Viele Kinder träumen von einem eigenen Hund. Für Eltern stellt sich damit eine schwere Frage: Sollen sie den Wunsch erfüllen oder führt dies auf Dauer nur zu Stress und Streit in der Familie? Was es bei der Entscheidung für oder gegen einen Hund für Kinder zu beachten gibt, erfährst Du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Ernsthaftigkeit des Wunsches nach einem Hund ausloten
Wünscht sich Dein Kind einen Hund, solltest Du Dich als Elternteil zunächst fragen, woher der Wunsch stammt. Hat möglicherweise eine gute Freundin gerade erst einen Hund bekommen und Dein Kind ist nun neidisch oder fühlt sich von der Freundin zurückgesetzt? Hat gar eine Serienheldin im Fernsehen oder eine Influencerin bei Instagram einen niedlichen Hundewelpen bekommen, der nun tagtäglich angepriesen wird? In solchen Fällen ist es eher wenig sinnvoll, dem Wunsch nach einem Hund direkt nachzugeben, denn solche Phasen werden in der Regel schnell wieder vorbei sein.
Schließt Dein Kind aber schon seit langem mit jedem Hund in Reichweite Freundschaft und wiederholt es den Wunsch über längere Zeit mehrfach, dann lohnt sich die Überlegung einen Hund anzuschaffen. Grundsätzlich sind Haustiere gut für Kinder. Kinder lernen durch Haustiere Verantwortung zu übernehmen und sind häufig mit Haustieren im eigenen Haushalt sogar gesünder. Einerseits liegt das konkret daran, dass Kinder durch die Tiere mit mehr Keimen in Kontakt kommen und ein stärkeres Immunsystem entwickeln. Andererseits erfordert der Hund tägliches Gassigehen und sorgt damit dafür, dass sich Dein Kind an der frischen Luft bewegen muss.
Langfristige Kosten der Hundehaltung bedenken
Von der täglichen Ernährung des Hundes über die Erstausstattung wie Körbchen und Leine, Hundeversicherungen, Hundesteuer, bis hin zu regelmäßigen Tierarztkosten kommen auf Hundehalter viele Kosten zu. Hier sollten Eltern realistisch überlegen, ob sich die Familie überhaupt einen Hund leisten kann oder ob das Kind möglicherweise auch mit Kleintieren wie Meerschweinchen, Hamstern etc. glücklich werden könnte.
Bei den Kosten spielt Rasse des zukünftigen Hundes ebenfalls eine Rolle, denn große Hunde fressen natürlich viel mehr und sind oftmals krankheitsanfälliger. Darüber hinaus sind manche Rassen gut für Familien geeignet, während andere mit Kindern nicht so gut auskommen. Aktuell gehört beispielsweise die charmante verschmuste französische Bulldogge zu den beliebtesten Hunderassen. Mit ihrer Anhänglichkeit ist sie eine gute Freundin für Kinder und hält sie zugleich mit ihrer Lebhaftigkeit auf Trab. Bei einer Größe von maximal 35 Zentimetern besteht außerdem keine Gefahr, dass das Tier ein kleines Kind aus Versehen erdrückt.
Dennoch gilt: Lasse gerade kleine Kinder niemals mit einem Hund alleine. Auch sehr kinderliebe Hunde bleiben zu einem gewissen grad unberechenbar.
Was gibt es sonst vor der Anschaffung eines Hunde zu bedenken?
Neben den Kosten der Hundehaltung gibt es weitere Punkte, die vor der Anschaffung eines Hundes unbedingt bedacht werden müssen.
Die Anschaffung eines Hundes ist eine langfristige Entscheidung: Hunde haben je nach Rasse eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10–13 Jahren. Gerade kleinere Hunderassen können aber auch deutlich älter werden. In all diesen Jahren tragen Hundebesitzer eine große Verantwortung, denn ein Hund ist ein Lebewesen mit spezifischen Bedürfnissen und kein Spielzeug, das weg gelegt werden kann, wenn man gerade keine Lust oder Zeit dafür hat. Die Entscheidung für einen Hund sollte daher gut überlegt sein.
Ein Hund ist vollkommen von seinen Besitzern abhängig. Diese müssen ständig dafür sorgen, dass es dem Hund gut geht und dass der Hund alles bekommt was er braucht – sei es Futter, Wasser, sonstiges Hundezubehör, regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt, regelmäßigen Auslauf, artgerechte Beschäftigung, Fellpflege, Krallenpflege, die richtige Erziehung und vieles mehr.
Bevor bei Dir ein Hund einzieht, solltest Du Dir außerdem unbedingt im Klaren darüber sein, dass sich diese Entscheidung auf das ganzen Leben Deiner Familie auswirkt.
- Wie oben bereits erwähnt, verursacht ein Hund nicht unerhebliche Kosten.
- Ein Hund muss außerdem täglich versorgt werden. Hierzu gehört auch tägliches Gassigehen von ggf. mehreren Stunden!
- Ein Hund beeinflusst die Urlaubsplanung: Entweder kommt der Vierbeiner mit in den Urlaub, oder Du brauchst jemanden der sich zuverlässig um den Hund kümmern kann, solange ihr im Urlaub seid.
- Während Du arbeitest bzw. Dein Kind in der Schule ist, musst Du ebenfalls sicherstellen, dass Dein Hund gut versorgt ist.
- Auch die Wohnsituation muss ggf. an den Hund angepasst werden. Gerade größere Hunderassen, brauchen viel Auslauf, da ist ein Garten optimal. Wohnst Du zur Miete, muss mit dem Vermieter abgeklärt werden, ob Hundehaltung überhaupt erlaubt ist.
- Außerdem sollte vor dem Einzug eines Hundes sichergestellt werden, dass niemand in der Familie gegen Hunde allergisch ist.
Wann ist ein Kind reif für einen Hund?
Bleibt zuletzt die Frage danach, ab welchem Alter Kinder einen Hund bekommen sollten. Dies hängt natürlich vom individuellen Entwicklungsstand ab, doch meist wird empfohlen, dass Kinder mindestens 10–11 Jahre alt sein sollen. Erst dann sind sie reif genug, um die Verantwortung für ein anspruchsvolles Lebewesen wie einen Hund zu übernehmen. Dennoch sollten Eltern stets im Hinterkopf behalten, dass sie vermutlich auch mal als Hundesitter einspringen müssen – spätestens wenn die Pubertät beginnt und für das Kind das andere Geschlecht auf einmal hochinteressant wird, bleibt die Hundeversorgung oftmals an den Eltern hängen.