Zit­tern, Hecheln, Krat­zen: Anzei­chen für Schmer­zen beim Hund erken­nen

Hun­de wol­len nicht, dass wir sehen wenn sie Schmer­zen haben. Aber war­um ist das so? Wie­so ver­su­chen Hun­de, ihre Schmer­zen vor uns zu ver­ber­gen und wor­an erken­ne ich dann über­haupt, dass mein Hund Schmer­zen hat? Es gibt eini­ge Anzei­chen und Ver­hal­tens­wei­sen, die dar­auf hin­deu­ten, dass es Dei­nem Hund nicht gut geht. Da unse­re liebs­ten Vier­bei­ner aber wirk­lich wah­re Meis­ter dar­in sind, Schmer­zen zu ver­ber­gen, ist es umso wich­ti­ger, dass Du weißt wor­auf Du ach­ten musst! 

In die­sem Arti­kel erfährst Du unter ande­rem, was es bedeu­tet wenn der Hund zit­tert und sich komisch ver­hält, wenn er sich stän­dig kratzt, viel hechelt oder viel trinkt. Außer­dem erfährst Du war­um Hun­de einen “Kat­zen­bu­ckel” machen. Zusätz­lich zei­gen wir Dir wei­te­re Anzei­chen, die Dir hel­fen Schmer­zen beim Hund zu erken­nen und ver­ra­ten Dir, wel­che Arten von Schmerz­mit­tel es für Hun­de gibt.

All­ge­mei­ne Anzei­chen für Schmer­zen beim Hund 

Je nach­dem, was Dei­nem Hund fehlt, kön­nen die Sym­pto­me für sei­ne Schmer­zen sehr unter­schied­lich aus­fal­len. Es gibt aller­dings ein paar all­ge­mei­ne Anzei­chen an denen Du erken­nen kannst, dass Dein Hund sich nicht gut fühlt. 

Zittern, Hecheln, Kratzen - Anzeichen für Schmerzen beim Hund erkennen
Zit­tern, Hecheln, Krat­zen — Anzei­chen für Schmer­zen beim Hund erken­nen

Ver­hält Dein Hund sich wie folgt, soll­test Du ihn gut im Auge behal­ten und gege­be­nen­falls einen Tier­arzt besu­chen:

  • Dein Hund zit­tert und ver­hält sich komisch
  • Er zit­tert im Ruhe­zu­stand
  • Er zit­tert und hechelt
  • Star­kes hecheln ohne Anstren­gung
  • Dein Hund streckt sich oft
  • Er macht einen “Kat­zen­bu­ckel”
  • Dein Hund bleibt ste­hen und geht nicht wei­ter
  • Er wech­selt oft den Platz und ist unru­hig
  • Sehr star­ker oder stark ver­min­der­ter Durst
  • Star­kes Spei­cheln und Schmat­zen
  • Dein Hund atmet schnell
  • Er kratzt sich stän­dig
  • Blut im Urin oder Kot
  • Dein Hund würgt / ver­sucht zu erbre­chen
  • Er hum­pelt oder weicht Berüh­run­gen aus
  • Auf­fäl­li­ge oder trä­nen­de Augen
  • Blas­se oder ver­färb­te Schleim­häu­te
  • Er legt sich nicht hin, steht in der Gegend rum
  • Dein Hund zieht sich zurück
  • Appe­tit­lo­sig­keit
  • Ver­krampf­te Körperhaltung/ Bewe­gungs­ab­läu­fe
  • Hund will nicht auf­ste­hen
  • Wirkt schlapp und trä­ge
  • Er jault und fiept

Anhand die­ser Sym­pto­me erkennst Du, dass Dein Hund sehr wahr­schein­lich Schmer­zen hat. Schwie­ri­ger ist nun her­aus­zu­fin­den, WARUM er Schmer­zen hat. Die meis­ten unter uns sind wohl eher kei­ne Tier­me­di­zi­ner und des­halb ist es auch über­haupt nicht schlimm, wenn Du mal nicht wei­ter weißt! Wich­tig ist, dass Du erkennst, dass Dein Hund sich auf­fäl­lig ver­hält und für sol­che Fäl­le einen kom­pe­ten­ten Tier­arzt an der Hand hast. Wann immer Du Dir unsi­cher sein soll­test, kon­tak­tie­re bit­te Dei­nen Tier­arzt!

Tipp: Mitt­ler­wei­le gibt es auch eini­ge Online-Tier­ärz­te. Dort kannst Du in der Regel ein Abo abschlie­ßen und das Tier­ärz­te-Team von dem jewei­li­gen Por­tal per Video­an­ruf kon­tak­tie­ren. So kön­nen sie ihren Pati­en­ten (Dei­nen Hund) sehen und anhand sei­nes Ver­hal­tens eine ers­te Dia­gno­se stel­len. Natür­lich las­sen sich nicht alle Krank­hei­ten und Ver­let­zun­gen per Fern-Dia­gno­se behan­deln, ABER: Du hast jeder­zeit (meis­tens an 365 Tagen im Jahr, auch nachts und sonn­tags) einen Kon­takt, der Dich pro­fes­sio­nell anlei­ten kann, was Du als nächs­tes tun soll­test. Das spart Zeit, Geld und Ner­ven! Viel­leicht ist das was für Dich? Pro­bie­re es doch ein­fach mal aus.

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War­um ver­ber­gen Hun­de Schmer­zen?

Dass Hun­de ihre Schmer­zen ver­ber­gen, ist in ihrer Natur fest ver­an­kert. In einem Rudel (ganz gleich ob unter Wöl­fen oder domes­ti­zier­ten Hun­den), herrscht eine kla­re Hier­ar­chie. Jeder Hund hat dort einen fes­ten Platz und eine Auf­ga­be zu erfül­len. Das kann zum Bei­spiel das Wachen und Mel­den von Gefahr sein, ein Streit­schlich­ter, der intern für Ruhe sorgt oder das Alpha-Tier in der Rol­le des Rudel­füh­rers. 

Ist ein Hund krank oder ver­letzt, kann er sei­ne Auf­ga­be nicht mehr zu 100% aus­füh­ren und wird damit schnell zu einer Belas­tung für das Rudel.

Ja, die Natur kann grau­sam sein, aber ein nicht voll belast­ba­res Rudel­mit­glied ist ledig­lich ein wei­te­res Maul, das gestopft wer­den will! 

Um ihre Posi­ti­on im Rudel nicht zu ver­lie­ren, haben Hun­de gelernt, ihre Schmer­zen so gut wie mög­lich zu ver­ste­cken. 

Sie wol­len damit sich selbst schüt­zen, um nicht ver­sto­ßen oder schlimms­ten­falls getö­tet zu wer­den.

Die­ses Ver­hal­ten ist so fest ver­an­kert, dass es auch heut­zu­ta­ge noch so ist, dass man vie­len Hun­den (und auch ande­ren Tie­ren) Schmer­zen erst sehr spät anmerkt. Auch die Ras­se spielt dabei eine Rol­le. Es gibt Hun­de­ras­sen, die dafür bekannt sind, beson­ders “schmerz­un­emp­find­lich” zu sein. Lei­der hat genau die­ses Ver­hal­ten dazu geführt, dass die Men­schen lan­ge Zeit annah­men, Tie­re füh­len nicht wie wir und spü­ren kei­nen oder weni­ger Schmerz. Mitt­ler­wei­le wis­sen wir, dass das ein Trug­schluss ist! 

Des­halb ist es super wich­tig, dass Du die Anzei­chen für Schmer­zen beim Hund kennst und Dei­nen Hund gut im Blick hast, um früh­zei­tig zu erken­nen, wenn Hand­lungs­be­darf besteht! Gera­de bei alten Hun­den wird vie­les dar­auf gescho­ben, dass sie nun­mal alt sind.

Dein Seni­or hinkt hier und da? Er kommt nicht mehr so gut hoch oder hus­tet immer mal wie­der? Ja, natür­lich wer­den Hun­de-Senio­ren im Alter gebrech­li­cher und anfäl­li­ger für Schmer­zen und Krank­hei­ten. Aber auch ihnen kann oft wie­der zu mehr Lebens­en­er­gie, Freu­de und Vita­li­tät ver­hol­fen wer­den, wenn man sich genau­er damit beschäf­tigt!

Dein alter Hund hat es ver­dient, einen mög­lichst schmerz­frei­en Lebens­abend zu ver­brin­gen. Ach­te also bit­te beson­ders gut auf ihn!

Schmerzen beim Hund werden viel zu oft aufs Alter geschoben
Schmer­zen beim Hund wer­den viel zu oft aufs Alter gescho­ben

Sym­pto­me für Schmer­zen beim Hund & mög­li­che Ursa­chen

Es ist nicht ein­fach, ein Sym­ptom, wel­ches Dein Hund zeigt, einer Krank­heit oder Ver­let­zung zuzu­ord­nen. Den­noch kön­nen bestimm­te Anzei­chen Dir einen Hin­weis geben, was Dei­nem Hund fehlt. Je mehr Du Dich mit der Kom­mu­ni­ka­ti­on und den Ver­hal­tens­wei­sen unse­rer Hun­de aus­ein­an­der­setzt, des­to bes­ser wirst Du Dei­nen Wuff ver­ste­hen ler­nen! 

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Dein Hund ver­wei­gert Fut­ter und Was­ser

Appe­tit­lo­sig­keit und wenig bis gar kein Durst, kön­nen unter ande­rem auf Bauch­schmer­zen hin­deu­ten. Zu schnel­les fres­sen, Ver­dor­be­nes, Unver­träg­lich­kei­ten oder stark gewürz­te mensch­li­che Essens­res­te brin­gen den Hun­de­ma­gen schnell durch­ein­an­der. Bauch­schmer­zen beim Hund wer­den meis­tens von wei­te­ren Sym­pto­men wie Blä­hun­gen, Lip­pen lecken, Magen­ge­räu­schen, ver­mehr­tem Spei­cheln, Unru­he, Übel­keit oder Erbre­chen beglei­tet.

Ver­wei­gert Dein Rüde Fut­ter und Was­ser? 

Dann kann auch eine läu­fi­ge Hün­din in der Nach­bar­schaft der Grund dafür sein. Paa­rungs­wil­li­ge Hun­de ver­hal­ten sich häu­fig komisch. Ner­vo­si­tät, Unru­he, Zit­tern und hecheln, jau­len, fie­pen und vie­les mehr sind dabei kei­ne Sel­ten­heit. 

Ist es Dei­ne läu­fi­ge Hün­din, die weder Appe­tit noch Durst hat? Auch für sie kann die soge­nann­te “Hit­ze” (Läu­fig­keit) eine sehr stres­si­ge Zeit sein und es tre­ten gele­gent­lich Ver­hal­tens­ver­än­de­run­gen auf, wel­che nach der Läu­fig­keit wie­der abklin­gen.

Wei­te­re Infos fin­dest Du in unse­rem Bei­trag zum The­ma „Mein Hund will nicht fres­sen“.

Hund frisst und trinkt nicht - Anzeichen für Schmerz beim Hund
Hund frisst und trinkt nicht: Anzei­chen für Schmerz beim Hund

Dein Hund trinkt viel

Wenn Dein Hund deut­lich mehr trinkt als nor­mal und das nicht gera­de nach dem Gas­si­ge­hen in der Mit­tags­hit­ze oder nach gro­ßer Anstren­gung ist, kann das ein Anzei­chen für eine Krank­heit sein. Schmerz­haf­te Nie­ren­er­kran­kun­gen, Dia­be­tes, Ent­zün­dun­gen der Gebär­mut­ter oder Bla­sen­ent­zün­dun­gen kön­nen Ursa­chen für ver­mehr­tes Trin­ken bei Hun­den sein.

Dein Hund macht einen “Kat­zen­bu­ckel”

Hier soll­test Du zunächst den Unter­schied zwi­schen einem Kat­zen­bu­ckel und der Gebets­stel­lung bei Hun­den erken­nen ler­nen. Die Gebets­stel­lung (gestreck­te Vor­der­läu­fe auf dem Boden, gera­der Rücken, Po in der Luft) ist ganz ein­fach eine Dehn­übung, Spiel­auf­for­de­rung oder freu­di­ge Erwar­tungs­hal­tung bei Hun­den und kein Grund zur Sor­ge. 

Bei einem Kat­zen­bu­ckel macht Dein Hund vor Schmerz einen run­den Rücken und wirkt ver­krampft. Dies kann sowohl auf Bauch­schmer­zen als auch auf einen Magen-Darm-Infekt, Ent­zün­dun­gen oder eine Ver­gif­tung hin­deu­ten. 

Zeigt Dein Hund den Kat­zen­bu­ckel nur ein­ma­lig, ist auch das noch kein Grund zur Sor­ge. Tas­te, ob sein Bauch sich hart anfühlt oder er dort sehr druck­emp­find­lich ist. Wie ist der Kotab­satz Dei­nes Hun­des? Frisst und trinkt er nor­mal? Kom­men wei­te­re Auf­fäl­lig­kei­ten hin­zu oder ver­harrt Dein Hund lan­ge und oft in die­ser Stel­lung, soll­test Du ihn auf jeden Fall umge­hend einem Tier­arzt vor­stel­len!

Katzenbuckel ist ein Anzeichen von Schmerzen beim Hund
Ein „Kat­zen­bu­ckel“ ist ein Anzei­chen von Schmer­zen beim Hund

Atem­pro­ble­me beim Hund

Hat Dein Hund Schwie­rig­kei­ten zu atmen, atmet deut­lich schnel­ler als sonst oder hechelt über­mä­ßig viel, kön­nen das ers­te Anzei­chen einer Ver­gif­tung sein. Jeder Hund reagiert unter­schied­lich auf ver­schie­dens­te Lebens­mit­tel oder Gift­stof­fe. Wäh­rend der eine ohne Sym­pto­me eine Tafel Scho­ko­la­de samt Ver­pa­ckung ver­putzt, fällt der ande­re danach in einen toxi­schen Schock­zu­stand. Die­ser geht mit star­kem Sab­bern, Hecheln, Zit­tern, Lip­pen­le­cken, Erbre­chen, plötz­li­chem Durch­fall, Apa­thie, Schlapp­heit etc. ein­her und ist ein drin­gen­der Fall für den Tier­arzt!

Sabbern, Hecheln, Zittern und Erbrechen können auf eine Vergiftung hindeuten
Sab­bern, Hecheln, Zit­tern und Erbre­chen kön­nen auf eine Ver­gif­tung hin­deu­ten

Auch kurz- und platt­schnäu­zi­ge Hun­de lei­den häu­fig unter Atem­pro­ble­men. Gera­de die Som­mer­hit­ze oder star­ke Anstren­gung brin­gen die armen Tie­re schnell an ihre Sau­er­stoff-Gren­zen. Durch den kur­zen Fang kön­nen sie ihre Kör­per­tem­pe­ra­tur nur schlecht selbst regu­lie­ren und lau­fen Gefahr, zu kol­la­bie­ren. Eine Gau­men­se­gel-OP kann dem Hund in eini­gen Fäl­len zu mehr Lebens­qua­li­tät ver­hel­fen.

Atem­pro­ble­me kön­nen außer­dem auf einen ver­schluck­ten Fremd­kör­per, eine Kehl­kopf­läh­mung, Tumo­re, eine Lun­gen­ent­zün­dung, Bron­chi­tis oder Asth­ma hin­wei­sen.

Dein Hund kratzt sich stän­dig

Star­ker Juck­reiz kann eben­falls auf eine gan­ze Rei­he krank­haf­ter Zustän­de hin­wei­sen. Zum Bei­spiel: Haut­er­kran­kun­gen oder ‑ent­zün­dun­gen, Pilz­in­fek­tio­nen, Para­si­ten­be­fall oder all­er­gi­sche Reak­tio­nen z.B. auf Fut­ter­mit­tel, Umwelt oder Floh­spei­chel. 

Aber auch psy­chi­sche Ursa­chen kön­nen dahin­ter ste­cken. Stress, Angst, Panik, Unsi­cher­heit, Unter- oder Über­for­de­rung kön­nen dazu füh­ren, dass der Hund sich stän­dig kratzt. Das kannst Du dann auch häu­fig direkt in der jewei­li­gen Situa­ti­on beob­ach­ten. Zum Bei­spiel, wenn Dein jun­ger Hund sich immer kratzt wäh­rend Du ein net­tes Pläusch­chen mit der Nach­ba­rin hältst. Er wird unru­hig, das war­ten fällt ihm schwer? Er kratzt sich… 

Auch hier ist es sehr wich­tig, die genaue Ursa­che von einem Tier­arzt abklä­ren zu las­sen. Nur so kannst Du Dei­nem Hund hel­fen! 

Schmerzen beim Hund erkennen - Hund kratzt sich ständig
Schmer­zen beim Hund erken­nen — Hund kratzt sich stän­dig

Dein Hund zit­tert und ver­hält sich komisch

Zit­tern beim Hund kann eben­falls ein Anzei­chen für Schmerz sein. Es tritt zum Bei­spiel bei inne­ren Ver­let­zun­gen auf. Zit­tert Dein Hund und ver­hält sich komisch, läuft zum Bei­spiel unru­hig hin und her, würgt und krümmt den Rücken, kann das auf eine Magen­dre­hung hin­deu­ten.

Bei einer Magen­dre­hung bläht sich im wei­te­ren Ver­lauf außer­dem der Bauch Dei­nes Hun­des auf. Hier gilt es sofort zu han­deln, da eine Magen­dre­hung schnell töd­lich enden kann.

Zit­tern kann aber auch bei Angst, Auf­re­gung, Käl­te, Hitz­schlag, Fie­ber und Ver­gif­tun­gen auf­tre­ten. Es kann auch auf Epi­lep­sie hin­deu­ten. Auch bei alten Hun­den kön­nen schwä­chen­de Mus­keln und Gelen­ke ein Zit­tern aus­lö­sen.

Tritt das Zit­tern im Schlaf auf, kann es auch zum nor­ma­len Schlaf­ver­hal­ten gehö­ren. Hun­de ver­ar­bei­ten — ähn­lich wie wir Men­schen — inten­si­ve Erleb­nis­se im Schlaf. Das Zit­tern geht dann meist mit Zucken, Schwanz­we­deln und viel­leicht auch der ein oder ande­ren Laut­äu­ße­rung ein­her und dau­ert in der Regel nicht sehr lan­ge an.

Hund zittert und verhält sich komisch
Hund zit­tert und ver­hält sich komisch

Die Augen Dei­nes Hun­des sehen anders aus als sonst

Ein gesun­der Hund hat kla­re, offe­ne Augen. Trü­be, ver­eng­te (even­tu­ell sogar blut­hin­ter­lau­fe­ne), gla­si­ge Augen und erwei­ter­te Pupil­len kön­nen auf Schmer­zen hin­deu­ten. Auch Schie­len kann auf Schmer­zen hin­deu­ten.

Sind die Augen Dei­nes Hun­des geschwol­len und läuft gel­bes Sekret her­aus deu­tet das auf eine Augen­ent­zün­dung hin.

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Blut im Urin beim Hund

Wenn der Hund Blut pin­kelt, soll­ten Hun­de­hal­ter zurecht alar­miert sein. Im bes­ten Fall han­delt es sich um eine gut behan­del­ba­re Bla­sen­ent­zün­dung. Aber auch ernst­haf­te Nie­ren- oder Leber­schä­den kön­nen der Grund für blu­ti­gen Urin sein. Zusätz­li­che Anzei­chen sind hier Appe­tit­lo­sig­keit, Gewichts­ver­lust, kei­ne Ener­gie, erhöh­tes Schlaf­be­dürf­nis, Durch­fall und Erbre­chen

Fakt ist: Pin­kelt Dein Hund Blut, fah­re auf jeden Fall mit ihm zum Tier­arzt, denn das ist ein ein­deu­ti­ges Anzei­chen dafür, dass bei Dei­nem Hund etwas nicht in Ord­nung ist!

Was tun wenn der Hund Schmer­zen hat?

Die Fra­ge, was Du kon­kret tun kannst, wenn Dein Hund Schmer­zen hat, lässt sich pau­schal nur schwer beant­wor­ten. Wenn Du erken­nen kannst, dass es Dei­nem Hund nicht gut geht, soll­test Du Dich auf jeden Fall nicht nur an Dr. Goog­le wen­den! 

Wann immer Du Dir unsi­cher bist, war­um Dein Hund sich ver­hält wie er sich ver­hält, schal­te bit­te einen Tier­arzt ein!

Hast Du eine Dia­gno­se vor­lie­gen, kannst Du die nächs­ten Schrit­te ein­lei­ten, um Dei­nem Hund schnell wie­der auf die Bei­ne zu hel­fen. Dann darfst Du auch wie­der goog­len und nach Haus­mit­tel­chen oder (zusätz­li­chen) alter­na­ti­ven Metho­den suchen, die Dei­nem Hund gut tun könn­ten.

Was tun, wenn der Hund Schmerzen hat
Was tun, wenn der Hund Schmer­zen hat?

Wel­che Schmerz­mit­tel für Hun­de gibt es?

Bei Schmerz­me­di­ka­men­ten für Hun­de ist zwi­schen ver­schie­den Wirk­stoff­grup­pen (Opio­ide, Glu­co­cor­ti­co­ide, NSAIDs, Pyra­zon­de­ri­va­te) zu unter­schei­den. Oft­mals wer­den auch Medi­ka­men­te aus den ver­schie­de­nen Wirk­stoff­grup­pen kom­bi­niert (mul­ti­mo­da­le Schmerz­the­ra­pie).

Ste­roid­freie Ent­zün­dungs­hem­mern (NSAIDs = nons­ter­o­idal anti-inflamm­a­to­ry drugs) gel­ten als Mit­tel der ers­ten Wahl bei chro­ni­schen Schmer­zen. NSAIDs wie Car­profen, Cimi­coxib, Firo­coxib, Fluni­xin, Mava­coxib, Meloxi­cam, Phe­nyl­bu­ta­zon, Tepoxa­l­in, Gra­pi­prant und Tol­fen­amin­säu­re wir­ken schmerz­lin­dernd, ent­zün­dungs­hem­mend und fie­ber­sen­kend und wer­den auch peri­ope­ra­tiv, zur kurz­zei­ti­gen Schmerz­be­hand­lung aku­ter Schmer­zen und bei Arthro­se ein­ge­setzt.

Glu­ko­kor­ti­ko­ide (wie Beta­me­tha­son, Dexa­me­tha­son, Flu­me­tha­son, Methyl­predn­iso­lon, Predn­iso­lon, Pred­ni­son) kom­men bei Ent­zün­dun­gen, Arthri­tis, und dege­ne­ra­ti­ven Gele­k­er­kran­kun­gen zum Ein­satz.

Opio­ide wer­den bei sehr star­ken Schmer­zen zum Bei­spiel nach Unfäl­len oder Weich­teil­ope­ra­tio­nen ein­ge­setzt. Zu die­ser Grup­pe der Schmerz­mit­tel gehö­ren bei­spiels­wei­se Fen­ta­nyl, Tra­ma­dol oder Bup­re­nor­phin.

Im Jahr 2021 hat ein neu­ar­ti­ges Schmerz­mit­tel für Hun­de sei­ne Zulas­sung bekom­men: Libre­la — ein mono­klon­a­ler Anti­kör­per. Mono­klon­a­le Anti­kör­per ent­fer­nen den soge­nann­ten „ner­ve growth fac­tor“ (NGF), der als Boten­stoff bei Arthro­se ver­mehrt im Kör­per vor­kommt und ist ein wich­ti­ges Schlüs­sel­ele­ment bei der Schmerz­ent­ste­hung ist. Libre­la soll ins­be­son­de­re bei Hun­den mit Schmer­zen durch Gelenk-Ver­schleiß eine wirk­sa­me Alter­na­ti­ve für NSAIDs sein.

Schmerz­mit­tel aller oben­ge­nann­ten Arten dür­fen nur von einem Tier­arzt ange­ord­net wer­den. Sie sind nicht rezept­frei in der Apo­the­ke erhält­lich. Außer­dem ist die rich­ti­ge Dosie­rung sehr wich­tig! Das ist bei uns Men­schen nicht anders. 

Was Du rezept­frei für Dei­nen Hund erhältst, sind eini­ge Schmerz­mit­tel auf rein pflanz­li­cher Basis wie bei­spiels­wei­se Trau­meel oder Zeel. Auch hier soll­test Du die Gabe aller­dings mit einem Tier­arzt oder Tier­heil­prak­ti­ker bespre­chen und Dei­nem Hund nie etwas auf gut Glück ver­ab­rei­chen!

Welches Schmerzmittel für Hunde
Wel­ches Schmerz­mit­tel für Hun­de?

Darf ich mei­nem Hund Schmerz­mit­tel für Men­schen geben?

Tier­ärz­te dür­fen Hun­den auch Schmerz­mit­tel aus der Human­me­di­zin ver­ab­rei­chen, wenn es kei­ne tier­me­di­zi­ni­schen Arz­nei­mit­tel für die­sen Ein­satz­zweck gibt. Das gilt aller­dings nicht für alle Schmerz­mit­tel!

Du soll­test in kei­nem Fall Dei­nem Hund eigen­mäch­tig irgend­ein Schmerz­mit­tel ver­ab­rei­chen, das Du gera­de noch zu Hau­se rum­lie­gen hast.

Typi­sche Schmerz­mit­tel für Men­schen — wie Ibu­profen, Par­acet­amol, Diclo­fe­nac (Vol­ta­ren) und Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (Aspi­rin) — sind für Hun­de nicht geeig­net! Met­ami­zol (Noval­gin) kommt hin­ge­gen auch bei Hun­den zum Ein­satz.

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Fazit: So erkennst Du Schmer­zen beim Hund

Lei­det der Hund, lei­den wir mit. Am aller­schlimms­ten ist es, wenn wir den Grund für sein Unwohl­sein nicht ken­nen. Des­halb ist es 1. groß­ar­tig, dass Du Dich mit dem Ver­hal­ten und der Natur Dei­nes Hun­des aus­ein­an­der­setzt und 2. sehr wich­tig, einen Tier­arzt zu kon­tak­tie­ren, wenn Dir etwas komisch vor­kommt! 

Hun­de sind wah­re Meis­ter im Ver­ber­gen von Schmer­zen, wes­halb Krank­hei­ten oder Ver­let­zun­gen häu­fig erst sehr spät erkannt wer­den. Kennst Du Dei­nen Hund gut, wer­den Dir Ver­hal­tens­ver­än­de­run­gen wahr­schein­lich frü­her auf­fal­len, als wenn Dein Vier­bei­ner gera­de erst bei Dir ein­ge­zo­gen ist. 

Eini­ge Anzei­chen, wie Appe­tit­lo­sig­keit, Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall, Zit­tern, star­kes Hecheln oder Spei­cheln, Lip­pen­le­cken, Schläf­rig­keit, Unru­he, Jau­len und Fie­pen, stän­di­ges Krat­zen, Ver­mei­den von bestimm­ten Bewe­gun­gen, häu­fi­ges Stre­cken und vie­le mehr, kön­nen Dir einen Hin­weis dar­auf geben, das mit Dei­nem Hund etwas nicht stimmt und dass er unter Schmer­zen lei­det.

Es ist oft wirk­lich schwer zu erken­nen, wor­an es liegt, dass Dein Hund eines ode­rer meh­re­re der oben auf­ge­führ­ten Sym­pto­me zeigt. Des­halb ist es auch über­haupt nicht schlimm, einen Pro­fi um Hil­fe zu fra­gen! Dafür sind unse­re Tier­ärz­te ja da!

Ach­tung: Die Inhal­te die­ses redak­tio­nel­len Bei­trags wur­den mit gro­ßer Sorg­falt erstellt. Wir erhe­ben den­noch kei­nen Anspruch auf Rich­tig­keit oder Voll­stän­dig­keit der bereit­ge­stell­ten Infor­ma­tio­nen. Die ent­hal­te­nen Infor­ma­tio­nen die­nen ledig­lich der all­ge­mei­nen Ori­en­tie­rung von Hun­de­be­sit­ze­rin­nen und Hun­de­be­sit­zern und erset­zen nicht eine per­sön­li­che Bera­tung, Unter­su­chung oder Dia­gno­se durch eine appro­bier­te Tier­ärz­tin oder einen appro­bier­ten Tier­arzt. Wen­de Dich bei spe­zi­fi­schen Fra­gen zur Gesund­heit Dei­nes Hun­des (zum Bei­spiel auch zu mög­li­chen Risi­ken und Neben­wir­kun­gen von Fut­ter­mit­teln und Medi­ka­men­ten) oder ande­ren Anlie­gen immer an eine Tier­ärz­tin oder einen Tier­arzt Dei­nes Ver­trau­ens!

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.