
Passen die Eigenschaften beider Elternrassen des Bernedoodles zu Deinen Vorstellungen?
Hast Du genug Geld zur Seite gelegt, dass Du auch unvorhergesehene Tierarztbesuche bezahlen kannst?
Bedenke auf jeden Fall, dass sich eben im Vorfeld nicht genau sagen lässt, welche Eigenschaften Dein vielleicht zukünftiges Familienmitglied genau mitbringt.
Falls Du einen Bernedoodle bei Dir einziehen lässt, wirst Du in ihm aber auf jeden Fall einen wahren Freund fürs Leben finden, der Dich gerne überall hinbegleitet.
Denke beim Kauf immer daran, dass es nicht jeder Züchter gut mit den kleinen Fellknäueln meint. Manche sehen nur das Geld und nicht das Wohl des Tieres. Sei Dir dessen bewusst und informiere Dich im Vorfeld ganz genau. Noch besser: Schau doch mal im Tierheim vorbei. Vielleicht wartet dort Dein zukünftiger bester Freund bereits auf Dich!