Reisen mit Deinem Hund sind immer eine Herausforderung, vor allem wenn es um die korrekte Sicherung des Hundes geht. Während bei Reisen in Zügen der Deutschen Bahn Maulkorb und Leine nicht fehlen dürfen, sind es im Flugzeug geeignete Transportboxen. Aber: Nicht jede Transportbox für Hunde kann auch im Flugzeug eingesetzt werden. Hundeboxen für den Transport im Frachtraum des Flugzeugs müssen über das IATA-Label verfügen, damit sie von der Fluggesellschaft akzeptiert werden. Wer also in Erwägung zieht mit seinem Hund zu verreisen und mit ins Flugzeug nehmen möchte, sollte beim Kauf unbedingt auf das IATA Zertifikat achten. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Standards die Boxen erfüllen müssen, damit sie dieses Label auch erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Die Vorgaben der International Air Transport Association als Grundlage für Flugreisen mit Hund
- Vorgaben der IATA zum Gehäuse der Transportbox für Hunde
- Richtlinien der IATA zu den Rollen der Transportboxen
- Absicherung der Transportbox durch ein Schließsystem
- Vorgaben zu den Bolzen an den Seiten der Transportbox
- Zugriff auf Nahrung und Flüssigkeit während des Fluges
- Vorgaben zum Boden der Transportbox
- Die passende Größe der Transportbox für Deinen Hund
- Zusätzliche Vorgaben beim Fliegen mit Hund
Die Vorgaben der International Air Transport Association als Grundlage für Flugreisen mit Hund
Kleine Hunde, die inklusive ihres Transportbehälters maximal 6 bis 8kg — abhängig von den Vorgaben der jeweiligen Airline — wiegen, dürfen als zusätzliches Handgepäck in der Flugzeugkabine transportiert werden.
Alle anderen Hunde werden im klimatisierten Frachtraum transportiert, wenn sie als Passagiere im Flugzeug mitgenommen werden sollen. Hier ist es besonders wichtig, dass Dein Hund gut gesichert ist, nicht aus der Transportbox herauskommen kann und dass ihm auch Turbulenzen nichts anhaben können. Um während des Fluges für die höchstmögliche Sicherheit Deines Vierbeiners zu sorgen, müssen für die Beförderung im Frachtraum des Flugzeugs spezielle Transportboxen verwendet werden.
Welche Kriterien diese Transportboxen erfüllen müssen, regelt die International Air Transport Association, die auch als IATA bekannt ist. Sie vergibt an Transportboxen nur dann ihr Label, wenn diese ihren festgelegten Richtlinien entsprechen. Diese Richtlinien regeln unterschiedliche Aspekte der Transportbehälter, wie zum Beispiel Material, Verschluss und Größe.
Vorgaben der IATA zum Gehäuse der Transportbox für Hunde
Strenge Vorgaben gibt es beispielsweise in Bezug auf das Gehäuse der Box. Die Transportboxen, die im Frachtraum transportiert werden, müssen entweder aus Hartplastik oder aus Glasfaser bestehen. Beide Materialien sorgen für eine sehr hohe Stabilität der Box. Dadurch ist gewährleistet, dass Dein Hund es nicht schafft, die Box während des Fluges zu zerstören und zu verlassen. Zudem legt die IATA fest, dass alle verwendeten Materialien ungefährlich und nicht toxisch sein dürfen.
Scharfe Bauteile, wie etwa Schrauben, dürfen nicht vorhanden sein. Daher ist der Transport eines Tieres in einer selbst gezimmerten Transportbox nicht möglich. Zudem müssen die Kanten der Box komplett abgerundet und die Oberflächen glatt sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich Dein Hund nicht verletzen kann, auch wenn es zu Turbulenzen auf der Reise kommt.
Richtlinien der IATA zu den Rollen der Transportboxen
Es ist natürlich besonders praktisch, wenn Du Deinen Hund in der Transportbox einfach schieben oder ziehen kannst. Daher sind viele der Transportboxen mit Rollen ausgestattet. Damit ein IATA-Label für die jeweilige Transportbox ausgegeben wird, müssen hier allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein. Im Frachtraum darf die Box keine Rollen (mehr) haben. Das heißt, die Rollen der Box müssen sich einfahren lassen oder abgezogen werden können. In einigen Fällen ist es auch möglich, nicht abnehmbare Rollen mit Klebeband abzukleben.
Absicherung der Transportbox durch ein Schließsystem
Neben den stabilen Wänden aus Kunststoff oder Glasfaser muss die Tür der Transportbox doppelt (also oben und unten) verriegelt werden können. Das heißt, es ist ein zentrales Schließsystem für die Box notwendig. An den Rändern der Box sind hierfür Türscharniere befestigt. Damit diese einen optimalen Halt haben und sich gut handhaben lassen, müssen sie 1,6 cm oder auch mehr über und unter der Türöffnung überstehen.
Vorgaben zu den Bolzen an den Seiten der Transportbox
Viele Transportboxen für Hunde haben einen abnehmbaren oberen Bereich. Dieser wird an den Seiten durch einen speziellen Mechanismus gesichert. Bei dem Mechanismus muss es sich um Bolzen handeln, wenn die Transportbox ein IATA-Label erhalten soll. Andere Verschlusssysteme sind laut Richtlinien der IATA untersagt. Diese werden nur als zusätzliche Sicherungen (zusammen mit der Bolzensicherung) anerkannt.
Wichtig: An drei Seiten der Transportbox muss eine Lüftung vorhanden sein, damit die Luft in der Box zirkulieren kann.
Zugriff auf Nahrung und Flüssigkeit während des Fluges
Während des Fluges ist es wichtig, dass Dein Hund ausreichend Zugriff auf Futter und auch Wasser hat. Beides kann nicht einfach in die Transportbox gestellt werden. Daher benötigt diese eine Halterung, in die Näpfe eingehängt werden können. Zudem ist es notwendig, dass der Zugriff auf die Näpfe auch von außen erfolgen kann. Gerade bei Langstreckenflügen müssen Futter und Wasser aufgefüllt werden können. Hier ist es unbedingt zu vermeiden, dass die Tür hierfür geöffnet werden muss.
Vorgaben zum Boden der Transportbox
Der Boden der Box muss wasserundurchlässig sein. Im Inneren muss nach IATA der Boden der Box mit saugfähigem Material ausgelegt sein. Eine Decke, Karton oder Zeitungspapier ist hier erlaubt. Einstreu und Stroh sind allerdings explizit verboten. Möglicherweise gibt es hier zusätzlich auch spezielle Vorgaben der jeweiligen Airline. Darüber solltest Du Dich vorher informieren.
Wichtig: Denke daran, die Leine für Deinen Hund nie in der Transportbox abzulegen. Es besteht Strangulationsgefahr. Denn es könnte passieren, dass Dein Hund in Panik gerät und sich in der Leine verfängt oder dass es durch Turbulenzen zu starken Bewegungen kommt, die ebenfalls die Leine zu einer Gefahr werden lassen. Packe sie deshalb in Dein Handgepäck. Dein Hund darf während des Transports auch keinen Maulkorb tragen.
Außerdem muss Dein Hund für den Flug gesund sein — er darf also nicht geschwächt oder verletzt sein. Er darf auch während des Transports nicht unter Beruhigungsmitteln stehen.
Die passende Größe der Transportbox für Deinen Hund
Dein Hund soll es auf der Flugreise gemütlich haben. Daher ist es wichtig, dass die Box eine ausreichende Größe hat. Hierzu gibt es nur Rahmenbedingungen, die durch die IATA vorgegeben werden. Der Hund muss sich hinlegen, in Natürlicher Haltung hinstellen und auch drehen können. Dadurch hat er die Möglichkeit, es sich bequem zu machen, aber auch im Stehen zu fressen.
Um die richtige Größe der Transportbox für Deinen Hund herauszufinden muss Dein Hund aufrecht in seiner natürlichen Haltung stehen. Dann misst Du zuerst die Länge Deines Hundes (von der Nase bis zum Schwanzansatz). Als nächstes misst Du die Beinlänge Deines Hundes (vom Boden bis zum Beinansatz). Als letztes misst Du noch die Höhe Deines Hundes (vom Boden bis zur Oberseite des Kopfes bzw. bis zu den Ohrenspitzen)
Die minimale (Innen-)Länge der Transportbox errechnest Du indem Du zur Länge Deines Hundes die halbe Beinlänge hinzuaddierst. Die minimale (Innen-)Höhe der Transportbox entspricht der Höhe Deines Hundes.
Zusätzliche Vorgaben beim Fliegen mit Hund
Die meisten Airlines haben neben der IATA-konformen Transportbox zusätzliche Vorgaben für den Transport von Hunden (und anderen Haustieren) im Flugzeug. Ein Beispiel hierfür ist das Mindestalter des Tieres oder der Ausschluss von „Kampfhunden“ und stumpfnasigen Rassen etc. Daher solltest Du Dich vor dem Flug mit Hund immer bei der gewählten Airline über die aktuell gültigen Bestimmungen der Tiermitnahme erkundigen. Außerdem solltest Du Dich beim Urlaub mit Hund immer zusätzlich über die Einreisebestimmungen des Ziellandes informieren! Innerhalb der EU muss Dein Hund auf jeden Fall einen EU-Heimtierausweis haben, gechippt und gegen Tollwut geimpft sein.
Zusätzlich ist es wichtig, dass Du Deinen Hund langsam über mehrere Tage oder sogar Wochen an die Transportbox gewöhnst und ihn nicht erst am Tag des Fluges zum ersten mal in die Box packst. Ansonsten Riskierst Du, dass Dein Hund Panik bekommt und während des Fluges unter extremem Stress steht.