Es geht schon wieder los: Mit den ersten Sonnenstrahlen kommt nicht nur die gute Laune zum Vorschein, sondern auch Grasmilben, Zecken und andere Parasiten. Wie ist das eigentlich mit der Vorbeugung und Behandlung von Grasmilben beim Hund? Woran erkenne ich einen Grasmilbenbefall und wie kann ich meinem Hund helfen? Übertragen die spinnenartigen Plagegeister eigentlich auch Krankheiten und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Grasmilbe und Herbstgrasmilbe? Wie Du liest, gibt es heute viele Fragen rund um die achtbeinigen Plagegeister zu klären. Lass uns keine Zeit verlieren und direkt mit der Beantwortung der ersten Frage loslegen!
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Grasmilben?
- Wo holt sich ein Hund Grasmilben?
- Wie erkenne ich, ob mein Hund von Grasmilben befallen ist?
- Welche Symptome verursachen Grasmilben beim Hund?
- Grasmilben Vorbeugung beim Hund
- Behandlung von Grasmilben beim Hund
- Gehen Grasmilben auch an Menschen?
- Werden von Grasmilben Krankheiten übertragen?
- Andere häufige Parasiten beim Hund
- Andere Gründe für Juckreiz beim Hund
- Fazit: Grasmilben beim Hund — Diagnose, Symptome, Vorbeugung und Therapie
Was sind Grasmilben?
Man kennts: Es wird Frühling, das Wetter lockt langsam alle Lebewesen wieder raus in die Natur. Die großen, die kleinen, die zwei‑, die vier- und die achtbeinigen. Darunter auch kleine Plagegeister wie Grasmilben und Co.
Grasmilben gehören zu den Spinnentieren und sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Das Problem, um das sich unser heutiger Artikel handelt, sind aber gar nicht die Grasmilben selbst, sondern deren Larven. Grasmilben selbst ernähren sich nämlich ausschließlich von Pflanzen. Ihre Larven hingegen lieben Zellsäfte anderer Lebewesen wie die von Hunden, Katzen, kleinen Nagetieren und auch von uns Menschen!
Wir müssen hier allerdings noch mit einer kleinen Verwirrung aufräumen:
Unterschied von Grasmilben und Herbstgrasmilben
Eigentlich sind es gar nicht die Grasmilben, die uns zur juckenden Verzweiflung bringen. Es ist die Herbstgrasmilbe, auch Erntemilbe, Heumilbe, Herbstlaus, Herbstmilbe oder eben einfach nur „Grasmilbe“ genannt. Ihre Larven sind es, die auf unseren Zellsaft stehen! Es ist die am häufigsten vorkommende Milbenart, welche sich am liebsten in Gärten, Parks und Wiesen aufhält.
Die eigentliche Grasmilbe hingegen ist ein reiner Pflanzenschädling. Ihr Name wird fälschlicherweise häufig verwendet, wenn eigentlich die juckenden Stiche der Herbstgrasmilben-Larve gemeint sind.
Wo holt sich ein Hund Grasmilben?
Auf nahezu jeder Wiese, in Parks, auf Feldwegen und sogar in Deinem Garten halten sich (Herbst-)Grasmilben und deren Larven auf. Hauptsächlich tummeln sie sich auf und nah am Boden. Die Larven schaffen es auch etwas höher an die Spitzen der Gräser und lauern dort auf ihren Wirt.
Grasmilben kann Dein Hund sich also auf jedem Stückchen Grün aufladen. Die Grasmilben-Larven gelangen über die Pfoten auf den Hundekörper und suchen sich dann bevorzugt dünne Hautstellen, um gnadenlos zuzustechen.
Wie erkenne ich, ob mein Hund von Grasmilben befallen ist?
Wenn Du mit Deinem Hund viel in der Natur unterwegs bist und vielleicht auch auf der einen oder anderen Wiese mal eine Pause einlegst, ist die Gefahr groß, dass Dein Hund mit Grasmilben in Kontakt kommt.
Auffallen wird Dir das wahrscheinlich zuerst dadurch, dass Dein Hund anfängt, sich an manchen Körperstellen zu kratzen und zu lecken. Besonders beliebt sind die Pfoten, Beine, Bauch, Achselhöhlen und die Innenseite der Schenkel. Bei starkem Juckreiz treten infolgedessen Rötungen auf. Wenn Dein Hund sich viel Kratzt kommt es auch zu Blutungen und offenen Stellen.
Um genau festzustellen, ob es sich um einen Milbenbefall handelt, kannst Du folgenden Test durchführen:
Stelle Deinen Hund auf eine weiße Unterlage (zum Beispiel ein Bettlaken). Mit einem Flohkamm kämmst Du vorsichtig entgegen der Haarwuchsrichtung. Beginne bei den Pfoten und arbeite Dich langsam an den Beinen hoch zum restlichen Körper.
Kannst Du kleine, orangefarbene Tierchen auf der Unterlage erkennen? Das sind Herbstgrasmilben bzw. ihre Larven.
Auch ein Blick zwischen die Zehen, kann helfen. Wenn Du dort kleine orangefarbene Punkte erkennst, sind das die Larven der Herbstgrasmilbe.
Welche Symptome verursachen Grasmilben beim Hund?
Grasmilben, Pfoten und Hund sind keine gute Kombination. Erstens, weil die kleinen Tierchen häufig vom Boden über die Hundepfoten auf den Körper Deines Vierbeiners übergehen und zum anderen, weil Dein Hund mit seinen Pfoten versuchen wird, dem lästigen Juckreiz entgegenzuwirken.
Grasmilben, Hund, Symptome? Da sind wir auch schon bei den Symptomen, die Stiche von Grasmilben bzw. Herbstgrasmilben-Larven hervorrufen:
- Milder bis starker Juckreiz
- Haarausfall, Rötungen und Verletzungen der Haut durch lecken und kratzen
- Unbehandelt kann sich die Haut entzünden
Grasmilben Vorbeugung beim Hund
Was hilft gegen Grasmilben beim Hund und kann man etwas tun, um den lästigen Viechern vorzubeugen?
Die Vorbeugung gestaltet sich in der Tat schwierig. Grasmilben sind sehr weit verbreitet und können Dich und Deinen Vierbeiner auf jedem Spaziergang heimsuchen.
Als vorbeugende Maßnahme kannst Du versuchen, Wiesen und Felder zur Milben-Hochzeit (ab März aber hauptsächlich von Juni bis Oktober) zu meiden. Da sie aber bereits im Frühjahr und bis in den Herbst hinein im Gras unterwegs sind, wird das viele Deiner Spaziergänge betreffen.
Helfen können Zeckenmittel und verschiedene Hausmittel gegen Grasmilben. Ob Grasmilben, Hunde und Kokosöl eine gute Kombination sind und welche Mittel noch gegen Grasmilben beim Hund helfen, erfährst Du in den nächsten beiden Abschnitten.
Ein Tipp für Dich: Wenn Du auf einer Wiese Rast machen möchtest, setze Dich auf eine Decke und nicht direkt ins Gras. Entgegen vieler Meinungen, solltest Du den Rasen in Deinem Garten nicht zu kurz mähen, da sich Grasmilben überwiegend am Boden aufhalten und es im kurzen Gras leichter haben, auf Dich oder Deinen Vierbeiner aufspringen. Auch das regelmäßige Bewässern Deines Gartens hilft gegen Grasmilben beim Hund. Sie mögen es nämlich lieber warm und trocken.
Behandlung von Grasmilben beim Hund
Wenn Du feststellst, dass Dein Hund unter Juckreiz leidet, solltest Du der genauen Ursache auf die Spur gehen. Du hast bereits gelernt, wie Grasmilben aussehen und wie Du erkennen kannst, ob sie Deinen Hund belästigen. Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du auf jeden Fall einen Tierarzt zu Rate ziehen. Ist klar, dass Grasmilben für den Juckreiz verantwortlich sind, gibt es verschiedene Mittel zur Behandlung.
In jedem Fall solltest Du Deinen Hund davon abhalten, sich an den betroffenen Körperregionen zu kratzen oder zu lecken. Damit macht er leider alles nur noch schlimmer!
Die Behandlung von Grasmilben beim Hund ist zum Glück recht einfach. Zunächst solltest Du Deinen Hund duschen bzw. die betroffenen Stellen mit klarem Wasser abwaschen. Auch ein Pfotenbad mit Kernseife und Wasser kann den Juckreiz lindern und die Milben-Larven vom Körper spülen. Im Anschluss bitte mit klarem Wasser abspülen. Es gibt viele verschiedene Milbenarten und dementsprechend auch Präparate wie Spot-Ons oder Milben Tabletten für Hunde. Je nach Milbenart und Schwere des Befalls kann es notwendig sein, für die Behandlung zu stärkeren Mitteln zu greifen. Das entscheidet allerdings immer der Tierarzt. Außerdem solltest Du alle Hundedecken und Liegeplätze waschen und auf Milben kontrollieren.
Bei starkem Befall kann ein Pfotenbad mit verdünntem Apfelessig oder Betaisodona helfen. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf weitere Hausmittel gegen Grasmilben beim Hund:
Wirksame Mittel / Hausmittel gegen Herbstgrasmilben?
Gibt es wirklich wirksame Hausmittel gegen Grasmilben beim Hund? Ja, tatsächlich kannst Du einen Befall von Grasmilben bei Deinem Hund auch mit Hausmitteln behandeln. Wichtig ist, dass Du sicher weißt, dass es sich um Stiche der Herbstgrasmilben-Larve handelt und nicht um einen anderen Auslöser für Juckreiz und Hautirritationen.
Als Hausmittel gegen Grasmilben beim Hund haben sich mehrere Möglichkeiten bewährt. Wir erwähnen dazu, dass auch unsere Hunde alle individuell sind und nicht immer hilft, was bei Nachbars Fiffi geholfen hat. Hier musst Du eine eigene Entscheidung treffen und ausprobieren:
- Grasmilben, Hund & Apfelessig: Bei starkem Befall kannst Du ein Pfotenbad mit verdünntem Apfelessig machen und Deinen Hund an betroffenen Körperregionen vorsichtig mit der Lösung abreiben. Anschließend bitte mit klarem Wasser spülen.
- Grasmilben, Hund & Kokosöl: Auch Kokosöl kann Juckreiz lindern und der Haut dabei helfen, sich wieder zu regenerieren. Du kannst es auch als Präventivmaßnahme verwenden — einen 100%iger Schutz vor einer Grasmilben-Attacke gibt es allerdings nicht.
- Grasmilben, Hund & Olivenöl: Gleiches Prinzip wie beim Kokosöl. Du kannst die Pfötchen, Beine und den Bauch Deines Hundes vor dem Spaziergang mit etwas Olivenöl einreiben, um Grasmilben fernzuhalten. Das Öl pflegt gleichzeitig Haut und Pfoten.
Gehen Grasmilben auch an Menschen?
Ja, leider werden nicht nur unsere Hunde von Grasmilben aufgesucht. Auch Menschen leiden regelmäßig unter Juckreiz und Hautirritationen, verursacht durch Herbstgrasmilben. Häufig werden die kleinen, roten Pusteln mit Flohstichen oder Bettwanzen verwechselt. Auch hier gilt: Wenn Du Dir nicht sicher bist, welcher Parasit Dich heimgesucht hat, lieber ab zum Onkel Doktor!
Stiche der Herbstgrasmilbe finden häufig an warmen Körperregionen und Stellen mit dünner Haut statt.
Werden von Grasmilben Krankheiten übertragen?
In der Regel übertragen Milben keine Krankheiten. Der Juckreiz kann allerdings zu Verletzungen der Haut und infolgedessen zu Entzündungen führen. Sind die Ohren Deines Hundes von Milben befallen, kann dies eine Mittelohrentzündung oder Probleme mit dem Trommelfell auslösen. In jedem Fall ist es gut und wichtig, Deinem Hund zu helfen, so gut Du kannst! Einen großen Schritt machst Du schon, indem Du Dich informierst und unseren Artikel liest. Jetzt weißt Du, wie Du Grasmilben erkennst, dass sie keine Krankheiten übertragen und was Deinem Hund bei Stichen der Herbstgrasmilbe helfen kann.
Andere häufige Parasiten beim Hund
Es gibt viele verschiedene Milbenarten und andere Parasiten, die uns das Leben schwer machen. Diese Milbenarten kommen bei Hund- und Katze am häufigsten vor:
- Demodex-Milben
- Räudemilben und Grabmilben
- Ohrmilben
- Herbstgrasmilben
Und auch unter diesen Parasiten-Attacken können sowohl Hund als auch Mensch leiden:
- Zecken
- Flöhe
- Giardien
- Würmer
Andere Gründe für Juckreiz beim Hund
Du weißt bereits, wie Du den durch Grasmilben verursachten Juckreiz beim Hund lindern kannst. Wichtig ist, dass Du erst dann Maßnahmen ergreifst, wenn Du ganz sicher weißt, WARUM Dein Hund Juckreiz hat. Dafür kann es sehr viele verschiedene Gründe geben. Einige davon haben wir für Dich aufgelistet:
- Pilzinfektionen
- Insektenstiche
- Allergien (z.B. Hausstaubmilben, Kontakt‑, Futtermittel‑, oder Flohspeichelallergie)
- Schilddrüsenüberfunktion
- Autoimmunkrankheiten
- Atopie
- atopische Dermatitis
- Stoffwechselstörungen
- Psychische Ursachen/Übersprungshandlung
- Mangelnde Fellpflege (Verfilzungen)
- Verletzungen (vor allem in der Heilungsphase)
Fazit: Grasmilben beim Hund — Diagnose, Symptome, Vorbeugung und Therapie
Du darfst aufatmen! Ein Befall von Grasmilben ist bei weitem nicht so schlimm wie Giardien, Flöhe oder Zeckenstiche. Da Grasmilben keine Krankheiten übertragen und die Behandlung relativ einfach ist, gibt es erstmal keinen übermäßigen Grund zur Sorge.
Wir erinnern nochmal an die korrekte Unterscheidung von Grasmilben und Herbstgrasmilben. Letztere wird häufig auch als Grasmilbe betitelt. Sie und ihre Larven sind es, die sich an unseren Zellsäften bedienen (es sind keine Blutsauger!). Die normale Grasmilbe ist ein reiner Pflanzenschädling und demnach für Hund und Mensch ungefährlich.
Probiere einfach mal aus, ob es Deinem Hund hilft, wenn Du seine Pfötchen und Beine mit Oliven- oder Kokosöl einreibst, bevor ihr zur Milben- und Zeckenzeit durch Wiesen und Wälder streift. Ansonsten kannst Du auch zu speziellen Spot-on Präparaten zur Vorbeugung greifen.
Achtung: Die Inhalte dieses redaktionellen Beitrags wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Wir erheben dennoch keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Die enthaltenen Informationen dienen lediglich der allgemeinen Orientierung von Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern und ersetzen nicht eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Tierärztin oder einen approbierten Tierarzt. Wende Dich bei spezifischen Fragen zur Gesundheit Deines Hundes (zum Beispiel auch zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Futtermitteln und Medikamenten) oder anderen Anliegen immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt Deines Vertrauens!