Welche Kräuter dürfen Hunde essen? Dürfen Hunde überhaupt Kräuter fressen und wozu soll das gut sein? Heilpflanzen haben nicht nur auf den menschlichen Organismus bestimmte Auswirkungen, sondern können auch das Wohlbefinden unserer Vierbeiner unterstützen. Aber Achtung! Einige Kräuter sind für Hunde giftig und es gibt einiges zu beachten, wenn Du Deinem Hund Kräuter füttern möchtest. Wir verraten Dir in diesem Beitrag, welche Kräuter für Hunde geeignet sind, welche Vorteile es beim Kaufen und selber mischen gibt, ob getrocknete Kräuter besser geeignet sind als frische und überhaupt erhältst Du in diesem Artikel wertvolle Einblicke in die Kräuterkunde für Hundehalter. Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
- Warum sollte ich meinem Hund Kräuter füttern?
- Welche Kräuter eignen sich für Hunde?
- Für was sind die einzelnen Heilkräuter gut?
- Wie werden Kräuter für Hunde verfüttert? 3 Fütterungstipps
- Exkurs: Warum muss ich Kräuter für meinen Hund pürieren?
- Kräuter für Hunde: Die richtige Dosierung
- Getrocknete vs. frische Kräuter für Hunde
- Tee für Hunde
- Kräuter selbst sammeln: Was muss ich beachten?
- Welche Kräuter sind giftig für Hunde?
- Fazit: Kräuter für Hunde: Gesund oder giftig?
Warum sollte ich meinem Hund Kräuter füttern?
Ähnlich wie wir Menschen profitieren auch viele Tiere von Heilpflanzen wie Kurkuma, Kamille, Salbei, Hagebutte oder Brennessel. Dennoch sind unsere Haushunde keine reinen Pflanzenfresser, sondern ernähren sich — je nach Lebensraum — überwiegend von — halt Dich fest! — Abfall in allen Formen und Farben, Aas, Fleisch bzw. Fleischabfällen und sogar Exkrementen. Als domestiziertes Familienmitglied genießen viele Hunde eine weitaus bessere Ernährung, häufig eine biologisch artgerechte Rohfleischfütterung, kurz gesagt: BARF.
Gerade bei dieser Ernährungs-Variante taucht die Frage auf, ob man Bello nicht gelegentlich ein paar Kräuter in den Napf werfen sollte?
Diese Frage beantworten wir gerne kurz und knapp:
Ja, Hunde profitieren durchaus von der Gabe ausgewählter Kräuter! Allerdings musst Du Dich sehr genau mit der Auswahl, Zusammensetzung und Dosierung der einzelnen Kräuter auseinandersetzen. Die Fütterung von Kräutern ist stets mit Vorsicht zu genießen. Vorteilhaft ist, dass Du mit dem Füttern von Kräutern das Calcium-Phosphor-Verhältnis Deines Hundes ausgleichen kannst, was für eine optimale Gesundheit unserer Vierbeiner enorm wichtig ist. Außerdem enthalten Kräuter viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Vitalität und Lebensfreude Deines Hundes steigern.
Wir empfehlen Dir folgende Bücher, wenn Du Dich näher mit dem Thema Heilpflanzen und Kräuter für Hunde beschäftigen möchtest:
Welche Kräuter eignen sich für Hunde?
Nicht alle Kräuter dürfen in den Hund! Generell kannst Du Dir merken, dass bei der Fütterung von Kräutern für Hunde weniger immer mehr ist! Passende Kräutermischungen und Dosierungen können die Gesundheit Deines Vierbeiners fördern, während wilde Gaben von vermeintlich gesunden Heilpflanzen auch genau das Gegenteil bewirken können!
Wenn Du Deinem Hund Kräuter füttern möchtest, beschränke Dich bitte zunächst auf die nachfolgenden Pflanzen. Es gibt noch weitere Kräuter, die für Hunde unbedenklich und gesund sind, aber irgendwo muss man ja mal anfangen. In unserer kleinen Kräuterliste findest Du Heilpflanzen, die für Deinen Hund (in Maßen!) unbedenklich sind:
- Basilikum
- Rosmarin
- Petersilie
- Kurkuma
- Hagebutten
- Minze
- Kamille
- Fenchel
- Brennnessel
- Salbei
- Melisse
Für was sind die einzelnen Heilkräuter gut?
Wenn Du Dich an unsere Auswahl von Kräutern für Hunde hältst, kannst Du — Achtung! — trotzdem noch einiges falsch machen! Das Beimengen von Kräutern zur Hauptmahlzeit Deines Hundes sollte stets gewissenhaft erfolgen. Zu große Mengen, ungünstige Zusammensetzungen oder gänzlich falsche Kräuter können bei Deinem Hund gravierende Folgen haben!
In der nachfolgenden Tabelle siehst Du, welche Wirkungen die einzelnen Kräuter mitbringen:
Heilpflanze | Wirkung |
Basilikum | Ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wirkt entzündungshemmend und antioxidativ, unterstützt die Magentätigkeit |
Rosmarin* | (Appetit)anregende Wirkung, enthält besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe, hilft bei Erschöpfung |
Petersilie** | Reich an Vitamin C, regt den Stoffwechsel an, unterstützt Blase und Niere und wirkt gegen Mundgeruch |
Kurkuma | Hemmt effektiv Entzündungen, wirkt antioxidantisch, schützt vor freien Radikalen, stärkt das Immunsystem, kann bei vielen Probleme wie Durchfall und Verdauungsbeschwerden, Haut- und Atemwegserkrankungen sowie bei der Regeneration der Leber helfen |
Hagebutten | Hervorragender Vitamin C‑Lieferant, wirkt entzündungshemmend, hat sich bei Arthritis, Rheuma und Arthrose bewährt |
Minze | Desinfizierende und antiseptische Wirkung |
Kamille | Wirkt beruhigend, entspannend, krampflösend und entzündungshemmend, hilft bei gereiztem Magen, Gastritis und Übelkeit |
Fenchel | Wirkt entkrampfend und verdauungsfördernd, geeignete Heilpflanze bei Husten und Schleimhautreizungen |
Brennnessel | Unterstützt die Funktion der Leber, hilft bei Nieren- und Blasenerkrankungen |
Salbei | Wirkt antiseptisch gegen Bakterien, Viren und Pilze, Unterstützt bei Hals- und Atemwegsbeschwerden |
Melisse | Beruhigende, krampflösende, antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung, hilft bei Juckreiz und Hautbeschwerden |
*Rosmarin darf nicht an Hunde mit Epilepsie verfüttert werden!
**Trächtige Hündinnen dürfen keine Petersilie fressen, da sie Blutungen fördern kann.
Wie werden Kräuter für Hunde verfüttert? 3 Fütterungstipps
Du solltest Kräuter nie wahllos in den Hundenapf schmeißen! Wann immer Du Dir unsicher bist, ob das Kraut in Deinen Händen für Hunde geeignet ist, frage bitte einen Experten um Rat und verlasse Dich nicht ausschließlich auf Wissen aus dem Internet. Du kannst die Kräuter für Deinen Hund sowohl selber mischen als auch Kräuter für Hunde kaufen — einzeln oder als fertige Mischung.
Ansonsten helfen Dir bei Fütterung frischer Kräuter die folgenden 3 Fütterungstipps:
Verwende wenn möglich frische Bio-Kräuter (am besten aus dem eigenen Garten) und greife nur im Ausnahmefall auf getrocknete Kräuter zurück. Die Fütterung Deines Hundes sollte so natürlich wie möglich sein, demnach sind frische Kräuter am besten geeignet.
Beginne mit einer kleinen Menge an Kräutern. Der intensive Geruch einiger Heilpflanzen kommt nicht bei allen Hunden gut an. Außerdem können zu große Mengen an Kräutern zu verschiedenen Nebenwirkungen wie zum Beispiel Sodbrennen, Unwohlsein, Übelkeit oder Erbrechen führen.
Füttere Deine frischen Bio-Kräuter ausschließlich püriert oder fein gehackt, damit die ätherischen Öle freigesetzt werden und Dein Hund die enthaltenen Nährstoffe auch aufnehmen kann.
Exkurs: Warum muss ich Kräuter für meinen Hund pürieren?
Hunde sind mittlerweile Allesfresser, stammen jedoch vom Fleischfresser Wolf ab. Wölfe fressen beim Reißen von Beutetieren diese samt Mageninhalt. Da es sich dabei meistens um Pflanzenfresser handelt, besteht deren verdauter Nahrungsbrei häufig aus Gemüse, Obst und Pflanzen. Durch das Pürieren von vegetarischen Futterbestandteilen wird die vorverdaute Nahrung des Beutetieres nachgeahmt — Nur so kann Dein Hund die enthaltenen Nährstoffe überhaupt verwerten! Ergo: Wenn Du Kräuter, Obst und Gemüse nicht pürierst, kannst Du Dir die Gabe auch schenken.
Kräuter für Hunde: Die richtige Dosierung
Um die perfekte Dosierung von Kräutern für Deinen Hund herauszufinden, wende Dich am Besten an eine Hundeernährungsberatung.
Generell kannst Du Dir bei der Fütterung von Kräutern merken: Weniger ist immer mehr!
Da Heilpflanzen eine starke Wirkung auf den Organismus Deines Hundes haben können, ist es extrem wichtig, dass Du Deinen Hund nicht mit Kräutern überfütterst.
Getrocknete vs. frische Kräuter für Hunde
Wenn es um Deinen Hund geht, solltest Du wenn möglich auf frische Kräuter zurückgreifen. Um ihn nicht mit Pestiziden oder anderen Schadstoffen zu belasten, empfiehlt sich außerdem der Kauf von frischen Kräutern für Hunde in BIO-Qualität oder ein Hochbeet im eigenen Garten.
Getrocknete Kräuter sind für Hunde nicht per se schlecht. Wenn Du die Wahl hast, sollte die Nahrung aber immer so frisch wie möglich sein.
Tee für Hunde
Auch getrocknete Kräuter in Form von Tee kommen für Hunde in Frage. Vor allem Kräutertee hat sich als natürliches Mittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden bewährt, wie zum Beispiel Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Erbrechen. Tee zählt nicht zu den Hauptnahrungsmitteln für Hunde und sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt verabreicht werden, um die genaue Ursache für die Symptome/Beschwerden Deines Hundes abzuklären. Wenn Du Deinem Hund Tee geben möchtest, greife bitte immer auf hochwertige Tees in Bio- oder Arzneimittelqualität zurück. Herkömmliche Teesorten sind weniger wirksam und häufig mit Pestiziden und Schadstoffen belastet, was eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes mit sich bringen kann.
Diese Teesorten sind unter anderem für Hunde geeignet:
- Löwenzahnblättertee — regt die Verdauung an
- Hagebuttentee — stärkt das Immunsystem
- Fencheltee — hilft gegen Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen
- Salbeitee - entzündungshemmende, krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung
- Kamillentee — wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt
Kräuter selbst sammeln: Was muss ich beachten?
Wenn Du selbst Kräuter für Deinen Hund sammeln möchtest, solltest Du Dich mit der Thematik gut auskennen! Viele Pflanzen ähneln einander optisch, haben aber völlig verschiedene Wirkungen oder sind im Gegensatz zu ihrem heilenden Pendant sogar giftig. Wenn Dich die Kräuterkunde wirklich interessiert, solltest Du einen Experten-Kurs besuchen, um Dein Wissen über geeignete Kräuter für Hunde zu vertiefen.
3 Tipps zum Kräuter selber sammeln:
Sei genügsam! — Entnehme der Natur immer nur so viel, wie Du auch wirklich verwendest.
Sei achtsam! — Keine Kräuter in der Nähe von Bahngleisen, viel befahrenen Straßen oder in Naturschutzgebieten sammeln!
Sei sorgsam! - Nimm ein Kräuter-Bestimmungsbuch, eine Schere und einen flachen Korb in dem Du die Kräuter sammeln kannst.
Welche Kräuter sind giftig für Hunde?
Wir haben es schon angeschnitten und verraten Dir zum Abschluss welche Kräuter für Hunde giftig sind. Neben einigen Heilpflanzen sind übrigens auch viele Büsche, Bäume, Blumen und Pflanzen für Hunde extrem gefährlich! Du solltest also auch den Bestand Deiner Zimmerpflanzen überprüfen, wenn Du Haustiere hältst!
Diese Pflanzen und Kräuter sind für Hunde giftig:
- Bärlauch
- Schnittlauch
- Waldmeister
- Schafgarbe
- Fingerhut
- Krauser Ampfer
- Mistelzweig
- Engelstrompete
- Kirschlorbeer
- Christrose
- Aloe Vera
- Lilien
- Adonisröschen
- Alpenrose
- Buchsbaum
- Eibe
- Schneeglöckchen
- Hyazinthen
- und viele mehr…
Fazit: Kräuter für Hunde: Gesund oder giftig?
Beides! Kräuter für Hunde können sowohl gesundheitsfördernd als auch ungesund sein. Hier kommt es auf Dein Know-How an. Hunde können — ähnlich wie wir Menschen — von einigen Heilpflanzen profitieren. Andere hingegen haben negative Auswirkungen auf die Gesundheit Deines Hundes oder sind sogar giftig! Wenn Du Deinem Hund Kräuter füttern möchtest, solltest Du Dich intensiv mit der Kräuterkunde befassen. Mache Dir bewusst, dass Kräuter keinen großen Anteil in der Hundeernährung ausmachen. Sorgsam ausgewählt, können sie Deinen Hund allerdings mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen versorgen. Super, dass Du Dich so intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!