Labra­dor in Sil­ber: Alles über den grau­en Labra­dor Retrie­ver

Wenn Du Dir einen Labra­dor in Sil­ber anschaf­fen willst oder ein­fach nur wis­sen willst, wie es dazu kommt, dass so man­cher Labra­dor sil­ber ist, bist Du bei uns genau rich­tig. Wir ver­ra­ten Dir nicht nur, wie die­se beson­de­re graue Fell­fär­bung bei Labra­do­ren zustan­de kommt, son­dern auch ob die­se Aus­wir­kun­gen auf den Cha­rak­ter oder die Gesund­heit hat. Alles was Du über den Labra­dor in Grau wis­sen musst erfährst Du in die­sem Arti­kel.

Labrador Silber
Labra­dor Sil­ber

Wie kommt es zu Fell­fär­bung bei Labra­do­ren in Sil­ber?

Die graue Fell­far­be beim Labra­dor Retrie­ver in Sil­ber (oder auch „Sil­ver Labra­dor“ gen­n­ant) ist ein Resul­tat geziel­ter Züch­tun­gen. Labra­do­re, bei denen das Fell grau bezie­hungs­wei­se sil­ber gefärbt ist, stam­men ursprüng­lich aus den USA. Dort wer­den die „Sil­ver Labra­do­re“ schon seit den 1980er Jah­ren gezüch­tet.

Dass das Fell bei eini­gen Labra­do­ren sil­ber ist, lässt sich auf die geziel­te Ein­kreu­zung des soge­nann­ten Dilute-Gens zurück­füh­ren (Dilu­ti­on engl. für Ver­dün­nung).

Dabei han­delt es sich um ein rezes­siv ver­erb­tes Gen, wel­ches sowohl bei ande­ren Tie­ren als auch beim Men­schen vor­zu­fin­den ist und die Fell­far­be aufhellt/verdünnt, indem es die Pig­ment­körn­chen des Fells ver­klumpt.

Ein sil­ber­ner Labra­dor ist eigent­lich braun. Er erscheint ledig­lich sil­bern, weil sich auf­grund des Dilute-Gens die Pig­men­tie­rung ver­min­dert.

Das Dilute-Gen sorgt übri­gens nicht nur bei brau­nen Labra­do­ren für Son­der­far­ben: Ein schwar­zer Labra­dor mit Dilute-Gen wird zum soge­nann­ten „Char­co­al Labra­dor“ und ein gel­ber Labra­dor mit die­sem Gen weisst eine cham­pa­ger­far­be­ne Fell­fär­bung auf.

Die Stan­dard-Fell­far­ben beim Labra­dor Retrie­ver

Auch wenn die ers­ten Labra­do­re aus­schließ­lich schwarz waren, gab es immer wie­der Wür­fe, mit gel­ben Wel­pen. Die­se gal­ten bei der Jagd aller­dings als unbrauch­bar und wur­den lan­ge Zeit nicht zur Wei­ter­zucht zuge­las­sen oder sogar umge­bracht.

Erst nach­dem man sich im Jahr 1899 dar­auf einig­te, fort­an auch gelb als offi­zi­ell aner­kann­te Far­be zuzu­las­sen, wur­de die­ser Pra­xis glück­li­cher­wei­se ein Ende gesetzt.

Standard-Fellfarben beim Labrador Retriever
Stan­dard-Fell­far­ben beim Labra­dor Retrie­ver

Scho­ko­brau­nen Labra­do­ren erging es ähn­lich wie ihren gel­ben Art­ge­nos­sen. Sie wur­den dank der Bemü­hun­gen der eng­li­schen Labra­dor-Züch­te­rin Mrs. Pau­ling im Jahr 1964 offi­zi­ell aner­kannt.

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Wer­den sil­ber­ne Labra­do­re durch die FCI aner­kannt?

Nein, die Son­der­far­ben Sil­ber, Char­co­al und Cham­pa­ger wer­den nicht aner­kannt ! Die ein­zi­gen Fell­far­ben, die durch die FCI offi­zi­ell aner­kannt wer­den, sind die oben erwähn­ten Far­ben Schwarz, Gelb und Scho­ko­la­den­braun.

Wäh­rend die FCI sil­ber­far­be­ne Labra­do­re nicht aner­kennt, gilt Sil­ber beim AKC – dem US-ame­ri­ka­ni­schen Zucht­ver­band — als eine Vari­an­te der Far­be „Scho­ko­braun“.

Der Grund, war­um sil­ber­ne Labra­do­re bis heu­te nicht aner­kannt wer­den liegt in den gesund­heit­li­chen Risi­ken, die mit der Zucht ein­her­ge­hen.

Wis­sens­wer­tes: Beim Wei­ma­ra­ner, der Deut­schen Dog­ge und ande­ren Hun­de­ras­sen ist eine Farb­ver­dün­nung erwünscht und wird offi­zi­ell aner­kannt.

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Haben sil­ber­ne Labra­do­re einen ande­ren Cha­rak­ter?

Die­se Fra­ge lässt sich nicht pau­schal beant­wor­ten. Die über­wie­gen­de Zahl an grau­en Labra­do­ren zeigt kei­ne cha­rak­ter­li­chen Auf­fäl­lig­kei­ten. Es gibt aber immer wie­der Berich­te von Labra­do­ren in Sil­ber, die ner­vös und unkon­zen­triert wir­ken.

So wird die sil­ber­ne Fell­far­be ver­erbt

Dass die Fell­far­be eines Hun­des im Wesent­li­chen eine Fra­ge der Ver­er­bung ist, dürf­te für die meis­ten Hun­de­hal­ter nichts Neu­es sein.

Um zu ver­ste­hen, war­um eini­ge Labra­do­re sil­ber sind muss man sich jedoch etwas ein­ge­hen­der mit der Gene­tik der Far­ben und dem Dilute-Gen an sich aus­ein­an­der­set­zen.

Silber-Labrador
Labra­dor mit sil­ber­ner Fell­far­be

Das Gen, dass für die Inten­si­tät der Fell­far­be des Hun­des ver­ant­wort­lich ist, gibt es in zwei unter­schied­li­chen For­men. Hier­bei dif­fe­ren­ziert man zwi­schen der gesun­den und domi­nan­ten (D) Form und einer mutier­ten und rezes­si­ven Form (d) dem Dilute-Gen. Wäh­rend die gesun­de Form des Gens kei­ne Aus­wir­kun­gen auf die Fell­far­be beim Hund hat, kann eine Wei­ter­ver­er­bung des Dilute-Gens zu einer Auf­hel­lung der Fell­far­be füh­ren.

Jeder Hund hat in sei­nem Erb­gut immer jedes Gen zwei Mal. Eines davon bekommt er vom Vater- und eines von der Mut­ter ver­erbt. Es hängt es also logi­scher­wei­se von der Gene­tik der Eltern­tie­re ab, ob ein Labra­dor sil­ber wird oder nicht.

Da das gesun­de Gen (D) domi­nant ist — sich sei­ne Merk­ma­le also durch­set­zen, wenn es zusam­men mit einem rezes­si­ven Gen im Erb­gut vor­liegt — zeigt ein Labra­dor nur die sil­ber­ne Far­be, wenn er von Vater und Mut­ter jeweils das rezes­si­ve mutier­te (d) Gen ver­erbt bekom­men hat.

Damit aus einer Ver­paa­rung sil­ber­ne Labra­do­re ent­ste­hen müs­sen, sowohl die Mut­ter als auch der Vater das mutier­te Dilute-Gen (d) in sich tra­gen. Grund­sätz­lich sind bei der Zucht fol­gen­de Kom­bi­na­tio­nen denk­bar:

  • d/d: Falls bei­de Eltern­tei­le das Dilute-Gen wei­ter­ge­ben, wer­den die Nach­kom­men in jedem Fall sil­ber
  • D/d: Ein Hund mit den Gen-Tei­len D/d wür­de den Defekt im Fal­le einer Ver­paa­rung zwar wei­ter­ge­ben kön­nen, aber selbst kei­ne Anzei­chen einer Farb­ver­dün­nung auf­wei­sen, da sich die Merk­ma­le des domi­nan­ten Gens (D) durch­set­zen wür­den. Erst im Fal­le einer erneu­ten Ver­paa­rung mit einem Trä­ger des Dilute-Gens könn­ten eini­ge der Wel­pen sil­ber (also mit der Gen-Kom­bi­na­ti­on d/d) auf die Welt kom­men.
  • D/D: Wenn ein Hund die Gen-Tei­le D/D in sich trägt hat das Fell einen „nor­ma­len“ Farb­ton
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Gibt es gesund­heit­li­che Risi­ken bei grau­en Labra­do­ren?

Auch wenn Labra­do­re in Sil­ber groß­ar­tig aus­se­hen gibt es vie­le Kri­ti­ker, die sich gegen die Zucht aus­spre­chen.

Der Grund für die Ableh­nung liegt in der Tat­sa­che, dass das Dilute-Gen sich nicht nur auf die Fell­far­be aus­wirkt, son­dern auch ein gesund­heit­li­ches Risi­ko dar­stellt.

So ist die Wahr­schein­lich­keit, dass ein Sil­ver Labra­dor an CDA (Color del­u­ti­on alo­pe­cia) erkrankt deut­lich höher als bei Art­ge­nos­sen, die die­ses Gen nicht in sich tra­gen.

CDA oder zu Deutsch Farb­mu­tan­ten­al­o­pe­zie ist eine ernst­zu­neh­men­de Erkran­kung die mit Fell­ver­lust, tro­cke­ner Haut, brü­chi­gen Har­ren, Leber- und Nie­ren­pro­ble­men, Juck­reiz und Haut­ek­ze­men ein­her­geht. Oft­mals tritt CDA erst­ma­lig zwi­schen dem ers­ten und zwei­ten Lebens­jahr auf.

Hun­de, die unter der Krank­heit lei­den, ste­hen unter gefähr­li­chem Dau­er­stress und sind ein Leben lang auf Anti­bio­ti­ka sowie ande­re Medi­ka­men­te ange­wie­sen. Da es sich bei der Krank­heit um einen Gen­de­fekt han­delt, sind sol­che Lei­den nicht heil­bar,.

Labrador Silver
Labra­dor Sil­ver

Ach­tung: Nur weil Dein Labra­dor sil­ber ist, bedeu­tet das nicht, dass die­ser zwangs­läu­fig krank wer­den muss. Du soll­test Dei­nen Vier­bei­ner aller­dings gut beob­ach­ten und auf ent­spre­chen­de Sym­pto­me ach­ten, um ihm im Fal­le eines Fal­les schnell hel­fen zu kön­nen.

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Labra­dor Red Fox: Son­der­far­be oder Stan­dard?

Wer im Inter­net nach Labra­do­ren sucht wird dabei frü­her oder spä­ter über Fotos von Labra­do­ren mit einem rötlichen/dunkelgelben Farb­ton sto­ßen. Im Gegen­satz zur sil­ber­nen Fell­far­be stellt fox­red aber kei­ne Son­der­far­be wie beim Labra­dor in Sil­ber dar, son­dern ledig­lich eine Vari­an­te des gelb­li­chen Farb­tons bei Labra­do­ren.

Zu den Anfangs­zei­ten der Labra­dor­zucht stell­ten Hun­de in fox­red eher die Regel als eine Aus­nah­me dar. Erst als die Nach­fra­ge nach hel­le­ren Labra­do­ren gegen Ende des 20. Jahr­hun­derts immer wei­ter anstieg, gerie­ten die dun­kel­gel­ben Labra­dor Retrie­ver in Ver­ges­sen­heit und wären ohne die Zucht­be­mü­hun­gen eini­ger Ras­se­lieb­ha­ber bei­na­he kom­plett von der Bild­flä­che ver­schwun­den. Heut­zu­ta­ge gewinnt der Farb­schlag lang­sam wie­der an Popu­la­ri­tät.

Redfox Labrador
Red Fox Labra­dor Retrie­ver

Fazit zum sil­ber­nen Labra­dor

Im Grun­de genom­men muss jeder Hun­de­freund selbst ent­schei­den, ob er sich einem herr­schen­den Mode­trend anschließt und sich einen grau­en / sil­ber­nen Labra­dor (oder einen Labra­dor in einer ande­ren Son­der­far­be) anschafft oder nicht. In jedem Fall soll­test Du Dir im Kla­ren sein, dass es trotz einer rela­tiv gerin­gen Wahr­schein­lich­keit bei sol­chen Zuch­ten zu schwer­wie­gen­den gesund­heit­li­chen Pro­ble­men und / oder Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten kom­men kann.

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.