Es kann schnell einmal passieren, dass Dein Hund krank wird, sich verletzt, eine teure Operation braucht oder irgendeinen Schaden anrichtet. Da Du als Halter für Deinen Hund haftest und alle entstehenden Kosten übernehmen musst, kann das schnell sehr teuer für Dich werden. Es kann sogar Deinen finanziellen Ruin bedeuten!
Aber keine Angst, es gibt verschiedene Hundeversicherungen mit denen Du Dich finanziell gegen vielerlei Risiken bei der Hundehaltung absichern kannst. Für ein sorgloses Leben mit Hund, solltest Du also so früh wie möglich die für Dich und Deinen Hund passenden Hundeversicherungen auswählen und abschließen.
Welche verschiedenen Hundeversicherungen es gibt, was Du beim Abschluss beachten musst und wie Du die günstigsten Hundeversicherung finden kannst, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
Welche Hundeversicherungen gibt es?
Unter dem Begriff Hundeversicherung werden verschiedenste Tierversicherungen zusammengefasst. Mit diesen kannst Du Dich und Deinen Hund auf ganz unterschiedliche Arten absichern:
- Hundehaftpflichtversicherung: Verursacht Dein Hund einem Dritten einen Sach‑, Vermögens- oder Personenschäden übernimmt diese Versicherung die möglichen Schadenersatzansprüche Dritter.
- Zwingerhaftpflichtversicherung: Hundehaftpflichtversicherung für Hundezüchter mit mehreren Hunden, bei der neben den eigentlichen Stammhunden auch die Welpen abgedeckt sind.
- Betriebliche Hundehaftpflichtversicherung: Diese Versicherung übernimmt Schäden, die Hunde Dritten im beruflichen Kontext zufügen.
- OP Versicherung für Hunde: Diese Versicherung übernimmt die Kosten, die bei einer Operation Deines Hundes anfallen. Je nach Tarif werden auch die Nachbehandlungskosten übernommen.
- Hundekrankenversicherung: Ist Dein Hund krank oder hatte einen Unfall, übernimmt diese Versicherung (je nach Police) einen Großteil der Kosten, die beim Tierarzt für ambulante, stationäre oder chirurgische Behandlungen anfallen.
- Hundelebensversicherung: Diese Versicherung übernimmt den Schaden bei Raub Diebstahl oder Tod Deines Hundes.
- Hunderechtschutz: Diese Versicherung deckt die Kosten Deiner rechtlichen Interessenwahrnehmung rund ums Thema Hund ab.
Hundehaftpflicht
Unfälle in die Dein Hund verwickelt ist, können für Dich sehr teuer und sogar existenzbedrohend werden. Denn für Schäden, die Dein Hund anrichtet, haftest Du als Hundehalter in unbegrenzter Höhe. Und das sogar unabhängig davon, ob Dich ein Verschulden trifft oder nicht!
Auch wenn Du den liebsten, ruhigsten und bravsten Hund hast, kann trotzdem einmal der Jagd- oder Spieltrieb mit ihm durchgehen. Oder Dein Hund erschreckt sich, reist sich los und rennt beispielsweise über die Straße. So schnell kannst Du vielleicht gar nicht schauen und Dein Hund löst einen Autounfall aus, oder bringt einen Passanten oder einen Radfahrer zu Fall.
Deine Privathaftpflicht haftet hierfür leider nicht, da diese nur Kleintiere wie Katzen, Nagetiere oder Vögel einschließt. Zur Vermeidung von kostspieligen Schadenersatzansprüchen Dritter raten wir Dir deshalb dringend zu einer Hundehaftpflichtversicherung!
Hundehaftpflicht als Pflichtversicherung für Hundehalter
In vielen Bundesländern in Deutschland ist der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung sogar verpflichtend. Je nach Bundesland gibt es andere Regeln. In manchen gilt die Versicherungspflicht für alle Hunde und in manchen nur für bestimmte Rassen.
In diesen Bundesländern musst Du eine Hundehaftpflichtversicherung für Deinen Hund abschließen, egal welcher Rasse er angehört:
- Berlin
- Hamburg
- Niedersachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
- Schleswig-Holstein
In diesen Bundesländern musst Du eine Haftpflichtversicherung abschließen, wenn Dein Hund einer speziellen Rasse angehört:
- Baden-Württemberg
- Brandenburg
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Bayern
- Bremen
Für welche Hunderasse eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden muss ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Es hängt davon ab welche Hunderasse im jeweiligen Bundesland als gefährliche Hunderasse eingestuft wird und damit auf der Rasseliste für gefährliche Hunde steht. In einigen Bundesländern werden auch Vorgaben zur zu versichernden Deckungssumme gemacht.
In diesen Bundesländern besteht keine Pflicht zum Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung:
- Mecklenburg-Vorpommern
Worauf Du beim Abschluss der Hundehaftpflichtversicherung achten solltest
Rennt Dein Hund auf die Autobahn und löst dort einen Unfall aus, bei dem womöglich noch Menschen ums Leben kommen, können schnell Forderungen in Millionenhöhe auf Dich zukommen. Daher sollte die Deckungssumme der Police auf jeden Fall mindestens 5 Millionen Euro betragen.
Du solltest Außerdem eine Versicherung wählen, die auch dann zahlt, wenn der Hundeführer gegen Auflagen einer Stadt/Gemeinde verstößt, beispielsweise wenn ein Familienangehöriger mit Deinem Hund trotz Auflage ohne Hundeleine oder Maulkorb spazieren geht.
Wählst Du eine Police mit Selbstbeteiligung, sind die Beiträge geringer, dafür musst Du im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst übernehmen.
Bevor Du eine Hundehaftpflichtversicherung abschließt, solltest Du unbedingt einen Vergleich der verschiedenen Policen durchführen. Die Versicherungsleistungen und die Kosten unterscheiden sich nämlich je nach Versicherungsgesellschaft.
Bei der Berechnung des Versicherungsbeitrag spielt auch die Rasse Deines Hundes, sein Alter und auch Dein Alter eine Rolle. Ältere Hundehalter erhalten oft ermäßigte Tarife.
Die Grenzen der Hundehaftpflichtversicherung
Die Hundehaftpflichtversicherung leistet immer nur für Schäden an Dritten. Beschädigt Dein Hund Dein Eigentum kommt die Versicherung leider nicht für Deinen Schaden auf. Auch für die Tierarztkosten Deines Hundes kommt die Versicherung nicht auf. Hierfür musst Du zusätzlich eine Hundekrankenversicherung oder OP Versicherung abschließen.
In der Regel greift die Versicherung gegenüber Dritten auch, wenn ein Hundesitter oder ein Familienmitglied mit Deinem Hund Gassi. Schädigt Dein Hund aber einen Angehörigen von Dir, bekommt derjenige keinen Schadenersatz von der Hundeversicherung.
Zwingerhaftpflicht
Die Zwingerhaftpflichtversicherung ist eine spezielle Form der Hundehaftpflichtversicherung und eignet sich für Hundezüchter mit mehreren Hunden. Der Schutz einer Zwingerhaftpflicht ist vergleichbar mit einer normalen Hundehaftpflicht, deckt aber alle Tiere eines Züchters ab, inklusive Welpen.
Manchmal lohnt sich eine Zwingerhaftpflicht schon für Halter von zwei Hunden, da die Zwingerhaftpflicht oft günstiger ist als die einzelne Absicherung der Hunde mit einer normalen Hundehaftpflicht.
„Zwingerhaftpflicht“ ist übrigens nur eine Produktbezeichnung der Versicherungen und bedeutet nicht, dass Du Deine Hunde im Hundezwinger halten musst.
Betriebliche Hundehaftpflichtversicherung
Die private Hundehaftpflicht haftet nicht bei Schäden, die im beruflichen Alltag entstehen. Für Menschen, die beruflich mit Hunden zusammenarbeiten bietet sich also die betriebliche Hundehaftpflichtversicherung an. Sie übernimmt die Kosten für alle Schäden, die Hunde Dritten im beruflichen Kontext zufügen.
Personen aus folgenden Berufsgruppen sollten eine betriebliche Hundehaftpflichtversicherung abschließen:
- Tierheime
- Hundesitter / Betreiber einer Tierpension
- Hundetrainer / Besitzer von Hundeschulen
- Jäger
- Hundesalonbetreiber
- Sicherheitsfirmen mit Wachhunden
Hunde OP-Versicherung
Hat sich Dein Hund verletzt, oder hat eine Krankheit und muss daher operiert werden, kann das schnell sehr teuer werden.
Hast Du eine OP-Versicherung für Hunde, übernimmt diese die Kosten der Behandlung gegen Vorlage der Tierarztrechnung.
Je nach Versicherungsbedingungen werden, neben den Operationskosten (einschließlich Nebenkosten für Medikamente und Verbandsmaterial), auch andere Kosten übernommen. Beispielsweise übernehmen mache Versicherungen auch die Kosten der Voruntersuchung, der Nachsorge oder die Kosten für die stationäre Unterbringung, sowie verordnete Arzneimittel nach der Operation.
Allerdings muss die Operation medizinisch notwendig sein und es sich um einen „operativen Vorgang“ (im Sinne der Gebührenordnung für Tierärzte) handeln. Kosten für vorbeugende Operationen, wie beispielsweise eine Kastration oder Sterilisation, werden in der Regel nicht erstattet.
Hundekrankenversicherung
Eine Hundekrankenversicherung übernimmt (nahezu) alle Kosten, die bei einer Behandlung Deines Hundes beim Tierarzt anfallen. Hierbei ist es egal ob es sich um eine Vorsorge oder einen Notfall handelt, ob die Behandlung ambulant oder stationär stattfindet, oder ob es um Impfungen, Medikamente, Operationen oder andere Behandlungen geht. Oft werden sogar Floh- und Zeckenschutzmittel oder auch homöopathische Behandlungen bezahlt.
Diese Versicherung stellt also sicher, dass Dein Hund jederzeit bestens medizinisch versorgt werden kann, ohne dass Du Dir sorgen über die entstehenden Kosten machen musst.
Durch den gebotenen Komplettschutz der Hundekrankenversicherung ist sie natürlich die teuerste aller Hundeversicherungen. Doch gerade wenn Dein Hund anfällig für Krankheiten ist, eine Operation benötigt (die schnell mal mehrere tausend Euro kosten kann) oder langsam alt wird, rechnet sie sich schnell.
Da eine Hundekrankenversicherung auch die Kosten einer Operation übernimmt, ist eine zusätzliche Hunde OP-Versicherung dann natürlich nicht mehr nötig.
Die Kosten für die Hundekrankenversicherung werden von verschiedenen Faktoren bestimmt. Eine Rolle spielt, welcher Rasse Dein Hund angehört, wie alt er ist und ob er Vorerkrankungen hat.
Die Versicherungsprämie für einen großen ausgewachsenen Labrador ist in der Regel teurer als die Versicherung eines kleinen Yorkshire-Terriers. Eine monatliche Zahlungsweise der Versicherungsprämie ist in Summe meist teurer, als eine jährliche Zahlungsweise.
Die Hundekrankenversicherung solltest Du übrigens möglichst früh, am besten schon im Welpenalter abschließen. Je älter Dein Hund ist, desto mehr kostet auch die Hundekrankenversicherung und desto mehr Vorerkrankungen Deines Hundes werden ggf. von der Hundeversicherung ausgeschlossen. Bei manchen Hundekrankenversicherungen ist der Abschluss sogar überhaut nicht mehr möglich, sobald eine Vorerkrankung vorliegt!
Außerdem kann die Hundekrankenversicherung mit oder ohne Selbstbeteiligung abgeschlossen werden. Erst wenn die Behandlungskosten die höhe der Selbstbeteiligung übersteigen, übernimmt die Hundekrankenversicherung dann die Restkosten der Behandlung.
Die Versicherungsbreiträge sind außerdem in der Regel teurer, wenn der Hund nicht gekennzeichnet ist (durch einen Chip oder eine Tätowierung).
Ein Vergleich der Tarife verschiedener Hundekrankenversicherungen können sich lohnen, um einen Tarif mit optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis für Dich und Deinen Hund zu finden.
Hundekombiversicherung
Viele Versicherungsgesellschaften bieten auch eine Kombination mehrerer Hundeversicherungen in einem Tarif an. Du kannst beispielsweise eine Hunde OP Versicherung mit einer Hundehaftpflicht kombinieren. Hast Du vor mehrere Versicherungen für Deinen Hund abzuschließen, bietet Dir eine Hundekombiversicherung oft einen günstigeren Tarif, als bei Abschluss von Einzelversicherungen.
Hunderechtschutz
Falls es rund um Deinen Hund zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt und Du einen Anwalt brauchst, übernimmt die Hunderechtschutzversicherung die anfallenden Kosten Deiner rechtlichen Interessenwahrnehmung im jeweils vereinbarten Umfang.
Hundelebensversicherung
Die Hundelebensversicherung deckt den finanziellen Schaden durch Raub, Diebstahl oder den Todesfall eines versicherten Hundes ab. Diese Versicherung wird ist speziell für Jagd- und Rassehunde empfohlen, da diese oft einen erheblich finanziellen Wert haben.